Название: Handbuch IT-Outsourcing
Автор: Joachim Schrey
Издательство: Bookwire
Серия: C.F. Müller Wirtschaftsrecht
isbn: 9783811438064
isbn:
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Zusammenfassend sprechen folgende Punkte für ein Offshoring-Projekt nach Indien:
– | Verfügbarkeit der Ressourcen |
– | Arbeitskosten |
– | technische Kompetenz |
– | hohes Bildungsniveau |
– | Erfahrung mit komplizierten Projekten |
– | ein hoch entwickeltes, fundiertes Qualitätsmanagement |
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Indien teilt mit Irland die meisten Vorteile, nur sind die Lohnsätze bedeutend niedriger. Die indische Regierung hilft bei der Entwicklung des Offshore-Wirtschaftsbereiches, der zurzeit mehr als 10 % aller indischen Exporte ausmacht. Die Indische Nationale Gesellschaft für Software- und Servicefirmen (NASSCOM, The Indian National Association of Software and Service Companies) ist eine der stärksten Berufsorganisationen weltweit. Indien verfügt über ein ausgefeiltes Kooperationssystem zwischen Universitäten und Industrieunternehmen. Im Laufe des Jahres ist die Zahl der „quality certified“ Softwarefirmen aus Indien auf über 200 gestiegen. Die Motivation für indische IT-Software- und Servicefirmen SEI CMM Level 5 zu erlangen, geht auf das Jahr 1995 zurück, als Motorolas Geschäftseinheit in Indien als erstes indisches Unternehmen diese Zertifizierung erhalten hat. Aber auch in zahlreichen prozessorientierten Dienstleistungen hat sich Indien inzwischen etabliert.[329] Natürlich vorrangig für Kunden aus den USA und Großbritannien – nicht zuletzt auf Grund der Sprache. Als einer der wesentlichen Unsicherheitsfaktoren muss bei Indien allerdings der dauerhafte politische Konflikt mit Pakistan genannt werden. Diese Spannung führt nicht nur regelmäßig zu militärischen Spannungen im Grenzgebiet um Kashmir, sondern auch zu inneren Spannungen und terroristischen Anschlägen innerhalb des Landes.[330]
ee) Philippinen
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Die philippinischen Stärken liegen bei Call-Centern, im BPO von Bilanzierung, Buchhaltung und Human Resources, Abschriften und Dateneingabe sowie bei Animationslösungen. Englisch als Amtssprache – die Philippinen sind das drittgrößte englischsprachige Land, aber auch Spanischkenntnisse sind weit verbreitet –, die große, junge Bevölkerung und die kulturelle Nähe zum Westen vereinfachen die Zusammenarbeit ganz besonders bei den Call-Centern. Der Export IT-basierter Services sowie Programmierung im großen Stil besitzen zwar Wachstumspotenzial, stecken aber noch in den Kinderschuhen.[331]
d) Risiken
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Neben den generellen Bedenken und Risiken des Outsourcings gibt es bei der Auslagerung an weit entfernte Standorte unter Umständen sogar kombiniert mit fremden Kulturen noch einige zusätzliche sehr ernst zu nehmende Bedenken:[332]
– | Sprachprobleme und misslungene Kommunikation wegen des Mangels an einheitlicher Sprache zwischen dem Offshore-Team und dem Kunden |
– | erhöhtes Maß an Missverständnissen und Problemen auf Grund der verschiedenen Kulturen |
– | Fehlen der Transparenz der Entwicklungen auf der Offshore-Seite wegen Mangel an formeller und regelmäßiger Kommunikation |
– | ungenügendes Niveau der Kontrolle gegenüber dem Offshore-Entwicklungsteam |
– | unzureichende Abnahmeprüfungen (oder ihr Fehlen), was zu einem falschen Ergebnis führen kann |
– | schwaches IT-Management und entsprechende Infrastruktur auf der Offshore-Seite |
– | Einbußen in der Qualität der beauftragten Dienstleistung |
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Insbesondere die indischen Anbieter von IT- und SW-Dienstleistungen haben sich intensiv mit diesen Sorgen ihrer Kunden auseinandergesetzt. Als eine Reaktion darauf haben sich nahezu alle einem strikten Qualitätsmanagement unterzogen und dies auch entsprechend dokumentiert. Dies begann mit den Zertifizierungen entsprechend dem ISO-Standard, wurde aber auch weiterentwickelt. So ist eine CMM Level 5 Zertifizierung (entsprechend dem „Capability Maturity Modell®“ der Carnegie Mellon University), die die meisten indischen Anbieter vorweisen können, ein Standard, den wohl viele europäische Unternehmen nicht erfüllen könnten. Im Allgemeinen kann man sicher davon ausgehen, dass derzeit die etablierten Anbieter von Dienstleistungen in Indien die größten Anstrengungen bezüglich standardisierter Prozesse und eines sehr strikten Projektmanagements unternommen haben.
e) Auslagerungsbereiche für Offshore
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Sicher gehören zu den häufigsten Auslagerungsbereichen beim Offshore-Outsourcing i.d.R. nicht die Bereiche aus der IT-Infrastruktur. Der Betrieb von Rechenzentren ist bspw. zum einen nicht personalintensiv und zum anderen würden die Übertragungskosten nach wie vor die Standortvorteile zunichtemachen.[333] Dies scheidet somit für Offshoring aus. Vielmehr werden Geschäftsprozesse oder IT-Prozesse (z.B. Service Desk) ausgelagert. Zu den ersten verlagerten Tätigkeiten gehörten Back-Office-Prozesse wie das Verarbeiten von Belegen, die Dateneingabe, das Erstellen von Folien für Unternehmensberater (nach deren Skizzen) oder das einfache Kodieren von SW nach genau spezifizierten Vorgaben. Zunehmend werden nun auch höherwertige Tätigkeiten ausgelagert (sogenannte „White Collar Jobs“). Gute Beispiele sind die eigenständige Entwicklung von Software, Architektur und Design von komplexen Anwendungen, Testen entsprechender Applikationen und auch deren Wartung und Pflege. Aber auch umfassende Tätigkeiten in der Buchhaltung, dem Personalmanagement etc., werden immer mehr ausgelagert.[334]
Abb. 19:
QSU
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