Steine des Schreckens. Reinhard Kessler
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Название: Steine des Schreckens

Автор: Reinhard Kessler

Издательство: Автор

Жанр: Триллеры

Серия:

isbn: 9783957449658

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СКАЧАТЬ hör ich da, Ihr Schlabrador heisst Tutnix?“

      „Ja, die Namen ‚Dashaterjanochniegemacht‘ oder ‚Dasmachterdochsonstnie‘ waren uns zu lang.“

      „Ha, ha, das ist gut, und ‚Derwillnurspielen‘ ist auch ganz schön lang.“

      „Sehen Sie, Tutnix ist doch gut. Gell, Tutnix.“

      Der Hund schaute nur müde auf, hatte aber ganz offensichtlich kapiert, dass von ihm die Rede war. War ja auch nicht schwer zu erraten.

      Sie setzten sich und kamen mit dem älteren Paar auf der Bank ins Gespräch, in ein ganz typisches Urlaubergespräch.

      Ein solches typisches Gespräch enthält auffallend oft die Frage ‚wie lange‘, ganz einfach, weil Urlaub immer etwas mit begrenzter Dauer zu tun hat, und es verläuft immer nach folgendem Schema: wie lange sind Sie schon hier? Wo kommen Sie her? Sind Sie mit dem Auto da? Wie lange fährt man denn da? Wo wohnen Sie auf der Insel? und natürlich: wie lange bleiben Sie?

      In der Reihenfolge der Fragen waren in etwa das die Antworten der älteren Leute: zwei Tage – aus der Schweiz – ja – 10 Stunden müssen Sie schon rechnen, aber wir übernachten immer noch zwischendurch in der Lüneburger Heide – hier in Presen – drei Wochen.

      Ausserdem erfuhren die beiden Strandwanderer, die sich als Nils und Kati vorstellten, dass sie die Bank mit Kommissar Jelato und seiner Frau teilten.

      Sie selber wollten auch drei Wochen bleiben. Es war ihr erster gemeinsamer Urlaub und sie hatten lange darauf gespart.

      Der Hund war wirklich friedlich und sichtlich auch mit der Pause sehr einverstanden. Er lag wie erschlagen neben der Bank. Ab und zu ein müder Blick ohne irgendeine Kopfbewegung auf Herrchen und Frauchen und dann weiter relaxen. Ferien auch für ihn. Hundewellness pur. Wohlfühlzeit. Perfekt. Braves Tier.

      „Der Schlabrador scheint müde zu sein.“

      „Wahrscheinlich vom vielen Ball- und Stöckchen-Holen. Wir machen das den ganzen Tag.“

      „Hundeexperten halten das für kritisch. Sie fördern dadurch gezielt das permanente Beute-Fang-Verhalten. Sie provozieren, dass der Hund sich zum Hetzjunkie entwickelt, für ihn ist das Jagd.“

      „Bis jetzt hat es nicht geschadet.“

      „Hoffentlich bleibt es in diesem Stadium, als Sport sozusagen.“

      „Es wird in diesem Stadium bleiben, darauf können Sie sich verlassen. Was anderes. Stellen Sie sich mal vor, was wir eben gesehen haben! Wir wollten uns schon da vorne auf die Bank setzen und was liegt da? Ein toter Fisch und ein Stein, der aussieht wie ein toter Fisch!“

      „Also da würde ich Selbstmord spontan ausschliessen!“

      „Sie sind ja lustig! Aber wer macht denn so einen Unsinn? Das habe ich mein Lebtag noch nicht gesehen. Sind Sie auch dort vorbei gekommen?“

      „Ach, wissen Sie, es gibt nichts, was es nicht gibt. Und tote Fische sind hier an der Ostsee sicher keine Seltenheit. Jeder Fischkutter bringt die kiloweise an Land. Wir haben das nicht gesehen, wir sind von der anderen Seite gekommen und wollten gleich hier runter.“

      „Sie sind ja von der Polizei. Wir hatten schon überlegt, ob wir die Polizei verständigen sollen.“

      „Nein, nein! Nur das nicht. Das wäre keine gute Idee. Tun Sie das lieber nicht! Nicht wegen sowas! Am Schluss müssten Sie dem Polizei-Psychologen noch einen Haufen dummer Fragen beantworten. Sie wissen doch, wie diese Psycho-Fuzzis ticken. Die sind doch selber ihre besten Patienten.“

      „Was für Fragen meinen Sie?“

      „Ja etwa sowas in der Art: seit wann sehen Sie tote Fische? Sehen andere in Ihrer Familie auch tote Fische? Wie fühlen Sie sich, wenn Sie tote Fische sehen? Reden die toten Fische mit Ihnen?“

      „Hören Sie auf. Ich habe verstanden. Sie meinen also, die würden uns für bekloppt halten und wir kriegen dann so eine Ich-hab-mich-lieb-Weste? Eine, die man hinten zu bindet.“

      „So wollte ich das nicht sagen. Aber man würde Sie auf jeden Fall nicht sehr ernst nehmen. Glauben Sie mir, Sie ersparen sich Frust und Ärger, wenn Sie das nicht weiter verfolgen. Ein toter Fisch ist für die Polizei noch kein Grund, aktiv zu werden. Die fühlen sich bestenfalls ver … albert.“

      „Sie haben wohl recht. Wir haben ja dann auch beschlossen, die Sache als das abzutun, was sie wohl ist, als einen Scherz – ein makabrer zwar, aber ein Scherz.“

      „Ja, das ist gut so und morgen früh ist der tote Fisch sowieso weg, verlassen Sie sich drauf. Und irgendwo ist dann eine Katze glücklich satt oder von mir aus auch ein Fuchs. Vielleicht auch ein Hund? Ich weiss nicht, ob Hunde sowas fressen. Das müssten Sie mir aber jetzt sagen können. Wie ist das? Fressen Hunde eigentlich Fisch?“

      „Unser Hund frisst Fische, gar keine Frage, den mussten wir vorhin schon zurückhalten. Der gräbt auch Mäuse aus. Ich glaube, der weiss nicht, ob er Hund oder Katze ist, der hat eine Identitätskrise. Fehlt nur noch, dass er auf Bäume klettert.“

      „Ja, das wär noch was! So ein Schlabrador oben im Baum!“

      „Warum sagen Sie das immer? Der schlabbert doch gar nicht!“

      „Alle Hunde schlabbern, die einen mehr, die andern weniger – oder?“

      „Haben Sie was gegen Hunde?“

      „Nein, nur gegen das, was sie hinterlassen.“

      „Da hat sich in letzter Zeit doch auch was geändert mit den vielen Robidogs.“

      „Das stimmt allerdings. Und in der Stadt gibt es deswegen jetzt ein neues Hobby von rücksichtslosen Autofahrern.“

      „Was denn?“

      „Hundescheissebeutel überfahren!“

      „Was?“

      „Ja, viele Hundebesitzer legen den gefüllten Beutel einfach an den Strassenrand für die nächste Kehrmaschine. Wenn da jetzt so ein Beutel liegt und es ist ein Fussgänger in der Nähe, dann gibt es Autofahrer, die sich einen Spass draus machen und über den Beutel fahren und der platzt dann und das gibt dann jeweils immer ein grosses Hallo …“

      „Das haben Sie sich jetzt aber gerade ausgedacht, oder?“

      „Verrat ich nicht. Auf jeden Fall sehe ich immer mehr Leute mit ‚Sommersprossen‘.“

      „Verdammt, ich auch!“

      „Das wäre doch ein Erklärungsmodell.“

      „Wie dem auch sei, mir geht da trotzdem etwas nicht aus dem Kopf. Der Fisch war keinesfalls ein Fisch hier aus der Ostsee. Ich vermute, dass es so eine Art Koi war, also was richtig Teures und Seltenes, so eine Art exotischer Karpfen.“

      „Das wäre in der Tat merkwürdig. Da kann es schnell um sehr viel Geld gehen. Ich habe gelesen, dass solche Fische wirklich extrem teuer sein können, speziell wenn sie eine bestimmte Zeichnung haben. Da kann man so viel Geld ausgeben wie für einen Kleinwagen.“

      „So СКАЧАТЬ