Gewalt. Frank Rudolph
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Название: Gewalt

Автор: Frank Rudolph

Издательство: Автор

Жанр: Спорт, фитнес

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isbn: 9783938305799

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СКАЧАТЬ gab von jeher Hochstapler bzw. wenig dazu Qualifizierte, die Selbstverteidigungskurse anboten. In früheren Zeiten regelte sich das oft von selbst, indem ortsansässige Meister solche Betrüger zum Kampf forderten. Solche »Prüfungen« sind heute – bedauerlicherweise, möchte man sagen – nicht mehr üblich bzw. würden in der Öffentlichkeit vermutlich nicht gern gesehen … Heute gibt es selbsternannte Meister, die solch abstrakte Dinge wie einen Killerinstinkt lehren, ihre Schüler zu »Killern« erziehen und »echten Kampf« unterrichten wollen. Von solchen Leuten möchten wir uns ausdrücklich distanzieren. Jeder Mensch ist von Natur aus ein Tier und kann kämpfen. Niemand benötigt diese sinnlosen Kurse. Es ist reine Zeit- und Geldverschwendung.

      Wovon wir uns jedoch nicht distanzieren ist die Tatsache, dass wir biologisch gesehen nichts anderes als Tiere sind. Das sollten Sie auch nicht. Die Natur hat uns unter anderem ein Stammhirn mitgegeben, das nicht zwischen unfair und fair, zwischen richtig und falsch, zwischen moralisch korrekt und verwerflich unterscheidet. Dieser Teil unseres Gehirns ist nur für unser Überleben zuständig. Hier werden die grundlegendsten Notwendigkeiten geregelt, wie der Drang sich fortzupflanzen. Dort ist der Sitz der elementaren Gefühle wie Hunger, Durst, Wut, Angst oder Ekel. Hier entscheidet sich, ob man im Kampf angreift oder ob man flüchtet.2 Kommt es zum Kampf, dürfen Sie nur dadurch geleitet werden. Verlassen Sie sich im Kampf auf Ihr Großhirn, werden Sie nicht in der Lage sein, sich in einem regellosen Kampf zu behaupten. Derjenige, der es schafft, sich angesichts einer Bedrohung von seinen natürlichen Instinkten leiten zu lassen, wird überleben. Folgen Sie Ihren Instinkten und kämpfen Sie nicht gegen sie an.

      Unsere vier Gliedmaßen, unsere Zähne, unsere Finger eigenen sich gut zum Kämpfen. Am menschlichen Körper gibt es sehr weiche Stellen wie den Hals. Wir können diese Stellen greifen oder uns in sie verbeißen. Es gibt Körperöffnungen wie die Augen und den Mund, in die wir uns mit unseren Fingern hineinkrallen können. Wir können an den Haaren, den Ohrmuscheln oder an der Nase ziehen oder auch die Geschlechtsteile quetschen.3 Wir können Finger und Zehen verbiegen oder brechen. All das kann uns einen Vorteil verschaffen.

      Wenn in der Schule kleine Kinder in ernste Auseinandersetzungen geraten, werden sie anfangen zu beißen und zu kratzen. Das ist ganz natürlich und von der Natur so vorgesehen. Der empörte Lehrer oder die Eltern sagen dann, dass sich so ein Verhalten nicht gehöre. Es sei unanständig, zu beißen und zu kratzen. Die Gesellschaft nennt solch ein Tun feige und unfair. Aber das ist Unsinn. Wäre es von der Natur nicht gewollt, hätte sie uns diese Fähigkeiten nicht mitgegeben.

      Als Mike Tyson seinen Gegner Evander Holyfield ins Ohrläppchen biss, wurde er gesellschaftlich geächtet. Doch es ist lediglich so, dass bei Tyson der natürliche Instinkt durchbrach, als er den Kampf gegen Holyfield nach den sportlichen Regeln nicht mehr zu gewinnen vermochte. Unsere Kampfinstinkte und Techniken werden uns aberzogen. Im wirklichen Kampf ist das jedoch nachteilig. Fair und unfair gibt es dort nicht; Feigheit und Mut existieren nicht. Die besten Straßenkämpfer halten sich an keine Regeln und folgen keiner Moral. Wenn es wirklich darauf ankommt, agieren sie ohne Hemmungen.

      Sie können ohne weiteres Sportarten wie Ringen oder Judo trainieren. Oder Sie ziehen sich die Handschuhe über und kämpfen geregelt Mann gegen Mann. Wenn Sie es härter mögen, nehmen Sie am Freefight oder UFC teil. Es bleibt immer noch ein geregelter Sport. Sie müssen nur wissen, dass all diese Sachen für den wirklichen Überlebenskampf relativ wenig Nutzen haben. Diese Kampfsportarten halten im besten Falle Ihren Körper fit und gewöhnen Sie ein wenig an Treffer. Aber Sie müssen sich bewusst sein, dass all das von der Realität eines wirklichen Kampfes gegen einen erfahrenen Schläger noch weit entfernt ist. Im Gegenteil, vertiefen Sie sich nicht zu sehr in diese Sportarten, denn sonst verlieren Sie Ihr Gefühl für die Realität.

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      Fotos 8 bis 11: »Augenwischen« ist eine der einfachsten Angriffshandlungen, zu der der Mensch fähig ist. Dies benötigt keinerlei Ausbildung, Training oder Kraft. Die Augen trifft man dabei fast immer.

      Foto 12

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      Foto 15

      Fotos 12 bis 15: Grappler, Ringer und Judoka, die ihr Handwerk verstehen und ihren Gegnern körperlich und technisch überlegen sind, können von Untrainierten oft nicht anders gestoppt werden als durch deren tierische Instinkte, beispielsweise Beißen. Dabei ist es egal, wohin man beißt – es wird den Angreifer zum Lösen des Griffes bringen. Dann laufen Sie entweder sofort weg, oder aber Sie setzen augenblicklich nach und setzen den Gegner endgültig außer Gefecht. Greifen und kratzen Sie ihm in die Augen, schlagen Sie ihm den Kehlkopf ein, greifen Sie ihm in die Hoden und reißen Sie mit aller Wucht daran. All das sind Dinge, die man Sie nicht lehren muss, da Sie diese beherrschen, wenn Sie sich auf Ihre Instinkte verlassen und sich von ihnen leiten lassen. – Geregelter, fairer Kampf existiert nur in der Welt des Sports, nicht jedoch in der des echten, regellosen Kampfes.

      In den 90er Jahren trieb in Wǔhàn (Zentral-China) ein Mann namens Jiāng sein Unwesen. Herr Jiāng trug einen großen Hass auf die Gesellschaft in sich. Er hat keine gute Kindheit, wurde oft von seinen Mitmenschen schlecht behandelt und verlor nach und nach jegliches Mitgefühl und alle Hemmungen gegenüber anderen. Er wurde zu einem eiskalten Killer.

      Herr Jiāng wusste sehr genau, dass es eines Tages mit ihm zu Ende sein würde und die Todesstrafe auf ihn wartete. Aber bis es soweit war, wollte er sich noch austoben.

      Viele seiner Taten sind in China geradezu legendär geworden. Einmal nahm Jiāng vier Wachmänner als Geisel. Während er sie mit einer Pistole bedrohte, mussten sich die Männer gegenseitig fesseln, bis auf einen. Dieser eine musste den anderen mit einem Messer den Kopf abschneiden. Als er sein blutiges Werk beendet hatte, schoss Jiāng ihm eine Kugel in den Kopf. Einige der Polizisten, die am nächsten Morgen zum Tatort kamen, bekamen einen solchen Schock, dass sie über mehrere Wochen keine Nahrung mehr zu sich nehmen konnten.

      Ein andermal schrieb er dem Polizeichef von Wǔhàn einen Brief und teilte ihm mit, dass er Sonntag nachmittags auf der Einkaufsstraße im Zentrum von Wuhan mit Sportschuhen auf und ab gehen würde. Daraufhin wurden Hunderte von Polizisten in Zivil ausgeschickt. Doch zu dieser Zeit waren einige tausend Menschen in Sportschuhen auf dieser Straße, was eine Identifizierung unmöglich machte.

      Jiāng hatte die Angewohnheit, mit einer Pistole bewaffnet etwas abgelegene Kleinläden zu überfallen, da diese meist keine besonderen Sicherheitsvorkehrungen haben und gegen Abend recht wenig besucht sind. Maskiert und mit gezogener Waffe drang er kurz vor Ladenschluss in eines dieser Geschäfte ein und bedrohte den Ladenbesitzer und seine Frau. Die ältere Dame begann zu zittern. Ihr Mann jedoch blieb СКАЧАТЬ