Authentisches geistliches Mentoring. Larry Kreider
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Название: Authentisches geistliches Mentoring

Автор: Larry Kreider

Издательство: Автор

Жанр: Религия: прочее

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isbn: 9783955781347

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СКАЧАТЬ gemeinsam.“

      Deshalb verbrachte LaVerne die nächsten paar Jahre damit, genau das zu tun. Sie begann ihr Leben in eine Handvoll Frauen zu investieren, die in der Gemeinde als Kleingruppenleiterinnen mitarbeiteten – keine Aufgabe für Furchtsame! Die Beziehungen, die sie aufbaute, erforderten Zeit und Anstrengung. Und sie stand nicht im Rampenlicht, um im Applaus eines sie bewundernden Publikums zu baden.

      Jahrelang schulte sie Frauen hinter den Kulissen. Liebevoll fragte sie sie immer wieder, wie es um ihre Ehen stehe. Sie betete und weinte mit ihnen, wenn sie durch die tiefen Täler des Lebens gehen mussten, und freute sich mit ihnen, wenn es etwas zum Freuen gab. Diese Frauen wurden zugerüstet, das, was sie von LaVerne empfangen hatten, ihrerseits anderen Frauen weiterzugeben. Im Ergebnis haben sich LaVernes anfängliche Bemühungen um eine Handvoll Frauen immer und immer wieder multipliziert.

      Auch heute noch stellt LaVerne sich Frauen für Mentoring-Zweierschaften zur Verfügung. Wenn sie vor größeren Gruppen spricht, hört sie immer wieder den Schrei der jüngeren Frauen: „Wo sind denn bloß die älteren Frauen? Wo gibt es denn eine geistliche Mutter für mich, die meine Mentorin sein kann und mir hilft, in meinem Leben als Christin zu wachsen?“ Mit tränenüberströmten Gesichtern sagen jüngere Frauen: „Manchmal bräuchte ich einfach nur eine Stunde zusammen mit einer geistlich reifen Frau. Ich brauche so dringend jemand, der mich ermutigt, zum Vater aufzuschauen. Ich brauche jemand, der geistlich reifer ist als ich und mir wertvolle Erfahrungen weitergeben kann. Ich brauche jemand, der mir sagt, dass ich es schon schaffen werde, was auch immer im Leben auf mich zukommen mag – eine Frau, die mir sagt, dass ich diese Woche überlebe!“ Frauen suchen Freundinnen, Trainerinnen, Ermutigerinnen, die sie auf Jesus hinweisen können.

      Gottes Wort gibt Frauen einen klaren Auftrag zu geistlicher Mutterschaft und zugleich ein Modell davon. Paulus lehrte Titus, wie er geistliche Elternbeziehungen einführen konnte, und in diesem Zusammenhang ermahnte er die älteren Frauen, ihre Kräfte in die Schulung jüngerer Frauen zu investieren:

      … ebenso [unterweise] die alten Frauen in der Haltung, wie es der Heiligkeit geziemt, nicht verleumderisch, nicht Sklavinnen von vielem Wein, Lehrerinnen des Guten; damit sie die jungen Frauen unterweisen, ihre Männer zu lieben, ihre Kinder zu lieben, besonnen, keusch, mit häuslichen Arbeiten beschäftigt, gütig zu sein, den eigenen Männern sich unterzuordnen, damit das Wort Gottes nicht verlästert werde (Tit 2,3-5).

      Paulus wusste, es würde die Gemeinde verändern, wenn die älteren Frauen anfingen, die jüngeren durch ihren gottgefälligen Lebensstil zu unterweisen. Das Reich Gottes schreitet voran, wenn reife Frauen etwas von sich selbst geben und ihre Kräfte in jüngere Frauen investieren. Gott möchte geheiligte – gottesfürchtige – Frauen gebrauchen, die sich von Geschwätz fernhalten und nicht irgendwelchen Süchten ergeben sind. Solche reifen Frauen sind in der Lage, geistliche Mütter zu sein.

      Geistlich reife Frauen geben selbstlos von ihrem Eigenen. Sie unterwerfen ihren Willen Gott und seiner Führung. Aus Liebe zu ihm haben sie das Geheimnis von Philipper 2,3-4 begriffen: „Tut nichts aus Eigennutz oder um eitler Ehre willen, sondern in Demut achte einer den andern höher als sich selbst, und ein jeder sehe nicht auf das Seine, sondern auch auf das, was dem andern dient“ (Luther 1984). Geistlich reife Frauen lassen sich nicht von ihren eigenen Sorgen beherrschen, sondern kümmern sich selbstlos um andere.

      Die Herausforderung geistlicher Mutterschaft

      Denken Sie daran: Es ist das Wesen Christi, das jemand qualifiziert, eine geistliche Mutter zu sein. Potentielle geistliche Mütter müssen Frauen sein, die Gott fürchten. Das heißt, es muss ihnen wichtiger sein, was Gott von ihnen hält, als was andere Menschen von ihnen denken. Ein schwaches Selbstbild steht geistlicher Mutterschaft im Weg. Das Leben setzt uns unter Druck, uns anzupassen und uns in einer bestimmten Weise zu verhalten; wenn aber die Furcht Gottes über eine Frau kommt, fragt sie Gott, was er über sie denkt. Sie weiß, dass Christus sie dank seines Blutes annimmt und dass seine Liebe bedingungslos ist. Das bringt Freiheit in ihr Leben.

      LaVerne sprach auf einer Frauenfreizeit über Gottes bedingungslose Liebe. Hinterher kam eine langjährige Christin auf sie zu und sagte: „Ich glaube, ich begreife Gottes bedingungslose Liebe nicht. Als Heranwachsende fühlte ich mich von meinen Eltern nur dann geliebt, wenn ich ihre Erwartungen zufriedenstellte. Also habe ich in all meinen Beziehungen zu anderen meine Liebe immer mit Bedingungen verbunden.“ Am selben Tag noch sah sie ein, wie verkehrt ihr Denken war, und entschied sich, die unergründliche, bedingungslose Liebe anzunehmen, die Gott zu ihr hatte. Ihr Leben veränderte sich völlig! Gott liebt Menschen, ob sie nun seinen Erwartungen entsprechen oder nicht. Er spendet seine Liebe ohne irgendwelche Bedingungen. Wenn wir das begreifen, dienen wir anderen Menschen nicht mehr aus Pflichtgefühl, sondern aus der Liebe heraus, die er zu den Menschen hat. Und durch eben diese Liebe dienen wir einer dem anderen (vgl. Gal 5,13).

      Eine andere Sache, die geistliche Mutterschaft behindert, ist Egoismus. „Ich hab zu viel zu tun.“ „Immerhin hab ich schon meine Kinder großgezogen.“ „Ich bin in Rente – gönnt mir doch meine Ruhe am Strand!“ Das alles sind egoistische Ausreden dafür, sich nicht in das Wachstum einer geistlichen Tochter investieren zu wollen. Naomi, eine der geistlichen Mütter von LaVerne, nahm vor Jahren, im Alter von 48 und nachdem sie sieben eigene Kinder großgezogen hatte, erst einen Pflegesohn und dann noch ihre schon ältere Mutter mit in ihre Familie auf. Von manchen Leuten kriegte sie damals zu hören: „Wäre es nicht an der Zeit, ein bisschen kürzer zu treten?“ Aber diese hingegebene Mentorin fand immer noch die Zeit, sich mit LaVerne zu treffen, um mit ihr zu beten – dafür besorgte sie sich jemand, der sich so lange um ihren Pflegesohn und die alte Mutter kümmerte.

      Durch ihre Hingabe hat Naomi bleibenden Eindruck hinterlassen: „Wenn ich keine Lust habe und am liebsten jammern und herummeckern würde“, sagt LaVerne, „habe ich keine Ausflüchte, weil es in meinem Leben eine geistliche Mama gibt, die es alles andere als leicht hat, aber entschlossen ist, in der Freude zu wandeln.“

      Um in der Welt von heute eine natürliche oder geistliche Mutter zu sein, braucht man eine ganz spezielle Gnade. Mutter sein ist nicht leicht. Neben der körperlichen Belastung, die der 24-Stunden-Tag einer Mutter mit sich bringt, muss sie auch enorme mentale Kräfte aufwenden. Eine Frau, die das begriffen hat, wird nur allzu gerne zugeben, dass sie absolut auf die Gnade des Herrn angewiesen ist.

      So wichtig es auch ist, liebevolle, umsorgende Zweierbeziehungen zu unterhalten – diese Beziehungen müssen sich um die noch wichtigere vertikale Beziehung zu Gott drehen. Eine geistliche Mutter-Tochter-Beziehung muss sich darauf konzentrieren, Gott zu verherrlichen, und sich nach seinem Willen und seinen Zielen richten. In der Küche einer Mutter hängt ein Schild, auf dem steht: „Das Beste, was eine Mutter für ihre Kinder tun kann, ist, ihren Vater zu lieben.“ Diesen Sinnspruch könnte man so übertragen: „Das Beste, was eine geistliche Mutter für ihre geistlichen Kinder tun kann, ist, ihren himmlischen Vater zu lieben!“ Eine solche Beziehung muss ganz und gar darauf ausgerichtet sein, Gott zu verherrlichen.

      Das streicht das erste Kapitel des Lukasevangeliums deutlich heraus, in dem wir Zeugen der Unterhaltung zwischen Elisabeth und Maria werden. Elisabeth und Maria hatten eine Menge gemeinsam. Um СКАЧАТЬ