Wyatt Earp Staffel 8 – Western. William Mark D.
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Название: Wyatt Earp Staffel 8 – Western

Автор: William Mark D.

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Wyatt Earp Staffel

isbn: 9783740946777

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СКАЧАТЬ und von einer Schärfe, die bedrückend war. Die kurze, spitze Nase war aufgeworfen, daß man in die Löcher sah. Die Augen lagen tief in dunklen Höhlen und wirkten so stechend, daß sie wie Glasaugen wirkten. Der Mund war ein sehr kurzer Strich, von Lippen keine Spur. Mitten im Kinn war ein Schlitz. Quer über das ganze, zu allem Überfluß mit Blatternarben übervoll bedeckte Gesicht zog sich eine scheußlich brandrote Narbe.

      Der Mann trug einen grauen Anzug und einen schwarzen Hut. Lackschwarzes Haar wucherte ihm bis in den Nacken hinunter und umrahmte sein häßliches Gesicht gleichsam.

      Um seine langschößige Jacke trug er einen hellen, dünnen, riemenartigen Waffengurt, der an beiden Seiten zwei kleine achtunddreißiger Revolver hielt.

      Holliday ließ den Blick, angewidert von dem Gesicht, bis hinunter zu den irrsinnig großen, spitzen Stiefeletten gleiten und fragte dann:

      »Was wollen Sie?«

      Das maskenhafte Gesicht vor ihm verzog sich zu einem Grinsen.

      »Was geht Sie das an?«

      Diese Stimme! Sie hörte sich an, als käme sie aus einer Grabkammer. Dumpf, hohl, leer.

      Der Blatternarbige blickte rasch auf den Sheriff.

      »Ist er tot?«

      »Wie wär’s Ihnen recht?« gab Holliday mit eisiger Kälte zurück.

      »Was soll das heißen?«

      »Zur Seite! Ich habe zu tun!«

      Holliday schob den ekelhaft nach Mesquiteschnaps riechenden Mann zur Seite und machte sich daran, den Oberkörper Bracks freizumachen.

      Da kam der Salooner mit dem heißen Wasser zurück.

      Beim Anblick des Blatternarbigen stockte ihm der Fuß, und das Wasser in der Schüssel schwappte über und klatschte auf die staubbedeckten, durchgetretenen Dielen.

      »Grape? Wo kommen Sie denn her?«

      Der Wirt hatte es ängstlich hervorgestoßen.

      Das also war Mike Grape, der Revolverschwinger, den selbst der Sheriff gefürchtet zu haben schien.

      Holliday maß ihn von der Seite.

      Da waren Schritte auf der Treppe.

      Wyatt Earp erschien in der Tür. Er hatte Hollidays Instrumententasche mitgebracht.

      Auch dem Marshal schien beim Anblick Grapes der Atem zu stocken.

      »Wer ist das?« fragte er rauh.

      Holliday streifte den Tramp mit einem Blick.

      »Das ist Mike Grape. Sie haben sicher schon von ihm gehört, Mister Earp.«

      »Earp?« Grape machte einen federnden Schritt zurück.

      »Verrat!« schrie er dann. »Verrat!«

      »Brüllen Sie hier nicht so!« fuhr ihn Wyatt an.

      »Gemeiner, dreckiger Verrat ist es! Wer hat mir diesen stinkigen Hund auf den Hals…«

      Mit einem Tigersprung war Wyatt bei ihm und knallte ihm eine so gewaltige Ohrfeige links ins Gesicht, daß der verwachsene Bursche sich zweimal um seine eigene Achse drehte.

      »Ha! Was war das?«

      Holliday tippte sich mit einer bezeichnenden Geste an die Schläfe.

      Verrückt? überlegte Wyatt. Nein, dieser Mann war nicht verrückt.

      Von einem plötzlichen Impuls getrieben, machte Wyatt einen Schritt auf den benommen am Thekenrand stehenden Outlaw zu und fuhr ihn schroff an:

      »Ich habe eine ganze Menge gegen dich auf der Latte, Grape! Wo ist Henderson?«

      »Henderson? Weiß ich’s? Vielleicht ist er der Verräter!«

      Klatsch! Das alte, harmlose Rezept wirkte wieder einmal Wunder.

      »Er ist hinausgerannt, als Danley schoß!«

      »Und wo ist – Calloway?«

      Grape schob den Unterkiefer vor.

      »Hier, schlagen Sie zu, Earp. Schlagen Sie nur, Sie werden es nicht aus mir herausprügeln. Sie nicht! Ich bin Michael Fenimore Grape. Mein Vater ist der Bürgermeister dieser hübschen Stadt.«

      Er hatte sich wieder völlig gefangen, sprang wie ein Tänzer zur Seite, stützte sich auf einen Tisch und schlug die Beine übereinander.

      »Was wollen Sie überhaupt hier, Wyatt Earp?«

      »Woher wissen Sie, daß ich Wyatt Earp bin?« suchte der Marshal ihn festzunageln.

      »Wer sollten Sie sonst sein? Sie braucht man doch bloß anzusehen, da ist einem doch alles klar.«

      Holliday war dabei, eine der Kugeln aus der Brust des Sheriffs herauszuholen.

      »Ich weiß nicht. Well, Sie haben mich geschlagen, hi-hi«, begann der Outlaw wieder mit seiner schnarrenden, hohlen Stimme, »darüber wird noch geredet, aber… es war nicht uninteressant für mich. Ich schätze, dieser Gentleman ist der ehrenwerte Doc Holliday. Oder sollte ich mich da et…«

      »Hör zu, Grape, wenn du jetzt nicht deinen ungewaschsenen Rand hältst, verschaffe ich mir Ruhe!« fuhr ihn der Spieler an.

      »Oh, der auch! Eine rabiate Partnerschaft. Well, man kann sich auch nicht nur mit Pulver und Blei einen Namen machen. Etwas anderes muß schon dazukom…«

      Holliday ging auf ihn zu. Mit dem blutigen Skalpell in der Rechten. Ganz dicht brachte er sein Gesicht vor das des Outlaws.

      »Hast du noch etwas auf dem Herzen, Grape?«

      Der Tramp zuckte zusammen und schluckte. Dann wich er wieder mit einem seiner tänzerischen Sprünge zurück.

      »All right, ich weiche der rohen Gewalt. Aber wir sprechen uns wieder, Gentlemen!«

      Da schnellte Wyatt auf ihn zu, packte ihn am Handgelenk, zog ihm die beiden Colts aus den Halftern, das Messer aus der Knietasche, ein zweites aus dem Kragen und einen Derringer aus der Jackentasche.

      »So, Mike, du kommst mit mir!«

      Steif wie eine Puppe hing der Sohn des Mayors an der Theke.

      Wyatt zerrte ihn hinaus und schleppte ihn hinauf ins Sheriffs Office, weiter durch in den Zellengang des Jails zu den anderen Gefangenen.

      Jetzt saßen schon vier Männer im Gefängnis von San Antonio.

      Clifton Hagger, Gus Campendonk, Jim Danley und nun auch der exaltierte Sohn des Mayors, Michael Grape.

      Als Wyatt zurückkam, hatte der einstige Bostoner Arzt seine gefährliche Arbeit beendet.

      Mit wachsbleichem Gesicht lag СКАЧАТЬ