Doctor Who Monster-Edition 6: Roboter des Todes. Chris Boucher
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Название: Doctor Who Monster-Edition 6: Roboter des Todes

Автор: Chris Boucher

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Doctor Who Monster-Edition

isbn: 9783966580274

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СКАЧАТЬ handelte.

      In jeder Kammer befanden sich sechs Individuen, drei identische Männer und drei identische Frauen. Schwerelos trieben sie in einer schwach leuchtenden grünen Flüssigkeit, mit der ihre Zellen komplett gefüllt waren. Anscheinend waren sie bewusstlos, und obwohl sie alle zu atmen schienen, waren sie mit nichts verbunden, das sie mit Luft versorgte.

      Wie Kiemenatmer sahen sie für den Doktor nicht aus, also konnte man entweder die Flüssigkeit atmen oder diese hier unterschieden sich von den üblichen Luft atmenden, zweibeinigen Klonen, denen er bisher begegnet war. Aber das war nicht das einzig Seltsame. Sie trugen alle einheitliche Arbeitsuniformen: hemdartige Kittel und eng anliegende Leggings. So weit er erkennen konnte, unterschied sich jede Sechsergruppe von den anderen allein durch die Farbe der Outfits. Trotz der gleichen Gesichtszüge und der Standardbekleidung gab es keinen Zweifel daran, dass in jeder Gruppe drei Männer und drei Frauen waren.

      Doch warum steckten sie überhaupt in voller Montur in diesen Reanimations- oder Erhaltungskammern? Dem Doktor kam der Gedanke, dass es sich um eine jener extrem konformistischen Gesellschaften handeln könnte, die einem strengen Dresscode folgten und bei denen die Angst vor Nacktheit zur repressiven Praxis gehörte. Er hoffte, dass er sich irrte. Seiner Erfahrung nach neigten solche Gesellschaften zu Gewalt und Leelas Tendenzen gingen ohnehin schon in diese Richtung.

      Wurden hier möglicherweise Kolonisten künstlich am Leben erhalten und durch die Tiefen des Weltraums befördert? Das Verhalten der TARDIS hatte nichts dergleichen angedeutet und die Anzeigen hatten dieses Szenario komplett ausgeschlossen, doch nun, da er sich die vier leicht gebogenen Wände dieses Gebäudes ansah, die hoch über ihm in einer flachen Kuppel zusammenliefen, war sich der Doktor nicht mehr so sicher. »Alles ist möglich«, sagte er laut, »bis jemand das Gegenteil beweist.« Die Akustik verriet ihm nichts Neues. Er versuchte es mit etwas mehr Lautstärke. »Eliminiere das Unmögliche«, rezitierte er aus vollem Hals, »und was übrig bleibt, wie unwahrscheinlich es auch erscheinen mag, muss die Wahrheit sein.« Es geschah nichts Überraschendes. Von einem großen Nutzraum, der nicht für Konzerte oder Theateraufführungen erbaut worden war, konnte man wohl keine besseren Soundeffekte erwarten.

      Er zuckte mit den Schultern. »Natürlich kannte Conan Doyle die Antworten von Anfang an«, sagte er zu sich selbst. »Und das hilft immer.«

      Als er durch ein weiteres Guckloch blickte, bemerkte er, dass eine Veränderung vonstattenging. Die Gruppe in dieser Kammer hatte angefangen, sich zu bewegen. Hände bebten leicht, Köpfe zuckten plötzlich, Beine und Arme machten zaghafte Schwimmbewegungen. Und das alles geschah synchron. Jedes Gruppenmitglied tat exakt das Gleiche zur selben Zeit. Es sah aus wie ein perfekt koordiniertes Unterwasserballett, aufgeführt von einer Truppe von Tänzern, die ihre Choreografie mit mechanischer Präzision beherrschten. Er überprüfte eine andere Kammer. Dort ging das Gleiche vor sich, doch nun waren die Bewegungen ausgeprägter und wirkten einstudiert. Das Ganze erzeugte einen bedrohlichen, unheimlichen Effekt. Er musste an einen unterseeischen Tanz denken, dessen Aufführung er einmal beigewohnt hatte: ein religiöser Ritus einer Amphibienspezies auf einem Planeten, den er nie ordentlich hatte identifizieren können. Das … Das Volk, das über und unter Wasser atmen konnte … War das der Name gewesen? … Nun, wie sie sich auch genannt haben mochten, sie hatten einen Großteil ihres Lebens dem Training, der Askese und der Übung gewidmet, dennoch war ihr Tanz nicht annähernd so perfekt koordiniert gewesen wie das, was er hier vor sich sah.

      Alle Kammern, in die er blickte, offenbarten das gleiche Schauspiel. Sämtliche Personen darin bewegten sich und zwar mit zunehmender Heftigkeit, doch egal, wie wild und übertrieben ihre Bewegungen auch waren, jedes Individuum blieb stets in perfektem Einklang mit allen anderen. Der Doktor hatte natürlich keine absolute Gewissheit, war jedoch ziemlich sicher, dass die Kammern miteinander synchronisiert waren, sodass sich jede Sechsergruppe im Einklang mit allen anderen bewegte. Hätte er sie alle zugleich sehen können, wäre es dem Beobachter sicher so vorgekommen, als würde man einem Fischschwarm zuschauen. Dann sah er, dass der Flüssigkeitspegel in den Kammern zu sinken begann.

      Leela folgte den Kampfgeräuschen und fand ohne große Schwierigkeiten den Weg nach draußen. Tatsächlich hinauszugelangen entpuppte sich jedoch als größeres Problem: Sobald sie die große Flügeltür in der Metallwand hinter den Leitern aufgestoßen hatte und einen kurzen Korridor hinuntergegangen war, versperrte ihr ein komplizierteres System aus kleineren, verschlossenen Türen den Weg. Sie vermutete, dass sich der Doktor aus diesem Grund nicht größere Mühe gegeben hatte, sie aufzuhalten: Er glaubte, sie sei nicht in der Lage, solche Türen zu öffnen. Vielleicht hatte er vergessen, wie leicht sie die Tür der TARDIS aufgemacht hatte. Es stimmte: Sie hatte sich das von ihm abgeschaut. Affen machen alles nach, hatte der Doktor gesagt. Sie wusste zwar nicht, was das bedeutete, aber als Lob war es sicher nicht gemeint gewesen. Dennoch hatte sie ein paar Dinge über solche Mechanismen gelernt und wusste, wie man sie in Bewegung setzen konnte.

      Durch eine transparente Platte in der ersten Tür sah sie, dass der Durchgang von mindestens einer weiteren Tür versperrt wurde, die von der ersten durch einen kurzen Gang getrennt war. Die zweite Tür besaß kein solches Fenster, daher konnte sie nicht feststellen, was dahinter lag – es hätte eine ganze Reihe von Türen und Zimmern folgen können, doch Leela war überzeugt, dass sie kein Problem mehr für sie darstellen würden, sobald sie die erste geöffnet hatte.

      Sie konnte weder Hebel noch Schalter entdecken, aber irgendetwas von der Art musste es geben, und zwar ziemlich sicher in der Nähe der Tür. Selbst wenn der Mechanismus aus der Ferne betätigt wurde wie in der TARDIS, würde man von dort aus immer noch die Tür im Blick haben. Allerdings fehlte hier der Platz dafür, um den Ausgang so zu bedienen. Aber warum sollte man eine Tür öffnen oder schließen wollen, die man gar nicht sehen konnte? Sie kam zu dem Schluss, dass es eine andere Sorte von Hebel oder Schalter geben musste und dass dieser sich höchstwahrscheinlich an der Tür selbst befand.

      Es dauerte eine Weile, doch schließlich fand sie die Stelle am Rahmen, die man berühren musste, damit die Tür zur Seite glitt. Als sie triumphierend hindurchschritt, spürte sie, wie die Luft zusammen mit ihr ins Zimmer drängte. Zu spät fiel ihr wieder ein, was ihr Kriegerlehrmeister ihr wieder und wieder gesagt hatte: Du darfst dich nie siegreich fühlen. Siegesfreude macht einen dumm und die Dummen sterben zuerst. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass die Tür sich sofort wieder schließen würde – und die Dummen sterben zuerst –, sodass sie in dem kleinen Raum gefangen war. Erschrocken zog sie ihr Messer und ging in Verteidigungsstellung, bereit, sich aus dem Hinterhalt freizukämpfen, wie es ihr beigebracht worden war. Als niemand kam und nichts weiter zu passieren schien, entspannte sie sich ein wenig, steckte das Messer wieder in die Scheide und untersuchte die Tür, durch die sie hereingekommen war. Wie auf der anderen Seite ertastete sie auch auf dieser einen Punkt, den man berühren musste und abermals öffnete sich die Tür, wobei ihr erneut ein kleiner Windstoß entgegenkam. Sie wartete. Die Tür schloss sich wieder. Sie löste den Mechanismus noch einmal aus, mit dem gleichen Ergebnis. Offenbar konnte sie im Notfall jederzeit den Rückzug antreten. Sie fand einen ähnlichen Auslöser an der anderen Tür. Als sie aufglitt und Tageslicht hereinströmte, zog sie erneut ihr Messer.

      Der Kampflärm war nun sehr deutlich zu hören. Ringsumher musste es erbitterte Scharmützel geben, auch wenn noch keines davon in Sicht war. Sehr vorsichtig trat sie ins Freie. Nahezu im selben Moment ging ein Alarm los; hinter Leela schloss sich die Tür und eine Schutzplatte rastete abrupt ein.

      »Das kann nicht sein!«, schrie Kiy Uvanov aus vollem Hals. »Das kann nicht sein, und wenn doch, wenn doch, dann sorge ich dafür, dass der Sicherheitschef dieses Standorts gefeuert wird – nein, nein, das mach ich nicht, erst lass ich ihm die Eingeweide rausreißen und was übrig bleibt, wird gefeuert! Und ich kümmer mich darum, dass seine Kinder niemals Arbeit finden und seine Kindeskinder nicht und seine Kindeskindeskinder auch nicht. Die ganze Sippe wird nie wieder aus den Sewerpits rauskommen, solange sich noch irgendwer vage an seinen Namen erinnert.« Er funkelte seine Chefassistentin an. »Wie heißt er überhaupt?«

      Cailio СКАЧАТЬ