Название: Louisianas Eskorts
Автор: Georg von Rotthausen
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
isbn: 9783741849718
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Als der Tanz beendet war, suchte Michael seine Oberbekleidung. Er zog sich lediglich sein Hemd wieder an, knöpfte es aber nicht zu, sondern knotete es über seinem Bauchnabel zusammen. Da sprach York die beiden an.
„Mögt Ihr nebenan am kalten Büffet etwas zu Euch nehmen? Nach solchen tanzsportlichen Leistungen müßt Ihr doch Hunger haben, oder?”
„Wenn Du mal Zeit hast, würde ich auch gern mit Dir tanzen.”
Ein bildhübsches Mädchen fuhr Michael mit der Hand von hinten über den Rücken und setzte seinen eindeutigen Annäherungsversuch mit einem kessen Fingerstrich über seinen nackten Bauchbereich fort. Dabei lächelte es ihn schon sehr kess an, ehe es weiterging und sich zu einer kleinen Gesprächsgruppe gesellte, nicht ohne sich noch einmal nach ihm umzudrehen.
„Hm, Du hast noch eine Eroberung gemacht, mein Lieber.”
Michael betrachtete durchaus aufmerksam die hübsche Person in ihrem kurzen Rock und dem Bauchfrei-T-Shirt, brünett, braungebrannt und mit leuchtenden, hellbraunen Augen. Und diese perfekten Beine … ach ja …
„Wer ist das?” Michael gehörte ganz Cecilia, aber neugierig war er dennoch. Die begann eine Mimik aufzusetzen, die für die Andere nichts Gutes verhieß.
„Oh, das ist Friederike. Friederike von Sterlitz, genannt Fritzi. Gute Familie. Jura, sechstes Semester. Keinen Freund übrigens. Ihr Tänzer heute abend ist ihr Bruder Roderich, genannt Roddy. Der da hinten, der hellblonde Germane. Ebenfalls Jurist. Der alte Sterlitz ist Gerichtspräsident.” York deutete mit dem Kopf in Richtung eines sehr gut aussehenden Typen von vielleicht 24 oder 25 Jahren, der sich gerade mit einem anderen jungen Mann angeregt unterhielt. Michael betrachtete auch ihn. Er gefiel ihm. Und dann trafen sich kurz ihre Blicke, als der junge Sterlitz zu ihnen herübersah und ein Lächeln über sein Gesicht huschte, ehe er sich wieder abwandte.
Cecilia wurde ungeduldig.
„Komm, laß uns ‘was essen und trinken, ja?” Sie zupfte zur Bekräftigung an seinem Ärmel, nahm ihn gleich danach bei der Hand und zog ihn mit sich.
Das Büffet nebenan war reich an Köstlichkeiten. Es sah wunderbar aus. York hatte an nichts gespart. Da Michael sich aber nicht zu sehr belasten wollte, legte er sich nur ein wenig Geflügel und Gemüsereis auf, dazu ein paar Maiskölbchen, ein Stück Käse und ein wenig Honigmelone. Cecilia nahm dasselbe, und sie wählten jeder nur einen Fruchtsaft als Getränk. Sie wollten sich beide in den nächsten Stunden aneinander berauschen, aber keinen Rausch antrinken. Am Schluß teilten sie eine Banane miteinander. Michael faßte sie in der Mitte, jeder nahm ein Ende in den Mund und so bissen sie zärtlich ab, kauten, schluckten, bis sie sich trafen und zum Bananenkuß verschmolzen. Sehr zu empfehlen.
*
„Liebste Berenice! Wie schrecklich schön Dich hier zu sehen!” Madame de Treville war die personifizierte gute Laune. Dagmar Müller-Gantermann stand ihr dabei strahlend zur Seite
“Und in so wundervoller Begleitung, meine Liebe”, flötete sie so fröhlich wie eine Klarinette. “Möchtest Du uns diesen schönen jungen Mann nicht vorstellen?”
Die Blicke der Damen hafteten schamlos neugierig an Alexander Nikolaijewitsch, mit dem Wissen, was er gerade erlebt und sie beide bedauerlicherweise nur als neugierige Zaungäste hatten beobachten dürfen.
Berenice von Wildenbruch überspielte gekonnt, daß die aufdringlichen Gesellschaftsweiber sie nervten, zumal sie sich auf deren verblüffte Gesichter freute.
“Aber gern, Ihr Lieben.” Als sie das sagte, bedauerte sie, daß sie nicht einen mit Zyankali gewürzten Cocktail überreichen konnte. “Ich darf Euch vorstellen: Großfürst Nikolai. Mein lieber Niko, ich darf Dir vorstellen: Madame de Treville und Frau Müller-Gantermann.”
“Oh, Kaiserliche Hoheit! Welche Ehre!”
Beide Damen versanken im Hofknicks, was Alexander zu einem, aber schnell beherrschten Lächeln verleitete. Er hatte Berenice nur seinen Vaternamen gesagt; mehr mußte sie nicht wissen.
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