Memory House. Rachel Hauck
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Memory House - Rachel Hauck страница 18

Название: Memory House

Автор: Rachel Hauck

Издательство: Автор

Жанр: Религия: прочее

Серия:

isbn: 9783961401604

isbn:

СКАЧАТЬ

      „Ich weiß es nicht. Ich habe ihr versichert, dass du nicht …“ Es folgte ein weiterer tiefer Seufzer. „Es wird sie zerstören. Du hast ja keine Ahnung.“

      „Dann sag’s ihr nicht. Ich krieg das auch allein hin.“

      „Ach ja? Wirklich? Du bist gerade für vier Wochen suspendiert, Beck. Du stehst am Rande des Abgrunds. Du wohnst noch bei deinen Eltern. Bist du sicher …“

      Sie sprang so heftig und abrupt auf, dass der Stuhl, auf dem sie gesessen hatte, umkippte. „Ausgerechnet du willst mich über mein Leben belehren?“, fragte sie. „Darauf kann ich echt verzichten.“ Dann salutierte sie ironisch vor ihm und ging zur Tür.

      „Warte“, sagte er da und stellte sich ihr in den Weg. „Wie …wie willst du denn das allein schaffen?“

      „Ich weiß es nicht. Das ist wahrscheinlich eine der Fragen, über die ich während meiner Suspendierung nachdenken kann.“

      „Dieses Baby ist nicht nur dein Problem, sondern auch meins, Beck. Wenn dir das nicht klar wäre, hättest du es mir doch gar nicht gesagt.“

      „Ich weiß nicht, warum ich es dir gesagt habe.“

      „Weil ich Vater werde“, antwortete er, fluchte, zog sein Jackett aus und lockerte seine Krawatte. „Also, wie ist der Plan?“

      „Na ja, da das Zurückdrehen der Zeit keine Option ist …“

      „Ich habe so etwas davor noch nie gemacht. Ich meine, sie zu betrügen“, erklärte er, legte die Hand auf seine Brust und atmete in kurzen, hastigen Stößen. „Der Captain wird mich …“

      „Es braucht doch niemand zu erfahren, Hunter. Ich habe vor zu sagen, dass es von einem Ex-Freund ist.“

      „Du brauchst mich nicht zu decken, Beck.“

      „Das tue ich nicht für dich, sondern für mich, Hunter. Meinst du, ich will den Ruf bekommen, dass ich mit Vorgesetzten schlafe? Ich habe so etwas auch noch nie gemacht.“

      „Und was ist mit dem Baby? Hat es nicht ein Recht darauf zu erfahren, wer sein Vater ist?“

      „In einer perfekten Welt schon. Aber die hier ist ja offensichtlich alles andere als perfekt. Ich kümmere mich schon um die Sache, Hunter.“ Erneut versuchte sie, die Tür zu erreichen, aber er rührte sich nicht von der Stelle.

      „Lass mich wissen, was du brauchst, Beck. Ich versuche, für dich da zu sein. Warst du schon beim Arzt?“

      „Ich habe am 3. einen Termin.“

      „Hältst du mich auf dem Laufenden?“

      Ihre Blicke begegneten sich und sie sah seine Schuldgefühle, sah, wie leid es ihm tat, dass er seiner Frau – und dem Baby – so viel Leid zufügte.

      „Ich glaube, du überlässt die ganze Angelegenheit am besten mir. Ich komme schon zurecht. Ich weiß ja noch nicht einmal, ob ich will, dass das Kind bei mir aufwächst. Ich überlege, ob ich es vielleicht zur Adoption freigebe.“

      „Adoption? Bist du sicher?“

      „Nein, sicher bin ich nicht, aber es gibt in der ganzen Sache gar nichts, was sich sicher oder richtig anfühlt.“

      Da trat Hunter zur Seite und Beck ging ohne ein weiteres Wort an ihm vorbei durch den Mannschaftsraum davon. Vorbei an den Schreibtischen, die überliefen von Aktenbergen und leeren Kaffeebechern, vorbei an Detectives und Sergeants und den Leuten, die Innendienst hatten.

      Im Umkleideraum zog sie sich um, verließ das Revier und trat hinaus auf die dunklen, belebten Straßen der Stadt. Sie ging die Treppe zur U-Bahn hinunter und fühlte sich eins mit den schwarzen Schatten und den fast leeren Wagen, die unter der Stadt entlangrasten, die niemals schläft.

      KAPITEL 6

       Everleigh

      Mai 1953

      Sie wachte spät auf und reckte und streckte sich im Vormittagssonnenlicht, das durch das Schlafzimmerfenster hineinschien.

      Rhetts Seite des Bettes war schon leer und das Laken kühl unter ihrer Hand. Er war immer schon vor Sonnenaufgang auf den Beinen. Das Leben eines Ranchers war arbeitsreich.

      Sie schob ihre Lockenpracht zurück, die ihr ins Gesicht fiel, und schaute zum anderen Ende des kleine Raumes auf den Blumenstrauß, den er ihr gestern geschenkt hatte, bevor sie in die Kirche gefahren waren.

       „Zu deinem ersten Muttertag.“

       Mama Applegate hatte über Rhetts Verschwendung nur ein leises Schnauben übriggehabt und die Bemerkung: „Man sieht es ja noch nicht einmal.“

       Aber Rhett hatte sein Handeln energisch verteidigt. „Wenn es einen nicht zur Mutter macht, schwanger zu sein, dann weiß ich nicht, was es sonst tut.“

      Danach war seine Mutter etwas weicher geworden, denn schließlich erwartete Everleigh ihr erstes Enkelkind. Das verlieh ihr etwas mehr Bedeutung in der starken texanischen Familie.

      Sie stand auf und ließ ihren Blick über die schier endlose Ranch der Applegates schweifen. Irgendwo da draußen war er. Ihr Mann.

      Seit sie ihm gesagt hatte, dass sie schwanger sei, arbeitete Rhett tagsüber auf der Ranch und abends an den Plänen für das Haus.

      In der nächsten Woche wollte der Bauunternehmer mit den Erdarbeiten beginnen. Everleigh legte ihre Finger auf ihren lächelnden Mund.

      Es wurde wirklich also etwas daraus. Sie bekamen ihr eigenes Haus. Wenn sie noch glücklicher wäre, würde sie wahrscheinlich platzen. War es richtig, dass eine einzige Frau so viel Liebe und Freude empfand?

      Als es leise an der Tür klopfte, griff sie nach ihrem Morgenmantel, aber Mama Applegate stand schon im Zimmer, ohne auf ihr „Herein“ zu warten und zupfte an ihren weißen Spitzenhandschuhen.

      „Wie geht es dir, Liebes?“

      „Danke, gut. Immer noch keine Morgenübelkeit.“ Everleigh zog den Gürtel ihres Bademantels enger und sah sich nach ihren Hausschuhen um. Montags hatte sie bei Kestner’s frei und Rhett bestand darauf, dass sie sich ausruhte. Aber als Frau eines Ranchers und als Schwiegertochter von Heidi Applegate war das Herumliegen purer Luxus, denn es gab immer etwas zu tun.

      „Dann kannst du wirklich von Glück reden. Bei mir war die morgendliche Übelkeit wirklich die Hölle. Na ja, auf dem Küchentresen stehen Salzstangen – für alle Fälle.“

      Ihre Schwiegermutter sah sie dabei mit einem Maß an Mitgefühl an, das sie bisher noch nicht bei ihr erlebt hatte. Es war eine Art Zärtlichkeit, die ausdrückte, dass ihr klar war, was es bedeutete, neues Leben auf diese Welt zu bringen.

      „Ich muss ein paar Besorgungen СКАЧАТЬ