Doctor Who Monster-Edition 6: Roboter des Todes. Chris Boucher
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Название: Doctor Who Monster-Edition 6: Roboter des Todes

Автор: Chris Boucher

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Doctor Who Monster-Edition

isbn: 9783966580274

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СКАЧАТЬ »Ich schau mal nach«, sagte sie in ihrem üblichen desinteressierten Tonfall, der ihm jedes Mal auf die Nerven ging. »Unterdessen sollten Sie sich beruhigen, Kiy. Sonst kriegen Sie noch einen Schlaganfall.«

      Trotz der Dringlichkeit der Krisenlage, in der sie sich befanden, starrte Uvanov der jungen Frau unwillkürlich hinterher, als sie zur Tür ging: Mit ihrem Outfit und ihren Bewegungen, alles durch die gängige Mode vorgegeben, wirkte sie wie eine lächerliche Parodie eines Voc-Roboters. Was war nur mit dieser Aristo-Jugend los, dass sie alles Wichtige so wenig kümmerte? Wieso standen Leute, die so dumm und im Grunde so nutzlos waren, immer ganz vorn in der Schlange, um das Beste vom Besten abzustauben? Die Dinge änderten sich nie. Man konnte diese Leute nicht besiegen, aber auch keiner von ihnen werden. Die zwanzig Gründerfamilien waren Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Mehr gab es nicht. Das war alles. Und der Witz – ein wirklich guter Witz, fand er, weil man nicht sicher sein konnte, auf wessen Kosten er ging: Ihnen kam nicht einmal in den Sinn, dass etwas, das sich nicht ändern ließ, vielleicht vernichtet werden musste.

      Er wandte seine Aufmerksamkeit wieder der kleinen Ansammlung von Bildschirmen auf seinem Arbeitstisch zu. Der Output der Sicherheitsscanner in der zentralen Service-Einrichtung war lückenhaft. Wer die Saboteure auch waren, offensichtlich wussten sie, wo sich die wichtigsten Überwachungskameras befanden. Aber das lag ja auf der Hand, nicht wahr? Das war keine zufällige Attacke irgendwelcher Bekloppter von der ARF. Dies war ein gut geplanter Angriff, der sich direkt gegen das Projekt richtete. Und das bedeutete: direkt gegen ihn.

      Er schaltete durch die verfügbaren Feeds, suchte nach Bildern, egal wie vage oder verzerrt, die ihm helfen würden, den Ernst der Lage einzuschätzen. Die äußere Sicherheitszone hatten sie anscheinend überwunden. Nun, offensichtlich haben sie das, sonst wären sie ja nicht hier, dachte er, wütend auf sich selbst. Und es wurde gekämpft. Hin und wieder erhaschte er einen Blick auf sporadische Scharmützel, aber das Bild war stets verschwommen. Rennende Menschen. Trupps von Stop-Dums, die auf Anweisungen warteten. Sicherheitsleute, die ihre Stun-Kills sprechen ließen. Wo hatten sie die her? Sie gehörten nicht zur Ausstattung der Firma. Da drüben herrschte Chaos. Er hatte keine Wahl – er musste persönlich hin. Einmal klickte er sich noch durch die Feeds, in der Hoffnung, dass beim Umschalten irgendetwas wieder anspringen würde. Hatten sie die Brutkuppel schon erreicht? Die oberste Priorität war, die erste Produktionsreihe zu beschützen. Diese erste ultrageheime Produktionsreihe. Ultrageheim, dachte er bitter, ja, sicher doch. Zu viel stand auf dem Spiel, als dass dies ein Zufall hätte sein können.

      Plötzlich bekam er ein Außenbild der Brutkuppel auf den Schirm. Das Gebäude sah aus wie jeder andere Wartungsblock. Seine wahre Bezeichnung war nur ihm bekannt, ferner dem Produktionsleiter, der ebenso viel zu verlieren hatte wie er selbst, und einer Handvoll zuverlässiger Techniker. Mitglieder des Firmenvorstands wussten zwar, was dort vor sich ging, aber nicht wann, wo oder wie. Irgendjemand musste diesen Leuten einen Hinweis gegeben haben. Irgendjemand schmiedete ein Komplott gegen ihn.

      Just in dem Moment fiel ihm etwas auf: dieses seltsame Mädchen von Sturmmine vier. Das konnte nicht sein! Sie hatte sich überhaupt nicht verändert. War kein bisschen älter geworden. Hatte nicht einmal die Kleidung gewechselt, trug immer noch Felle und Leder. Auch das mörderische Messer hatte sie nach wie vor bei sich. Und ebenso schnell, wie sie erschienen war, war sie wieder aus seinem Sichtbereich verschwunden. Er versuchte, die Kamera zu verstellen, aber es gab keinen Weg, den Bildausschnitt zu vergrößern oder irgendwie anders zu erweitern, und nach ein, zwei Momenten brach die Verbindung zur zentralen Service-Einrichtung vollends ab.

      Still saß er da und starrte die toten Bildschirme an. Schließlich sagte er laut: »Das war sie nicht.« Ein Schauer lief seinen Rücken hinab. Noch ein Gespenst konnte er nun wirklich nicht gebrauchen. »Das war sie nicht«, sagte er noch einmal. »Das hab ich mir nur eingebildet. Liegt am Stress. Genau das wollen sie ja erreichen. Glauben die etwa, dass sie mich so mürbe machen können? Nein, so werden sie mich ganz gewiss nicht kleinkriegen.«

      Er hämmerte auf die Sprechanlage ein. »Cailio? Kommen Sie rein.«

      Wenn die glaubten, dass ein Sicherheitspatzer und ein Haufen schlechter Publicity ihn brechen und vom Firmenvorstand fernhalten würden, dann unterschätzten sie Kiy Uvanov aber ganz gewaltig. Sie wussten es vielleicht nicht, aber sie hatten es mit einem Mann zu tun, der Killerroboter umgebracht hatte. Ihm machte gar nichts Angst. Ihn konnte man nicht mürbe machen.

      Cailio Techlan kam wieder herein. Sie lächelte. Warum, fragte sich Uvanov, lachte ihn diese hochnäsige kleine Aristo-Schlampe aus?

      2

      Der Doktor war fasziniert. In der Zelle, die er beobachtete, war die Flüssigkeit vollends abgelaufen. Die sechs Gestalten lagen auf dem Gitterboden und zappelten und zuckten, als wären sie eine einzige Person. Dabei klappten sie den Mund auf und zu wie eine Handvoll gestrandete Fische. Er glaubte, von irgendwo unter dem Gerüst das Geräusch von Pumpen zu hören, und kam zu dem Schluss, dass er hier eine Art medizinische Einrichtung oder irgendeinen industriellen Prozess vor sich hatte. Möglicherweise beides gleichzeitig.

      Er beugte sich vor und presste die Stirn gegen das Guckloch, um den Boden der Kammer besser erkennen zu können. Er spürte das sanfte Klicken, als die Front der Kammer sich leicht öffnete und beiseiteglitt. Rasch trat er zurück und blickte sich um. Überall in dem riesigen Kuppelbau, auf allen Stockwerken, öffneten sich die Kammern. Sofort stieg ihm ein schwacher beißender Geruch in die Nase, der ihn an heißes Meerwasser und verrottenden Seetang erinnerte. Mit einem Mal wurde ihm klar: Was hier auch vor sich gehen mochte, er sollte es sich lieber aus sicherer Entfernung ansehen. Er eilte zur Leiter und kletterte wieder nach unten. Über ihm kamen Gestalten aus den Zellen gewankt. Unnatürlich leise wanderten sie ziellos auf den Gerüsten umher. Dem Doktor fiel auf, dass sie sich zum ersten Mal, seit er sie gefunden hatte, unabhängig voneinander bewegten. Zumindest bis sie ihn sahen – in dem Moment nahm ihr zielloses Umherirren ein jähes Ende. Sie alle starrten zu ihm herunter. Seiner Schätzung nach mussten es zweihundert oder mehr sein.

      »Hallöchen«, rief er und hob die Hand, wobei er hoffte, die Geste würde so freundlich und so wenig bedrohlich wie möglich wirken. »Ich bin der Doktor. Wer seid ihr?« Niemand antwortete oder regte sich. »Sprecht aber nicht alle auf einmal.« Keiner von ihnen schien ihn gehört zu haben. »Könnt ihr vielleicht mal kurz grunzen oder so?« Er präsentierte ihnen sein schönstes Lächeln. »Natürlich müssen nicht alle grunzen, ihr könnt auch einen Hauptgrunzer bestimmen, der das für euch übernimmt.« Er ließ seinen Blick über die Gerüste voller starrender Leute schweifen. »Da hebt sich ja nicht ein Mundwinkel«, bemerkte er. »Schwieriges Publikum. So sagt man doch, oder?« Er ließ die Hand sinken und zuckte mit den Schultern. »Ich frage mich, was als Nächstes passiert.«

      Die zweihundert nicht ganz identischen Individuen bewegten sich mit stiller Entschlossenheit auf die Leitern zu und machten sich an den Abstieg.

      »Irgendwie hab ich keinen Draht zu euch«, sagte der Doktor. Er konnte nicht sicher sein, aber es sah so aus, als wollten sie zu ihm. Er hatte sich in Menschenmengen noch nie wohlgefühlt: Allzu leicht verwandelten sie sich in Mobs und dieser Haufen schien auf dem besten Weg dahin zu sein. Rasch revidierte er seine Vorstellung von einer sicheren Entfernung und kam zu dem Schluss, dass die vernünftigste Option wohl wäre, mit der TARDIS abzufliegen. Es gab jedoch ein Problem: Er konnte Leela nicht hier zurücklassen, hatte aber im Augenblick keine Ahnung, wo sie steckte.

      Die entwaffnete Frau befand sich auf Händen und Knien am Boden vor ihm und der stämmige Sicherheitsmann genoss es sichtlich, den Stun-Kill gegen sie einzusetzen. Wieder stieß er zu und benutzte gerade genug Saft, dass sie auf den Rücken fiel, zuckte und vor Schmerzen schrie. »Siehst du, siehst du«, zischte er durch zusammengebissene Zähne. »Roboter machen so was nicht.« Er tippte ihr Bein mit dem Elektroschocker an und grinste, als ihre Muskeln sich verkrampften und zuckten. СКАЧАТЬ