Amelie´s Weihnachtsedition. Amelie Oral
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Читать онлайн книгу Amelie´s Weihnachtsedition - Amelie Oral страница 6

Название: Amelie´s Weihnachtsedition

Автор: Amelie Oral

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783750216778

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      Lilou war einer Ohnmacht nahe. Sie konnte sich nicht erinnern, jemals so restlos befriedigt worden zu sein, und sie machte sich Gedanken, ob es nicht besser wäre, ihren Plan fallenzulassen und eine neue Strategie zu entwickeln.

      Als sie jedoch das Zimmer im Gästetrakt aufgesucht und ihre Erregung überwunden hatte, sagte sie sich, es sei doch besser, ihre erste Absicht zu verwirklichen, nämlich den Millionär zu heiraten, anschließend würde ihr Freund Raphaël Tabouillot für einen tödlichen Unfall sorgen und sie würde den Millionär beerben.

      Wenn ich ihn weiterhin so stark rannehme, wird es wohl keinen tödlichen Unfall brauchen, dann würde er wegen körperlicher Überanstrengung das Zeitliche segnen, und dann kann ich mir immer noch überlegen, ob ich bei Raphaël bleibe, oder mir einen attraktiveren Freund suchen.

      Lange kann Clément das nicht aushalten, immerhin ist er fast dreimal so alt wie ich; er muss mit mir bergauf und bergab, bis er schlappmacht und gerne auf die Fickerei verzichtet.

      Am nächsten Morgen spielte sie dem blinden Millionär die Unglückliche vor, die sich ihrer Leidenschaft und Leichtfertigkeit schämt. Er habe sicher allen Respekt vor ihr verloren, deshalb sei es wohl besser, sie verlasse dieses herrliche Haus, um nicht ständig an ihre Sündhaftigkeit erinnert zu werden. Gern werde sie gelegentlich in seine Arme zurückkehren, doch sie wolle nicht durch den täglichen Umgang mit ihm sich seiner Verachtung preisgeben und in Haltlosigkeit verfallen.

      Clément Ponthieu zog alle Register seiner Beredsamkeit, doch vergebens. Die Listige ließ ihn zappeln. An sich hätte er mit den von ihr in Aussicht gestellten gelegentlichen Besuchen zufrieden sein und sich nach einer anderen Wirtschafterin umsehen können, doch er befürchtete, dass der Vogel, wenn er erst einmal ausgeflogen wäre, nicht mehr in seinen goldenen Käfig zurückkehren würde. Als auch sein Versuch, sie mit dem Geschenk eine Hauses und einer Rente zu halten, fehlschlug, gab er nach:

      Er bestellte das Aufgebot, und vier Wochen später waren sie Mann und Frau.

      Bald darauf zog auch Lilous Geliebter, Raphaël Tabouillot, bei ihnen ein. Die junge Frau hatte dem Blinden eingeredet, sie bräuchten einen Gärtner, ein Faktotum und notfalls einen Leibwächter.

      Der blinde Millionär ging arglos auf ihren Vorschlag ein. Er war viel zu glücklich, als dass er einen Verdacht gehegt hätte.

      Er blühte auf, und seine Kräfte wuchsen von Tag zu Tag. Lilou, die nachts mit ihrem Mann und tagsüber mit ihrem Geliebten vögelte, lobte vor ihrem Geliebten die Leistungen ihres alten Ehemannes und spornte den ersteren an, es diesem gleichzutun. Raphaël legte sich mächtig ins Zeug, doch Lilou war mit ihm keineswegs zufrieden; schließlich wurde er wütend und führte zu seiner Entschuldigung an, dass er den ganzen Tag auf den Beinen sei und schwer arbeiten müsse, während sich der >gnädige Herr< auf die faule Haut legen könne, um für die Nacht Kräfte zu sammeln.

      Lilou wollte zuerst diese Ausreden nicht gelten lassen, denn immerhin hatte der Gärtner ja die Nächte frei, um seine Kräfte zu erneuern; doch als er es bald ganz unterließ, den kleinen Acker seiner Geliebten zu bestellen, war sie´s zufrieden, denn erstens konnte das der Millionär viel besser, und zweitens wollte sie ja diesen und nicht ihren Geliebten aufarbeiten. Denn Raphaël war ja noch jung. Und den brauchte sie für später.

      Aus gelegentlichen Redewendungen und ungewollten Formulierungen der beiden witterte der Blinde, dass sie miteinander weit vertrauter waren, als sie sich den Anschein gaben. Von nun an belauerte und belauschte er sie, besonders wenn sie ihn schlafend wähnten und sich sicher fühlten, nachts, wenn Lilou sich gelegentlich aus dem Ehebett stahl, und bei Tage, wenn der alte Millionär auf der Terrasse im Liegestuhl lag und sich sonnte.

      Bald hatte Clément Ponthieu die Gewissheit, dass sie ihn betrogen und ihm nach dem Leben trachteten.

      Um seine Kräfte noch stärker zu verschleißen, engagierten die Treulosen eine bildhübsche stadtbekannte Hure als seine Gesellschafterin und schickten sie ihm ins Bett. Mit zwei Frauen, so wähnte Lilou, würde es noch schneller abwärts gehen.

      Die Dirne, die bei ihrem ersten nächtlichen Besuch bei Clément Ponthieu auftragsgemäß etwas von Zuneigung und Sehnsucht vorfaselte, war sehr erstaunt, als er sie mit zwei schallenden Ohrfeigen empfing. Der Millionär eröffnete ihr, dass er von dem Komplott wisse und dass er sie wegen Beihilfe zum Mord ins Gefängnis werfen lassen würde, wenn sie sich nicht ab sofort rückhaltlos auf seine Seite stellen und seinen Befehlen gehorchen würde. Weinend versprach sie, alle seine Wünsche zu erfüllen und über ihr Gespräch mit ihm Stillschweigen zu bewahren; im Übrigen war sie sehr erstaunt zu erfahren, welchen Endzweck ihre Auftraggeber mit ihrem Engagement verfolgten, denn jene hätten ihr lediglich erklärt, Clément sei nur dann zum Geschlechtsverkehr fähig, wenn ihm seine Partnerin zuvor Sympathie und starke sexuelle Begierde vortäusche.

      Clément Ponthieu überzeugte die gutgewachsene Nutte augenblicklich davon, dass seine Potenz solcher Anregung nicht bedürfe; er entblätterte die schockierte Dame mit geübten Händen und vögelte sie – auch ohne irgendwelche Sympathiekundgebungen ihrerseits – nach Strich und Faden.

      In den folgenden Wochen schlief Clément seelenruhig im Zimmer seiner >Gesellschafterin<, während diese sein Bett benutzte und darin bis Mitternacht, von kurzen Pausen abgesehen, Veitstänze aufführte, um so der im darunterliegenden Zimmer schlafenden Ehefrau einen leidenschaftlichen Geschlechtsverkehr vorzutäuschen. Morgens pflegte der Millionär dann ausgeruht und in bester Stimmung seine untreue Ehefrau zu besuchen, um die Übernächtigte mit seinem ungestillten sexuellen Drang niederzuwalzen.

      Wenn die drei Verschwörer unter sich waren, beklagten sich die beiden Frauen stets über die Unersättlichkeit des Hausherrn, wobei freilich nur die Klagen der jungen Ehefrau echt waren. Raphaël Tabouillot bekam aus solchen Anlässen oft zu hören, er müsse sich mit seiner Manneskraft hinter der des alten Blinden schamhaft verkriechen...

      Auch bei anderer Gelegenheit lobte die >Gesellschafterin< ihren Herrn über den grünen Klee. Machte sie mit ihm eine Wanderung, so behauptete sie hinterher, er wäre acht Stunden lang mit seinem Blindenstock vor ihr hergelaufen und hätte ihr kaum eine Pause gegönnt...

      Eines Tages stolperte Clément Ponthieu über einen Zeitungsständer und fiel, sich mehrmals überschlagend, die Steintreppe vor seiner Terrasse hinab, ohne dass die Verschwörer einschließlich der Gesellschafterin den Unfall bemerkt hätten. Als er nach wenigen Minuten das Bewusstsein zurückerlangt hatte, merkte er, dass ihm das Augenlicht wiedergegeben war. Mühsam hinkte er die Treppe hinauf und legte sich in seinen bequemen Liegestuhl, um sich von dem Sturz, bei dem er nur einige Prellungen und eine leichte Gehirnerschütterung davongetragen hatte, zu erholen. Da trat die Gesellschafterin aus dem Haus.

      „Darf ich mich zu Ihnen setzten und Ihnen aus der Tageszeitung vorlesen?“, fragte sie.

      „Danke“, erwiderte der Millionär, „setzen dürfen Sie sich; die Zeitung lese ich nachher selbst!“

      Die Dirne hielt das für einen Witz und lachte gutmütig. Sie nahm neben ihm Platz, und die beiden blickten von der Terrasse aus auf den Park.

      Lilou kam fünfzig Schritte von ihnen entfernt hinter einer Buschgruppe hervor. Sie war mit einem aufreizenden Bikini bekleidet. Was für ein hübsches Luder, dachte Clément, denn er sah sie jetzt zum ersten Mal. In der Hand hielt sie einen Gartenschlauch, aus dessen Mündung ein starker Wasserstrahl schoss.

      Jetzt tauchte auch Raphaël auf. Lilou drehte sich zu ihm um, richtete den Wasserstrahl auf ihn und durchnässte ihn von oben bis unten. Raphaël protestierte halblaut und sprang auf Lilou zu, um ihr den Schlauch zu entreißen, doch sie blendete ihn, indem sie den Wasserstrahl auf СКАЧАТЬ