Die Spur führt nach Altötting.... Irene Dorfner
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Название: Die Spur führt nach Altötting...

Автор: Irene Dorfner

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Leo Schwartz

isbn: 9783847654636

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СКАЧАТЬ hektisch nach dem Namen Pini, fand ihn aber nicht. Frieda sprach zum Glück sehr laut und so konnte er vernehmen, dass die beiden fertig waren und nun wieder zurückkamen.

      Wo war nur diese verdammte Adresse? Er durchsuchte nun immer hektischer die Unterlagen, irgendwo musste doch der Name des Verkäufers oder des Eigentümers notiert sein. Endlich fand er in dem Maklervertrag einen Namen: Peter Friedrich in Altötting. Frieda und Baumüller waren auf dem Weg in die Küche, er musste sich beeilen. In der Eile konnte er die Straße nicht lesen. War dieser Peter Friedrich der Eigentümer beziehungsweise der Verkäufer? Das konnte nicht sein. Schnell legte Mario die Mappe wieder zurück an den Platz, setzte sich und hoffte inständig, dass Baumüller nichts bemerken würde. Der Makler setzte sich, wobei er immer noch im Gespräch mit Frieda vertieft war und seinen Unterlagen keine Beachtung schenkte. Zum Glück. Trotzdem war Mario sehr erleichtert, als der Makler endlich das Haus verließ und die beiden aufatmen konnten. Ihm war kotzübel, er hatte noch nie in seinem Leben in fremden Unterlagen gewühlt. Dazu kam noch die Tatsache, dass er in dem Haus seiner Familie war, was ihm sehr an die Nieren ging. Er musste sich zusammenreißen, sich nicht zu übergeben.

      „Und?“, wollte Frieda neugierig wissen, als sie wieder zurück war. Sie hatte den Makler bis zur Tür begleitet. „Was hast du herausgefunden? Wo ist die Familie Pini?“ Sie hatte zwar bemerkt, dass Mario sehr blass um die Nase war, aber darauf konnte sie jetzt keine Rücksicht nehmen. Sie war kurz davor, endlich zu erfahren, wo die Familie Pini jetzt lebte. Dieser Weichling Mario musste sich einfach mehr zutrauen, für solche Befindlichkeiten und Rücksichtnahmen war jetzt nun mal nicht der richtige Zeitpunkt. Die letzten Monate hatte sie inständig gehofft, endlich jemand zu finden, der mit ihr nach der Familie Pini suchen würde - und dann tauchte wie aus dem Nichts Mario auf. Er war zwar sehr zart besaitet, aber durchaus eine große Hilfe.

      „Den Namen Pini konnte ich in den Unterlagen nirgends finden.“ Mario war enttäuscht, er hatte sich mehr versprochen. „Lediglich den Namen Peter Friedrich in Altötting konnte ich in dem Maklervertrag lesen. Keine Straße und keine Telefonnummer. Es tut mir leid, ich hatte einfach zu wenig Zeit. Ich verstehe nicht, warum dieser Peter Friedrich drinsteht und nicht Giuseppe.“

      Frieda schien keineswegs enttäuscht.

      „Das ist doch besser als nichts. Wir müssen auf jeden Fall nach Altötting und dort diesen Peter Friedrich aufsuchen. Vielleicht weiß dieser Mann, wo deine Familie abgeblieben ist. Diese Spur ist besser als nichts. Sollen wir mit der Bahn fahren? Was meinst du? Ich würde so gerne einmal mit einem dieser ICE-Züge reisen, bislang hatte ich keine Gelegenheit dazu.“

      „Du willst allen Ernstes nach Altötting? Wie sollen wir den Mann dort finden? Friedrich ist meines Erachtens nach ein Allerweltsname.“

      „Den finden wir schon, so groß ist Altötting nicht. Zur Not klappern wir alle Männer mit dem Namen Friedrich ab. Gib dir einen Ruck, lass uns nach Altötting fahren.“

      Für Frieda war es selbstverständlich, dass sie auch in Altötting dabei sein würde. Mario zweifelte. Wenn er tatsächlich diese Spur verfolgen sollte, dann ohne Frieda. Er konnte und wollte sie in ihrem Alter nicht noch mehr belasten. Vor allem hasste er Bahnfahren, deshalb war er auch gestern vom Stuttgarter Flughafen mit dem Expresso-Bus nach Reutlingen gefahren. Aber Frieda strahlte ihn so herzzerreißend an, dass er sie weder hier zurücklassen, noch den Wunsch mit der ICE-Fahrt abschlagen konnte.

      „Also gut, du hast gewonnen.“ Er telefonierte mit dem Reisezentrum der Bahn und reservierte gleich für morgen früh die Fahrkarten, natürlich inklusive dem gewünschten ICE von Stuttgart nach München. Für ihn war diese Fahrt nach Altötting totaler Schwachsinn und er versprach sich davon überhaupt nichts. Was sollte in Altötting groß herauskommen? Noch nie hatte er den Namen Peter Friedrich vorher gehört und sie hatten auch keine Anschrift und keine Telefonnummer. Wie sie diesen Mann finden sollten, war ihm ein Rätsel. Was ihn auch stutzig machte, war Altötting. Noch nie vorher hatte er den Ort im Zusammenhang mit seiner Familie gehört. Aber sie hatten sonst keinerlei Anhaltspunkte und deshalb gab er nach. Vorab aber hatte er in der Stadt noch einige Besorgungen zu machen, rief ein Taxi und kam erst am Abend mit einigen vollen Tüten wieder zurück. Er hatte neue Kleidung und Schuhe gekauft, einen Koffer, den er für die morgige Fahrt benutzen wollte, und war sogar beim Friseur gewesen.

      „Du siehst ja richtig gut aus,“ rief Frieda erfreut aus, als sie ihn erblickte. Stolz präsentierte er seine neue Kleidung, die bei ihr ebenfalls großen Anklang fand.

      „Wie hast du das bezahlt?“

      Frieda war zu süß. Sie machte sich tatsächlich Gedanken um seine Finanzen und griff zu ihrem Geldbeutel.

      „Keine Sorge, Frieda, ich habe genug Geld auf meinem Konto. Bis zu meiner Abreise vor drei Jahren hatte ich ein hübsches Sümmchen gespart und die letzten Jahre habe ich fast nichts gebraucht.“

      „Dann ist‘s ja gut. Bitte versprich mir, dass du es mir sagst, wenn du Geld brauchst, daran soll es nicht scheitern.“

      Leo Schwartz war Mario gefolgt. Natürlich hatte er den Makler unter die Lupe genommen und auch Einsicht in den Maklervertrag beantragt, nachdem er erfahren hatte, dass dieser Makler mit dem Verkauf des Hauses Pini beauftragt wurde. Wie zum Teufel hatten Frau Votteler und Mario diesen Makler ausfindig gemacht? Und was wollten sie von ihm? Es hatte den Anschein, als würde sich Mario Pini für den Kauf des Hauses interessieren, was ihm nicht abwegig erschien.

      Mario war in mehreren Geschäften gewesen. Er kaufte Kleidung, Schuhe und einen Koffer. Nach dem Friseur ging er in einen Handy-Laden. Als er nach einer knappen Stunde wieder rauskam, ging Leo sofort zu dem Verkäufer. Er wies sich als Polizist aus.

      „Was wollte der Kunde von Ihnen?“

      „Was wird er wohl hier gewollt haben?“ Der Verkäufer mochte keine Polizisten. Vor allem war er kein Denunziant.

      „Er hat ein Handy gekauft?“ Der Verkäufer nickte und Leo verlangte die Nummer des Handys, die er umgehend genannt bekam. Der Verkäufer kam überhaupt nicht auf die Idee, nach einem Beschluss zu fragen. Was würde das bringen? Dann musste er die Nummer später rausrücken, was auch nichts änderte. Die Polizei bekam ihre Information so oder so.

      Leo fuhr umgehend nach Pfullingen, wo er zum Glück Mario am Fenster im Haus von Frau Votteler sah. Zum Glück hatte er ihn nicht verloren.

      Was zum Teufel hatte Mario Pini vor?

      5.

      Sofort nach dem Frühstück holte sie das am Vortag bestellte Taxi ab und Frieda war aufgeregt wie ein kleines Kind, was Mario sehr amüsierte. Beide hatten vorsorglich für mehrere Tage Gepäck dabei, da sie nicht wussten, was auf sie zukam. Auch Bargeld hatten sie in ausreichender Menge dabei. In der Bahn bis Stuttgart sprachen sie nicht viel, da sich Frieda an der Umgebung nicht sattsehen konnte. Offensichtlich war sie schon lange nicht mehr aus Pfullingen rausgekommen. Mario nutzte die Gelegenheit, sich mit mehreren Tageszeitungen über das aktuelle Geschehen zu informieren und war erstaunt darüber, was sich während seiner Abwesenheit so alles getan hatte. Die Namen der großen Politiker sagten ihm nicht viel, auch Sportler und Promis, die riesige Schlagzeilen hatten, waren ihm fast alle unbekannt. Er war erschrocken, denn er war nur drei Jahre weggewesen. Als er das Fernsehprogramm studierte, musste er zufrieden feststellen, dass er fast alle Sendungen kannte. Auch die Spielfilme und Krimis waren ihm bekannt, denn die wurden schon seit Jahren Zig-Male wiederholt. Zumindest auf das Fernsehen konnte er sich verlassen, hier hatte sich in den drei Jahren fast nichts verändert.

      Am Hauptbahnhof Stuttgart mussten sie über eine Stunde warten und genehmigten sich daher ein zweites СКАЧАТЬ