19 Tage. Andy Klein
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Название: 19 Tage

Автор: Andy Klein

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783741811227

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СКАЧАТЬ drehte sie sich blitzschnell um.

       »Lucas!«, sie umarmten sich und er ließ ihre Füße in der Luft schweben.

       »Lucas, ich habe es erst heute Morgen erfahren, es tut mir so leid!«

       »Schön dass du wieder da bist.«, flüsterte er ihr ins Ohr.

      Sie hielten sich eine Weile schweigend fest. Zu lange hatten sie sich nicht mehr gesehen. Mehr als zwei Jahre waren mittlerweile verstrichen, aber ihm kam es vor wie eine halbe Ewigkeit. Sarah hatte vor einigen Jahren einen Studienplatz in Kalifornien erhalten, auf der anderen Seite des Kontinents und war in den letzten Jahren, wenn überhaupt nur zu Weihnachten in der Stadt. Auch ihre Familie hatte so einige Probleme und so musste sie sehr hart arbeiten, um ihr Studium zu finanzieren.

       »Und, meine Schöne, bist du jetzt Veterinärmedizinerin?«

       »Ja, ich hab es geschafft!«

      Er drückte sie noch einmal ganz fest, und ließ sie dann wieder sanft zu Boden.

       »Sis, ich bin so froh, dass du wieder da bist…«, er blickte ihr tief in ihre dunkelbraunen Augen. »…Du glaubst gar nicht, wie sehr wir dich vermisst haben, Nana und ich.«

      Sarahs Augen füllten sich mit Tränen.

       »Ich wünschte, ich hätte mich noch von ihr verabschieden

      können!«

      Lucas legte seine Hände sanft an ihre Wangen, wischte ihre Tränen zärtlich mit seinen Daumen aus dem Gesicht und nahm sie gleich darauf wieder in seine Arme.

       »Jetzt bist du ja da.«

      Sie hielten sich noch eine Weile schweigend fest.

       »Komm, wir gehen ein bisschen.«, sagte Lucas schließlich. Er nahm ihre Hand in seine und sie verließen den Friedhof. Ziellos schlenderten sie durch den kleinen Ort, der wie immer wie ausgestorben wirkte. Sie hatten sich so viel zu erzählen. Und es war plötzlich so, als wäre sie nie fort gewesen. Sie erzählte von ihrem Studium, von ihrer gescheiterten Beziehung, von den Tieren, von ihrem Job als Kellnerin, von ihren Ängsten und er - er hörte einfach nur zu. Schließlich standen sie vor seiner Tür.

       »Komm, geh noch mit rein. Mimi hat mich heute Morgen mit ihrem Käsekuchen überfallen, der möchte auch von dir gegessen werden.«

       »Hmm, Mimis Käsekuchen, nah, wer kann dazu schon nein sagen!«

      Auch Sarah verband mit dem Haus ihre Kindheit, weshalb sie erst mal durch die unteren Zimmer ging. Währenddessen räumte Lucas schnell die Küche auf und deckte den Tisch neu ein.

       »Hier hat sich gar nichts verändert. Ich habe das Gefühl, dass Nana gleich die Treppe herunterkommt und mich begrüßt.«

      Lucas schluckte.

       »Komm, der Kaffee ist fertig.«

      Sie unterhielten sich den ganzen Abend lang. Lucas erzählte ihr von seiner Arbeit im Krankenhaus, wo er auf der chirurgischen Station arbeitete.

       »Wie sieht es denn jetzt bei dir aus, steht Paul noch zu seinem Wort?« fragte er schließlich.

      Paul Stone war ein mittlerweile schon älterer Herr mit einer kleinen Tierarztpraxis hier am Rande von Moonville.

      Er war ein liebenswürdiger Mann, der ihr, als sie die Stadt verließ, einen Job in seiner Praxis anbot, wenn sie ihr Studium erfolgreich zu Ende bringen würde.

       »Oh ja, ich bin ein echter Glückspilz. Paul braucht sogar dringend Unterstützung. Schon allein die Oldfield-Farm hält ihn ordentlich auf Trab. Er ist ja auch nicht mehr der Jüngste.«

      Lucas schaute sie an und war so unglaublich froh, dass sie wieder ganz in seiner Nähe war. Der Abend verging wie im Flug und als Sarah auf die Uhr sah, war es schon fast 23.00 Uhr.

       »Willst du nicht hier bleiben?«

       »Tante Betty wartet sicher noch auf mich. Wie wäre es mit Mittagessen, ich koch uns morgen was Leckeres, hier bei Dir.«

      Lucas war einverstanden und die Beiden verabredeten sich für den nächsten Tag, um 13.00 Uhr. Er war so glücklich, seine beste Freundin und Vertraute wieder in der Stadt zu haben. Er ging zum Kühlschrank, nahm eine Dose Bier heraus, ging ins Wohnzimmer und ließ sich auf das Sofa fallen.

       »Autsch!«

      Lucas setzte sich genau auf das Tagebuch, mit dem er in der Nacht zuvor, eingeschlafen war. Er zog es hervor und ärgerte sich darüber, dass er vergessen hatte es Sarah zu zeigen. Mit einer Hand ließ er die Seiten durch seinen Daumen gleiten und da war noch der Umschlag mit dem Geld. Er nahm den Umschlag mit dem Geld heraus, um es zu zählen und bemerkte, dass er anscheinend das folgende beschriebene Blatt im Tagebuch übersehen haben musste.

      Liebes Tagebuch!

      Heute hat sich mein neuer Nachbar zum Essen eingeladen und er hat Sarah ganz schön angemacht. Er ist doch ein sehr merkwürdiger Typ. Sis kann noch immer nicht kochen, aber wir haben uns nichts anmerken lassen. Es war zwar ganz witzig, doch dieser Gab ist mir doch irgendwie unheimlich. Ich werde heute früher schlafen gehen müssen, denn morgen geht die Arbeit wieder los.

      Moonville, 18. März 2007

      Lucas schlug das Tagebuch zu.

       »Ruhig…, gaaanz ruhig..!«

      Er atmete tief durch. Dafür musste es doch eine rationale Erklärung geben. Klar, jemand war in das Haus geschlichen und erlaubte sich einen üblen Scherz mit ihm. Aber wer? Sein Körper war übersäht von Gänsehaut. Es musste jemand sein, der ihn gut kannte. Er schlug das Tagebuch wieder auf. Die Schrift! Die Schrift war wieder die seiner Großmutter. Kein Problem, die kann man fälschen, aber wer zum Teufel machte so etwas? Eigentlich war er sich absolut sicher, dass es gestern diese Seite noch nicht gab. Doch jetzt zweifelte er. Vielleicht hatte er die Seite doch übersehen. So sehr sich Lucas auch anstrengte, er konnte sich diesen Eintrag nicht erklären, er war doch nicht blöd. Gab war ja erst vor drei Tagen in das Haus nebenan eingezogen, wieso stand hier etwas über ihn im Tagebuch. Vielleicht wohnte er aber auch schon länger dort. Nein, der protzige rote Mercedes wäre ihm sicher ins Auge gefallen.

       »Jetzt drehst du völlig durch!«, sagte Lucas laut und griff nach der Flasche Kräuterschnaps, die vor ihm auf dem Wohnzimmertisch stand. Er setzte die Flasche an seinen Mund und ließ den letzten Rest auf Ex in seinen Rachen gleiten. Dann betrachtete er das Tagebuch noch einmal von allen Seiten. Er schlug es auf und las den ersten Eintrag nochmals durch. Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass er gestern bereits gelesen hatte, was er an diesem Tag erlebte.

      Mimi und ihr Kuchen, ihm war schlecht und er traf Sarah. Lucas stand auf und ging in die Küche. Er holte seine Zigaretten und die Flasche Jack Daniels, die ebenfalls Bestandteil seines Einkaufs war. Er ließ sich wieder in das Sofa fallen und trank den Whisky in vollen Zügen direkt aus der Flasche. Er nahm das Tagebuch in seine Hand.

       »Prost…, vielleicht kannst du mir ja mal die Lottozahlen aufschreiben!...«, sprach er zum Tagebuch und nahm wieder einen großen Schluck Whisky. »…Luci, du hast Halluzinationen…«

      Er schaute auf die Flasche und sah, dass er bereits in Rekordzeit die Hälfte СКАЧАТЬ