Eine zweite Chance. Carmen Sommer
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Название: Eine zweite Chance

Автор: Carmen Sommer

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783750223066

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СКАЧАТЬ möchte auch“, lief Charlott hinterher.

      „Du kommst nach Jason dran. Ist das ok?“, wollte Rae von ihr wissen.

      Inzwischen räumte Julie den Tisch ab. Sollte sie ihm verzeihen? Nochmal eine Chance geben? Wie schön wäre es, wenn er jetzt hier bleiben könnte. Sie wusste genau, was dann passieren würde. Nein, dass konnte und wollte sie nicht zulassen. Er musste gehen. Sie wollte es so. Er wird sich nie ändern, dachte sie noch.

      Rae brachte auch noch die Kinder ins Bett. Mit Charlott sang er wieder dieses lustige Lied, dass nur er und seine Tochter kannten.

      „Gute Nacht, Süße. Denk immer daran. Ich habe dich lieb. Es wird vielleicht etwas dauern, bis ich wieder komme. Sei nicht traurig“, küsste er sie.

      Charlott schlang ihre Arme um seinen Hals und drückte ihn so fest, wie sie nur konnte. Dann ging er zu Jason ins Zimmer.

      „Ich versuche beim nächsten Training dabei zu sein. Ist das ok für dich? Soll ich dir noch etwas vorlesen?“

      „Das wäre schön. Ach, Papa, du hast meine Schläger. Ich kann sie hier nirgends finden. Sie sind bestimmt noch in deiner Sporttasche, vom letzten mal.“

      „Die bringe ich natürlich mit.“

      Sie suchten zusammen eine Geschichte aus und Rae las seinem Sohn vor.

      „Gute Nacht, Großer. Pass gut auf die Mama auf. Ich liebe sie sehr und dich und Charlott auch.“

      „Papa? Warum hast du ihr weh getan?“, wollte Jason plötzlich wissen.

      Rae hoffte, dass seine Kinder ihn nicht darauf ansprachen. Aber jetzt tat es Jason doch.

      „Ich weiß es selbst nicht. Ich werde es dir erklären, wenn ich mir im klaren über alles bin. Ich verspreche aber, dass ich ihr nie mehr weh tun werde. Ja?“

      „Ist ok, Papa. Du hast sie doch noch lieb?“

      „Sehr sogar, Jason. Glaube mir.“

      „Ich hab dich auch lieb, Paps. Mama weint oft. Sie hat dich bestimmt auch noch lieb. Gute Nacht.“

      Rae ging zu Julie ins Wohnzimmer. Sie saß auf der Couch mit einem Glas Wein und Tränen in den Augen.

      „Julie? Ist alles in Ordnung?“

      Sie schaute ihn an.

      „Nichts ist in Ordnung. Du kannst jetzt wieder gehen. Die Kinder liegen im Bett. Es gibt keinen Grund mehr hierzubleiben.“

      „Doch. Du bist der Grund. Julie. Ich war ein Vollidiot, ich weiß. Heute habe ich mit Sharon endgültig Schluss gemacht. Gib mir noch eine Chance. Ich möchte dir beweisen, dass ich mich ändern kann und will. Du und die Kinder, ihr seid für mich das Wichtigste. Leider habe ich es erst jetzt begriffen.“

      Rae kam näher.

      „Zu spät, Rae. Du hast es zu spät begriffen. Ich kann dir nicht mehr vertrauen. Das schlimme ist, ich weiß nicht, was ich falsch gemacht habe. Du warst immer für mich der einzige. Ich habe dich mehr geliebt, als ich dir sagen kann. Hast du in unserer Beziehung etwas vermisst, Rae? Die Stunden, die wir miteinander verbracht haben, waren wunderbar. Sie waren die Erfüllung unserer Liebe, das dachte ich auf jeden Fall. Aber für dich war es das anscheinend nicht.“

      „Du hast nichts falsch gemacht. Ich habe nichts vermisst in unserer Beziehung. Wenn wir zusammen waren, war ich glücklich. Es war immer wunderschön mit dir. Das war auch nie der Grund.“

      „Welcher Grund war es dann?“, wollte sie wissen.

      „Keine Ahnung, Julie. Ich weiß es selbst nicht. Bitte, lass es uns nochmal versuchen.“

      „Nein“, schüttelte Julie den Kopf.

      Rae kam ganz nah und nahm sie in den Arm.

      „Ich bitte dich, Julie. Ich liebe dich.“

      „Geh jetzt, Rae. Wenn du die Kinder sehen willst, ruf mich an. Aber jetzt lass mich allein.“

      Ruckartig zog er sie an sich und küsste sie. Rae schaute sie danach traurig an, drehte sich um und verschwand. Viel hätte nicht mehr gefehlt und sie hätte seinen Kuss erwidert und ihm wieder alles verziehen. Aber diesmal wollte sie stark bleiben. Er musste einsehen, dass er so nicht mit ihr umspringen konnte. Spät ging sie zu Bett. Lange konnte sie nicht einschlafen. Sie dachte an seinen Kuss. Ein Schauer lief durch ihren Körper. Julie sehnte sich nach ihm.

      Rae war in Versuchung, doch noch in den Club zu gehen, aber er tat es nicht. Ins Hotelzimmer wollte er jetzt auch nicht, also ging er in eine Bar, die in der Nähe des Hotels lag. Er blieb lange, sehr lange. Er trank viel, sehr viel. Wie er in sein Zimmer kam, wusste er am Morgen nicht mehr. Mit einem gewaltigen Kater stand Rae auf und schaute auf die Uhr. Es war schon spät. Er hatte anscheinend den Wecker nicht gehört. Schnell sprang er mit einem Brummschädel unter die Dusche und eilte ins Büro.

      „Auch schon da? Guten Morgen, Rae“, begrüßten ihn Richard und Luis.

      „Euch auch einen guten Morgen. Sprecht bitte nicht so laut“, schaute er sie an.

      „Wow. Wo bist du den gestern versackt?“, wollte Luis wissen.

      „In einer Bar, in der Nähe meines Hotels. Ich weiß nicht einmal mehr, wie ich in mein Zimmer kam“, schüttelte Rae den Kopf.

      „So siehst du heute Morgen auch aus. Ist etwas passiert?“, schüttelte Richard den Kopf.

      „Ich war gestern noch bei meinen Kindern. Wollte mit Julie reden.“

      „Und?“

      „Nichts. Sie verzeiht mir nicht. Dabei liebe ich sie, mehr als jemals zuvor. Gestern ist es mir so richtig bewusst geworden, auch, was ich ihr angetan habe.“

      „Lass ihr Zeit und ändere dich schleunigst. Vielleicht gibt sie dir doch nochmal eine Chance“, klopfte ihm Luis auf die Schulter.

      „Ich glaube nicht. Trotzdem versuche ich mich zu ändern. Ich muss es. Denn sonst verliere ich auch noch meine Kinder.“

      Rae schaute traurig aus dem Fenster.

      „Du hast gestern einiges verpasst.“

      Richard wollte ihn auf andere Gedanken bringen.

      „Ja?“

      „Du hättest mal Sharon erleben sollen. Die hat mit jedem geflirtet. Ich möchte nicht wissen, mit wem sie diesmal im Bett gelandet ist. Einige unserer Kollegen waren ganz schön hinter ihr her“, grinste Luis.

      „Das ist mir so was von egal. Sie kann machen was sie will. Ich habe ihr gesagt, dass es aus ist, zwischen uns.“

      „Oh. Deshalb. Wie hat sie reagiert?“, wollte Richard wissen.

      „Sie war nicht gerade erfreut, denn sie verlangte, dass ich mich scheiden lasse. Plötzlich ist sie in mich verliebt. Blödsinn. Nie und nimmer ist sie in mich verliebt. Sie kann gar nicht lieben. Warum habe ich nicht bemerkt, wie sie wirklich ist.“

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