Fürstenkinder Staffel 1 – Adelsroman. Helga Torsten
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Fürstenkinder Staffel 1 – Adelsroman - Helga Torsten страница 19

Название: Fürstenkinder Staffel 1 – Adelsroman

Автор: Helga Torsten

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Fürstenkinder

isbn: 9783740980245

isbn:

СКАЧАТЬ hab’ eine große Bitte.«

      »Ich höre«, sagte sie schalkhaft lächelnd.

      »Könntest du vielleicht – ich meine, würde es dir etwas ausmachen, Wölfchen zu mir zu sagen?« brachte er schließlich heraus und sah sehr verschämt und verlegen zu Boden.

      »Aber mein Liebling, wenn du es gern möchtest? Natürlich tue ich das gern.«

      Sybill zog ihn zärtlich an sich und fuhr ihm über die weichen Locken. Sie hatte ihn so lieb, den kleinen Prinzen. Und es würde wohl Tränen auf beiden Seiten geben, wenn sie heimfahren mußte.

      Nach einer Weile erschien Claudia in Sybills Zimmer, verschlafen und gähnend. Von Wolfram nahm sie keine Notiz.

      »Ich werde jetzt frühstücken. Die andern sind inzwischen längst aufgestanden. Wir wollen heute nachmittag einen Ausflug mit Ottokar machen. Hast du Lust, mitzukommen?«

      Sybill wollte gerade zusagen, als sie die bittenden Augen Wölfchens sah.

      »Ach, weißt du, ich möchte doch lieber nicht«, sagte sie schnell. »Ich habe etwas anderes vor.«

      »Na, wie du willst. Ich habe es dir jedenfalls gesagt.«

      Claudia gähnte noch einmal herzhaft, dann ging sie.

      »Hast du was mit mir vor, Tante Sybill?« fragte Wölfchen erwartungsvoll.

      Sie drückte ihn zärtlich an sich.

      »Ja, mein kleiner Spatz. Du hast es erraten. Mir schien doch, als machte da jemand ganz traurige Augen, weil ich mitfahren sollte. Oder habe ich mich da getäuscht?«

      Er strahlte sie so zärtlich an, daß ihr ganz warm ums Herz wurde.

      »Ach, Tante Sybill, kannst du denn wirklich nicht für immer hierbleiben?« fragte er bittend. »Ich werde auch stets ganz, ganz brav sein.«

      Sie küßte ihn auf die Wange.

      »Lieber kleiner Schatz«, murmelte sie zärtlich. »Es geht nicht. Es geht wirklich nicht.«

      Sie hatten ihr Frühstück beendet. Sybill sprang mit einem Satz aus dem Bett und hob den Kleinen hoch in die Luft.

      »So, jetzt ziehst du dich rasch an, und ich werde duschen. Anschließend machen wir einen schönen Waldspaziergang. Was meinst du dazu?«

      »Prima! Da nehme ich Dackeli auch mit.«

      »Das kannst du. Aber jetzt schnell hinaus mit dir.«

      *

      Die Augen des Fürsten leuchteten auf, als er Sybill mit seinem Sohn an der Hand auf sich zukommen sah. Er hielt sein Pferd an, um das liebliche Bild ganz in sich aufzunehmen. Sein Herz schlug heftig in seiner Brust. Und er wußte plötzlich, daß er noch nie in seinem Leben etwas so heiß und so heftig begehrt hatte wie dieses Mädchen.

      Er liebte die kleine Baronesse von Gereneck mit der ganzen Kraft seines Herzens. Und er war entschlossen, sie zu seiner Frau zu machen, gegen alle Widerstände, die sicher zu erwarten waren.

      »Vater!«

      Wölfchen hatte es ausgerufen. Er löste sich von Sybills Hand und lief dem Reiter entgegen.

      Auch das hat sie fertiggebracht, dachte der Fürst tief gerührt, daß mein Sohn mich als seinen Vater anerkennen und liebengelernt hat.

      Er sprang vom Pferd und nahm Wolfram auf die Arme.

      »Na, mein Junge? Möchtest du auch einmal reiten?«

      Er hob ihn auf das Pferd, das geduldig stillhielt.

      Wölfchen fürchtete sich nicht.

      »O ja«, jubelte er begeistert, »mit Tante Sybill, ja, Vater?«

      Sybill lächelte verlegen. Aber Fürst Hasso ließ ihr keine Zeit zur Antwort. Er nahm sie, die ihn leicht wie eine Feder dünkte, einfach auf die Arme und hob sie auf den Rappen.

      Sekunden nur spürte sie seine starken Arme um sich; und in diesen Sekunden schlug ihr Herz laut und stürmisch, daß sie meinte, er müsse es hören.

      Ihre zarten Wangen röteten sich purpurfarben.

      Dann saß sie hinter dem kleinen Prinzen auf dem Pferd, das unruhig auf dem Boden scharrte.

      Der Fürst sah glücklich lächelnd zu ihr empor. Er nahm die Zügel und begann neben dem Rappen herzugehen, der sich gehorsam in Trab setzte.

      »Sybill.« Die Stimme des Fürsten klang seltsam rauh. »Ich muß Sie heute noch sprechen. Ich habe Ihnen eine Frage zu stellen, deren Beantwortung für mich sehr wichtig ist.«

      Sie nickte. Ihr schlug das Herz bis zum Hals. Die Röte auf ihren Wangen vertiefte sich.

      Sie schlang die Arme zärtlich um das vor ihr sitzende Kind und preßte ihr glühendes Gesicht an sein Köpfchen.

      Als sie in den Gutshof einbogen, kam der Verwalter aufgeregt auf sie zugelaufen. Er blieb in einiger Entfernung stehen und sagte:

      »Durchlaucht, der Herr Baron Werndeck bittet, Seine Durchlaucht sprechen zu können. Es ist sehr wichtig, wie er sagt.«

      »Der alte Werndeck?« Der Fürst zog die Brauen hoch. »Dann muß es sich tatsächlich um etwas Wichtiges handeln. Er würde mich wohl sonst kaum aufsuchen.«

      Er hob erst den Kleinen, dann Sybill vom Pferd.

      »Bitte entschuldigen Sie mich. Wir sehen uns nachher noch.«

      Er eilte davon.

      »Was tun wir jetzt, Tante Sybill?«

      Das Kind sah sie fragend an. »Spielen wir ein bißchen mit der Eisenbahn?«

      »Wie du willst, mein Liebling.«

      Sie nahm den kleinen Prinzen an die Hand und ging mit ihm ins Schloß. Sie stiegen die gewundene Treppe empor und gingen über den teppichbelegten Gang zu Wölfchens Zimmer.

      Als sie an den Zimmern der Damen Kingsbird vorbeikamen, scholl die laute Stimme der Gräfin zu ihnen heraus. Offenbar schalt sie mit ihrer Tochter, deren Schluchzen deutlich zu hören war.

      »Ich begreife nicht, wie du dich derart gehenlassen kannst! Du hast wohl vergessen, daß du in aller­nächster Zeit Fürstin Degencamp werden sollst. Was soll dein zukünftiger Mann von dir denken, wenn er von diesem unglaublichen Vorfall erfährt!«

      Die Komteß antwortete etwas, aber Sybill hörte nichts mehr. Das Blut rauschte in ihren Ohren, ihr Herz schlug wie ein Hammer dumpf gegen die Brust.

      Der Fürst wollte die Komteß heiraten! Und sie hatte geglaubt – sie hatte wirklich angenommen, daß er und sie… Wie töricht war sie doch gewesen. Wie grenzenlos töricht und dumm!

      Ihre Wangen wurden blaß. Auch aus ihren Lippen wich alle Farbe.

      »Ich Törin«, murmelte sie vor sich СКАЧАТЬ