Black. Александр Дюма
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Название: Black

Автор: Александр Дюма

Издательство: Public Domain

Жанр: Зарубежная классика

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СКАЧАТЬ was er gestern getan hatte. Von seinem Einzuge in Paris am 3. Mai 1814 bis zu seinem Tode, 16. September 1824, war die Einteilung seiner Zeit folgende: Um sieben Uhr Morgens stand er auf, empfing den Oberkammerherrn oder Herrn von Blacas um acht Uhr; seine Geschäfte erledigte er von neun bis zehn Uhr, dann frühstückte er in Gesellschaft der diensttuenden Kavaliere und anderer Personen, welche ein für allemal Zutritt bei ihm hatten, nämlich mit den Großwürdenträgern und den Kapitänen der Gardekompanien.

      Nach dem Frühstück, welches in der ersten Zeit nur fünfundzwanzig Minuten dauerte, aber sich mit der Zeit bis auf drei Viertelstunden ausdehnte, ging man in das Kabinett des Königs, wo fünf Minuten vor elf, nie früher oder später, die Konversation begann. Nachdem sich die immer mit zwei Damen anwesende Herzogin von Angouleme entfernt hatte, pflegte der König zur Erheiterung der Zuhörer ein lustiges, auch wohl etwas schlüpfriges Geschichtchen zu erzählen. Zehn Minuten nach elf Uhr entließ er die Anwesenden, um bis zwölf Uhr die Privataudienzen zu erteilen.

      Um zwölf Uhr hörte er mit seinem aus mindestens zwanzig Personen bestehenden Gefolge die Messe. Nach seiner Rückkehr in die Appartements empfing er seine Minister oder führte den Vorsitz im Staatsrate, der sich einmal wöchentlich versammelte. Dann las er ein paar Stunden oder zeichnete Häuserpläne, die er nachher ins Feuer warf.

      Um drei oder vier Uhr, je nach der Jahreszeit, fuhr er in einer großen Kutsche spazieren und zwar so schnell, dass er oft fünf, sechs, ja zehn Lieues zurücklegte. Zehn Minuten vor sechs traf er wieder in den Tuilerien ein. Um sechs Uhr speiste er en famille er ah mit gutem Appetit, aber nur von gewählten Speisen.

      Die königliche Familie blieb bis acht Uhr beisammen: dann fanden sich alle Personen ein, die Zutritt bei Hofe hatten. Um neun Uhr begab sich Ludwig XVIII. in den Sitzungssaal, wo er das Losungswort für die Schlosswache gab. Den zwanzig Minuten dauernden Aufenthalt des Königs im Saale benutzten einige Personen, um ihre Aufwartung zu machen. Dann begab sich der König in sein Zimmer, las im Horaz Virgil oder Racine und ging um elf Uhr zu Bett.

      Mitten unter dieser langen Reihe von »kleinen Pflichten,« die sich der König aufgebürdet hatte und die er pünktlich und gewissenhaft erfüllte, hatte nur ein einziger Paragraph ein Interesse für den Chevalier de la Graverie. Dieser Paragraph lautete:

      »Se. Majestät bringt täglich das Wetter sei gut oder schlecht, von drei Uhr bis drei Viertel auf sechs im Freien zu.«

      Die Leibgarde lieferten die Eskorte für die Spazierfahrten, die Musketiere so gut wie die andern. Aber da die Garden sehr zahlreich waren, so kam jeder nur einmal monatlich an die Reihe.

      Der Zufall wollte, dass der Chevalier erst fünfundzwanzig Tage nach seinem Eintritt zur Eskorte beordert wurde. Es war ein verhängnisvoller Tag. Mathilde und der Baron waren sehr erfreut: sie hofften Beide, Dieudonné weide vom König bemerkt werden. Der Nebelstern konnte ja bei dem mindesten Schimmer ein Stern erster Größe werden. Leider war das künftige Gestirn hinter einer düsteren Wolke – der Furcht versteckt!

      Die Stunde schlug, die Eskorte wartete zu Pferde im Hof. Der König kam herunter, und kaum war er eingestiegen, so setzte sich der Zug wie gewöhnlich in Galopp.

      Wer den Chevalier gesehen hätte, würde Mitleid mit ihm gehabt haben. Er war außer Stande, sein Pferd zu lenken. Zum Glück war das Pferd so gut dressiert, dass es den Reiter lenkte. Das kluge Tier schien die Verlegenheit des Chevaliers zu begreifen und nahm von selbst seinen Platz in der Eskorte ein.

      Zu dem Sattelknopf konnte der arme Dieudonné seine Zuflucht nicht nehmen, denn die eine Hand hielt den Zügel, die andere den Säbel er sah sich in der größten Gefahr zu stürzen, und um sich im Sturz nicht aufzuspießen, hielt er den Säbel von der eigenen teuren Person so weit als möglich entfernt.

      Die Spazierfahrt wurde sehr weit ausgedehnt. Der König machte die Runde um die halbe Stadt Paris, Ein guter Reiter wäre sehr müde geworden, der Chevalier de la Graverie war wie gerädert, und ungeachtet der Winterkälte triefte er von Schweiß, als ob er in die Seine gefallen wäre.

      Er überließ seinem Reitknecht das Pferd, und anstatt,wie gewöhnlich, mit seinen Cameraden in den Tuilerien zu speisen, warf er sich in einen Fiaker und fuhr nach Hause.

      Mathilde erschrak, als sie ihn erblickte; er schien um zehn Jahre älter geworden zu sein.

      Der Chevalier ließ sein Bett mit Zucker räuchern, begab sich zur Ruhe und stand erst nach drei Tagen wieder auf. Noch vierzehn Tage später klagte er über Schmerzen im ganzen Körper.

      Ach! wie sehnte er sich zurück nach dem stillen, gemütlichen Leben in der kleinen baierrschen Villa, an das trauliche Tändeln und Kosen, an die sentimentalen Spaziergänge, wo das Schweigen der beiden jungen Gatten eben so beredt war wie das zärtlichste Geplauder, so innig waren ihre Seelen verschmolzen! Dieses Glück war nun dahin, es lebte nur noch in seiner wehmütigen Erinnerung.

      Das Schlimmste dabei war, dass Mathilde durch diese leidigen Hüft- und Kreuzschmerzen zu Vergleichen bewogen wurde, die dem armen Dieudonné keineswegs günstig waren: wie hätte sie ihn fortan für den vollkommenen Mann halten können?

      Es ist ein gefährlicher Moment für die Liebe, für die eheliche Treue, wenn das bisher zärtliche Weib zu ahnen beginnt, dass der Mann, den sie als ihr Idol zu betrachten gewohnt war, nicht für sie geschaffen sei. Ein zur gesetzlichen Münze gewordener Mann hat nur noch Zwangskurs.

      Damit soll nicht gesagt sein, dass Mathilde von dem Tage an, wo sie diese unglückliche Entdeckung machte, aufgehört hätte, ihren Gatten zu lieben; im Gegenteil, die Pflege, welche sie ihm während seiner Unpässlichkeit angedeihen ließ, war nichts im Vergleich mit der Zärtlichkeit, die sie vor den Leuten an den Tag legte; einige scheinspröde Damen fanden diese Zärtlichkeit der jungen Deutschen sogar unanständig. Aber wir müssen zur Steuer der Wahrheit gestehen, dass Mathilde zu Hause fast nur noch den Mund auftat, um zu gähnen, und dass ihre Pflichten und Verbindlichkeiten gegen die Gesellschaft mit jedem Tage ungemein zunahmen.

      Der Chevalier de la Graverie ahnte natürlich nicht, dass er nicht mehr der glücklichste Mann auf Erden war; er würde es gewiss gewesen sein, wenn er nicht Musketier gewesen wäre. Zumal die jeden Monat wiederkehrende Eskorte, die wie ein Damoklesschwert über seinem Haupt hing, verbitterte seine süßesten Stunden.

       VII

      Wo ein Ereignis stattfindet, welches den Chevalier de la Graverie mit einem dreimonatlichen Urlaube beglückt

      Der Monat Februar verstrich, wie der Jänner verstrichen war, den Chevalier traf wieder die Reihe, den Wagen des Königs zu eskortieren, und seine Angst war dieses Mal leider noch mehr gerechtfertigt, als das erste Mal. Sein Pferd stürzte, der Chevalier fiel auf das Straßenpflaster und verrenkte sich die Schulter.

      Er wurde nach Hause gebracht und ärztlich behandelt. Der arme Mann war froh, dass er noch so davongekommen war.

      Dieser Unfall wurde schnell bekannt, die vornehmsten Hofkavaliere besuchten ihn oder ließen ihre Karte abgeben. Der König ließ sich dreimal nach seinem Befinden erkundigen.

      Der Baron frohlockte.

      »Du musst diesen Vorfall zu benutzen wissen.« sagte er zu seinem Bruder, »und dein Glück ist gemacht.«

      Der Chevalier war mit Vergnügen bereit, wenn es ihm nur möglich war, ohne ein Pferd zu besteigen.

      Zu Hause hatte er kaum noch nötig, den Arm in der Binde zu tragen’; er trat oft vor den Spiegel und hob drohend die Faust gegen einen Unbekannten, der wohl der Baron sein mochte, und wenn er seine Mathilde umarmen wollte. fand er in dem verrenkten Arme dieselbe Kraft wie in dem andern. Aber in Gegenwart der Besucher, СКАЧАТЬ