Tore zur Freiheit. Andrea Dinkel-Tischendorf
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Название: Tore zur Freiheit

Автор: Andrea Dinkel-Tischendorf

Издательство: Bookwire

Жанр: Зарубежная психология

Серия:

isbn: 9783964420077

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СКАЧАТЬ angerufen hatte, ignorierte ich mein Gefühl und beschloss: »Okay, Andrea … so ist es nun mal …, aber du kannst es dir trotzdem mit dir selbst schön machen. Ich nehme jetzt ein heißes Bad und lege mich mit einem Buch ins Bett. Auch schön!«

      Heute begegnest du deinem Schicksal

      Als ich aus der Badewanne stieg und in den Spiegel schaute, hörte ich plötzlich eine Stimme in meinem Kopf: »Du begegnest heute deinem Schicksal!« Es war das erste Mal seit Kindheitstagen, dass ich wieder ›hörte‹.

      Was? Meinem Schicksal?! Was sollte das bedeuteten? Ich hörte die Stimme klar und deutlich, keine Einbildung. Aber wer bitte soll das sein?

      Etwa eine halbe Stunde später klingelte das Telefon. Armin rief an: »Andrea, hast du Lust, einen Kaffee mit mir trinken zu gehen?« Na klar hatte ich das. Aber dann kam ich ins Grübeln, und die Stimme kam mir in den Sinn. ›Heute wirst du deinem Schicksal begegnen!‹ Das wird doch sicher nicht Armin sein?

      Doch an diesem Abend wurde das Band unserer vielen gemeinsam gelebten Leben neu verwoben. Während sich unsere Beziehung sanft und liebevoll entwickelte, was auch bedeutete, dass wir uns gegenseitig die Wunden der Vergangenheit leckten, keimte neue Hoffnung in uns auf. Das Schicksal hatte uns übel mitgespielt, auch Armin war wie ich verlassen worden. Der Halt, den wir uns gegenseitig gaben, war Balsam für unsere Herzen und unsere Seele.

      In der Anfangszeit sprach Armin oft von Maya, seiner Freundin in Holland und einer, wie er sich ausdrückte, ›großen Seele‹. Maya war Medium und Armin Jahre zuvor in Basel, wo sie in den 80-iger Jahren als eine der Hauptreferentinnen der Basler PSI-Tage² auftrat, begegnet. Seine Erzählungen von der ersten Begegnung mit Maya und wenn er auch sonst von ihr mit warmer Stimme sprach, beeindruckten mich. Seine Augen wurden dabei so warm wie die Mittagssonne, und sein Gesicht nahm den Ausdruck eines Kindes an. Man spürte, wie sehr er sie liebte. Gleichzeitig fühlte ich die Achtung, die Armin vor Maya hatte, und weil er so zärtlich und liebevoll von ihr sprach, hatte ich sie ebenso in mein Herz geschlossen.

      Etwa sechs Monate, nachdem Armin und ich uns kennengelernt hatten, sollte ich Maya nun endlich persönlich begegnen. Wir hatten bereits mehrfach vorher miteinander wie gute Freunde telefoniert. Das war merkwürdig, aber gleichzeitig ein Zeichen dafür, wie verbunden doch unsere Seelen über Tausende von Jahren waren. Ich fühlte sie nicht als Fremde, sondern als Freundin, und ihre warme, herzliche Stimme gab mir schon damals das Gefühl von tiefer Vertrautheit. Ich betete für Maya, wenn es ihr nicht gut ging, und es erschien mir als die natürlichste Sache der Welt.

      Meine Suche findet ein Ende

      Nun waren wir also nach Holland eingeladen, und ich freute mich wie ein Kind auf das Treffen. Es sollte ein kleines Seminar mit fünf oder sechs Personen werden. Ein befreundetes Pärchen wollte uns begleiten. Vierzehn Tage vor unserem Termin war ich bereits die Fröhlichkeit in Person. Ich spürte, dass diese Reise etwas sehr Besonderes war und zählte bereits die Tage und Stunden.

      Als wir mit ein paar anderen Leuten vor Mayas Tür standen, klopfte mein Herz laut in meiner Brust. Mayas Mann öffnete die Tür mit einem freundlichen Hallo. Er war groß und schlank und sah aus wie ein typischer Holländer. Hinter ihm, viel kleiner und deshalb erst nicht zu sehen, stand Maya, jauchzend wie ein Kind, mit hochgeworfenen Armen. Voller Freude rief sie in ihrer glockenhellen Stimme: »Hallo! Wie schön, dass ihr da seid!«

      Maya strahlte über das ganze Gesicht, den liebevollen Blick aus ihren lichtvollen, himmelblauen Augen auf mich gerichtet: »Und du musst Andrea sein!« Mit offener Herzlichkeit umarmte sie mich wie eine Mutter ihr Kind nach langer Trennungsphase. »Oh Kind, ich bin froh, dass du da bist!« Maya hatte mich nie zuvor gesehen, wusste aber sofort, dass ich Andrea war.

      Während die kleine, zarte Person mich umfasste, spürte ich aus der Tiefe meines Herzens und aus meiner Seele: »Jetzt bin ich zu Hause angekommen!« Ich wusste einfach, ich brauche nichts und niemanden mehr zu suchen. Ich hatte gefunden, wonach ich mein Leben lang gesucht hatte. Ich fand es in dieser kleinen, zierlichen Frau, die die Siebzig bereits überschritten hatte. Ihr Licht hatte mich einfach durchdrungen. Gottes Liebe und Schönheit offenbarten sich in ihrem Wesen. Einer Sonne gleich, fiel ihr Licht auf alles und jeden, der in ihrer Umgebung weilte.

      Es waren wunderbare Tage, die wir miteinander verbrachten. Wir meditierten gemeinsam, Maya sprach über die inneren Welten, und jeder von uns erhielt jeweils eine Engelbotschaft und eine Sitzung. Ich war glücklich … hatte großen Respekt und dennoch ein tiefes, vertrautes Gefühl zu Maya. Sehr deutlich spürte ich: Diese Frau hat wahrhaft Verbindung zu Gott und Christus. Eine Gottesfrau, die in ihrem einfachen Sein alle Menschen spüren lässt, wie nah uns Gott ist und wie sehr er jeden Einzelnen von uns liebt.

      Maya lebte mit ihrem Mann einfach und bescheiden, mit einem kleinen, an der Küche angrenzenden Garten. Eines Abends, nachdem Maya vom ›Wissen‹ gesprochen hatte, stellten unsere Freunde ihr im heimeligen Garten eine Frage: »Maya, dürfen wir dich um ›das Wissen‹ bitten?« Auch wenn Maya in unserer Gruppe die Geschichte erzählt hatte, wie sie nach ihrer Scheidung zu Prem Rawat (Maharaji)³ gekommen war, um ›knowledge‹ von ihm zu erfragen, hatte ich dennoch nicht wirklich eine Ahnung, was es damit auf sich hatte. Eine Öffnung vom Herzen zur Seele, ja, aber ich konnte mir dennoch nicht vorstellen, was es letztlich bedeutete.

      Als die beiden die Frage stellten, begann mein Herz wie wild zu pochen, und ein Orkan in mir zu toben. Ich spürte regelrecht, wie er kam, um sich mehr und mehr aufzubauen. »Sie fragen es einfach so …«, und fast verzweifelt: »Ich brauche es doch auch!«

      Es ist doch merkwürdig zu wissen, dass man ›etwas‹ braucht und nicht einmal weiß, was es ist. Dennoch traute ich mich nicht, Maya ebenfalls danach zu fragen. Es erschien mir vermessen, und vermutlich fühlte ich mich auch nicht würdig, ›ES‹, was auch immer es war, zu empfangen. Ich fühlte mich wie eine Verdurstende, die verzweifelt ein Glas Wasser ersehnt und Angst hat, dass es ihr versagt wird.

      Der innere Kampf dauerte ca. zehn Minuten, dann brach es aus mir heraus. Schüchtern und leise fragte ich: »Maya, meinst du, ich könnte es auch bekommen?« Jetzt war es raus!

      Maya schaute mich mit ihren himmelblauen, durchdringenden Augen an und sagte mit Freude: »Kind, wie schön, dass du auch danach fragst! Du bekommst ›das Wissen‹ sogar noch früher! Ich bin froh, dass du gefragt hast!«

      Ich bin sicher, dass sie meine Gedanken gelesen und meinen inneren Kampf mit verfolgt hatte. Wir vereinbarten einen Termin in den kommenden Monaten.

      Später sprachen wir über die Tragödie vom 11. September. Maya sagte plötzlich: »Ihr seid dabei gewesen!« Erstaunte Blicke. »Ja, … eure Seelen sind ausgetreten, um diesen armen Seelen zu helfen. Wisst ihr, einige aus der Gruppe, die das Flugzeug besteigen sollten, hatten eine innere Ahnung davon, was passieren würde. Zwei oder drei waren das. Sie wollten ihren Flug stornieren. Ihre Geistführer haben mit ihnen gesprochen und sie überredet, doch einzusteigen, damit sie ihr Seelenziel erreichen konnten.

      Wisst ihr, es ist nicht zu erahnen, welche Freude eine Seele empfindet, wenn sie ihr Ziel erreicht hat. Viele, die in das Unglück involviert waren, konnten ihr Karma ausgleichen, wieder gutmachen durch die Art und Weise, wie sie starben.«

      Das war einfach unglaublich zu hören! Dann, an mich gerichtet: »Ja, du warst auch dabei!«, und mit Tränen in den Augen: »Deine Seele ist auch ausgetreten und war im Tower. Da waren zwei Frauen im Fahrstuhl eingeschlossen. Sie waren eigentlich СКАЧАТЬ