Wo der Wind weht. Frederik Hetmann
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Название: Wo der Wind weht

Автор: Frederik Hetmann

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

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isbn: 9783862871360

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СКАЧАТЬ Auf welch geringfügige und noch dazu phantastische Behauptungen hin Menschen der Hexerei angeklagt (und schließlich auch hingerichtet) wurden, geht aus dem folgenden Gerichtsprotokoll aus Little Harbor in New Hampshire hervor:

      Am Tag des Herrn, dem 30. März, ist die Zeugin (Susanna Trimmings) mit der Frau Bartons abends heimgegangen. Sie trennten sich an einem Bach nahe ihrem Haus. Als die Zeugin dann umkehrte, hörte sie zwischen Herrn Evens und Robert Davids Haus im Wald ein Rascheln, von dem sie zunächst meinte, es müsse wohl von einem Schwein herrühren. Unmittelbar darauf aber sah sie sich einer alten Frau gegenüber, die sie als Frau Walford erkannte.

      »Sie fragte mich, ob noch jemand bei mir sei. Ich verneinte. Darauf sagte sie: ›Die bei dir war, ist jetzt daheim. Leih mir ein Pfund Baumwolle.‹ Ich sagte ihr, ich hätte noch zwei Pfund daheim, aber selbst für meine Mutter hätte ich keines übrig. Sie erwiderte, ich würde besser daran tun, es ihr doch zu geben, denn seien meine Sorgen jetzt schon groß, so würden sie sonst noch größer werden. Ich würde auf eine lange Reise gehen, aber niemals am Ziel ankommen. Sie ging dann fort, und mir war es, als träfe mich ein Blitzschlag auf den Rücken. Sie verschwand gegen den Bach hin, nach meiner Vorstellung in Gestalt einer Katze. Sie trug auf dem Kopf eine weiße Leinenhaube, die unter dem Kinn zusammengebunden war, ihr Rock und ihr Unterrock waren rot, und darüber trug sie eine alte grüne Schürze, und über der Leinenhaube hatte sie einen schwarzen Hut auf.«

      Zu Protokoll genommen und beschworen am 18. April 1665 vor Bryan Pendleton, Henry Sherburne und Renald Fernald.

      Aussage des Ehemanns Oliver:

      »Sie kam heim und war ganz elend. Sie ging an mir vorbei mit dem Kind auf dem Arm und legte das Kind ins Bett, setzte sich auf eine Kiste und stützte den Kopf auf die Hände. Dreimal fragte ich sie, was denn sei. Sie konnte nicht sprechen. Ich nahm sie in die Arme, tröstete sie und wiederholte die Frage. Sie rang nach Atem. Es war, als würge sie etwas im Hals. Ich schnürte ihr das Kleid auf, da redete sie und sagte: ›Der Herr sei mir gnädig, dieses böse Weib wird mich noch töten.‹ Ich fragte sie, was für ein Weib. Da sagte sie: ›Frau Walford!‹ Ich versuchte, sie davon zu überzeugen, dass sie sich das in ihrer Schwäche nur einbilde. Sie antwortete: ›Nein‹, und erzählte, auf ihrem Rücken sei eine Feuerflamme eingeschlagen und der Unterleib sei ihr ganz gefühllos gewesen. Ich kniff sie und sie spürte nichts. Die Nacht über, den anderen Tag und die nächste Nacht war sie krank. Es war ihr übel, und sie war so schwach, dass sie sich kaum auf den Beinen halten konnte. Und sie ist immer noch schlecht auf den Beinen.«

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       Der Teufel ist tot

      Anno 1668. In Neu-England traf ein Einwohner von Boston, ein gewisser J. Bradbent, seines Zeichens Steuereinnehmer und dazu ein Bursche, der gern in Saus und Braus lebt, auf der Straße ein ehrliches einfältiges Bäuerchen und sprach zu ihm:

      »Na, was gibt es Neues, guter Mann?«

      »Ich weiß keine Neuigkeit«, antwortet der Bauer.

      »Aber ich«, spricht der andere, »soll ich sie dir sagen?«

      »Und was wäre das?«

      »Der Teufel ist tot.«

      »Wie?« sagt der Bauer, »das kann ich nicht glauben.«

      »Ja doch, er ist tot … ganz gewiss.«

      »Nun«, erwidert der Bauer, »gestorben mag er wohl sein, aber zurückgelassen hat er zu Boston viele vaterlose Kinder!«

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       Blow ye winds in the morning

      Das nördliche Neu-England war bis ins 20. Jahrhundert das Zentrum der Walfängerei in der Neuen Welt. Eine Anzeige aus einer Zeitung des 19. Jahrhunderts, mit der Walfänger angeworben wurden, hatte folgenden Wortlaut:

      Hilfskräfte gesucht! Für die Walfangexpeditionen, die wöchentlich Boston, New Bedford und andere Häfen verlassen, werden 500 Seeleute gesucht. Erfahrungen wünschenswert, jedoch nicht Bedingung. Wir bitten in Brigg's Counting House, North-Spruce-Street, Boston, Massachusetts vorzusprechen.

      Matrosen- und Seefahrerlieder gibt es viele. Die meisten davon wurden jedoch wohl von Leuten verfasst, die vom warmen Ofen her durchs Fenster auf die stürmische See hinausschauten.

      Die echten Seemannslieder entstanden und wurden gesungen auf dem Vorschiff bei sehr harter Arbeit.

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      Tis advertised in Boston,

      New York and Buffalo,

      Five hundred brave Americans,

      A-whaling for to go.

      Chorus: Singing

      Blow ye winds in the morning,

      And blow ye winds, high-o!

      Clear away your run-rung gear,

      And blow ye winds, high-o!

      They send you to New Bedford,

      That famous whaling port,

      And give you to some land-sharks

      To board and fit you out. (Chorus)

      They send you to a boarding-house,

      There for a time to dwell;

      The thieves there they are thicker

      Than the other side of hell!

      They tell you of the clipper-ships,

      A-going in and out,

      And say you'll take five hundred sperm,

      Before you're six months out.

      It's now we're out to sea my boys,

      The wind begins to blow,

      One half of the watch is sick on deck

      And the other half below.

      The skipper's on the quarter-deck

      A-squinting at the sails,

      When up aloft the look-out

      Sights a school of whales.

      Now clear away the boats, my boys,

      And after him we'll travel,

      But if you get too near his fluke,

      He'll kick you to the devil!

      Now we've СКАЧАТЬ