Louisianas Eskorts. Georg von Rotthausen
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Название: Louisianas Eskorts

Автор: Georg von Rotthausen

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783741849718

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СКАЧАТЬ wurden sie von Alexander unterbrochen. „Das können wir uns ein andermal beichten. Jetzt müssen wir uns auf unsere Einsätze konzentrieren.” Sagte es, während er aus der Kabine kam, nahm sich ein frisches Badetuch und rubbelte sich trocken.

      „Er hat recht, Michael”, zuckte Konstantin mit den Schultern. „Willst Du ’nen Bademeister?”

      „Nee, laß mal, ich mach’ das selber. Aber Du kannst mir ein paar frische Sachen herauslegen, Party eben. Und jetzt schiebt ab, den ‚Großfürsten’ zu richten. Raus mit Euch.”

      „Ich putze mir nur noch die Zähne und rasiere mich”, sagte Alexander an, während Konstantin das Bad verließ und Michael in die Kabine kletterte, deren Milchglastür er sogleich hinter sich schloß.

      Michael rieb sich gründlich mit einer milden und gut duftenden Waschlotion ein. Dabei dachte er unwillkürlich an sein erstes gemeinsames Duschen mit Maximilian Branbury in dessen elterlichem Schloß.

      Plötzlich hörte er, trotz der rauschenden Brause, das laute Gurgeln Alexanders, der das Zähneputzen beendet hatte.

      Maxi. Wie schön er war. Trotz seiner Größe fast noch knabenhaft wirkend, und doch schon deutliche männliche Züge. Schöne Züge. Er roch so gut, auch ohne Duschgels, und er hatte ihn plötzlich wieder in der Nase. Michaels Nasenflügel wölbten sich, er … da wurden seine sinnlichen Erinnerungen nicht minder schön unterbrochen. Alexander begann, à capella zu singen. Er tat das immer, wenn er besonders guter Laune war. Michael kannte das Stück. Es war die Arie des Fürsten Gremin aus „Eugen Onegin” … „Wer nie gekannt die Lieb auf Erden” … und er erlebte ein Nackenrieseln schönster Art. Und plötzlich freute er sich wie nicht gescheit, einem Mädchen, das darüber offenbar, außer vom Hörensagen, nichts wußte, zeigen zu dürfen, wie schön nicht nur seelische, sondern auch die körperliche Liebe sein kann. Er würde es dazu bringen, sich ganz vertrauensvoll fallenzulassen, um es wirklich genießen zu können. Es würde kein Vergleich sein zu dem, was er mit knapp Sechzehn erlebt hatte, was ihm nur als schale Erinnerung geblieben war. Michael empfand einen Moment der Scham, daß er ein so derart dummer Junge gewesen war. In der Sekunde hörte er ein lautes „Auh, Scheiße!” Alexander hatte sich beim Rasieren geschnitten und blutete ein wenig.

      *

      Gegen 19.45 Uhr saß Alexander Nikolaijewitsch Kurijakin in der Opernloge neben Berenice von Wildenbruch, der Diplomatengattin.

      Sie war eine schöne Frau, was sie durch eine gelungen gewählte Abendgarderobe unterstrich. Ihre schulterlangen, schwarzen, gewellten Haare trug sie offen. Von ihrer Stirn schlängelte sich eine hellgraue Strähne über ihren schönen Kopf. Es war nicht auszumachen, ob sie echt oder eingefärbt war, aber es verlieh ihr das sinnliche Signalement einer reifen, erfahrenen Frau.

      Ihr Satinkleid war silbrig-weiß, gerade so dekolletiert, daß ihre festen, offensichtlich wundervoll geformten Brüste, betupft mit einigen wenigen, ganz hellen Sommersprossen, ein eleganter Augenfänger für jeden Mann und ein Anlaß zu Stutenneid für jede Frau waren; über ihre linke Schulter hing, vom einzigen größeren Schmuckstück, einer weißgoldenen Blattnadel gehalten, die mit Brillanten übersät war, ein schwarzes Seidentuch. Ihr schlanker Hals war straff und glatt, eine sinnliche Versuchung für sich, ihn mit Küssen zu bedecken. Ihre schlanken Hände, mit rundgefeilten, klarlackierten Fingernägeln wurden einzig links vom Ehering und am kleinen Finger von einem weißgoldenen, brillantenbesetzten Ring verziert. Ihre feinen, kleinen Ohren, die sie zeigte, wenn sie sich wie gedankenverloren die Haare zurückstrich, genügten sich in ihrer Schönheit selbst. Alexander fragte sich, wer denn so abgrundtief blöd sein könne, eine solche Frau nicht zu beachten und allein zu lassen.

      Ihr Mann, nur wenige Jahre älter als sie, aber mehr mit seinem anspruchsvollen Beruf verheiratet, denn mit ihr, befand sich auf einer Konferenz in Wien, bei der ihre Anwesenheit nicht notwendig war. Sie diente ihm kaum mehr als ein exquisites Accessoire, wenn er seine eigene Attraktivität optisch gestärkt sehen wollte.

      Berenice machte das gesellschaftliche Spielchen mit, weil sie nicht ins Abseits gestellt werden wollte. Zudem hatte sie eine sechzehnjährige Tochter, das Küken ihrer drei Kinder, von der sie alle Beeinträchtigungen fernzuhalten fest entschlossen war. Randolph, der Älteste, war bereits aus dem Haus, Ernest, ihr „Sandwich”, stand kurz davor, doch Aledaide brauchte ihr Elternhaus noch und das intakt, zumindest nach außen.

      Dennoch war ihre Mutter nicht gewillt, sich jede Lebensfreude zu versagen. Sie hatte nicht nur das Geld ihres Mannes zur Verfügung, sondern auch ihr eigenes, denn sie stammte aus einer wohlhabenden Hamburger Kaufmannsfamilie mit erheblichen Einkünften aus ihren diversen Anteilen − und die gab sie aus, gerade wie es ihr gefiel. Es scherte sie auch nicht, wenn sie etwas vom Konto ihres Mannes nehmen mußte.

      An diesem Abend gefiel es ihr, sich einen attraktiven jungen Mann gekauft zu haben. Ihre teure Freundin Clarissa Schastikow hatte sie, kaum halbwegs von dem Abenteuer im Golfclub erholt, auf diesen neuen Quell frischer und erheblicher Freuden hingewiesen. Begeistert hatte sie registriert, wer ihr geschickt worden war.

      Vermutlich würde dieser „Großfürst” kein echter Großfürst sein, das war ihr schon klar, aber sie hatte einen Blick für die Einschätzung gesellschaftlichen Ranges und war sich gewiß, daß sie einen schönen Vertreter einer Familie gehobenen Adels vor sich hatte. Warum eigentlich nicht, hatte sie sich gesagt. Seinen Titel und Namen wollte sie gar nicht wissen. Sie wollte seine Gesellschaft und sie wollte seinen Körper. Den Umschlag mit fünf Zweihundert-€uro-Scheinen hatte sie der Kleinen im kleinen Schwarzen dezent übergeben, die sich mit einem lächelnden „Er gehört ganz Ihnen, Gnädigste” verabschiedet hatte.

      Ihr Großfürst erwies sich schnell als ein geübter Partner im unverbindlichen Kleingespräch. Sie empfand ihn als charmant, und verboten, ja beunruhigend gutaussehend. Berenice vermutete ihn unter seiner noblen Abendgarderobe als sehr gut gewachsen und gestand sich mit einem feinen Lächeln ein, daß sie die Opernvorstellung am liebsten gestrichen hätte, um ihn gleich … Nun ja, man lasse doch schon mal die Suppe weg und gönnte sich den Hauptgang ohne Umwege. Dann wäre mehr Platz im Magen, irgendwie so, nicht?

      Adelaide hatte sie, schneller als sonst, erlaubt, auf die Pyjamaparty einer Freundin zu gehen und bis zum nächsten Tag fortzubleiben, ihr gar das Geld gegeben, ihre Freundinnen zu einem ganzen Tag in einer Sauna- und Badelandschaft einzuladen. Sie solle sich mal richtig amüsieren und keineswegs an hübschen, nackten Burschen vorbeischauen. „Aber Mama!” war die gespielt „empörte” Reaktion ihrer schönen Tochter, aber nach einem leichten Erröten hatte sie dann doch gelacht und sich überschwenglich bedankt.

      Ernest war mit einem Freund für die Dauer der Ferien auf die Balearen abgeflogen und würde sich dort heftig die Hörner abstoßen, dessen war seine Mutter sich gewiß. Er war ein schöner Junge und hatte „schwer Schlag” bei den Mädels.

      Nun, da Adelaide „versorgt” war, hatte Berenice sich seit langem einmal wieder die ersehnte „sturmfreie Bude” geschaffen, nur daß es keine Bude war, sondern eine große Stadtvilla, in der sie sich von einem jungen Galan auch „jagen” lassen konnte. Mal wieder kreischend wie ein junges Mädchen vor einem wilden Hengst davonzulaufen, nur um sich einfangen zu lassen − darauf freute sie sich wie ein Teenager, der aufgeregt etwas Verbotenes tut, von dem die Eltern nichts wissen dürfen. Nur, daß es bei ihr die Kinder waren, vor allem ihre Kleine. Ihr Ehemann war ihr diesbezüglich eher gleichgültig. Wer konnte schon wissen, was er so alles im Dienst des Vaterlandes außerhalb der deutschen Grenze triebe, würde es ihm nach Dienstschluß langweilig.

      „Der Kongreß tanzt”, hatte es schon 1814 in Wien geheißen und beim bloßen Tanzen war es damals ganz sicher nicht geblieben. Gerade Allerhöchste Personen waren dafür bekannt, ihre Gene fleißig verstreut zu haben. Was ihr Gatte innerhalb СКАЧАТЬ