Der Wurbelschnurps. Nadja Hummes
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Название: Der Wurbelschnurps

Автор: Nadja Hummes

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783741805110

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СКАЧАТЬ Tortenguss und Zuckerwatte. Stattdessen gab es in Amarythien das Tal der stinkenden Auswürfe, speiende Berge, einen alten Dorjas, der irgendwo weit oben auf einem Berg wohnte und den Wurbelschnurps, der die Meinung hegte, Laufen sei das Natürlichste von der Welt. Pah!

      Mühsam probierte Finella aufzustehen. Alle Knochen taten ihr weh. Um sie herum lagen nur Steine, Geröll und Schotter.

      Staubige Schwaden peitschten hoch. Brachial stampfende Schritte kamen auf sie zu. Finella duckte sich. Für das Aufstehen ließ sie sich ganz spontan noch einen Moment Zeit. Nur nichts übereilen. Geduckt kroch sie auf einen der Geröllsteine zu, um sich dahinter verstecken zu können. Doch es war zu spät. Eine riesige grobschlächtige Hand griff nach ihr.

      „Mmmmmmmmm, Einlage für unseren Suppentopf! Da wird sich meine Borsa aber freuen!“

      „Ich bin keine Suppeneinlage! Lass mich sofort wieder herunter, du blöder Hohlkopf!“ schrie Finella.

      Wild wurde sie in der Luft hin und her geschüttelt.

      „Ohhh, kann sprechen!“ sagte das monströse Ungetüm. „Borsa wird sich freuen. Hat immer so viel Langeweile, meine Borsa. Kann sich unterhalten, während sie kocht.“

      „Ich habe gesagt, du sollst mich wieder herunter lassen! Sofort!“

      „Tut Borsa ganz zum Schluss in die Suppe. Erst langsam in der Pfanne brutzeln, dann schön durchziehen lassen. Ah, lecker Süppchen wird das.“

      Das monströse Ungetüm steckte Finella in seinen Lendenschurz. Dort stank es bestialisch. Finella zappelte wie wild, doch sie konnte nicht entkommen. Immer wieder rutschte sie an der Innenseite ab. Nach etlichen erfolglosen Versuchen beschloss sie, ihre Kräfte aufzusparen.

      So harrte sie in seinem Lendenschurz aus. Tapfer ertrug sie den bestialischen Gestank. Es roch, als würde er sich nach dem Toilettengang niemals seinen Popo abputzen. Sofern dieses stinkende Etwas eine Kloschüssel überhaupt kannte.

      „Borsa, guck!“ rief das monströse Ungetüm nach einer Weile und zog Finella an ihren Haaren aus seiner Tasche. „Hab' ich dir mitgebracht! Suppeneinlage!“

      Das Erste was Finella sah, war ein weiteres monströses Ungetüm. Allerdings schien jenes Ungetüm weiblich zu sein, während dieser hier ganz offensichtlich männlich war.

      „Gib her!“ brüllte Borsa. „Häng' ich zum Räuchern auf! Für später! Kann ich jetzt nicht brauchen!“

      „Hast du nicht gehört, du Hohlkopf?! Deine blöde Borsa kann mich gerade nicht gebrauchen!“ fauchte Finella, die noch immer an ihren Haaren festgehalten wurde.

      Mit diesen Worten drehte sie ihren Kopf nach links und biss das Ungetüm in den Finger.

      „Ahuuuuuuuuu!“ jaulte er.

      Finella rannte.

      „Meins!“ schrie er, als seine Suppeneinlage sich in Bewegung setzte.

      Jetzt erst wurde Finella gewahr, dass sie von einem Haufen monströser Ungetüme umgeben war. Eines wie das andere stürmte auf sie zu, um sie zu erwischen. Finella flitzte durch riesige Hände und Füße hindurch. Immer diese sportlichen Sondereinlagen…!

      „Hierher!“ rief der Wurbelschnurps. „Hierher!“

      Finella überlegte nicht lange. Sie sauste zu ihm in die Felsspalte.

      „Wo kommst du denn jetzt her?“ keuchte sie, völlig außer Atem.

      „Ich habe dich gesucht!“

      „Oh, toll, hast mich ja gefunden. Wie kommen wir jetzt hier heraus?“

      „Warten“, antwortete der Wurbelschnurps.

      „Warten? Worauf?“

      „Darauf, dass die Worgsens sich beruhigen. Oder beschäftigt sind.“

      „Die Worgsens? Was sind die Worgsens?“

      „Das sind die Worgsens.“

      Der Wurbelschnurps zeigte auf die Schar monströser Ungetüme. Ein Großteil der Worgsens kehrte bereits wieder in ihre jeweiligen Ecken zwischen dem Geröll zurück. Gelangweilt und frustriert, da ihrer Belustigung beraubt.

      „Wranstos!“ rief Borsa lautstark. „Komm her! Es gibt Bohnensuppe!“

      „Ohhhhh! Bohnensuppe!!!“

      „Jaaa!“

      „Mit Zwiebeln?“

      „Jaaaaa!“

      „Mmmmmmm. Bohnensuppe! Mit Zwiebeln! Meine Borsa!!! Bohnensuppe!!!“ grunzte Wranstos seiner Borsa begeistert zu und watschelte frohen Sinnes zu ihr herüber.

      „Oh nein!“ stöhnte der Wurbelschnurps.

      „Was ist?“

      „Bohnensuppe! Weißt du, was das bedeutet?“ Seine Gesichtsfarbe entwich. Wie erstarrt stand er vor Finella und sah sie aus angstweiten Augen an.

      Nun begann Finella doch, sich Sorgen zu machen.

      „Nachwuchs!“ fuhr der Wurbelschnurps bibbernd fort. „Die sorgen für Nachwuchs! Komm, Finella! Lauf! Wir müssen rennen! Schnell!“

      „Oh nein, mein lieber Wurbelschnurps. Ich laufe und renne heute kein Stück mehr. Den ganzen Tag bin ich gelaufen und gerannt. Den Berg hinauf, dann an Steinen, Geröll und Schotter vorbei und gerade eben erst zwischen den Füßen der Worgsens hindurch. Ich renne heute nicht mehr.“

      „Finella, glaube mir: Das wirst du dir gleich blitzschnell anders überlegen. Waaah! Wranstos hat schon den zehnten Löffel Bohnensuppe gegessen! Und Borsa den achten!“

      „Was ist denn bloß los mit dir, Wurbelschnurps? Weshalb zitterst du so?“

      „Ich habe es dir doch gerade gesagt: Nachwuchs! Die sorgen für Nachwuchs!“

      „Was heißt das?“

      „Was das heißt?! Weißt du denn nicht, wie die Worgsens sich vermehren?“

      „Nein. Woher auch?“

      „Dadurch, dass sie pupsen!!!“

      „Wie bitte?“

      „Bohnensuppe ist bei den Worgsens eine Liebeserklärung. Und sorgt zudem für Nachwuchs. Wranstos und Borsa sind schon seit zwanzig Jahren zusammen. Borsa hat für ihren Wranstos in all der Zeit unzählige Bohnensuppen gekocht. Und beide haben sie die Suppen gegessen. Sie haben viele Kinder.“

      „Willst du etwa sagen, dass…“

      „…jedes Mal ein weiterer Worgsen in Amarythien zur Welt kommt, wenn Borsa und Wranstos gleichzeitig Wind aus ihren Gedärmen fahren lassen. Wohlgemerkt: gleichzeitig. Nachdem sie vorher gemeinsam Bohnensuppe gegessen haben. Ja. Daher auch dieser bestialische Gestank.“

      „Wie viel Bohnensuppe hat Wranstos schon gegessen?“

      Finella СКАЧАТЬ