Eine zweite Chance. Carmen Sommer
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Название: Eine zweite Chance

Автор: Carmen Sommer

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783750223066

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СКАЧАТЬ Mama weint?“, kam auch Charlott gerannt.

      „Kommt ihr mal mit ins Wohnzimmer? Ich muss euch etwas sagen.“

      „Was ist denn, Mama“, nahm Charlott sie an der Hand.

      „Es wird euch nicht gefallen und es hat auch nichts mit euch zu tun. Rae liebt euch, über alles, aber Papa wohnt im Moment nicht mehr hier. Wir haben uns vorübergehend getrennt. Versteht ihr?“

      „Papa ist fort? Wie getrennt? Sind wir jetzt keine Familie mehr? So wie die Eltern von Jakob?“, wollte Jason wissen.

      „Hat er dich nicht mehr lieb?“, schaute Charlott ganz entgeistert.

      „Das weiß ich nicht, ob er mich noch lieb hat. Wir haben im Moment eine paar Probleme. Die konnten wir bisher nicht lösen. Tut mir sehr leid für euch. Ich weiß, dass ihr euren Vater vermisst, aber ihr könnt ihn sehen, wann immer ihr wollt. Er liebt euch. Und Jakobs Eltern sind geschieden, dass sind wir noch nicht.“

      „Mama, hast du ihn noch lieb?“

      „Ja, Jason. Ich habe ihn noch lieb. Das wird auch immer so bleiben. Doch im Moment bin ich wütend auf ihn.“

      „Warum? Was hat er denn gemacht?“, fragte Jason weiter.

      „Müssen wir auch wütend auf Papa sein?“, begann Charlott zu weinen.

      „Nein, natürlich müsst ihr das nicht. Das würde Papa sehr traurig machen. Es geht nur um ihn und mich. Er hat etwas getan, was mich traurig macht und mich verletzt hat.“

      „Verletzt? Wo bist du denn verletzt, Mami?“

      Charlott und Jason nahmen sie in den Arm.

      „In meinem Herzen. Mein Herz tut weh und es ist ganz traurig darüber.“

      „Kommt er nochmal zurück?“, weinte jetzt auch Jason.

      Julie nahm beide in die Arme.

      „Ich weiß es nicht. Wir brauchen etwas Zeit. Aber das ändert nichts daran, dass er euch liebt“, tröstete sie.

      „Aber jetzt sind wir keine Familie mehr, ohne Papa. Ich will, dass er wieder hier wohnt, Mama“, schluchzte Jason.

      „Ich auch. Ich will zu Papa“, klammerte sich Charlott an ihre Mutter.

      „Wer zeigt mir denn jetzt, wie ich den Schläger richtig halten muss? Und wer übt mit mir Klavier?“, meinte Jason.

      „Dein Papa wird für dich da sein. Er wird es dir zeigen und mit dir üben.“

      „Und wer singt mit mir jetzt dieses lustige Lied? Das kann nur Papa“, fügte Charlott noch hinzu.

      „Wir werden es schon hinbekommen. Wenn wir zusammenhalten. Er kann euch jeder Zeit besuchen, dass verspreche ich euch. Nur er wohnt halt nicht mehr hier.“

      Für die Kinder war es nicht leicht. Sie konnten das alles nicht verstehen. Warum hatte ihr Papa ihrer Mama weh getan und womit? Das ging den beiden durch den Kopf. Jedoch Julie wollte ihnen nicht sagen, dass Rae jetzt eine andere Frau hatte. Es wäre für sie noch schlimmer gewesen. Vielleicht wären sie dann böse auf ihren Vater. Oder sie hätten sich selbst die Schuld gegeben, dass wollte sie auf jeden Fall verhindern. Sie benötigten alle Zeit, um es zu verarbeiten. Den Kontakt wollte sie Rae zu seinen Kindern nicht verbieten, dass wäre das allerschlimmste für die beiden gewesen.

      „Wollen wir zusammen das Essen zubereiten?“, fragte Julie.

      „Ich habe gar keinen Hunger“, schüttelte Jason den Kopf.

      „Komm schon. Wir müssen etwas essen. Dann kommen wir auch auf andere Gedanken.“

      „Aber ich vermisse meinen Papa“, weinte er wieder.

      „Jason, ich vermisse ihn auch. Glaube mir. Trotzdem. Lass uns in die Küche gehen.“

      Julie nahm seine Hand und ging mit ihm und Charlott in die Küche. Diesmal war es stiller als sonst. Alle saßen ruhig am Tisch und schauten auf den leeren Platz. Obwohl Rae selten mit ihnen zusammen aß, war es jetzt etwas anderes. Sie wussten, dass er nicht mehr hier wohnte. Julie versuchte alles, um die Kinder aufzuheitern, aber es war schwierig. Sie aßen kaum etwas.

      Am nächsten Morgen brachte Julie ihre Kinder zur Schule. Sie wollte sie diesmal begleiten. Unterwegs bekam sie einen Anruf. Es war Vicky, die ihr mitteilen wollte, wann die Beerdigung von ihrem Vater stattfand. Julie hatte ja versprochen, sie zu begleiten. Julie redete noch ein paar Worte mit ihr, dann war sie auch schon in ihrem Büro. Sie arbeitete als Innenarchitektin. Die Arbeit machte Julie Spaß. Sie hatte sehr nette Kollegen und Kolleginnen. Inzwischen wurde Freundschaft daraus. Während der Arbeit konnte sie so wenigstens für ein paar Stunden ihre Gedanken beiseite schieben. Trotzdem bemerkten auch die anderen, dass etwas mit Julie nicht stimmte. Sie war schon seit ein paar Tagen abwesend und nicht recht bei der Sache, aber keiner wollte sie darauf ansprechen. Doch jetzt machten sie sich richtig Sorgen. Heute war sie ganz anders und sah richtig schlecht aus.

      „Was ist los mit dir, Julie,“ fragte Katrin.

      Mit ihr und Linda hatte sie ein besonders freundschaftliches Verhältnis und sie trafen sich auch oft privat. Sie wussten, dass Rae oft unterwegs war und Julie manchmal traurig darüber war.

      „Hat es mal wieder mit der Arbeit von Rae zu tun?“

      „Diesmal nicht“, gab sie nur kurz zurück.

      „Diesmal nicht? Mit was denn dann. Nun sag schon. Mit dir ist doch irgendetwas?“

      „Ich habe mich von Rae getrennt“, schaute sie Katrin an.

      In diesem Moment kam auch Linda hinzu und blieb erstarrt stehen.

      „Was? Aber warum? Ihr ward doch so glücklich.“

      Katrin schaute Linda und dann Julie verständnislos an.

      „Das sah vielleicht nach außen so aus. Aber wir hatten schon seit einigen Wochen Schwierigkeiten. Ich dachte, wir würden es wieder hinbekommen, aber ich habe mich geirrt.“

      „Hast du nicht mit ihm darüber gesprochen. Kann er nicht etwas weniger arbeiten? Das muss doch möglich sein. Er hat Familie. Es muss ihm doch daran gelegen sein, dass er mehr Zeit mit euch verbringt?“

      Linda schüttelte ungläubig den Kopf.

      „Ich sagte ja schon, es ist diesmal nicht die Arbeit und die vielen Geschäftsreisen. Da ist noch etwas anderes.“

      „Was? Was willst du damit andeuten? Nein, sag, dass das nicht wahr ist? Das glaube ich nicht. Ist etwa eine andere Frau im Spiel?“, erschrak Katrin.

      „Doch.“

      „Nein. Das ist doch nicht möglich. Doch nicht Rae. Du musst dich irren.“

      Katrin konnte es nicht glauben.

      „Doch. Leider irre ich mich nicht. Ich habe es mit meinen eigenen Augen gesehen und er hat es zugegeben.“

      Julie hatte Tränen in den Augen.

      „Wie СКАЧАТЬ