Seewölfe Paket 9. Roy Palmer
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Название: Seewölfe Paket 9

Автор: Roy Palmer

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Seewölfe - Piraten der Weltmeere

isbn: 9783954394982

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СКАЧАТЬ bissen auch an die anderen Leinenfetzen die großen Hochseefische in unbeschreiblicher Gier an. Kaum war der umwickelte Haken im Wasser, stürzten sich von allen Seiten die Bonitos darauf, bissen sich fest, schluckten den Haken und wurden von ihren eigenen Artgenossen noch am Köder hängend angegriffen.

      Hinter der „Isabella“ kochte und brodelte das Meer. Breite silberne Streifen wälzten sich durchs Wasser, dann erschienen die ersten dreieckigen Flossen in dem Rudel.

      Stenmark hievte seine Beute an Bord, Tucker zog den nächsten heraus, Shane holte seine Beute ein, und innerhalb kürzester Zeit lagen auf den Planken mehr als zwei Dutzend große Bonitos.

      Dann stob der Riesenschwarm blitzartig auseinander, als die Haie dazwischenfuhren. Das Gewühl wurde größer, in der See tummelten sich Riesenleiber, doch dann war es schlagartig vorbei.

      Die Haie hatten das Nachsehen, als der Schwarm aus blinkenden Leibern nach allen Seiten davonstob.

      Sechs oder sieben Haie bewegten sich flink im Kielwasser des Rahseglers, aber sie fanden keine Beute mehr.

      Der Kutscher warf seinen Köder über Bord und hielt die starke Leine in der Hand.

      „Du willst wohl über Bord gehen, was?“ sagte Carberry. „Glaubst du etwa, du kannst den Burschen lässig mit einer Hand halten, wenn er anbeißt! Mann, belege das sofort am Poller, oder gib mir die Leine! Du gehst garantiert nach achtern ab, wenn der Köder sitzt.“

      Carberry, Tucker und Shane befanden sich jetzt in der Kuhl.

      Die Leine war belegt worden. Der Bonito tobte an seinem Haken und sprang immer wieder aus dem Wasser.

      Ein Schatten schoß auf ihn zu und beschrieb eine halbe Drehung im Wasser. Sekundenlang klaffte ein entsetzlich großes, mit scharfen Doppelreihen Zähnen bewehrtes Maul auf. Der zwanzig Pfund schwere Fisch verschwand in dem Rachen und wurde verschluckt, einschließlich des schweren Hakens.

      „Aufpassen!“ schrie Carberry. „Jetzt geht’s rund!“

      Als der Hai merkte, daß er mit dem Fisch zusammen auch noch etwas geschluckt hatte, das er eigentlich nicht wollte, begann er wie rasend auf Tiefe zu gehen.

      Carberry fierte Leine nach, bis der Holzpoller zu qualmen anfing und kleine Rauchwölkchen emporstiegen.

      Tief unter ihnen begann das Tiefsee-Ungeheuer zu toben, kehrte wieder an die Oberfläche zurück und schoß halb aus dem Wasser.

      Carberry und Shane holten die Leine wieder ein, fierten nach, und begannen zu schwitzen.

      Immer öfter sprang der große Hai aus dem Wasser, riß den Rachen auf, um den Haken loszuwerden, schlug mit dem Schwanz wild um sich und krachte einmal gegen die Bordwand, daß die Erschütterung die Planken ächzen ließ.

      „So kriegen wir ihn nicht“, meinte der ehemalige Schmied von Arwenack, Big Old Shane. „Wir müssen ihn weiter achteraus toben lassen, bis er die Kräfte verliert und ermattet. Wir stecken noch eine Leine an die andere und lassen ihn hinterherschwimmen.“

      Das Tau wurde verlängert und Lose gegeben. Der Hai drehte ab und zog die Leine hinter sich her.

      Mehr als sechzig Faden liefen nach und immer mußte noch weitergefiert werden, denn der gefräßige Bursche fand sich noch lange nicht mit seinem Schicksal ab.

      Länger als eine Stunde tobte er im Kielwasser der „Isabella“ herum, sprang aus dem Wasser, wälzte sich herum, bis man seine helle Unterfläche sah, und versank dann wieder.

      Ab und zu tauchte er ganz überraschend neben der Bordwand auf, knallte gegen die Planken und schlug wild mit dem Schwanz.

      Die „Isabella“ segelte weiter, aber der Bursche brachte es fertig, die Fahrt des Schiffes merklich zu verzögern.

      Das ging nochmals eine Stunde so, dann war der Gigant der Tiefsee erschöpft und ließ sich ziehen.

      Der Kutscher sprang aufgeregt an Deck hin und her. Er konnte es nicht erwarten, bis der Riesenfisch an Bord war. Aber das dauerte noch eine ganze Weile und war nur mit der Hilfe von etlichen Männern zu bewältigen.

      Hasard ließ die Segel bergen, bis die „Isabella“ nur noch langsam in der See dümpelte.

      „Vorsicht, wenn ihr ihn an Bord holt“, warnte er. „Auch wenn er entkräftet ist, ist er immer noch gefährlich genug! Paßt also auf und geht nicht so dicht ran!“

      Die Jagd auf den Riesenfisch hatte die Gemüter erhitzt. Endlich gab es wieder Abwechslung und dazu die Aussicht auf frischen Fisch. Hai war ein Lekkerbissen, das wußten die Seewölfe zu schätzen, obwohl sein Fleisch von vielen anderen verschmäht wurde. Aber die waren auch noch nicht so weit herumgekommen wie die Crew des Seewolfs.

      Eine Talje wurde am Mast befestigt, dann eine weitere.

      Carberry ließ eine Tauschlinge ins Wasser, und nach vielen Versuchen gelang es ihm, sie dem Hai über die Schwanzflosse zu streifen und mit einem Block zu verbinden.

      „Hiev auf!“ rief der Profos. „Und denkt daran, was der Kapitän gesagt hat!“

      Mit vereinten Kräften wurde gehievt, bis der Hai mit dem gewaltigen Schwanz voran aus dem Wasser tauchte. Als er frei in der Luft hing, begann er noch einmal zu zappeln, und die Männer hatten alle Mühe, ihn in die Kuhl zu hieven.

      Er lag kaum auf den Planken, als Hasard wieder Segel setzen ließ und die „Isabella“ Fahrt aufnahm.

      Ferris Tucker, der rothaarige Schiffszimmermann, griff zu seiner angsteinflößenden Riesenaxt und tötete den Hai mit drei blitzartig geführten Hieben.

      Dann wurde er zum Ausschlachten wieder hochgehievt.

      Da geschah das, wovor der Seewolf gewarnt hatte.

      Obwohl alle sicher waren, daß die drei Axtschläge den Hai getötet hatten, steckte noch Leben in ihm, und das äußerte sich in einem wilden Sprung, bei dem sich der Riesenkörper wild durchbog.

      Die Belastung für das Tau wurde zu stark, und es brach mit einem hellen Knall.

      Der große Hai fiel polternd und unter lautem Getöse auf die Planken der Kuhl und ließ das ganze Deck heftig erzittern.

      Der Gambia-Neger Batuti, der schwarze Herkules aus Afrika, sprang mit einem wilden Fluch zur Seite, als der Körper dicht neben ihm aufschlug, aber Batuti war nicht mehr schnell genug.

      Der Schwanz peitschte ein letztes Mal über Deck und erwischte den Herkules. Der schwere riesengroße Mann wurde weggefegt, als wäre er eine Feder. Der Schlag warf ihn quer durch die Kuhl, über die Gräting weg bis zur anderen Seite des Schanzkleides, wo er hart dagegenkrachte.

      „Himmel!“ rief der Kutscher. „Der hat sich jeden Knochen einzeln gebrochen, der arme Kerl.“

      Er rannte zu Batuti hinüber, doch der dunkle Riese erhob sich und schüttelte seine mächtige Faust.

      „Mistfisch!“ schrie er, „Trittarsch, Krummhund! Verdammich, hat viel Kraft, das elende Hai. Batuti fressen auf, ganz allein.“

      Der Neger wurde ungläubig angeblickt, als wäre ein СКАЧАТЬ