Essentielle Befreiung. A.H. Almaas
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Essentielle Befreiung - A.H. Almaas страница 6

Название: Essentielle Befreiung

Автор: A.H. Almaas

Издательство: Bookwire

Жанр: Религия: прочее

Серия:

isbn: 9783867811521

isbn:

СКАЧАТЬ das als ein Universum von Bewußtsein existiert – unbegrenzt und unendlich.

      Man kann nicht verstehen, was universelles Bewußtsein ist, ohne es zu erfahren, weil es die gewöhnliche Ebene von Verstehen auslöscht. Das Verstehen des universellen Bewußtseins ist genau die Auslöschung von Getrenntheit, von jeder Trennung bei der Wahrnehmung, einschließlich der Gedanken über Bewußtsein. Es gibt kein Bewußtsein von irgend etwas im besonderen. Das ist für die meisten von uns eine fremde Erfahrung, weil wir Bewußtsein nur als „Bewußtsein von etwas“ kennen. In der reinen Erfahrung von Bewußtsein gibt es keine Erfahrung von Körper oder Gedanken; es gibt keine Erfahrung, niemanden, der erfährt, kein Selbst. Daher stammt die buddhistische Vorstellung der Selbst-losigkeit. Die Buddhisten sagen, daß es letztlich kein Selbst gibt, weil man in diesem Aspekt, im universellen Bewußtsein, kein Selbst erfahren kann. Jede Begrenzung auf Seiendes (entity-ness) hält einen davon ab, diese Weite, die die Auslöschung der Getrenntheit, die Auslöschung von Unterscheiden ist, zu erfahren. Da ist vollkommene Nichtdifferenziertheit. Da gibt es keine Getrenntheit, keine zwei und keinen Gedanken von Einssein.

      Gewöhnliches individuelles Bewußtsein basiert in Wirklichkeit auf diesem nichtdifferenzierten Bewußtsein. Wir benutzen es dauernd, aber wir schränken es ein. Dieses Element von Bewußtsein, das oft als ein blauer Raum oder als ein blaues Licht erfahren wird, das ursprünglichste Element von Wissen an sich, wird auch „Ursprung von Bewußtsein“ genannt, „Ursprung von Wissen“; ohne es gibt es kein Bewußtsein oder Wissen. Näher kann Erfahrung dem Sehen von Wissen, wie es ist, nicht kommen. Dieses ursprüngliche Bewußtsein wird von Hindus und manchen Buddhisten für die Natur des Geistes gehalten. Dies ist dann ein Konzept von der Natur des Geistes: Man denkt ihn sich als Bewußtsein, als eine Fähigkeit, die Natur selbst oder Substanz des Wissens. Ohne diese kann es kein Wissen, kein Bewußtsein, keine Wahrnehmung geben. In dem Prozeß, in dem wir mit unserem Ich identifiziert werden, trennen wir uns jedoch mit unserem Ich, und dann kennen wir dieses nichtdifferenzierte Bewußtsein nie, sondern gebrauchen es einfach. Wenn wir uns erlauben können, den Griff des Ich, unserer Individualität, zu lockern, können wir ein Gefühl von diesem Bewußtsein im alltäglichen Leben haben. Die Unterscheidung und Differenzierung wird dann ohne die rigide Abgetrenntheit der Persönlichkeit wiederkehren.

      Auf dieser Stufe der Entfaltung begegnen wir einem anderen Aspekt von Essenz, der manchmal für die Natur des Geistes gehalten wird: Das ist das klar unterscheidende Bewußtsein, oder das Sehen der Dinge, wie sie sind. Wir brauchen dieses klare Bewußtsein, um in der Welt zu funktionieren. Allein mit der Ebene des kosmischen Bewußtseins können wir nicht leben; wenn nichts da ist als „nicht zwei“, kann man nicht einmal gehen oder irgendeine andere normale menschliche Tätigkeit ausüben. Aber die Wahrnehmung des kosmischen Bewußtseins kann eure Erfahrung befreien, um die Grundqualität von Nichtgetrenntheit in eure Erfahrung zu integrieren.

      Diese Entwicklung wird „unterscheidendes, spiegelähnliches Bewußtsein“ genannt. Jeder und alles wird gesehen, wie es ist. Dies ist der Bereich des Geistes, in dem man sieht, daß Leere Form und Form Leere ist. Euer Geist ist geräumig und leer, euer Bewußtsein ist entspannt, so daß alles so gesehen wird, wie es ist. Der ganze Inhalt von Erfahrung wird genauso gesehen, wie er ist, ohne einen Wunsch, zu manipulieren oder zu etikettieren oder Dinge dem Unbewußten entsprechend zu bewerten. Dies wird also als klarer Geist erfahren, ein Gefühl von Klarheit und Genauigkeit. Formen sind genau sie selbst, Gedanken sind einfach Gedanken, Gefühle entstehen ohne Eindruck oder Reaktion, die Dinge werden ohne den subjektiven Filter gesehen. Hier sieht man die Dinge ohne die Vergangenheit, als vollkommen frisch und neu. Kosmisches Bewußtsein ist ursprünglicher als dieses Qualität. Kosmisches Bewußtsein ist Wissen an sich, die Fähigkeit, bewußt zu sein. Im spiegelähnlichen Bewußtsein besteht die grundlegende Fähigkeit für Bewußtsein darin, einfach und ohne Entstellung zu reflektieren, was da ist.

      Ursprüngliches Bewußtsein, das nichtdifferenzierte Wissen an sich, ist die Freiheit, die nötig ist, damit man irgendeinen Zustand des Geistes in seiner ausgedehntesten Form erfahren kann. Es ist das Element von Ausdehnung in Universalität hinein. Zum Beispiel erfährt jemand vielleicht einen klaren Geist, aber wenn man nichtdifferenziertes Bewußtsein nicht erfahren kann, dann ist der Geist einfach auf Klarheit im Kopf beschränkt. Wenn kosmisches Bewußtsein erfahren wurde, dann ist der Geist ausgedehnt, und das reine Bewußtsein ist in den klaren Geist integriert, so daß er als reine Klarheit, reine Transparenz, unbegrenzt und ohne Mitte erfahren wird. Dieser grenzenlose und klare Geist wird manchmal als die Leere selbst oder als das Bewußtsein angesehen, das die Leere wahrnimmt, da es genau das ist, was nötig ist, damit man die Leere ganz erfahren kann. Um also die Beziehung des Geistes zum Kosmos zu verstehen, müssen wir erst die Natur des Geistes verstehen, die wir „Raum“ nennen. Raum kann nicht ganz gewußt werden, bevor das Gefühl eines abgetrennten mentalen Bewußtseins eliminiert ist. Wenn man als eine getrennte Person, als ein Individuum vollkommen in die Universalität des kosmischen Bewußtseins versunken ist, dann erfährt man das Spiegelbewußtsein, die Klarheit, die Leere vollkommen und grenzenlos. Im letzten Kapitel sprachen wir von „reinem Bewußtsein“, als wir die Fähigkeit für Versenkung diskutierten, und von „Spiegelbewußtsein“, als wir den erwachten Zustand diskutierten.

      Die Leere ist auf folgende Weise erfahren und beschrieben worden: als Raum, als blaues Bewußtsein und als klarer Geist. Als klarer Geist ist sie dann vollständige transparente Klarheit, die sich aller Dinge so bewußt ist, wie sie sind, nicht als ein undifferenziertes Medium, das kosmisches Bewußtsein ist, sondern als alles, was existiert, wie es ist. Es existiert als diese durchscheinende Helligkeit. Alles kommt zurück, nachdem es ausgelöscht worden ist, und die Leere wird von nichts berührt oder eliminiert, auch nicht von Gedanken oder Gefühlen oder einem Gefühl von abgetrennter Existenz. Alles ist Teil dieser Leere. Alles wird als Form gesehen, und jede Existenz, die sich von etwas anderem unterscheidet, ist nur eine Form. Die Form ist einfach ein Aspekt der Natur des ursprünglichen Bewußtseins, wie die Transparenz, die Leere. Dies ist der erwachte Geist; der Zen-Buddhismus nennt dieses Erwachen „Raum ohne Mitte, ohne Zentrum“, „Natur des Geistes“. Leere wird nicht von einem abgetrennten Individuum wahrgenommen, Leere wird von universeller Klarheit wahrgenommen.

      Der wache, klare Geist kann schlafen gehen und dabei doch bewußt bleiben. Er hat seine Nacht neben seinem Tag; sein Tag ist Wachsein, sein Schlaf ist Frieden. Er bleibt die Natur des Geistes, nicht als Wachheit, die Leere wahrnimmt, sondern als Frieden, universeller, unbegrenzter, schwarzer Frieden, der Leere wahrnimmt. Verschiedene Systeme betonen eine dieser drei Beschreibungen: das ursprüngliche nichtdifferenzierte Bewußtsein, den erwachten Zustand des Geistes, der auch universell ist, oder den friedvollen Zustand des Geistes, der in Ruhe, in vollkommenem Frieden ist. Die Natur des Geistes kann dann als blauer, als durchsichtiger oder als schwarzer Aspekt von Bewußtsein erfahren werden. Jeden einzelnen dieser Aspekte kann man als einen Zustand der Natur des Geistes ansehen. Und weiter können wir sagen, daß die Natur des Geistes vollkommene Leere ist. Wir können vollkommene Leere als nichtdifferenziertes Bewußtsein, als durchscheinendes Leuchten oder als den Nachthimmel erfahren. Da ist immer ein subtiles Bewußtsein, das Leere wahrnimmt. Das subtile Bewußtsein kann von eurem eigenen persönlichen Bewußtsein eingeschränkt werden, so daß ihr es nicht seht, wie es ist, oder es kann vollkommen ausgedehnt werden.

      Wir haben das Verständnis von „Geist“ untersucht: von der Auffassung als Gedanken und Denken über den größeren Geist, der aus allen Eindrücken besteht, bis zur Natur dieses Geistes als ein Ganzes als Leere und vollkommene Leere; über die Stufen universellen Bewußtseins und den erwachten Geist bis zum friedvollen Geist. Der nichtdifferenzierte Geist wird gewöhnlich, aber nicht ausschließlich vom Hinduismus betont. Der friedvolle Geist wird gewöhnlich, aber nicht ausschließlich vom Islam betont. Die Tradition des Islam betont den schwarzen Frieden. Das Zentrum der Kaaba, an das Gebete gerichtet werden, ist ein schwarzer Stein, ein schwarzer Block Frieden. Das Wort Islam ist von salaam abgeleitet, was „Frieden“ bedeutet. Mohammeds Fahne war schwarz.

      Das Verständnis des Geistes als Leere und diese Grundarten von Bewußtsein, das ursprüngliche, das erwachte und das friedvolle, sind nicht metaphysisch oder auch nur von СКАЧАТЬ