Eine zweite Chance. Carmen Sommer
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Название: Eine zweite Chance

Автор: Carmen Sommer

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783750223066

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СКАЧАТЬ die Kinder sagen, wenn ich nicht mehr hier bin?“

      Rae fiel vor ihr auf die Knie und flehte sie an.

      „Du fragst jetzt nach den Kindern? Das ist zum Lachen.Ich werde es ihnen erklären, wie immer. Du warst ja sehr oft nicht zu Hause. Entweder warst du auf Geschäftsreisen oder bei dieser Frau. Sie werden es gar nicht bemerken. Spät fällt es dir auf, dass du unsere Familie zerstört hast und lass es, mit deinen Versprechen, die du sowieso nicht halten kannst. Es ist zu spät. Diesmal ist es endgültig aus. Steh auf, Rae, du machst dich lächerlich.“

      Rae stand auf, kam näher und legte seine Hände auf ihre Schultern.

      „Sieh mich an, Julie. Soll das wirklich alles gewesen sein?“

      „Was soll das werden, Rae? Denkst du, dass ich wieder schwach werde, wenn du mich berührst und mir in die Augen schaust. Ich habe dich geliebt, Rae. Sehr sogar. Du warst mein Leben und nie hätte ich gedacht, dass es so enden würde“, schüttelte sie mit Tränen in den Augen den Kopf.

      „Du willst also wirklich, dass ich gehe? Bitte Julie, lass es so nicht enden.“

      „Ja, geh. Sofort. Bevor die Kinder kommen.“

      „Also ist es aus? Ist unsere Ehe endgültig gescheitert? Darf ich noch nicht einmal mehr die Kinder sehen?“

      „Was erwartest du? Soll ich zuschauen, wie du dich mit anderen Frauen amüsierst? Du hast dabei nie an unsere Kinder gedacht? Oder wie es mir dabei geht? Wie ich mich fühle? Nein, warum auch.“

      „Es tut mir wirklich leid. Ich wollte das alles nicht. Auch wenn ich mich wiederhole, es ist einfach so passiert. Du weißt, dass ich meine Kinder liebe und dich. Das hat sich nicht geändert“, wehrte sich Rae.

      „Klar. Wenn du mal zu Hause warst. Aber, wie oft warst du denn zu Hause? Hast du mich in letzter Zeit denn bemerkt. Ich war einfach nur da. Hielt alles am Laufen. Für dich war ich nichts weiter als ein Gegenstand, den man ab und zu benutzte. Findest du mich noch hübsch oder anziehend? Wann hast du es mir in letzter Zeit gesagt?“

      Bei diesen Worten drehte sie sich um und schaute ihn wütend an.

      „Du bist wunderschön, attraktiv und anziehend. Es stimmt, ich habe es in der letzten Zeit nicht zu dir gesagt. Aber es ist so. Auch jetzt würde ich dich gerne in meine Arme nehmen und mit dir wunderschöne Stunden verbringen, dass weißt du doch genau. Für mich war es immer die Erfüllung. Glaube mir. Du hast mir alles gegeben, was ich mir wünsche. Warum ich dir das immer wieder antue? Ich kann es dir nicht sagen, doch es liegt nicht an dir. Ich weiß auch, dass ich zu viel arbeite und wenig Zeit für euch habe. Das werde ich ändern“, versprach er wieder.

      „Du siehst mich doch gar nicht mehr, Rae. Wie oft hast du deine Versprechen schon gebrochen? Ich weiß es nicht. Vielleicht gab es ja noch mehrere Frauen, von denen ich gar nichts weiß? Du warst ständig unterwegs. Jetzt ist mir auch klar, warum. Das war nicht beruflich. Es waren deine Frauengeschichten. Die wievielte war es denn? Das halte ich einfach nicht mehr aus. Es ist nicht allein deine Arbeit und vielen Geschäftsreisen. Dafür hatte ich immer Verständnis. Aber du hast Familie, Rae. Auch da hattest du versprochen, kürzer zu treten. Nichts ist passiert.“

      „Lass es uns nochmal versuchen, bitte? Ich werde mich ändern.“

      „Vergiss es. Jetzt geh endlich, bevor die Kinder zurück sind.“

      „Darf ich mich nicht noch verabschieden?“

      „Nein. Ich werde ihnen sagen, dass du mal wieder auf Geschäftsreise bist. Das kennen sie ja schon“, senkte Julie den Kopf.

      „Ok. Ich werde jetzt gehen. Aber ich werde um dich und um unsere Kinder kämpfen. So einfach gebe ich nicht auf. Du bist meine Frau und es sind auch meine Kinder. Eine Bitte hätte ich noch, lass mich die Kinder besuchen. Versprich es mir. Ich werde dir beweisen, dass ich diesmal mein Versprechen halten kann. Ich will nur euch.“

      „Geh einfach. Versprich mir nichts, was du nicht halten kannst. Wir kommen gut allein zurecht. Geh dort hin, wo du die letzten Nächte warst.“

      Julie starrte aus dem Fenster. Sie konnte ihm nicht mehr ins Gesicht sehen. Warum hatte er ihr das angetan? Rae versuchte es wieder.

      „Aber, sie werden bemerken, dass ich nicht mehr hier wohne? Sie sind ja nicht dumm. Meine Sachen sind weg.“

      „Da fällt mir schon noch was ein. Im Moment ist es besser, wenn sie es noch nicht wissen. Sie werden ja nicht den Kleiderschrank durchsuchen. Ich werde sie langsam darauf vorbereiten.“

      „Das kannst du doch nicht tun“, bat er sie.

      „Nimm deine Koffer und verschwinde. Ich kann dich nicht mehr ertragen.“

      Rae ging mit hängenden Armen und seinen Koffern zu seinem Wagen. Er drehte sich noch einmal um, bevor er einstieg. Immer wieder schüttelte er den Kopf. Jetzt war es wirklich soweit, er hatte sie verloren. Davor hatte er immer Angst. Geschah es jetzt gerade. Rae fuhr davon. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als sich ein Hotelzimmer zu nehmen, bis er eine andere Bleibe gefunden hatte. Vielleicht kam er auch bei einem Freund unter. Aber, dann würden sie Fragen stellen. Wie sollte er es ihnen erklären. Also beschloss er doch in ein Hotel zu gehen, bis er Julie davon überzeugt hatte, dass dies nicht wieder vorkam und sie ihm doch verzieh.

      „Warum war ich so blöd? Warum habe ich das getan und sie so verletzt. Werde ich meine Kinder noch sehen? Alles habe ich kaputt gemacht“, sagte er zu sich selbst.

      Rae war selbst schuld. Er hatte vor mehreren Wochen eine Affäre mit einer Mitarbeiterin der Firma angefangen. Julie sah beide zufällig auf der Straße, als sie in ihrer Mittagspause etwas besorgen wollte. Zuerst dachte sie sich nichts dabei. Es sah so aus, als würde Rae eine gute Bekannte umarmen und auf die Wange küssen. Sie redete nicht mit ihm darüber, Julie hatte es vergessen. Aber als sie beide vor einem Cafe wiedersah und eine Zeit lang beobachtete, sah sie, dass diese Frau Rae küsste. Rae wies sie nicht zurück. Im Gegenteil. Sie standen lange, eng umschlungen und diesmal küsste Rae diese Frau leidenschaftlich. Für Julie brach eine Welt zusammen, sie war am Boden zerstört. Wieder geschah es, er betrog sie. Es war ja nicht das erste mal. Aber sie hatte ihm damals verziehen und eine zweite Chance gegeben, weil er versprach, dass so etwas nie wieder passieren würde. Sie glaubte ihm und dachte, dass sie nun eine intakte, glückliche Ehe führen würden, aber da hatte sie sich getäuscht. Als sie Rae zur Rede stellte, gab er es zu. Für ihn war es nichts ernstes, genau wie das letzte mal, so sagte er wenigstens. Doch für Julie hatte ihre Liebe einen Riss bekommen. Ihr Herz schmerzte. Er hatte sie das zweite mal betrogen. Jetzt reichte es ihr. Sie konnte nicht mehr, auch wenn sie ihn immer noch liebte. Diesmal konnte sie ihm nicht verzeihen. Sie würde sich von ihm trennen. Es war besser so. Aber was sollte sie ihren Kindern sagen? Das ihr Vater eine andere Frau hatte und jetzt mit ihr zusammen ist? Sie nicht mehr liebte und nicht mehr bei ihnen lebte? Wie werden sie es auffassen? Würden sie es verstehen? Sie liebten Rae. Würden sie ihm dies jemals verzeihen? Julie stand immer noch am Fenster und starrte dem Wagen nach. Es war endgültig vorbei. Die Trennung war für Julie beschlossene Sache. Ihre Ehe war nach acht Jahren gescheitert.

      Sie konnte sich noch gut daran erinnern, wie sie Rae kennenlernte. Es war auf einer Party ihrer besten Freundin. Sie hatten endlich ihr Examen in der Tasche. Damals waren so viele Leute da, die man gar nicht alle kennen konnte. Jeder brachte noch einen Bekannten mit, so dass es ein riesiges Fest war. Zum Glück besaßen die Eltern von Vicky einen großen Garten. Die Stimmung war super. All ihre Freunde, die sie von der Schule und Uni kannten, waren gekommen. Sie tanzten, lachten, scherzten und alberten herum. In dem СКАЧАТЬ