Legion. Eldar Elrador
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Название: Legion

Автор: Eldar Elrador

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783750222588

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СКАЧАТЬ heraus, dass Aglair nicht wirklich so gesprächig war wie sein kommandierender Offizier. Die Reporterin fing auf ihrem Weg immer wieder verwunderte Blicke der Offiziere und Soldaten ein. Sie fühlte sich auch ein wenig unwohl dabei, die einzige hier zu sein, die nicht in Uniform gekleidet war. Die schwarze Jeans und die weiße Bluse hatten es für die letzten Tage bringen müssen, während sie sich im Frachtraum versteckt hatte. Vielleicht waren sie ja so freundlich und gaben ihr eine Art Uniform. Vielleicht sogar eine neu zusammengestellte für Kriegsberichtserstatter. Kriegsberichtserstatter, das wäre das Wort gewesen, das Laer jetzt wieder verwendet hätte. Und irgendwie hatte er mit dem auch ziemlich gut das beschrieben, was sie jetzt tat. Trotzdem hinterließ dieser Begriff immer noch einen bitteren Beigeschmack. Sie war doch keine Kriegsberichtserstatterin. Sie war Reporterin. Jedenfalls versuchte sie sich das immer wieder einzureden. Krieg – Dieses Wort klang so dreckig, so schmutzig. Nein, die Silberengel marschierten neben ihren Schwesterlegionen in einen Heldenkampf für das Sternenreich. Krieg – wenn sie an dieses Wort dachte, musste sie auch immer an die Worte von General Palantur denken, die er ihr zu Anfang des Krieges in einem Interview mitgegeben hatte: „Krieg ist grausam. Wir müssen grausamer sein.“

      »Und Euer Name ist … äh«, versuchte Isa das Gespräch mit dem mürrischen Stiarvalorer wieder aufzunehmen.

      »Aglair … Tesari Aglair«, sagte er knapp.

      »Ein Nachname vielleicht. Das wäre auch nicht schlecht« Isa vermerkte den Namen auf ihrer Computertafel.

      »Der ist doch nicht von Belang, oder? Am Ende zählen nicht unsere Namen, sondern unsere Taten«

      »Nun … schon … aber eigentlich«

      »Wir sind da«

      Sie hielten ruckartig an.

      »Das ist das Quartier?«, fragte Isa und betrachtete die silberne Tür mit der Zahl '93' genauer.

      »Ja«, sagte Aglair »Nach der Schlacht auf Tayiba ist dieses Quartier frei geworden. Glaubt mir, er hätte gewollt, dass Ihr es bekommt, wenn Euch das beruhigt.«

      »So halbwegs«, meinte Isa kichernd. Eigentlich fühlte sie sich gar nicht wohl dabei, das Quartier eines jetzt Toten zu bewohnen. Eines Gefallenen.

      »Ihr dürft Euch auf der Angre Gythesas frei bewegen, wenn das für eure journalistische Arbeit nötig ist. Aber haltet die Besatzung und die Soldaten nicht zu lange von ihrer Arbeit ab. Das wäre alles«, erklärte Aglair.

      »Ja gut, danke«

      Aglair nickte knapp und verschwand dann den langen Gang hinunter.

      Isa atmete erleichtert auf. Es war nicht besonders angenehm, die ganze Zeit unter den prüfenden Blicken irgendwelcher Offiziere umherlaufen zu müssen.

      Sie legte einen Finger auf das Bedienfeld neben der Tür und sie öffnete sich. Das Quartier war recht geräumig. Ein schräges Fenster ließ das Licht des Hyperraumes hineinblitzen und einige gelbe Lampen versprühten ein angenehmes Licht. Der Lärm und das Gerede der Offiziere auf dem Gang ebbte ab, als sich die Tür wieder hinter ihr geschlossen hatte. Ein kleines Badezimmer befand sich zu ihrer Linken, ein blaues Bett am Fenster und ein minimalistisch eingerichteter Schreibtisch gegenüber. Das sollte eigentlich für ihre Arbeit ausreichen. Isa erinnerte sich daran, gehört zu haben, dass Schiffe der Fairosara Klasse, wie die Angre Gythesas eines war, sogar eine Schwimmhalle besaßen. Das ganze Schiff hier war nicht nur ein Kriegskoloss, sondern eine ganze Kaserne, eine ganze Soldatenstadt. Sie beschloss, morgen früh der Brücke einmal einen Besuch abzustatten. Wie Aglair gesagt hatte, durfte sie sich frei auf dem Schiff bewegen – und sie wäre dumm, würde sie diese Gelegenheit nicht in ihrer vollen süßen Gänze auskosten.

      Sie sprang kurz unter die Dusche, um den ganzen Dreck von den Tagen im stickigen Laderaum, abzuwaschen. Es tat gut, endlich wieder warmes Wasser auf der Haut zu spüren.

      Man hatte ihr sogar Ersatzkleidung auf das Bett gelegt. Es brachte ein Schmunzeln über Isas Lippen, wie aufmerksam Laer doch war. Vielleicht bekam sie ja wirklich am Ende eine Uniform.

      Nachdem sie sich angekleidet hatte, begab sie sich an den Computer, der am Schreibtisch stand. Sie versuchte eine ganz bestimmte Frequenz zu erreichen, um jemanden zu kontaktieren. Jemanden, der unbedingt erfahren musste, was sie heute geschafft hatte.

      Isa hoffte inständig, dass die Hyperraumfunkkanäle auf dem Schiff nicht gesperrt waren. Selbst wenn ihr Ziel hunderte von Lichtjahren entfernt war – einen Versuch war es wenigstens wert.

      Der Bildschirm blinkte auf, als die Verbindung hergestellt wurde. Er flackerte erst blau, dann rot und dann grün. Und schließlich erschien ein Gesicht, das Isa so unendlich froh war zu sehen. Es war ein hübsches Gesicht, wenn auch manchmal ein wenig überschminkt, wie sie fand.

      »Isa, Schätzchen!«, schallte die Stimme aus den Lautsprechern. »Woher … oh lass mich raten, du bist an Bord?«

      Isa nickte freudig erregt »Ja, ich hab's geschafft. Die Tage im Frachtraum haben sich ausgezahlt. Und ich bin sogar dann zu einem der Offiziere gekommen und jetzt haben sie mir ein Quartier gegeben! Ich will dir so viel erzählen«

      »Das ist ja großartig! Und? Wie ist es so bei den Silberengeln? Ich wunder mich, dass sie dich nicht direkt von Bord geworfen haben«, die Frau auf dem Bildschirm kicherte.

      »Es ist toll hier«, meinte Isa »Das Schiff ist riesig. Keine Ahnung, wie viele Decks die haben, aber jedenfalls mehr als ich bis jetzt zählen konnte. Ich will dir unbedingt noch mehr erzählen, Wika, aber ich weiß nicht, wie lange die Verbindung noch hält«

      »Ja, ich weiß. Interferenzen und so. Meine Güte, es gibt im Raum der Duyari so unglaublich viele schöne Nebel. Aber ist ja auch egal.«, sagte Wika. »Dem Wardiari habe ich schon so viel mitzuteilen. Mein Chefredakteur wird Augen machen bei all den Informationen, die ich schon gesammelt habe. Vigolos Aghillion hier, ein Bild von einem Stiarvalorer. Unglaublich. Er spricht so offen, meine Güte über so viele Dinge. Aber ein Tipp von mir – mach die Interviews am besten an den Abenden nach den Schlachten. Dann sind alle froh und trinken viel, das kann helfen«

      Isa nickte und lächelte. Ja, so kannte sie ihre alte Freundin. Sie fand immer einen Weg, das beste aus einer Situation rauszuholen. Obwohl sie beide eigentlich für konkurrierende Zeitungen arbeiteten, tauschten sie doch immer wieder gerne Informationen aus. Dies war sozusagen ihr kleines Geheimnis.

      »Warst du schon in einer Schlacht?«, fragte sie.

      Wika presste die blutroten Lippen zusammen »Aaah, nein, nicht wirklich. Bis jetzt haben mich die Offiziere noch nicht mitgehen lassen. Sie meinten, es sei zu gefährlich. Ich muss hier immer auf dem Schiff ausharren und darf die ganzen hübschen Planeten nur aus den Fenstern anschauen. Kannst du dir das vorstellen? Was es für glorreiche Bilder da unten geben könnte. Das wollte ich Aghillion auch schon sagen … aber er wollte nie, dass ich mitkomme«, jammerte Wika in ihrem typisch theatralischen Ton.

      »Ich glaube, sie wollen einfach nicht, dass wir sterben«, meinte Isa schmunzelnd.

      »Aber einmal!«, begann Wika wieder und kniff die mandelförmigen Augen zusammen »Da wurden wir von einem Geschwader an Duyarikreuzern angegriffen. Ich hab Bilder und Videos gemacht. Unsere Flotte hat zwei Schiffe verloren. Die Rimos hat nur leichte Schäden abbekommen, aber das war ein Schreck, das sag ich dir«

      »Glaube ich. Und dann bist du dir ganz sicher, dass du mit auf einen Planeten da willst?«, fragte Isa.

      »Aber sicher doch, Schätzchen! СКАЧАТЬ