Seewölfe Paket 17. Roy Palmer
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Название: Seewölfe Paket 17

Автор: Roy Palmer

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Seewölfe - Piraten der Weltmeere

isbn: 9783954397754

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СКАЧАТЬ der eine Offizier, der jetzt noch die Soldaten befehligte, so leicht überlisten ließ.

      Außerdem hatte der Seewolf noch vor Verlassen der „Isabella“ befohlen, scharf nach Süden Ausguck zu halten und ihn sofort zu alarmieren, falls etwas gesichtet wurde. Er war sich nach wie vor darüber im klaren, daß das plötzliche Verschwinden des anderen Offiziers einen Grund haben mußte. Der Kerl war mit Sicherheit nicht wie der Teufel in südlicher Richtung davongeritten, um sich aus Wut irgendwo zu verstecken.

      So waren Hasard und seine Mannen, die nun die Jolle an Land zogen, auf alle Eventualitäten eingestellt.

      In der Tat sah es zunächst nicht danach aus, als wollten ihnen die Polen einen herzlichen Empfang bereiten. Die kleine Gruppe wurde sofort von einer Anzahl Soldaten umringt, die drohend ihre Musketen auf sie richteten.

      Doch die Seewölfe ließen sich davon nicht beeindrucken und setzten auf das Geheiß Hasards hin freundliche Gesichter auf. Sogar Edwin Carberry brachte ein solches zustande, auch wenn es bei ihm wie ein herausforderndes Grinsen wirkte.

      Die Fremden wurden mit mißtrauischen Blicken abgetastet. Hasard gab sich jedoch unbefangen, als er zusammen mit Arne, den er wegen seiner polnischen Sprachkenntnisse als Dolmetscher brauchte, auf den Offizier zutrat.

      Bei diesem handelte es sich um einen ziemlich jungen Burschen, dem man deutlich anmerkte, daß er nicht so richtig wußte, wie er die fremden Männer einschätzen sollte. Da diese jedoch nur in kleiner Anzahl an Land gegangen waren und sich freundlich und friedlich verhielten, schob er seine anfänglichen Befürchtungen beiseite. Trotzdem wußte er, daß der kleine Trupp gar nicht so hilflos war, wie es den Anschein hatte. Wenn es Ärger gab, würden die beiden Galeonen höchstwahrscheinlich den Strand unter Beschuß nehmen. Also hielt er es für angebracht, ebenfalls friedlich und freundlich aufzutreten.

      „Wer sind Sie, und was suchen Sie hier?“ fragte er.

      „Wir sind friedliche Handelsfahrer“, ließ Hasard durch Arne antworten. „Aber wir betrachten es als unsere Pflicht, Sie auf eine Sache hinzuweisen, um die Sie sich als Kommandant dieser Soldaten unbedingt kümmern sollten.“

      „Ich verstehe nicht, was Sie damit meinen“, sagte der Offizier erstaunt.

      Hasard lächelte.

      „Im Gegensatz zu Ihrem Kollegen kann man mit Ihnen vernünftig reden“, fuhr er fort. „Ich habe nämlich Beweise dafür, daß sich drei der hier anwesenden Soldaten in den ersten Morgenstunden an dem Bernstein bereichert haben, den der Sturm hier angeschwemmt hat. Das dürfte doch wohl nicht im Sinne Seiner Majestät, des polnischen Königs sein.“

      Der Offizier rutschte erregt aus dem Sattel.

      „Was sagen Sie da? Das ist eine ungeheuerliche Anschuldigung, und ich hoffe sehr, daß Sie dafür wirklich stichhaltige Beweise erbringen können.“

      „Das kann ich“, sagte Hasard mit fester Stimme. Er trat, ohne zu zögern, einige Schritte zur Seite und deutete auf die drei Soldaten, die ihm Fritz Strakuweit als Täter bezeichnet hatte. „Diese drei Männer“, sagte er, „sollten Sie einmal durchsuchen lassen. Finden Sie nicht auch, daß ihre Taschen ziemlich ausgebeult sind?“

      Die drei Kerle wurden blaß, während der Offizier sie mit durchdringenden Blicken musterte.

      Edwin Carberry konnte eine liebenswürdige Bemerkung nicht länger unterdrücken.

      „Jetzt sehen die Rübenschweine aus wie Braunbier mit Spucke“, sagte er. Und damit hatte er nicht einmal unrecht.

      Der Hagere mit den Säbelbeinen fand als erster die Sprache wieder. Seine Blicke hetzten zwischen Hasard und dem Offizier hin und her.

      „Das ist eine hundsgemeine Lüge!“ schrie er plötzlich los.

      „Jawohl“, bestätigte sein Kumpan mit der Messernarbe. „Dieser Mann schadet durch seine Verleumdungen dem Ansehen des polnischen Heeres!“

      „Warum diese Aufregung, wenn Sie wirklich nichts zu verbergen haben?“ fragte der Seewolf spitz.

      „So ist es“, bestätigte der Offizier, dann schnarrte er einige Befehle.

      Augenblicklich sprangen je vier Soldaten auf jeden Kerl des Räuber-Trios zu. Man entwaffnete sie und riß ihnen die Arme auf den Rükken.

      Dann begann die Durchsuchung.

      Dem jungen Offizier fielen nahezu die Augen aus dem Kopf, als er sah, welche Mengen von Bernstein da zutage befördert wurden. Selbst durch die Reihen der Soldaten und der Einheimischen, die jetzt eine Zwangspause eingelegt hatten, ging ein erstauntes Raunen und Murmeln.

      Trotz der offensichtlichen Beweise begannen die drei Kerle zu zetern und zu fluchen. Sie überhäuften Hasard und seine Männer mit den unflätigsten Drohungen und Verwünschungen. Aber das alles nutzte ihnen nichts. Das, was da aus ihren prallgefüllten Taschen hervorgeholt wurde, füllte ohne weiteres einen ganzen Sack.

      Die Bernsteindiebe wurden sofort gefesselt. Selbst die Füße band man ihnen zusammen, und zwar so, daß sie noch kleine Schritte tun, nicht aber davonlaufen konnten. Ihre lauten Proteste und die Behauptungen, alles erklären zu können, beachtete niemand. Ihr Wutgeschrei erhielt schon sehr rasch einen gehörigen Dämpfer, als der Offizier – nun selber blaß vor Wut –, einen bulligen Soldaten herbeiwinkte, der noch vor wenigen Minuten die Bernsteinsammler mit seiner Peitsche angetrieben hatte.

      „Diese Männer haben gegen das Gesetz unseres Königs verstoßen!“ brüllte der Offizier. „Sie werden deshalb ihrer angemessenen Bestrafung nicht entgehen. Vorab aber ist es nötig, sie zur Räson zu bringen. Sergeant, verabreichen Sie jedem dieser Verbrecher auf der Stelle zwölf Peitschenhiebe!“

      Der bullige Kerl ließ sich das nicht zweimal sagen. Als ersten knöpfte er sich den Burschen mit der Messernarbe vor. Nachdem er ihm die Uniformjacke und das Hemd vom Leib gerissen hatte, schlug er erbarmungslos zu.

      In Sekundenschnelle waren Rükken und Brust des Bernsteinräubers mit blutigen Striemen übersät. Sein anfängliches Geschrei ging bereits nach dem sechsten Hieb in ein Jammern und Winseln über, und nach dem zehnten Schlag brach er mit einem Stöhnen zusammen. Den Sergeanten, der offenbar so eine Art Profos war, rührte das nicht im geringsten. Er zählte laut bis zwölf und hieb zu, bis das Soll erfüllt war.

      Bei den beiden anderen verlief die Bestrafung ähnlich. Der Hagere mit den Säbelbeinen fiel schon nach dem siebten Hieb um. Da er als letzter von dem Sergeant vorgenommen wurde, hatte er die Auspeitschung seiner beiden Kumpane mitansehen müssen, und allein das hatte ihm schon die Beine im voraus schlottern lassen.

      An dem versteckten Mundzucken der Samländer konnte Hasard erkennen, daß es für sie eine äußerst erbauliche Sache war, einmal mitzuerleben, wie drei ihrer Quälgeister selbst ordentlich Dresche bezogen.

      Edwin Carberry kleidete diese Tatsache in die passenden Worte.

      „Ich habe den Eindruck, Sir“, sagte er, „daß die armen Leute hier das Ganze als Kuß auf den Bauchnabel empfinden!“

      Und damit hatte der Profos der „Isabella“ den Nagel wieder einmal auf den Kopf getroffen.

      Der Offizier sorgte dafür, daß sich die drei Ausgepeitschten schnell wieder aufrappelten. Das eiskalte Wasser der Ostsee vermochte in dieser Hinsicht wahre Wunder zu wirken.

      Mit СКАЧАТЬ