Authentisches geistliches Mentoring. Larry Kreider
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Название: Authentisches geistliches Mentoring

Автор: Larry Kreider

Издательство: Автор

Жанр: Религия: прочее

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isbn: 9783955781347

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СКАЧАТЬ Frau LaVerne und ich damit an, mit neuen Christen Beziehungen aufzubauen, die wir damals „Paulus-Timotheus-Jüngerschaftsbeziehungen“ nannten. Ich traf mich Woche für Woche mit ein paar jungen Männern zu Bibelstudium und Gebet, LaVerne machte dasselbe mit einem Kreis junger Frauen. Schon früh erkannten wir, dass diese Beziehungen sich Schritt für Schritt entwickelten und wir vielleicht einen langen Weg würden zurücklegen müssen, bevor wir spektakuläre Resultate zu sehen bekommen würden. Viele dieser jungen Leute kamen aus einer bestimmten Wohngegend, in der es viele Probleme mit Straßenbanden und Drogen gab, und da die meisten von ihnen Gläubige der ersten Generation waren, bekamen sie von Freunden und Familienangehörigen nur wenig Unterstützung.

      Auch wir selbst waren jung – wir wussten nicht viel und machten jede Menge Fehler, aber wir hatten das Herz am richtigen Fleck. Schon bald war uns klar, dass wir mehr tun mussten, als bloß jüngerschaftsorientierte Bibelkreise abzuhalten, wenn wir erreichen wollten, dass diese Jugendlichen geistlich wuchsen und nicht wieder vom Weg abkamen. Man musste ihnen das Christsein praktisch vorleben und beweisen, dass es auch wirklich funktionierte, sonst würden sie in dem Ganzen über kurz oder lang keinen Sinn mehr finden. Damals nannten wir das, was uns wichtig wurde, weder Mentoring noch geistliche Vaterschaft, und trotzdem war es genau das. Für uns war das mehr als eine Pflicht oder ein Erlebnis. Es war ein Lebensstil, in dem wir uns beziehungsmäßig mit jüngeren Christen zusammenschlossen, die es bitter nötig hatten, dass ältere Christen sie unterstützten und geistlich förderten.

      Wir öffneten diesen jungen Leuten unsere Herzen und unser Haus und liebten sie vorbehaltlos. Tief in uns drin erkannten wir (auch wenn wir damals überhaupt nicht weit nach vorn schauten), dass, wenn wir ihnen halfen, geistlich zu wachsen, sie eines Tages in der Lage wären, ihrerseits anderen zu helfen … und jede Minute, die wir in sie investierten, wäre der Mühe wert.

      Der Herr war treu: Aus unseren bescheidenen Anfängen heraus entstand schließlich mit einigen der jungen Christen, die bei uns zu Hause herumhingen, eine Gemeinde; und diejenigen, die den Weg mitgingen, wurden darin unterwiesen, den nächsten Schwung geistlicher Kinder aufzunehmen. Heute haben wir im Rahmen der DOVE Christian Fellowship International (DCFI), einer internationalen Gemeindefamilie, das Vorrecht, zu sehen, dass viele unserer geistlichen Kinder, Enkel und Urenkel ihrerseits geistliche Söhne und Töchter hervorbringen, indem überall auf der Welt neue Kleingruppen und Dutzende von Gemeinden gegründet werden.

      An uns gab es überhaupt nichts Besonderes – bis heute nicht! Wir waren ganz normale junge Leute, die jede Menge Fehler machten. Gewiss könnten wir auch viele Geschichten erzählen, die keine Erfolgsgeschichten sind, aber was wir hatten, war ein elterliches Herz, dem es wichtig war, unsere Kinder zu lehren. Wir liebten Jesus, wir liebten diese Jugendlichen von ganzem Herzen, und wie alle Eltern erwarteten wir, dass sie wuchsen!

      Die pädagogische Forschung zeigt, dass Kinder dann am besten lernen, wenn sie beispielhaftes Verhalten beobachten und nachahmen können. Ein Vater ist für seine Kinder dann ein annehmliches Verhaltensvorbild, wenn er sie eher führt als antreibt. Heute ist es unter Schafhirten üblich, die Herden mithilfe von Hunden anzutreiben. Im alten Israel aber ging der Hirte voran, und die Herde folgte. Gott hat sich uns als Vater offenbart, und er ruft Väter und Mütter, seiner Führung zu folgen. Geistliche Eltern ihrerseits müssen christusgemäßes Benehmen und christusgemäße Haltungen vorleben, während ihre Kinder ihnen nachfolgen.

      Eine Anmerkung zum Thema Geschlecht und Alter

      In diesem Kapitel wollen wir gründlich untersuchen, was die allgemeinen Kennzeichen geistlicher Eltern sind und welche spezifischen Eigenschaften Männer bzw. Frauen als Mentoren mitbringen. Ehe wir aber einen näheren Blick auf geistliches Mutter- und Vatersein werfen, sollte ich noch erwähnen, dass wir die Meinung vertreten, dass Männer Mentoren von Männern und Frauen Mentorinnen von Frauen sein sollten. Das sehen wir in Titus 2: „… dass die alten Männer nüchtern seien, ehrbar, besonnen, gesund im Glauben … Ebenso ermahne die jungen Männer, besonnen zu sein …“ (V. 2.6). „… ebenso [sollen] die alten Frauen in ihrer Haltung dem Heiligen angemessen [sein], … Lehrerinnen des Guten; damit sie die jungen Frauen unterweisen, ihre Männer zu lieben …“ (V. 3-4).

      In Seelsorge und Vorbild folgte die frühchristliche Kirche der Mentoring-Methode, dass ältere Frauen für jüngere Frauen da waren und ältere Männer für jüngere Männer. Dafür gibt es gute Gründe. Vater- und Mutterschaftsbeziehungen werden rasch zu engen Freundschaften, und es kann eine haarige Angelegenheit sein, zwischen einem Mann und einer Frau die Grenzen der Freundschaft einzuhalten. Tiefe christliche Liebe kann missverstanden werden, und solche Missverständnisse können zu unangebrachten emotionalen und körperlichen Annäherungen führen.

      Meiner Meinung nach ist es der beste Rat, diese Falle einfach zu umgehen. In 1. Thessalonicher 5,22 heißt es: „Von aller Art des Bösen haltete euch fern!“ Ich lese das so: „Vermeidet alles, worin man eher Sünde als Rechtschaffenheit sehen könnte.“ Dagegen halte ich es für völlig korrekt, wenn ein Ehepaar gemeinsam einen geistlichen Sohn oder eine geistliche Tochter als Mentorenteam betreut. In Apostelgeschichte 18,24 ff. lesen wir von den Eheleuten Aquila und Priscilla, die sich als Team engagierten, um Apollos im Hinblick auf sein Evangeliumsverständnis weiterzuhelfen. Aquila und Priscilla „legten ihm den Weg Gottes genauer aus“ (V. 26).

      Im Gegensatz zum Geschlecht legt das Lebensalter keineswegs fest, wer wessen geistlicher Vater oder geistliche Mutter sein kann. Geistlicher Mentor können Sie mit sechzehn genauso gut sein wie mit achtzig. Alle unsere drei Töchter wurden im Alter zwischen zwölf und sechzehn Jahren im Rahmen ihrer Kleingruppenarbeit zu geistlichen Mentorinnen jüngerer Mädchen. Sie nahmen diese Kinder unter ihre Fittiche und brachten ihnen aus Gottes Wort einfache biblische Prinzipien bei. Sie beteten mit ihnen und kümmerten sich um sie, wenn sie eine Not hatten. Unsere Töchter lernten, indem sie es machten. Aus ihrer Liebe zu Jesus und diesen kleinen Mädchen heraus taten sie einen Gehorsamsschritt. Sie warteten nicht ab, bis sie sich vollkommen zugerüstet fühlten, sondern wurden zu geistlichen Eltern, während sie selbst noch am Lernen waren.

      Ich hielt einmal ein Seminar in Medford, Oregon. Nach der Veranstaltung kam eine junge Dame zu mir und bedankte sich dafür, dass ich quer übers ganze Land geflogen war, um in ihrer Gemeinde zu sprechen. Ich fragte sie, was der Herr in ihrem Leben so tue. „Na ja“, sagte sie, „ich hab da ein paar Mädchen in der Schule, mit denen ich mich jede Woche treffe, damit sie in ihrem Leben als Christinnen wachsen.“ Keine Frage, hier hatte ich eine geistliche Mutter vor mir.

      „Wie alt bist du denn?“ fragte ich.

      „Zwölf“, antwortete sie. Eine geistliche Mutter von zwölf Jahren! Ich begegne vielen Gläubigen zwischen fünfzig und siebzig, die das Gefühl haben, nicht das tun zu können, was für die Zwölfjährige ein völlig normales christliches Leben war. Was ist an diesem Bild verkehrt?

      Stets und ständig können Sie jemanden finden, der geistlich jünger ist als Sie selbst und den Sie „jüngern“ und in Gottes Wegen unterweisen können, und Sie werden sehen, es wird gar nicht lange dauern, bis jemand, in den Sie sich investieren, so weit ist, dass er wieder andere unterweisen kann. Wir müssen lernen, wie wir geistliche Eltern aller Altersstufen dazu freisetzen können, dass sie sich reproduzieren. Wenn die Bibel ältere СКАЧАТЬ