Seewölfe Paket 17. Roy Palmer
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Название: Seewölfe Paket 17

Автор: Roy Palmer

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Seewölfe - Piraten der Weltmeere

isbn: 9783954397754

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СКАЧАТЬ nach wenigen Schritten trat ein Umstand ein, mit dem niemand gerechnet hatte.

      Der Kutscher, der durch die Umklammerung Woydas den Blick geradeaus gerichtet hielt, stolperte über die schwere Pistole Bob Greys, die dieser auf die Planken geworfen hatte.

      „Verdammt!“ stieß er hervor und geriet im selben Moment samt Woyda, der ihm den linken Arm unters Kinn gelegt hatte, ins Straucheln.

      Der Pole, der von diesem Umstand genauso überrascht wurde wie der Kutscher, ließ seine Geisel für den Bruchteil einer Sekunde los. Und damit beging er einen schwerwiegenden Fehler.

      Der Kutscher, der ein sehr flinker Mann war, reagierte geistesgegenwärtig. Er ging blitzschnell in die Hocke, so daß die Faust mit dem Messer über seinen Kopf hinwegzuckte. Dann sprang er hoch, packte Woyda mit einer Kraft, die man ihm gar nicht zugetraut hätte, am Unterarm und wuchtete ihn mit Schwung über seine Schultern.

      Mit einem Ächzen, das diesmal sehr echt klang, krachte der Generalkapitän auf die Planken vor dem Schott.

      Damit war sein Schicksal besiegelt, denn jetzt warfen sich auch die anderen Seewölfe mit Hurra auf ihn. Ein Hagel von eisenharten Fäusten prasselte auf ihn nieder. Wuchtige Hiebe trieben ihn hoch und schmetterten ihn erneut auf die Planken.

      Witold Woyda bezog die härteste Tracht Prügel seines Lebens, und als ihn die Seewölfe schließlich wieder gefesselt in der Vorpiek zurückließen, sah er tatsächlich aus, als sei er von schweren Krankheiten, beispielsweise der Beulenpest, befallen worden.

      Der Kutscher drehte sich noch einmal um.

      „Denk daran, Freundchen!“ zischte er wütend. „Ich pflege meine Versprechen zu halten. Bereits beim nächsten Backen und Banken füttere ich dich mit Rattengift, bis es dir zu den Ohren herauskommt!“

      Woydas zerschundenes Gesicht verfärbte sich grün, als ihm Stenmark diese wüste Drohung des Kutschers übersetzte. Als der schwere Riegel des Schotts vorgeschoben wurde, schickte er den Seewölfen einen langen polnischen Fluch hinterher.

      „Da haben wir echt Glück gehabt“, meinte Bob Grey. „Das hätte genausogut anders ausgehen können.“

      Der Kutscher zuckte mit den Schultern.

      „Was kann ich dafür, wenn du deine Pistole im Dunkeln herumliegen läßt?“

      Bill und Bob nahmen ihre Posten wieder ein, als sei überhaupt nichts vorgefallen. Stenmark und der Kutscher kehrten an Deck zurück.

      „Na, lebt unser Gast noch?“ fragte Hasard lächelnd, als er die beiden Männer sah.

      „Wir haben ihn am Leben gelassen, Sir“, sagte der Kutscher. „Und gesund ist er auch wieder, wir haben dazu lediglich die Fäuste gebraucht.“

      „Soll das heißen …?“ Hasard war erstaunt.

      „Genau das soll es, Sir“, erwiderte der Kutscher und grinste. „Der Kerl hat uns was vorgespielt, und wir Idioten wären auch beinahe noch darauf reingefallen. Das heißt – äh – genaugenommen sind wir das sogar. Nur als er mich dann mit meinem eigenen Messer kitzeln wollte, da mußten wir ihn etwas beruhigen!“

      Der Seewolf ließ sich die Einzelheiten berichten. Als der Kutscher in Richtung Kombüse verschwand, um nach der Erbsensuppe zu sehen, atmete Hasard fast hörbar auf.

      10.

      Die Seewölfe fühlten sich satt und rund wie lange nicht mehr. Niemand hätte für möglich gehalten, daß eine kräftige Erbsensuppe mit Speck nach so vielen Räucherheringen so gut schmecken konnte.

      Jeder war mit sich und der Welt zufrieden. Selbst Old Donegal lächelte verzückt und rieb sich gedankenverloren den Bauch.

      „Die Kerls in der Kombüse haben schon was los, das muß man ihnen lassen“, sagte er. „Wer ein Wort gegen dieses Essen sagt, der gehört tatsächlich an die Rah gehängt, jawohl!“

      „Dann kannst du den Generalkapitän gleich dran hochziehen, Opa“, sagte Philip junior.

      „Hä? Was willst du damit sagen?“

      „Er hat sich strikt geweigert, die Suppe anzurühren“, berichtete Philip. „Er sagte etwas von Rattengift.“

      „Na so was!“ Die Stimme des alten O’Flynn klang empört. „Da habt ihr die Suppe doch wohl wieder mitgenommen, wie?“

      „Natürlich!“

      „So ist’s in Ordnung“, sagte der rauhbeinige Alte. „Dann kann man notfalls später noch einen Schlag kriegen.“

      Jung-Philip starrte ihn verblüfft an.

      „Aber Opa …!“

      Doch Old O’Flynn stolzierte bereits davon. Er drehte sich lediglich noch einmal kurz um.

      „Und noch was!“ rief er. „Du Hosentrompeter sollst mich nicht ständig Opa nennen, ist das klar?“

      „Klar, Op …, ich meine, aye, aye, Sir!“

      Ein Ruf aus dem Ausguck unterbrach die Mittagsidylle. Will Thorne, der grauhaarige Segelmacher, war es, der vom Großmars aus die Kimm mit einem Spektiv abgetastet hatte. Und seine Augen erwiesen sich noch als bemerkenswert gut.

      Die übrige Crew brauchte noch eine Weile, bis sie die Galeeren erkennen konnte, die aus südlicher Richtung herankrebsten.

      „Also doch“, sagte Hasard. „Umsonst ist der Schnösel von einem Offizier nicht nach Süden geritten. Es ist durchaus möglich, daß wir ihm diesen Besuch zu verdanken haben.“

      Arne von Manteuffel, der gerade sein Boot besteigen wollte, um auf die „Wappen von Kolberg“ zurückzukehren, enterte noch einmal rasch an Bord der „Isabella“, um eine kurze Lagebesprechung mit dem Seewolf abzuhalten.

      „Ich finde, wir sollten einem Gefecht nicht ausweichen“, meinte Hasard, „zumal sich die Galeeren sowieso an unsere Fersen heften würden. Und beim Kreuzkurs nach Westen wären sie sogar schneller als wir.“

      „Da hast du recht“, sagte Arne. „Wir könnten zwar nach Norden ausweichen, aber da würden wir gewissermaßen auf dem alten Kurs zurücksegeln.“

      Ben Brighton vollführte eine abwehrende Geste.

      „Und das ist nicht im Sinne des Erfinders“, sagte er. „Außerdem würde es die rachelüsternen Polen kaum besänftigen. Ich bin ebenfalls dafür, daß wir uns zum Kampf stellen, damit die ständigen Querelen endlich einmal aufhören.“

      „Sollten wir nicht Woyda wieder als Geisel benutzen?“ fragte Big Old Shane. „Ich meine, die Masche hat ja schon einmal gewirkt.“

      Hasard legte die Stirn in Falten.

      „Davon halte ich nicht mehr viel. Wir können die Galeeren damit vielleicht für kurze Zeit auf Distanz halten, aber irgendwann haben wir sie wieder am Hals, das haben die Erfahrungen der letzten Tage deutlich gezeigt. Es muß endlich einmal ein Schlußpunkt hinter dieses Tauziehen gesetzt werden.“

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