Wo der Wind weht. Frederik Hetmann
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Название: Wo der Wind weht

Автор: Frederik Hetmann

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

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isbn: 9783862871360

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      Nach vielen Begrüßungen und »Ny Tops« hin und her brach die Nacht herein und wir begannen, uns mit Zeichen zu verständigen.

      Die Indianer erwiesen mir die Ehre, bei Bitten sich immer an mich zu wenden, vielleicht, weil ich einen Mantel mit Gold und Silberborten trug.

      Die Maiskolben, die uns die Indianer als Geschenke mitgebracht hatten, wurden von uns gern angenommen, und es bedurfte angesichts der Toten und der lebendigen Leichname keines Dolmetschers, um zu erklären, wie willkommen diese Gaben waren. Von unserer Not zeigten sich besonders die Frauen der Indianer sehr beeindruckt. Sie haben oft ein sehr empfindsames und mitfühlendes Gemüt.

      Eine von ihnen schenkte mir den Schenkel eines Schwanes, den ich allein aufaß, so, wie er mir in die Hand gedrückt worden war, mit um so größerem Vergnügen, da es entschieden der größte Schenkel eines Geflügels war, den ich je zu Gesicht bekommen habe.

      Die Indianer blieben zwei Stunden bei uns und gaben uns zu verstehen, sie würden am nächsten Tag wiederkommen. Die Stunde des Rendezvous teilten sie uns mit, indem sie auf den Fleck am Himmel deuteten, an dem die Sonne gegen zwei Uhr steht.

      Ich schenkte dem Häuptling ein Band und noch ein paar Kleinigkeiten, die ihm offensichtlich gefallen hatten, und gab ihm zu verstehen, wie dankbar wir für die freundliche Behandlung seien. »Ha-na Haw« sagten sie zum Abschied, was wohl so viel heißt wie »Auf Wiedersehen«, und dann deuteten sie auf die Stelle, an der die Sonne stehen würde, wenn sie uns wieder besuchten.

       The Pizen Sarpint

      Am 7. August 1761 starb Timothy Nyrick aus Springfield, Massachusetts an den Folgen des Bisses einer Klapperschlange. Ein örtlicher Dichter verfasste über dieses Ereignis eine ernstgemeinte elegische Ballade, aber die Leute fanden die Reime des Textes mehr zum Lachen als zum Weinen. Das Lied wurde später in abgeänderter Form häufig in der Music-Hall gesungen und beklatscht.

Foto

      In Springfield mountain there did I dee-i-ell

      A lovely youthz I knew full we-iell

      Chorus: Riturinu, ritudinay, riturinu, ritudiday

      One day this youth did chance to go-i-o,

      Down in the meadow for to mow-i-o.

      He skeerst had mowed half round the fie-i-ield,

      When a pizen sarpint tuck him by the he-i-eel.

      He laid right down upon the grou-ow-ound,

      Shut both his eyes and looked all ar-ow-ow-ound.

      »O pappy da-wa-wad, go tell my ga-wa-wal,

      That I'm goin' fer to die, I know I sha-wa-wal.«

      »O John, O John, why did you go-wo-wo

      Out in the meadow for to mo-wo-wow?«

      »O Sal, O Sal, why don't you kno-wo-wow

      When the grass gits ripe, it must be mo-wo-wowed?«

      Sal tuck his heel all in her mou-ow-wouth,

      And tried to suck the pizen ou-ow-wout.

      But Sal she had a rotten too-oo-ooth,

      And so the pizen kilt them bo-o-oth.

      Come all young girls and shed one tear-weer-weer,

      For these young folks who died right here-weer-weer.

      Come all young men and warnin' ta-wa-wake,

      Don't never get bit by a rattle-sna-wa-wake.

       Im Springfield-Gebirge, wo ich wohnte,

       kannte ich einen netten Jungen.

       Eines Tages lief er durch eine Wiese.

       Er wollte Gras mähen gehen.

       Kaum war er über das halbe Feld hin gelaufen,

       als ihn eine Schlange in die Ferse biss.

       Er legte sich auf den Boden und verdrehte die Augen.

       »Ach, mein lieber Vater, sag doch bitte meinem Mädchen,

       ich werde gewiss sterben müssen.«#

       ,,O John, warum bist du nur in diese

       Wiese gelaufen, um zu mähen?«

       »Ach Sally, weißt du denn das nicht: Wenn das

       Gras gewachsen ist, muss es gemäht werden!

       Sally nahm seine Ferse in den Mund

       und versuchte das Schlangengift auszusaugen.

       Sally hatte einen verfaulten Zahn.

       Beide mussten von dem Schlangengift sterben.

       Ihr jungen Leute, vergießt eine Träne: so jung

       waren sie, und mussten doch schon sterben.

       Deswegen, junge Männer, seht euch vor.

       Passt auf, dass euch keine Schlange beißt.

      (Die deutsche Übersetzung ist – wie bei den anderen Liedern dieses Buches auch – lediglich als Verständnishilfe gedacht. Ich gehe davon aus, dass die Lieder in englischer Sprache gesungen werden.)

       Über den Hexenglauben in Neu-England

      Der Glaube, dass der Teufel in einen Menschen fahren könne und sich diesen mit Gold und Versprechungen untertan mache, ihn dann aber um seine Seele bringe, war unter den Puritanern Neu-Englands besonders ausgeprägt. Cotton Mather, einer der Chronisten der Kolonie, fürchtete allen Ernstes, dass Anhänger des Satans ganz öffentlich in Neu-England die Macht übernehmen würden. Als Gegenmaßnahme empfahl er drakonische Strenge und äußerste Wachsamkeit. Es kam zu einer ganzen Kette von Hexenprozessen, wobei vor allem die Geständnisse hysterischer Frauen, die man folterte, immer neue Verdächtigungen, Verhöre und Todesurteile auslösten. Auch in der Folklore hat der Satans- und Hexenglaube tiefe Spuren hinterlassen, und es gibt im Osten Amerikas eine Fülle von Teufelsmärchen und Hexensagen. Über die tieferen Ursachen des Hexenglaubens ist seither viel geschrieben worden. Das Problem bedarf einer weit ausholenden und genauen Auseinandersetzung, auf die wir uns hier nicht einlassen können. Recht pauschal ließe СКАЧАТЬ