Doctor Who Monster-Edition 6: Roboter des Todes. Chris Boucher
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Название: Doctor Who Monster-Edition 6: Roboter des Todes

Автор: Chris Boucher

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Doctor Who Monster-Edition

isbn: 9783966580274

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      »Da ist jemand in der Nähe …« Leela neigte leicht den Kopf und lauschte angespannt.

      »Ja?« Der Doktor bemühte sich offenbar, geduldig zu sein, was ihm nur zum Teil gelang.

      »Kampflärm«, sagte Leela schließlich. »Da kämpfen Leute.«

      Der Doktor kletterte weiter. »Selbst wenn das so ist«, rief er über die Schulter, »rechtfertigt es nicht das Messer.« Er erreichte die schmale Plattform und spähte wieder hinab. Leela hatte sich nicht vom Fleck gerührt. »Kommen Sie hoch?«

      »Ich glaub, ich sehe lieber nach, wer da kämpft, und warum«, erklärte sie und blickte zu einer Flügeltür, die hinter den Leitern in die Metallwand eingelassen war.

      »Keine gute Idee«, meinte der Doktor. »Aber Sie sagen mir bestimmt gleich, dass das zum Kriegerkodex gehört, oder?«

      »Ich will nur rausfinden, was hier los ist.«

      »Halten Sie sich nach Möglichkeit heraus. Und verlaufen Sie sich nicht. Begleiter, die verloren gehen, haben auch etwas enttäuschend Vertrautes an sich.«

      Sie lächelte zu ihm hinauf. »Ich werde versuchen, Sie zu überraschen«, sagte sie.

      Leela ging zu der Tür hinüber und suchte nach dem Bedienmechanismus. Auf dem Steg hoch über ihr näherte sich der Doktor der ersten grün erleuchteten Kammer und spähte durch das Guckloch.

      Sturmmine sieben fräste sich langsam ihren Weg zum gigantischen Dock. Das riesige Kettenfahrwerk bestand aus mehreren Reihen schwerer Panzerketten, die leicht versetzt montiert waren, individuell angetrieben wurden und in der Lage waren, sich horizontal um fünfzehn Grad zu neigen – doch nun waren sämtliche Raupenlaufwerke gleichgeschaltet und bewegten sich vollautomatisch in dieselbe Richtung. Diese letzten Arbeitsabläufe waren die einfachsten und elementarsten. Das Anlegemanöver, um am Terminal anzudocken, hätte die Energiereserven eines Voc kaum belastet, und die eines Supervoc erst recht nicht, doch Captain Lish Toos kümmerte sich trotzdem lieber selbst um solche Sachen.

      Die Erzsilos waren voll, in den meisten Fällen mit hochwertigem Lukanol. Toos hatte ein paar Probeanalysen vorgenommen und wusste, dass das Zeug beim Abscheiden ungefähr bei der 70-Prozent-Marke liegen würde. Das war rein genug, um der Besatzung Profitanteile zu sichern, was für jeden von ihnen eine ordentliche Stange Geld bedeuten würde. Es war eine sehr erfolgreiche Fahrt gewesen, selbst nach ihren eigenen außergewöhnlich hohen Standards.

      Nicht viele Captains besaßen ihr Talent, über die Jahre immer wieder die reichhaltigsten Erzströme zu finden. Deswegen hatte sie auch, obwohl ihr Ruf als Exzentrikerin ständig wuchs, nie irgendwelche Schwierigkeiten, Leute dazu zu bringen, sich für die Achtzehn-Monats-Einsätze zu verpflichten.

      Ihre seltsamen Macken zwangen die Mannschaft dazu, deutlich härter als sonst zu arbeiten, aber bei ihr wurden die Leute auch wesentlich reicher als anderswo. Deswegen gab es mit ihr als Captain lediglich die üblichen Streitereien und Ressentiments, die sich bei Langstreckeneinsätzen auf solchen Minen nie ganz vermeiden ließen.

      Roboter durften das Kontrolldeck nicht betreten, ganz egal aus welchem Grund. Dies führte dazu, dass die Arbeiter ein brutaleres Schichtsystem als auf anderen Minenfahrzeugen ertragen mussten. Toos bestand darauf, dass jeder Job, der von einem Menschen erledigt werden konnte, auch von einem Menschen gemacht wurde. Daneben blieb noch Zeit zum Essen und Schlafen, mehr nicht. Weitere Probleme ergaben sich aus ihrer Vorschrift, dass Roboter auf jene Abschnitte der Mine beschränkt waren, in denen sie selbst nicht arbeitete. Eine andere Regel erlaubte Robotern den Zugang zum Wohnbereich nur dann, wenn es einen expliziten Auftrag zu erledigen gab – in ihrem persönlichen Quartier allerdings unter gar keinen Umständen. Im Verlauf einer Tour erhöhte sich die Zahl deaktivierter Roboter stetig, bis beim Andocken schließlich kaum noch ein funktionierendes Exemplar auf der Mine zu finden war. Einmal waren ihnen tatsächlich die schillernden roten Scheiben ausgegangen, mit denen sie abgeschaltete Roboter markierten. In der Firma wurde es zum Dauerbrenner, Witze darüber zu machen, dass Toos nicht robophobisch sei – ihr gefalle schlicht und ergreifend der Anblick dieser Leichenmarker, besonders an Robotern.

      Wohlgemerkt: Hätte Toos tatsächlich krankhafte Angst vor den glänzenden Androiden mit ihrem stilisierten Aussehen gehabt, deren Arbeitskraft unverzichtbar war, wäre eine Entlassung aus medizinischen Gründen unumgänglich gewesen, und die Firma hätte einen ihrer einträglichsten Sturmminen-Captains verloren. Außerdem wären unbequeme Fragen gestellt worden. Warum zum Beispiel war jemandem mit einer derart fragilen Persönlichkeit überhaupt das Kommando über eine Sturmmine gegeben worden? Und warum war Lish Toos dienstälteren Kandidaten vorgezogen und zum Captain befördert worden? Diese Fragen blieben lieber ungestellt. Folglich war sie nicht robophobisch, sondern einfach nur eigensinnig.

      Ein mahlendes Knarren ließ die Mine erbeben, während sich das metallische Ächzen und Stöhnen zu einem kurzen Crescendo steigerte und langsam verklang. Dann wurde es ruhiger, nur noch gelegentlich war ein Scheppern oder ein plötzlicher Knall zu hören. Der Pilot berichtete: »Hangar-Level konstant, Druck in allen Verbindungspunkten ausgeglichen, Sturmmine sieben steht, alle Maschinen sind aus. Voller Halt, ich wiederhole, voller Halt.«

      »Voller Halt. Danke, Tani«, sagte Toos und lächelte, gefühlt zum ersten Mal seit Monaten. Wenn sie so darüber nachdachte, musste es tatsächlich Monate her sein. Sie aktivierte mit dem Daumen das Funkgerät. »Dock, hier spricht Captain Toos: Sturmmine sieben ist gestoppt, abgeschaltet und gesichert.«

      »Danke, Captain«, bestätigte die Stimme von der Andock-Koordination. »Willkommen zurück in der Zivilisation. Haben Sie diesmal ein paar Roboter übrig gelassen?«

      Tani stand auf und streckte sich. »Die nehmen bestimmt schon Wetten an, wie viele es sind«, sagte er.

      Toos nickte. »Ich weiß«, sagte sie, »aber ich bin zu müde, zu schön und außerdem viel zu reich, als dass es mich jucken würde.« Sie drückte wieder auf den Kommunikationsknopf. »Docker, ich möchte, dass das komplette Abladen unabhängig überwacht wird.«

      »Vertrauen Sie uns etwa nicht, Captain?« Die Stimme klang zu etwa gleichen Teilen amüsiert und verletzt.

      »Nur so weit, wie ich jedem vertraue, der mein Geld für mich zählt«, sagte Toos. »Sorgen Sie dafür, dass alles ordentlich beglaubigt wird – und keine Vetternwirtschaft.«

      »Ihre oder meine Vettern?«, wollte die Stimme wissen.

      »Ich hab weder Vettern noch andere Verwandte«, erwiderte Toos. »Geben Sie mir Bescheid, wenn Sie so weit sind.« Sie brach die Verbindung ab und gähnte ausgiebig.

      »Ruhen Sie sich ruhig etwas aus, Captain«, sagte Tani. »Ich pass auf, dass keiner von denen versucht, einen Dockmaster-Anteil abzuzweigen.« Der Pilot war ein untersetzter Mann mit einem großen Kopf und einem breiten, mürrischen Lächeln. »Oder vertrauen Sie mir auch nicht?«

      »Das müssen Sie mich wohl kaum fragen«, meinte Toos, nahm ihre Mütze ab und warf sie auf den Sitz im Ruhebereich. Dann schüttelte sie ihr langsam ergrauendes hellbraunes Haar, sodass es ihr locker über die Schultern fiel, rieb sich die Augen mit den Handballen und gähnte noch einmal. »Klar, warum nicht? Gute Idee, mal ein bisschen zu schlafen.«

      Tani schaltete die Trichterüberwachung auf sein Mainboard und stellte einen Verschlussalarm ein. »Eine ordentliche Feier steht auf dem Plan. Da wird Ausdauer gefragt sein.«

      Toos schlenderte auf den Eingang des Kontrolldecks zu. »Ausdauer ist was für Roboter und Arme«, sagte sie und wiegte übertrieben die Hüften. »Wir СКАЧАТЬ