Black. Александр Дюма
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Название: Black

Автор: Александр Дюма

Издательство: Public Domain

Жанр: Зарубежная классика

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СКАЧАТЬ oder unwillkürlich mag dahingestellt bleiben. Vermutlich hoffte er auf diese Weise mindestens eine Eskorte zu umgehen.

      Er legte sich daher freiwilligen Stubenarrest auf und verließ das Bett nur, um sich auf das Sofa auszustrecken. So fand er das schon verloren geglaubte glückliche Stillleben wieder.

      Während der Chevalier die Zeitungen und insbesondere den »Moniteur« las, dessen Sanftmut mit seinem Charakter im Einklang stand – saß Mathilde strickend oder stickend an seiner Seite und gähnte, jedoch mit abgewendeten Gesicht, um die unschöne Kinnladenverrenkung nicht sehen zu lassen.

      Am ?. März fand er im Moniteur folgende Proklamation:

      »Wir haben am 31. Dezember vorigen Jahres die Kammern vertagt, um die Sitzungen derselben am 1. Mai wieder zu eröffnen. Während dieser Zeit haben Wir Uns allen Arbeiten, welche die öffentlichen Ruhe und das Glück unserer Völker sichern können, mit großem Eifer gewidmet —«

      »Das ist wahr,« sagte der Chevalier, die Lesung unterbrechend; »und ich für meine Person habe dem Könige nichts vorzuwerfen, als seine täglichen Spazierfahrten mit Eskorte.«

      Dann las er weiter:

      »Diese Ruhe ist gestört, vieles Glück kann durch Tücke und Verrat, gefährdet werden —«

      »Hörst Du wohl. Mathilde?«

      »Ja.» antwortete die junge Frau gähnend, »ich höre von Tücke und Verrat; aber ich verstehe nicht was damit gemeint ist.«

      »Ich auch nicht,« erwiderte der Chevalier, »aber ich hoffe, es wird schon klar werden. Ich fahre fort:

      »Wenn die Feinde des Vaterlandes auf die Uneinigkeit, welche immer zu fördern suchten, ihre Hoffnung gesetzt haben, so werden seine gesetzlichen Stützen und Verteidiger diese verbrecherische Hoffnung durch die Kraft einer unzerstörbaren Eintracht vereiteln —«

      »Ja wohl,« sagte der Chevalier, »diese verbrecherische Hoffnung wird man vereiteln, und ich werde der Erste sein, der dabei tätig ist, wenn mein Arm geheilt ist. – Nicht wahr, Mathilde, die Regierung schreibt sehr gut?«

      »Ja,« erwiderte Mathilde, ohne den Mund aufzutun, indem sie fürchtete, die Kinnladen nicht mehr in ihrer Gewalt zu behalten.

      »Der Moniteur ist heute recht interessant,« sagte der Chevalier und las weiter:

      »Aus diesen Gründen haben Wir nach Anhörung des Berichtes Unseres lieben, getreuen Kanzlers von Frankreich, des Herrn Dambray, Kommandeur Unserer Orden, verordnet und verordnen wie folgt:

      »Artikel 1. Die Pairskammer und die Kammer der Abgeordneten der Departements werden an ihren gewöhnlichen Sitzungsort einberufen.

      »Artikel 2. Die von Paris abwesenden Pairs und Deputierten werden sich sofort dahin begeben, sobald sie Kenntnis von dieser Proklamation bekommen.

      »Gegeben im Schloss der Tuilerien, 6. März 1815, am 20. Unserer Regierung.

Ludwig.«

      »Es ist sonderbar,« sagte der Chevalier, der »König beruft die Kammern ein, und sagt nicht warum er sie einberuft.«

      »Du Hast mir immer versprochen, mich in eine Sitzung zu führen, um mich zu zerstreuen,« sagte Mathilde.

      »Ich werde Dich hinführen, mein Engel.«

      »Ach, es wird gewiss recht unterhaltend sein!« sagte Mathilde, die im Vorgefühl der Zerstreuung unaufhörlich gähnte.

      »Ha, ich finde noch eine Ordonnanz,« sagte der Chevalier, »diese zweite Ordonnanz klärt uns vielleicht Alles auf.«

      Er las:

»Ordonnanz

      »Auf den Bericht Unseres lieben getreuen Kanzlers von Frankreich, des Herrn Dambray, Kommandeurs Unserer Orden, haben Wir verordnet und erklärt, verordnen und erklären wie folgt.

      »Artikel 1. Napoleon Bonaparte wird als Verräter und Rebell erklärt, weil er mit bewaffneter Hand in das Departement du Var eingedrungen ist —«

      »Ist es möglich?« sagte der Chevalier. »Hast Du es gehört, Mathilde?«

      »Verräter und Rebell, weil er mit bewaffneter Hand in das Departement du Var eingedrungen ist,« wiederholte Mathilde mechanisch. »Aber wer ist denn ein Verräter und Rebell?«

      »Napoleon Bonaparte, wer denn sonst? Aber es ist mir unbegreiflich: mich dünkt, dass man ihn auf einer Insel eingesperrt hatte —«

      »Ja wohl,« erwiderte Mathilde, »auf der Insel Elba.«

      »Dann konnte er aber nicht in das Departement du Var eindringen; es müsste denn von der Insel Elba eine Brücke zu dem besagten Departement führen. – Doch wir wollen hören was die Ordonnanz weiter sagt.«

      »Es wird folglich allen Statthaltern, Kommandanten der bewaffneten Macht, Nationalgarden, Zivilbehörden und selbst allen Staatsangehörigen zur Pflicht gemacht, auf ihn zu fahnden —«

      »Ich will hoffen, dass Du ruhig zu Hause bleiben wirst.«

      »Das ist noch nicht Alles. Warte nur. Höre weiter,«

      »– auf ihn zu fahnden, ihn zu verhaften, und sofort vor ein Kriegsgericht zu stellen, welches nach festgestellter Identität die vom Gesetz bestimmte Strafe über ihn verhängen wird —«

      In diesem Augenblicke wurde der Chevalier durch das Erscheinen des Dieners, der den Baron de la Graverie meldete, beim Zeitungslesen unterbrochen.

      Der Baron war vollständig gerüstet und bewaffnet, wie Marlborough.

      Der Chevalier erblasste, als er ihn in dieser martialischen Furchtbarkeit erblickte.

      »Du weißt doch was vorgeht?« sagte der Baron.

      »Ich ahne es.«

      »Der korsische Werwolf hat seine Insel verlassen, und ist im Golf Juan gelandet.«

      »Im Golf Juan? Was ist das?«

      »Ein kleiner Hafen, zwei Lieues von Antibes.«

      »Von Antibes?«

      »Ja, und ich komme um Dich zu holen.«

      »Mich? warum denn?«

      »Hast Du denn nicht gelesen, dass allen Kommandanten der bewaffneten Macht, allen Nationalgarden und Zivilbehörden. ja selbst allen Staatsbürgern zur Pflicht gemacht wird, auf ihn zu fahnden – Ich will Dich abholen, um zu fahnden.«

      Der Chevalier warf einen bittenden Blick auf seine Frau; er erkannte in allen bedenklichen Fällen mit lobenswerter Bescheidenheit, dass sie mehr Geistesgegenwart hatte als er, und zählte auf sie, um aus der Klaue zu kommen.

      Mathilde verstand den flehenden Blick.

      »Mich dünkt,« sagte sie zu dem Baron, »dass Sie einen wichtigen Umstand vergessen: Ihnen steht es jeden Augenblick frei, Ihren Säbel zu nehmen und auf jede beliebige Person zu fahnden. Dieudonné hingegen gehört zum Hofe, dessen, Verhalten er sich als Richtschnur nehmen wird. Wenn er jetzt Paris verließe, um gegen Napoleon zu Felde zu ziehen, so wäre er ein Deserteur.«

      Der Baron biss sich in die Lippen.

      »Sie СКАЧАТЬ