La Fontaines Fabeln. Jean de la Fontaine
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Название: La Fontaines Fabeln

Автор: Jean de la Fontaine

Издательство: Bookwire

Жанр: Книги для детей: прочее

Серия:

isbn: 9783754176740

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СКАЧАТЬ tragen.«

       »»Die Kette?«« fragt der Wolf. »»Also bist du nicht frei?««

       »Nicht immer; doch was ist daran gelegen?«

       »»So viel, daß ich dein Glück, all' deine Schwelgerei

       Verachte! Bötst du meinetwegen

       Um den Preis mir 'nen Schatz, sieh, ich verschmäht' ihn doch!««

       Sprach's, lief zum Wald zurück flugs und – läuft heute noch.

       Als Handelscumpanei

      Kalb, Zieg' und Schaf im Bund mit einem stolzen Leu'n,

       Als Gründer bildeten in grauer Vorzeit Tagen

       Genossenschaftlich sie einen Konsum-Verein,

       Gewinn sowie Verlust zu gleichem Teil zu tragen.

       Auf dem Gebiet der Geiß fing einst ein Hirsch sich ein.

       Zu den Genossen schickt die biedre Zieg' in Eile;

       Sie kommen, und der Leu, indem er um sich blickt,

       Spricht: »Wir sind vier, drum geht die Beut' auch in vier Teile.«

       Zerlegend drauf den Hirsch nach Jägerart geschickt,

       Nimmt er das erste Stück für sich, und mit Behagen

       Spricht er: »Das kommt mir zu, weil ich, euch zum Gewinn,

       Als Leu der Tiere König bin;

       Dagegen ist wohl nichts zu sagen!

       Von Rechtes wegen fällt mir zu das zweite Stück;

       Dies Recht, des Stärkern Recht heißt's in der Politik.

       Als Tapferstem wird mir das dritte wohl gebühren!

       Wagt einer jetzt von euch das vierte zu berühren,

       So würg' ich ihn im Augenblick.«

      Einst sprach der Vater Zeus: »An meines Thrones Stufen

       Erscheine, was da lebt; und wer sich an Gestalt

       Und Wesen zu Beschwer berechtigt und berufen

       Vermeint, der red' ohn' Hinterhalt!

       Wo's geht, bin ich zu helfen willig.

       Du, Affe, sprich zuerst! Schau dir, wie recht und billig,

       Die Tiere alle an, vergleich' ihr Angesicht

       Und ihre Formen mit den deinen.

       Bist du zufrieden?« »»Ich?«« sprach er »»Warum denn nicht?

       Ich hab' vier Füße doch wie jene, sollt' ich meinen!

       Und mit Vergnügen stets hab' ich mein Bild beschaut.

       Allein mein Bruder Bär ist gar zu plump gebaut,

       Und keinem Maler sollt' er je zu sitzen wagen!««

       Der Bär tritt vor – man glaubt, er wolle sich beklagen;

       Doch weit gefehlt! Hört nur, wie seinen Wuchs er rühmt!

       Jedoch der Elefant – so schmäht er unverblümt –

       Hätt' das am Ohr zu viel, was ihm am Schwanze fehlte;

       Unförmlich, massenhaft, sei er der Schönheit bar!

       Der Elefant, der sonst sogar

       Ein kluges Tier, erschien doch heut als Tor und schmälte,

       Daß für sein Maul, das nicht gering,

       Der Walfisch sich zu dick erwiese!

       Der Ameis' schien die Milb' ein gar zu winzig Ding,

      Dagegen wär sie selbst ein Riese!

       Zeus schickt sie alle heim, die sich so mild und lind

       Selbstlobend kritisiert. Wir Menschen aber sind

       Der Toren törichtste, da alle wir im Leben,

       Luxscharf für andre, nur für uns stets maulwurfblind,

       Uns selber alles, doch dem Nächsten nichts vergeben.

       Nie gleichen Blicks hast dein du wie des Andern acht.

       Es schuf des höchsten Schöpfers Macht

       Als Lumpenvolk uns all', heut wie in frühern Tagen:

       Quer auf die Schulter legt' er uns den Bettelsack,

       Drin unsrer Sünden Last wir auf dem Rücken tragen,

       Doch vorn, uns sichtbar stets, der fremden Fehler Pack.

      War einst 'ne Schwalbe, die auf Reisen

       Gar viel gelernt. Wer viel und mancherlei gesehn,

       Wird auch so manches wohl verstehn.

       Sie sah von ferne schon die leichtste Brise kreisen,

       Und eh' zum Sturmwind die erwuchs,

       Verkündet sie's den Schiffern flugs.

       Da nun die Jahreszeit kam, wo der Hanf gesät wird,

       Sah einen Landmann sie, der ihn in Furchen streut.

       »Das mißfällt mir!« sprach sie. »Ihr Vöglein, seid gescheut!

       Ihr dauert mich; denn ich, ich geh', bevor's zu spät wird,

       Weit fort und berge mich da, wo ich sicher bin.

       Doch ihr – seht ihr die Hand dort hin und her ihn schwingen?

       Glaubt mir: 's ist nicht mehr lange hin,

       Dann wird, was jetzt sie streut, euch, ach! Verderben bringen.

       Da wird zu eurem Fang manch Netz gar meisterlich

       Gelegt und mancher Dohnenstrich;

       Man stellt euch nach, man legt euch Schlingen.

       Dann kommt die Zeit der schweren Not,

       Wo euch Gefängnis oder Tod,

       Der Käfig oder Bratspieß droht.

       Drum rat' ich euch, jetzt wegzufressen

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