Bettina Fahrenbach Staffel 2 – Liebesroman. Michaela Dornberg
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Название: Bettina Fahrenbach Staffel 2 – Liebesroman

Автор: Michaela Dornberg

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Bettina Fahrenbach Staffel

isbn: 9783740925130

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СКАЧАТЬ sollte sie nur anfangen!

      Bettina schaute ihr Gegenüber an. Frau Schäffer blickte interessiert, ihr Gesichtsausdruck war offen, die ganze Person schien sehr nett zu sein. Da fasste sie sich ein Herz.

      »Bitte, halten Sie mich nicht für verrückt. Aber ich möchte einer Frau helfen, die mir sehr am Herzen liegt, die selbstlos und gütig ist und unter einem schwerwiegenden Fehler, den sie aus lauter Verzweiflung begangen hat, sehr, sehr leidet.«

      Dann sprudelte es aus Bettina nur so heraus, als habe sie Angst, von Frau Schäffer des Hauses verwiesen zu werden, ehe sie mit ihrem Vortrag fertig war.

      Helene Schäffer hörte zu, ohne Bettina zu unterbrechen.

      »So, jetzt wissen Sie alles«, beendete Bettina ihren Monolog.

      »Es spricht für Sie, dass Sie dieser Dame helfen wollen. Aber was soll ich dabei tun? Unabhängig davon, dass ich Ihnen keine Auskünfte geben darf, auch nicht als Pensionärin, kann ich mich doch nicht an Fälle erinnern, die so lange zurückliegen. Wissen Sie, wie viele Adoptionen ich während meiner Amtszeit bearbeitet habe? Außerdem ist überhaupt nicht sicher, dass das Jugendamt involviert war. Adoptionen werden auch über kirchliche oder caritative Einrichtungen vermittelt … aber selbst, wenn ich seinerzeit den Fall bearbeitet hätte, dürfte ich Ihnen keinerlei Auskunft geben, so verlangt es das Gesetz.«

      »Aber adoptierte Kinder können sich doch nach ihren leiblichen Eltern erkundigen.«

      Helene Schäffer nickte.

      »Ja, das ist richtig. Wenn ein adoptiertes Kind sechzehn Jahre und älter ist, hat es ein Recht darauf, Auskunft zu erhalten.«

      »Ja, das bedeutet doch …«

      Bettina wurde von ihrem Gegenüber unterbrochen.

      »Das adoptierte Kind hat das Recht. Da Ihre … Bekannte noch nichts von ihrem leiblichen Kind gehört hat, sieht es in diesem Fall ganz so aus, dass das Kind nicht daran interessiert ist, etwas über die leiblichen Eltern zu erfahren. Schauen Sie, Sie sagten, das Kind müsse mindestens dreißig Jahre alt sein. Es hätte vierzehn Jahre Zeit gehabt, etwas herauszufinden.«

      »Vielleicht weiß die Tochter nicht, dass sie adoptiert ist. So etwas soll es ja auch geben.«

      »Dann sollte man den Fall erst recht ruhen lassen. Nein, es tut mir leid. Ich kann Ihnen nicht helfen. Es ist zwar lobenswert, wie sehr Sie sich bemühen. Aber, um sich Enttäuschungen zu ersparen, sollten Sie mit Ihren Nachforschungen aufhören. Dreißig Jahre … selbst wenn ich es könnte und wollte, würde ich mich nicht erinnern.«

      Sie wollte aufstehen, und ihre Besucherin verabschieden.

      »An diesen Fall werden Sie sich bestimmt erinnern, die Mutter des Kindes hieß auch Helene Schäfer, nur dass ihr Familienname mit einen F geschrieben wurde.«

      Die Frau stutzte.

      Wie gebannt blickte Bettina zu ihr hin und wusste sofort, dass Helene Schäffer sich erinnerte. Nicht eine andere Einrichtung hatte die Adoption eingeleitet, sondern das Jugendamt von Winkenheim.

      In Bettinas Hirn begann es fieberhaft zu arbeiten. Sie musste Helene Schäffer dazu bewegen, ihr etwas zu sagen. Sie war ihrem Ziel so nahe, und um dorthin zu gelangen, benötigte sie die Mithilfe dieser Frau, die ihr gegenüber saß.

      »Nicht wahr, Sie erinnern sich«, sagte Bettina mit vor Aufregung ganz heiser klingender Stimme.

      »Ja, es war ein tragischer Fall damals. Der jungen Frau brach fast das Herz, als sie ihr Kind abgeben muss­te. Aber sie hatte doch keine andere Wahl, und für das Kindeswohl war es auf jeden Fall besser. Welche Chance hätte die Kleine denn bei einer Mutter gehabt, die nicht einmal in der Lage war, sich selbst zu ernähren. Sie hatte ihre Stelle verloren, keine eigene Wohnung, weil sie ja in dem Hotel, in dessen Res­taurant sie als Köchin angestellt gewesen war, gewohnt hatte … wir haben das Kind zu sehr guten Eltern vermittelt.«

      »Frau Schäffer, ich bin sehr froh, dass Sie sich an Leni erinnern und auch daran, dass sie ihr Kind nicht leichtfertig abgegeben hat. Bitte helfen Sie mir, die Tochter zu finden.«

      »Frau Fahrenbach, ich wiederhole es. Das darf ich nicht.«

      »Aber Sie sind pensioniert …«

      »Auch das wiederhole ich. Ich darf es nicht, selbst wenn ich es wollte.«

      Bettina wollte einfach nicht aufgeben. Sie begann zu weinen, nicht, um die Andere zu beeindrucken, sondern weil ihre Nerven ihr einen Streich zu spielen begannen.

      »Frau Schäffer … Sie haben Leni kennengelernt, Sie sehen mich. Ihre Menschenkenntnis muss Ihnen doch sagen, dass wir nichts tun würden, um Lenis Tochter zu schaden. Leni weiß ja nicht einmal, dass ich hier bin, und das werde ich ihr auch nicht sagen. Nicht, weil ich befürchte, dass Sie mit irgendetwas Miss­brauch treiben würden, sondern, um ihr eine Enttäuschung zu ersparen. Sie hat genug gelitten und leidet immer noch. Nein, ich würde die Tochter aufsuchen, mit ihr reden, ihr erzählen, wer ihre Mutter wirklich ist. Und wenn die junge Frau es ablehnt, ihre leibliche Mutter kennenzulernen, dann gebe ich auf. Dann will das Schicksal es nicht, dass die Beiden sich begegnen. Aber es könnte ja auch anders kommen. Leni würde sich niemals zwischen ihre Tochter und deren Adoptiveltern stellen. Das könnte sie doch auch nicht. Das Mädchen ist bei den anderen Leuten aufgewachsen, sie waren es, die es von Baby an begleitet haben. Sie werden doch immer die Eltern bleiben. Ach, Frau Schäffer, ich weiß nicht, was ich jetzt noch sagen soll. Ich spüre, dass alles gut werden kann, wenn die Beiden sich begegnen und Leni weiß, dass ihre Tochter in guten Händen ist.«

      »Das Mädchen ist in guten Händen, außerdem … jetzt ist es doch längst erwachsen und geht eigene Wege.«

      »Und einer dieser Wege könnte zu der leiblichen Mutter führen.«

      »Frau Fahrenbach …«

      Bettina ahnte, dass Frau Schäffer sie jetzt vor die Tür setzen wollte, und das war ja auch ihr gutes Recht. Sie war nett und zuvorkommend gewesen und hatte ihren Standpunkt, der auch verständlich war, deutlich klargemacht.

      Aber das hier war ihre letzte Chance, die durfte sie einfach nicht ungenutzt vergehen lassen. Ein zweites Mal würde Helene Schäffer nicht mit ihr reden.

      »Frau Schäffer, ich will Sie nicht in Schwierigkeiten bringen, und ich werde auch alles, was wir miteinander geredet haben, vertraulich behandeln. Sie kennen mich leider nicht, sonst wüssten Sie, dass ich die Wahrheit sage, dass ich Ihnen nichts vormache. Und schade, dass Sie Leni jetzt nicht sehen können, wie Sie auf meinem Hof lebt, zusammen mit ihrem Mann, und dann gibt es auch noch Toni … wir sind mehr oder weniger eine Familie, die fest zusammenhält. Die Dunkels, ich meine, Leni und ihren Mann, und Toni sind eigentlich mehr als meine Familie. Meine eigene Familie fällt mir immer nur in den Rücken …«

      Sie hätte vermutlich noch ewig weitergeredet, wenn sie nicht durch ihr Gegenüber gestoppt worden wäre.

      »Bitte, Frau Fahrenbach. Ich glaube Ihnen ja, dass Sie ehrlich und aufrichtig sind, und wie Sie sich für Ihre Leni einsetzen, das ehrt Sie.«

      Sie zögerte einen Augenblick, überlegte, dann nickte sie, als habe sie sich in diesem Moment selbst von etwas überzeugt.

      Sie schaute Bettina an.

      »Dr. Wiedemann war ein sehr СКАЧАТЬ