Seewölfe Paket 9. Roy Palmer
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Название: Seewölfe Paket 9

Автор: Roy Palmer

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Seewölfe - Piraten der Weltmeere

isbn: 9783954394982

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СКАЧАТЬ Gefangenen sind gefesselt und sitzen auf Nummer Sicher“, rief Smoky. „Wir haben sie in eine der Hütten gesperrt.“

      „Gut“, erwiderte Hasard. „Lauft gleich weiter und sucht nach den vier anderen Serpentinen, die sich bestimmt in der Nähe befinden. Nehmt ein paar Stückchen Holzkohle mit, damit ihr die Lunten anzünden könnt.“

      Die Männer befolgten seine Befehle. Wenig später hatten Ferris Tukker und Smoky die zweite Serpentine auf einer etwa zwanzig Yards entfernt liegenden Lichtung entdeckt. Auch sie war schußbereit. Ferris Tucker stellte ihren Lauf so ein, daß der Schuß östlich an der „Gran Duque de Almeria“ und deren ausgesetztem Beiboot vorbeirasen mußte. Smoky brachte die Lunte zum Glimmen und senkte sie auf den Zündkanal.

      Wieder rollte das Krachen eines Geschützes über die Bucht.

      Die Kanonen von Sao Miguel hatten ihr tödliches Lied angestimmt.

      Ferris wies plötzlich auf ein Licht, das ganz hinten am nördlichen Ufer der Bucht aufgeflammt war. „Das ist die Achterlaterne der ‚Isabella‘!“ rief er. Er lachte und hieb Smoky auf die Schulter. „Ho, Ben Brighton gibt sich lieber zu erkennen, ehe wir ihm aus Versehen eine Kugel vor den Bug setzen.“

      „Recht so“, sagte Smoky grinsend. „Ich bin auch für klare Fronten.“

      Die „Isabella“ hatte die Passage hinter sich gebracht und lief in die Tropfenbucht ein, um der „Gran Duque“ im Kampf gegen die Piraten beizustehen.

      Der Plan, den Barbante sich ausgedacht hatte, war ebenso einfach wie wirkungsvoll: Er wollte mit einer Handvoll Männer im Dickicht warten, bis eine Abordnung Spanier von der Galeone mit einem ihrer Boote landete. Wenn die Seeleute ausstiegen, um nach dem Mädchen zu forschen, gaben sie auf dem freien Stück Sandstrand hervorragende Zielscheiben für die Musketen und Tromblons der Bande ab.

      Die Jolle, in der die Männer mit den Laternen saßen, hatte sich dem Ufer bis auf die knappe Distanz von zehn, zwölf Yards genähert.

      „Auf was warten wir noch?“ zischte einer der Piraten. Er hockte neben seinem Anführer im Gebüsch und hatte die Muskete angelegt. „Sie sind schon auf Schußweite heran. Wir können sie mühelos aus dem Kahn herausputzen.“

      „Ich will, daß sie aussteigen“, murmelte Barbante. „Ich will, daß sie alle sterben. Alle.“

      „Und was, wenn sie vorher unsere Schaluppe entdecken?“

      Die einmastige Schaluppe – das dritte Boot in Barbantes winziger Flotte – lag etwas weiter nördlich auf dem Sandstrand. Zwei Mann waren als Bewacher dort geblieben, nachdem die Piraten sich getrennt hatten. Sobald Barbante sein erstes heimtückisches Überfallunternehmen abgewickelt hatte, wollte er mit seinem neunköpfigen Trupp aus dem Dickicht zur Schaluppe stürmen, sie ins Wasser schieben und zum eigentlichen Enterangriff auf die Galeone ansetzen.

      El Grullo, Josefe und vier andere waren mit der zweiten Schaluppe zum Westufer aufgebrochen, um einen Bogen zu fahren und dann kreuzend oder hoch am Wind liegend der Galeone in die Seite zu fallen. Corona und fünf seiner Begleiter mußten die Pinasse, die sie zum Südufer gebracht hatte, längst verlassen haben. Sie sollten das Mädchen ins Lager bringen, damit sie ja nicht verletzt wurde. Das geschah nicht aus Menschlichkeit oder Mitgefühl, sondern deshalb, weil Barbante „noch etwas mit ihr vorhatte, zu dem sie im verwundeten Zustand nicht mehr fähig war“. Corona und seine Männer sollten obendrein die Serpentinen bedienen, die beim Überfall auf die „Gran Duque“ mit eingesetzt werden sollten.

      Anselmo und ein zweiter Pirat kreuzten mit der Pinasse zurück zur Galeone, um sie ebenfalls unter Beschuß zu nehmen.

      So einfach war das Ganze – und doch hatte sich Barbante, der Glücksritter und Pirat, gründlich verrechnet.

      Plötzlich zerriß der erste Kanonenschuß die Stille. Irgendwo weiter südlich klatschte die Kugel ins Wasser, und Barbante und seine Kerle wie auch die Männer der spanischen Galeone konnten Anselmo und den anderen Mann aus der Pinasse aufschreien hören.

      „Verdammt, was ist denn jetzt los?“ stieß Barbante entgeistert aus.

      Die Männer in der Jolle, die von dem ersten Offizier der „Gran Duque“ geführt wurden, hörten auf zu pullen. Auf einen Zuruf ihres Kapitäns hin begannen sie, die Lichter zu löschen und ein Wendemanöver auszuführen.

      „Verdammt, die hauen wieder ab!“ zischte der Musketenschütze neben Barbante. „Wir dürfen sie nicht entwischen lassen.“

      In diesem Augenblick heulte die zweite Vierpfünder-Kugel los. Die Piraten konnten sie beinah direkt über sich hinwegorgeln hören. Instinktiv zogen sie die Köpfe ein. Erst als die Kugel mit dumpfem Schlag irgendwo im Busch gelandet war, standen sie wieder auf und fingen an, auf die Besatzung der Jolle zu feuern.

      Die Männer der Galeone schossen zurück. Sie waren alarmiert worden und reagierten nun sofort. Das Überraschungsmoment konnte von Barbantes Leuten nicht mehr ausgenutzt werden.

      Ein Seemann brach in der Jolle zusammen und kippte über das Dollbord ins Wasser, ein anderer wurde an der Schulter verletzt. Er krümmte sich stöhnend auf seiner Ducht.

      Barbante wollte mit seiner Meute auf den Strand stürmen, aber er beließ es bei dem Versuch, als er zwei, drei Kerle an seiner Seite stürzen sah.

      „Zur Schaluppe!“ schrie er.

      Er brach aus dem Dickicht hervor und stürmte über den weißen, körnigen Sand. Hinter sich hörte er noch einen Piraten mit gurgelndem Laut zusammenbrechen. Barbante feuerte seine Pistole auf die Jolle ab, schleuderte die Waffe wütend von sich, als er nicht traf, hetzte weiter und sah die einmastige Schaluppe vor sich liegen.

      „Los, wir unternehmen den Angriff auf die Galeone trotzdem!“ rief er den beiden Wachtposten zu. Sie hatten sich hinter dem Rumpf verschanzt und zeigten ratlose, verstörte Mienen.

      Die Überlebenden des Schußwechsels trafen jetzt ebenfalls ein. Gemeinsam schoben die Piraten die Schaluppe ins Wasser der Bucht.

      „Corona muß sich völlig verschätzt haben, daß er wie ein Wilder mit den Serpentinen durch die Gegend feuert“, keuchte Barbante. „Oder er ist wahnsinnig geworden. Dafür wird er noch bezahlen, das schwöre ich euch, das büßt er mir, der Hund.“

      Sie kletterten in die Schaluppe, setzten die Segel und nahmen Kurs auf die „Gran Duque de Almeria“. Barbante arbeitete sich bis zu der Drehbasse im Bug vor. Geladen war die Kanone, und auch ein kleines Becken mit glimmender Holzkohle stand bereit. Es gab genug Pulver und Munition an Bord.

      Die Männer der Jolle hatten jetzt sämtliche Laternen gelöscht, aber Barbante konnte das Boot trotzdem noch erkennen, wie es die Wende vollzog und dann schneller werdend zum Schiff zurückglitt. Der erste Schuß der Drehbasse, so nahm er sich vor, sollte dieser verdammten Jolle gelten.

      Mit grimmiger Miene richtete er das Geschütz auf das Boot.

      10.

      Mit Drehbassen wußten auch die Seewölfe umzugehen. Al Conroy, Hasards Waffenexperte, stand bereits seit dem Einlaufen in den natürlichen Kanal hinter den beiden Hinterladern der Back parat und spähte angestrengt in die Nacht.

      Carberry hatte sich neben ihm aufgebaut. Er hatte sich einen Vorrat an Höllenflaschen verschafft, СКАЧАТЬ