Название: Authentisches geistliches Mentoring
Автор: Larry Kreider
Издательство: Автор
Жанр: Религия: прочее
isbn: 9783955781347
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Und es geschah, als Elisabeth den Gruß der Maria hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leib; und Elisabeth wurde mit Heiligem Geist erfüllt und rief mit lauter Stimme und sprach: Gesegnet bist du unter den Frauen, und gesegnet ist die Frucht deines Leibes! Und woher geschieht mir dies, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt? Denn siehe, wie die Stimme deines Grußes in meine Ohren drang, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib. Und glückselig, die geglaubt hat, denn es wird zur Erfüllung kommen, was von dem Herrn zu ihr geredet ist! Und Maria sprach: Meine Seele erhebt den Herrn, und mein Geist hat frohlockt in Gott, meinem Heiland. Denn er hat hingeblickt auf die Niedrigkeit seiner Magd; denn siehe, von nun an werden mich glückselig preisen alle Geschlechter. Denn Großes hat der Mächtige an mir getan, und heilig ist sein Name (Lk 1,41-49).
Sinn und Zweck einer geistlichen Mutter-Tochter-Beziehung ist die Verherrlichung Gottes. Er ist Ihre Hoffnung: „Christus in euch, die Hoffnung der Herrlichkeit“ (Kol 1,27). Was für ein herrlicher Plan: Christus, der Gesalbte, lebt in Ihnen! Christus ist es, der durch Sie dient. Es geht nicht darum, was Sie für Gott tun, sondern darum, was Gott in Ihnen und durch Sie tut. Wenn Sie zu ihm aufschauen, vollzieht er durch Sie geistliche Mutterschaft.
Unterschiede zwischen Männern und Frauen in geistlicher Elternschaft
Wie kommt es, dass es Frauen so viel leichter fällt, anderen Frauen zu vertrauen als Männer anderen Männern? Wie machen Frauen das, dass sie praktisch schon beim Betreten eines Raumes offen sind und sich verletzlich machen, indem sie aus ihrem persönlichen Leben und von ihren Familien erzählen – während Männer es maximal fertigbringen, sich über das Fußballspiel von gestern Abend oder die Angeltour von letzter Woche auszutauschen? Gehen Frauen mit Mentorenschaften anders um als Männer? Ich meine, es müsste eigentlich keine Unterschiede geben, und doch scheint es so, dass es den meisten Frauen leichtfällt, Beziehungen einzugehen, aus denen intensives Mentoring erwächst, während das den meisten Männern schwerfällt. Daran ist nichts Verkehrtes; es gibt einfach Unterschiede.
Frauen scheinen so geschaffen zu sein, dass es ihnen von Natur aus leichtfällt, sich auf die Verletzlichkeit einzulassen, auf die eine Mentorenbeziehung aufgebaut ist. Bei Männern ist da ein wenig mehr Überzeugungsarbeit vonnöten. Männer brauchen ein lohnendes Ziel vor Augen. Sie müssen Anfang und Ende überschauen können. Sie brauchen ein Tor, auf das sie zielen können, und eine klare Reaktion von demjenigen, dem sie ihre Zeit widmen. Männer wollen sehen, dass diese Beziehung etwas verändert und zu definierten, messbaren Ergebnissen führt. Sie haben sich daran gewöhnt, dass in zwischenmenschlichen Beziehungen bestimmte Regeln gelten, und es ist nicht leicht für sie, diese Regeln zu brechen. Solche Regeln sind z. B.: Bringe kein Vertrauen auf, solange dein Gegenüber sich noch nicht als vertrauenswürdig erwiesen hat. Mach dich nicht allzu früh allzu verletzlich. Achte darauf, dass die Energie, die du in diese Beziehung steckst, in einem vernünftigen Verhältnis zu dem steht, was dabei herauskommt. Pass auf, dass es nicht zu persönlich wird (m. a. W.: Lass dich nicht in etwas hineinziehen).
Zwar hungern Männer nach Freundschaft – aber, wie der Psychologe Dr. Ken Druck sagt: „Wir erlauben es uns nicht, mit Geschlechtsgenossen einfach nur zusammen zu sein, weil wir eben gerne mit ihnen zusammen sind. Es ist nicht ‚sicher’, sich schlicht nach männlicher Gemeinschaft zu sehnen. Wir müssen dieses Gefühl erst legitimieren. Also müssen wir ein Karten- oder Ballspiel oder das eine oder andere Bierchen dazwischenschalten, damit die Begegnung ‚sicher’ wird.“7
Geistliche Väter und Mütter müssen Frieden darüber finden, wer sie sind. Im geistlichen Sinn Vater, Mutter oder eben Mentor zu sein hat nichts damit zu tun, was der Mentor für sich braucht. Viel zu oft werden wir von dem angezogen, was wir meinen, dass wir es bekommen sollten; wenn wir aber so an eine Mentorenbeziehung herangehen, kriegt diese vom Start weg Schräglage. Als Männer müssen wir unsere vorgefassten Meinungen darüber, welche Vorteile uns unsere geistlichen Kinder bringen sollten, ablegen. Der Lohn ist vorwiegend ein ewiger – und selbst an diesen „persönlichen Gewinn“ sollten wir möglichst keinen Gedanken verschwenden.
Viele Male wird uns eine Mentorenbeziehung als Einbahnstraße vorkommen, und sehr oft wird es auch so sein. Warum denn auch nicht? Als Mentor bin ich verantwortlich, die Initiative zu ergreifen: das Telefon in die Hand zu nehmen, Termine anzuberaumen, zu denen wir uns treffen, Anstöße zum gemeinsamen Gebet zu geben, die gemeinsame Lektüre eines Buches oder der Bibel vorzuschlagen. Ich bin der Initiator. Wir müssen Gedanken ablegen wie: „Letztes Mal habe ich ihn angerufen, jetzt ist er mal dran!“ oder: „Wenn ihm unsere Beziehung was wert wäre, könnte er ja auch mal das Essen bezahlen!“
Mir geht es gar nicht darum, dass Männer mit Mentorenbeziehungen so umgehen wie die Mehrzahl der Frauen – ich halte es aber für wichtig, ein paar der Hürden namhaft zu machen, mit denen sich Männer bei dieser Art von Beziehung zweifellos konfrontiert sehen werden. Das Ziel ist nicht, „fraulicher“ zu werden, sondern, so zu werden wie Jesus, dem besten Mentor aller Zeiten. Wenn es Jesus möglich war, die Schranken seiner Männlichkeit hinter sich zu lassen und sich aufs Engste mit seinen Jüngern zu verbinden, dann können wir das auch.8
Der himmlische Vater schuf Mann und Frau unterschiedlich und sagte über diesen Unterschied: „Es ist sehr gut.“ Die Wahrheit ist, dass wir beide Geschlechter brauchen. Männer und Frauen müssen ihr Potential voll ausschöpfen, um Eltern für immer weitere Generationen gesunder geistlicher Kinder zu sein. Werfen wir nun einen genaueren Blick darauf, wie geistliche Eltern durch Mentoring ihre Kinder aufziehen.
Was Eltern für ihre Kinder tun
Ehe Sie ein geistlicher Vater oder eine geistliche Mutter sein können, müssen Sie zuerst Ihre Motive überprüfen. Geistliche Elternschaft ist etwas, das hinter den Kulissen stattfindet. Es ist unwahrscheinlich, dass Ihnen jemand auf die Schulter klopft und sagt: „Mann, du machst da ’nen echt guten Job – bloß weiter so!“ Warum? Weil Vater oder Mutter sein nicht in erster Linie etwas ist, was Sie tun, als vielmehr etwas, was Sie sind. Ich muss niemandem erzählen, dass ich Vater bin. Das wissen die Leute, sobald sie meinem Sohn und meinen drei Töchtern begegnen.
Die Schrift warnt uns davor, uns mit einem beeindruckenden Titel zu schmücken, damit wir Ehrerbietung und Respekt von anderen empfangen: „Ihr sollt auch nicht jemanden auf der Erde euren Vater nennen; denn einer ist euer Vater, nämlich der im Himmel… Der Größte aber unter euch soll euer Diener sein“ (Mt 23,9.11). An mehreren Stellen der Schrift nennt der Apostel Paulus sich selbst einen Vater, aber er gebrauchte das Wort „Vater“ nicht, um damit seine Autorität hervorzukehren, sondern um seine Zuneigung auszudrücken, weshalb er die Brüder der Gemeinde nicht als Söhne anspricht, die ihm zu etwas verpflichtet wären, sondern als seine „geliebten Kinder“ (1 Kor 4,14; eigene Hervorhebung)9. Maßstab der Größe eines geistlichen Vaters ist immer das Maß seiner Dienerschaft und Liebe.
Sehen wir uns an, was ein geistlicher Mentor üblicherweise tut.
Eltern lieben und ermutigen ihre Kinder
Geistliche Eltern lieben ihre Kinder und geben ihnen sanfte Ermutigung, damit sie auf ihrem Lebensweg die richtige Richtung einschlagen. In seinem Brief an die Gemeinde von Thessalonich zeigt der Apostel Paulus, wie sehr er die Thessalonicher als ihr geistlicher СКАЧАТЬ