King Artus und das Geheimnis von Avalon. Pierre Dietz
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу King Artus und das Geheimnis von Avalon - Pierre Dietz страница 13

Название: King Artus und das Geheimnis von Avalon

Автор: Pierre Dietz

Издательство: Автор

Жанр: Историческая литература

Серия:

isbn: 9783868412451

isbn:

СКАЧАТЬ vor sämtlichen Invasoren beschützt. Deshalb sind wir heute ein stolzes und freies Volk!“

      „Das feuchte Wetter scheint Wahnvorstellungen auszulösen. Die Bretagne hat keine Autobahnen geschweige denn einen internationalen Flughafen. Aus dieser Provinz heraus ist die Welt nicht zu regieren!“

      „Wir haben den heiligen Boden gegen die Entweihung durch gigantische Baumaßnahmen verteidigt!“, sagt Madame DuLac bitterernst.

      „In den hiesigen Wäldern sind von Fabelwesen bewohnt“, pflichtet Tante Louane bei, „weil wir Bretonen die vom Aussterben bedrohten Spezies dort ungestört leben lassen.“

      „Welche Substanzen sind in den Croissants? Die Wirkstoffe scheinen für ausreichend Fantasie zu sorgen.“

      „Du hältst uns für drogenabhängige alte Schachteln?“, sagt Janine aufgesetzt verbittert.

      „Weil Sie nicht die leiseste Ahnung haben!“, ereifert sich die Nachbarin. „Sie sind in einer Großstadt aufgewachsen. Das erklärt Ihr verschrobenes Weltbild.“

      „Haben Sie Beweise?“, fragt Marcel.

      „Öffnen Sie die Augen! In der Bretagne begleitet Sie die Geschichte der Welt auf Schritt und Tritt.“

      „Ob du mir glaubst oder nicht“, sagt die Gastgeberin, „in dir stecken die Gene von Artus, Jesus und der Dame vom See! Die Genannte ist keine geringere als die Maria vom See Genezareth, »Notre Dame«, gewesen!“

      „Nicht zu verwechseln mit der »Maria von Magdala«!“, sagt Louane.

      „Die Heilige ist rund tausend Jahre alt geworden und 1295 nach Christus in der Basilika von »Saint-Maximin-la-Sainte-Baume« beerdigt worden.“

      „Das ist zu lange her!“, regt sich der Junge auf. „Das sind Legenden!“

      „Bei weitem nicht!“, rechnet Janine vor. „Seine Tochter – Viviane die Dunkle aus dem Haus David und Ehefrau von Gerren – hat die Welt erblickt, als ihr Vater fünfundvierzig gewesen ist.“

      „Das sind rund tausendneunhundert Jahre“, überlegt Marcel. „Da komme ich auf sechsundsiebzig Generationen.“

      „Nicht ganz“, erwidert die Nachbarin. „Die katholische Kirche hat im Jahr des Herrn sechshundertvierzehn den Kalender auf das Jahr neunhundertelf nach Christus vorgedreht. Ziehen Sie bei Ihren Berechnungen dreihundert Jahre ab!“

      „Das sind immer noch vierundsechzig Menschenalter. Da ist alles Blut verwässert.“

      „Wie gesagt“, berichtigt Louane. „Die Jesus-Familie hat stets ausschließlich untereinander geheiratet. Außer deine Mutter, die sich nicht an die Vorgaben unserer Vorfahren gehalten hat. In dir fließt deshalb das Blut des Satans!“

      „Sie haben eine Gemeinsamkeit mit Merlin!“, begeistert sich Madame DuLac.

      „Jetzt habe ich genug von euren okkulten Fantasien! Ich bin im Urlaub und habe keine Lust an dem unglaubwürdigen Pseudo-Geschichtsunterricht teilzunehmen.“

      „Die Vergangenheit Ihrer Sippe holt Sie eines Tages ein!“, prophezeit die Nachbarin.

      „Marcel hat zwischenzeitlich die Bekanntschaft mit den teuflischen Dienern gemacht“, petzt die Tante.

      „Die Dämonen des Teufels sind wieder unterwegs!“, erschrickt Madame DuLac. „So steht die Welt vor gravierenden Veränderungen.

      Am besten erzähle ich Ihnen die wahre Geschichte der Bretagne von Anfang an.“

       13. August 408 nach Christus

      Der römische »Caesar« Honorius lässt, nach heftigen Meinungsverschiedenheiten, den in Ungnade gefallenen Heermeister Stilicho hinrichten. Der von Alarich, dem »Reix«1 der Goten, unter Druck geratenen Kaiser Roms erwägt, seinen General Konstantin als Mitkaiser einzusetzen, der sich im Jahr zuvor selbst zum Kaiser der »Letavier«2 ausgerufen hat. Um ihn auf seine Seite zu ziehen, überträgt der Herrscher seinem Gegenspieler die Aufgabe, die Germanen, die zwei Jahr zuvor den Rhein überquert haben, zu hindern, sich in Gallien auszubreiten und die sächsischen Piraten zu bekämpfen, die in »Letavia« an Land gegangen sind. Beides gelingt dem »Britanier« nicht, was ihn gegenüber dem »Imperator« als unfähig dastehen lässt.

      Da Konstantin aufgrund seiner militärischen Misserfolge keine offizielle Anerkennung aus Rom erhält, rebellieren Volk und Armee gegen ihn und seine Anhänger. Der Bürgerkrieg bindet seine gesamte Kraft und den Rest seiner Getreuen. Um seinen Spielraum zu erweitern, erhebt der Widersacher seinen Sohn Constans zum »Caesaren« und beruhigt so die Gemüter in den eigenen Reihen wieder. Statt mit dem gewonnenen Freiraum die von Rom gestellten Aufgaben zu erfüllen, marschiert sein Heer in Italien ein. Honorius wartet nicht und bläst zum Gegenangriff. Die Invasion endet im späten Frühjahr 410 mit der Niederlage der Angreifer, denen nur der Rückzug bleibt. Der Unterlegene zieht sich in das gallische Oppidum »Vienne« zurück.

      Aus Verzweiflung rebelliert General Gerontius erneut und ruft seinen Sohn Maximus zum Kaiser aus. Unbeirrt von diesen Ereignissen beordert Honorius den inzwischen in seine Dienste übernommenen Gerontius nach »Hispanien«, um von dort die Germanen zu bekämpfen, die plündernd durch Gallien gezogen und auf dem Weg nach »Africa«3 sind. Von den Hunnen vertrieben, sind die Völker des Nordens auf der Suche nach neuen Siedlungsräumen. Durch das kälter gewordene Klima reichen die Ernten in Mittel- und Südeuropa nicht aus, Zuwanderer mit Nahrung zu versorgen. Die Kunde von der Kornkammer auf der anderen Seite des »Mare Nostrum«4 zieht die Heimatlosen an wie ein Magnet.

       Römische Kolonie Tarraco5, 411 nach Christus

      Außer Atem rennt Maxiumus in Begleitung seines jüngeren Bruders Fortigus durch den Palast, hin zum Arbeitszimmer seines Vaters. Seit der Niederlage Konstantins gegen Rom wirkt Gerontius kraftlos. Die Verwaltung der Provinz »Hispanien« ist sein einziges Lebensziel. Ihm fehlt der Wille, sich anstelle des für ihn imaginären Honorius den Germanen entgegenzustellen. Der ehemalige Heerführer lebt seitdem in sich gekehrt und schenkt seiner Umwelt nur wenig Beachtung. Das Ungestüme der Jugend widert den welterfahrenen General an.

      „Ihr stört mich!“

      „Ein Bote hat eine fantastische Nachricht überbracht“, sprudelt Maximus heraus.

      „Erkennt mich der »Caesar« endlich als Mitkaiser an?“

      „Weitaus besser, Vater! Ein Gote namens Alarich hat die Stadt Rom geplündert und den »Schatz der Götter« erbeutet.“

      „Den »Schatz der Götter«? Ich habe ihn gesehen, diesen Schatz. Im Friedenstempel sind auserlesene Stücke aus dem Tempel von Jerusalem ausgestellt gewesen.“

      „Den Goten ist die Überfahrt von »Bruttium«6 nach »Africa« missglückt und ihr Anführer ist inzwischen gestorben. Sein Nachfolger, Athaulf, ist auf dem Weg nach »Hispanien«. Die Goten marschieren die Küste entlang durch »Gallia Narbonensis«7.“

СКАЧАТЬ