Die Endzeitpropheten. Hermann Christen
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Die Endzeitpropheten - Hermann Christen страница 12

Название: Die Endzeitpropheten

Автор: Hermann Christen

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783742730626

isbn:

СКАЧАТЬ Herr Professor. Und ich soll ihnen bei der Recherche behilflich sein, nehme ich an."

      Becker nickte.

      "Genau. Sie werden mich zur Erde begleiten."

      "Zur Erde?", unterbrach Steve seinen Professor verblüfft, "was sollen wir auf der Erde?"

      "Feldforschung! Nachprüfen! Wie sie schon selber richtig bemerkt hatten", Becker blickte seinen Assistenten an, wie man ein verwirrtes Kind betrachtet.

      "Was soll ich da? Ihnen das Gepäck nachtragen?"

      "Sie sind der unbeeinflusste Beobachter. Der Zeuge. Mein Sparringspartner."

      "Zeuge? Wozu?"

      Becker schlurfte unruhig und verärgert auf und ab, blieb plötzlich stehen und fixierte Steve mit kaltem Blick: "Warum denken sie nicht mit? Ich habe ihnen vor ein paar Augenblicken erklärt, dass unter meinen Glaubensbrüdern solche sind, die nicht an die Existenz dieses Buches glauben? Ja mehr noch: die basteln an einem Utopia, in welchem das verschollene Evangelium nur stört. Die werden den Fund anzweifeln. Diese Leute beharren darauf, dass das verschollene Evangelium nur ein Mysterium ist, das man bei Bedarf zitieren kann. Darum brauche ich einen neutralen Zeugen. Der Unabhängige, der den Fund bestätigen wird. Sie sind ideal, weil sie kein Katholik sind."

      "Warum filmen sie nicht einfach, wenn sie das Buch finden."

      Becker lachte verzweifelt auf: "Mein lieber Globe. Sie hören wirklich nicht zu. Die Zweifler würden die Echtheit des Filmes in Frage stellen."

      "Vielleicht brauchen sie mich ja nicht. Wer sagt, dass wir das Buch finden werden?"

      "Wir werden es finden", winkte Becker ungeduldig ab, "ihre Skepsis ist unangebracht.", er zögerte einen Augenblick: "Und dann ist da noch die ÜKo."

      Steve zuckte zusammen.

      "Bei der ÜKo sind wir Katholiken nicht gerne gesehen, weil wir nicht alles blind akzeptieren."

      "Ja und?"

      "Nun ja, wenn die ÜKo Wind davon bekommt, dass wir einer bedeutsamen Sache auf der Spur sind, könnte sie sich einmischen."

      "Warum sollten sie das tun?"

      Wieder lachte Becker humorlos auf: "Was wissen sie von uns, den Katholiken?"

      Steve schluckte. Seine Motivation reichte nicht aus, sich näher mit dem seltsamen Verein von Becker auseinander zu setzen.

      "Sie, äh, verehren die Propheten, nicht?", wich Steve aus.

      "Ja, aber das ist nebensächlich. Wir haben gewisse Freiheiten, welche die ÜKo nicht schätzt. Das macht uns verdächtig. Die haben ein scharfes Auge auf uns, vor allem seit dieser Hirsch Kommandant ist. Darum sind wir sehr vorsichtig."

      "Warum erzählen sie mir das? Ich könnte ja ein Spitzel der ÜKo sein oder was."

      "Nein, sind sie nicht. Ich erzähle ihnen die Geschichte, damit sie erkennen, wie wichtig die Sache ist."

      Steve nickte eingeschüchtert: "Das Ganze könnte man leicht mit Drohnen erledigen. Das ist ungefährlicher."

      Becker winkte heftig ab.

      "Drohnen! Sie sind verrückt, mein Guter. Anstatt mit Drohnen zu operieren, können wir das Geheimnis gleich der ÜKo erzählen. Das läuft auf dasselbe hinaus."

      Steve schmeckte die Sache nicht. Es sich mit der ÜKo zu verscherzen war schlecht. Er wollte nicht wie Tino enden.

      "Ich möchte nicht gegen die Gesetze verstoßen oder der Kolonie schaden."

      "Müssen sie auch nicht. Müssen sie auch nicht", sagte Becker hektisch und legte seine Hand auf Steves Schulter, "es ist eine, sagen wir es so: es ist eine innerkirchliche Angelegenheit."

      "Und darum darf die ÜKo nichts davon erfahren? Da ist doch etwas faul."

      "Wir tun nichts, was der Kolonie schadet", beschwichtigte Becker, "aber die ÜKo vermutet hinter jeder Aktion von uns einen Aufstand gegen die Väter. Mein junger Freund, ich will nur nicht, dass die ÜKo den Terminplan durcheinanderbringt."

      Steve hob zweifelnd die Augenbrauen und trat einen Schritt zur Seite. Beckers Hand fiel schlaff von seiner Schulter herab.

      "Die Sache ist nur für meine Kirche von Bedeutung", fuhr Becker fort, "und hat mit der Kolonie und den Vätern nichts zu tun."

      "Sie halten aber nicht viel von den Vätern. Das haben sie mir oft genug zu verstehen gegeben."

      "Richtig. Aber nicht zuletzt bin ich Kolonist und so froh wie sie, hier zu sein. Ich würdige die Verdienste der Kolonie. Dass damals nicht das ganze technische Wissen verloren ging, ist ihr Verdienst."

      Becker räusperte sich: "ich ärgere mich, weil die Väter den Fortschritt blockieren. Sie wissen doch, wie ungeduldig ich bin."

      "Hm."

      "Unser Erfolg wird nur für die Katholiken etwas ändern. Nichts sonst."

      "Ich weiß nicht recht."

      "Globe. Ich weiß, sie halten mich für sonderbar. Viele tun das. Ich weiß es. Mein Leben ist die Erforschung der Endzeitpropheten, das stempelt mich zum Außenseiter ab. Aber habe ich je einmal gesagt, dass man die Kolonie abschaffen sollte?"

      "Nein. Sie wettern nur gegen die Väter."

      "Väter! Väter! Die Väter sind auch nur Menschen und Menschen machen Fehler. Wie sie und ich. Kann schon sein, dass ich mit denen nicht einverstanden bin. Aber sonst…"

      Becker ließ seine Worte wirken: "Ich versichere ihnen, dass es eine rein wissenschaftliche Expedition ist."

      "Wenn sie es sagen?"

      "Sie brauchen nicht so argwöhnisch zu sein. Alles was ich von ihnen will ist, Zeuge zu sein und niemanden außerhalb dieses Raumes verraten, wo wir suchen werden."

      "Dass ich zur Erde reisen werde, lässt sich wohl kaum verheimlichen."

      "Ja. Brauchen sie auch nicht. Im Gegenteil: erzählen sie ruhig jedem von ihrem bevorstehenden Trip zur Erde."

      "Und wenn jemand wissen will, was wir da treiben?"

      Becker lachte auf.

      "Dann erzählen sie, dass sie ihren kauzigen Professor auf einer Studienreise begleiten."

      "Trotzdem…"

      Becker kniff angriffslustig die Augen zusammen, näherte sich langsam seinem Assistenten und tippte mit dem Pfeifenstiel auf dessen Brust.

      "Eigentlich hatte ich gedacht, dass sie scharf auf dieses Abenteuer wären. Ein junger Mann wie sie. Und ich weiß, dass sie Bücher aus der Altzeit mögen. Ihre Heldengeschichten. Jetzt können sie selber auf den Pfaden ihrer Helden wandeln. Reizt sie das nicht?"

      Becker reduzierte die Nikotindosis: "Drohnen fallen weg, wir müssen persönlich da hin! Wenn die ÜKo erst Lunte gerochen СКАЧАТЬ