Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2). Hans Kneifel
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Читать онлайн книгу Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2) - Hans Kneifel страница 86

Название: Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2)

Автор: Hans Kneifel

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Atlan classics Paket

isbn: 9783845347400

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СКАЧАТЬ er den Kopf und las die Ortungsanzeigen ab. Daneben steuerte er das Schiff der neuen Position entgegen, die es laut Plan 11 einzunehmen hatte. Nach achtundzwanzig Sekunden hatte es den Verzögerungssektor erreicht und bremste ab. Während es langsamer wurde, veränderte sich auch das Bild des Keils.

      Plötzlich bildeten die Ligridenschiffe zwei Keile, die annähernd parallel zueinander flogen. Während des einen Spitze auf die dailanischen Schiffe zeigte, stieß die andere an ihnen vorbei in die Nähe der beiden Monde Aklards. Falinder und Ittras waren als winzige, leuchtende Scheibchen zu erkennen.

      Der Plan der Ligriden wäre aufgegangen, wenn Doppohl nicht rechtzeitig reagiert hätte. Die Ligriden sahen sich einer veränderten Abwehrformation gegenüber und mussten erkennen, dass ihr Plan nicht aufging. Im Gegenteil. Sie hatten sich halbiert, und die Guerillataktik der Daila mit einzeln angreifenden Schiffen konnte sich jetzt stärker auswirken.

      Obwohl das Feuer längst freigegeben war, war noch kein einziger Schuss gefallen. Die ideale Entfernung für eine höchstmögliche Wirkung der Bordwaffen war für die meisten Schiffe noch nicht gegeben. Die Daila gingen davon aus, dass die Ligridenwaffen eine stärkere Reichweite besaßen. Die Auseinandersetzung musste also immer ungleich sein, egal welche Formation oder welche Taktik die Daila bevorzugten.

      Vorerst einmal waren die Ligriden verwirrt.

      »Funkspruch, Mallosh!«, murmelte der Kommandant undeutlich. »Ligridenpulk anfunken!«

      Der Daila eilte zur Funkanlage und rief den Gegner auf den ihm bekannten Frequenzen. Die Ligriden reagierten nicht. Offensichtlich waren sie im Augenblick ratlos. Mallosh zeigte Doppohl die Handflächen zum Zeichen, dass es sinnlos war, es nochmals zu versuchen. Doppohls Hand fuhr in eine Tasche und brachte einen kleinen Beutel zum Vorschein, den er neben sich auf die Steuerkonsole legte.

      »Wir müssen Zeit gewinnen«, sagte der Kommandant. Wieder versank Doppohl in Trance, und nach einer Weile griff er nach dem Beutel und presste ihn an sich.

      »Weiter Plan 11«, teilte er den aklardischen Schiffen mit. Er wusste, dass die Ligriden seinen Funk abhören konnten. Aber sie wussten nicht, was Plan 11 war. Sie konnten es erst sagen, wenn die Schiffe ihre neuen Positionen eingenommen hatten.

      Das Warten zehrte an den Nerven der Daila. Eine halbe Stunde verging, ohne dass sich etwas änderte. Doppohls Hemd hatte auf dem Rücken eine nasse Fläche bekommen, und kleine Wassertropfen rannen seinen Hals hinab. Wieder erstarrte er zu vollkommener Unbeweglichkeit, und plötzlich schrie er laut:

      »An alle Schiffe! Sofort zurückziehen. Formation nach Plan 2!«

      Ganno schrie auf. Er eilte zu Doppohl und riss ihn an der Schulter. Es war seltsam, aber der kleine Daila reagierte kaum. Es war, als sei er auf seinem Schemel festgewachsen.

      »Plan 2 bedeutet die Abschottung Aklards!«, schrie Ganno. »Was soll das?«

      »Da!«, schrie Trom. »Seht doch!«

      Sie brachen aus dem Hyperraum. Es waren über zweihundert Echos. Bei ihrem Anblick begriffen die drei Daila, dass Doppohl richtig reagiert hatte. Einer solchen Übermacht hatten sie nichts entgegenzusetzen. Sie konnten nichts anderes mehr tun, als sich um Aklard zu versammeln und die Heimatwelt so gut wie möglich zu verteidigen. Ohne Kampf würden sie Aklard nicht übergeben.

      »Plan Null«, verkündete Doppohl, während der sonst so leicht aufbrausende Ganno sich erneut bis zur Tür zurückzog. »Mallosh, an die Waffen. Keine Kampfhandlungen. Ligridische Schiffe, die nach Aklard durchbrechen wollen, sind jedoch aufzuhalten!«

      Er redet wirr, dachten die drei Daila. Jetzt hat er endgültig den Verstand verloren.

      Dasselbe mochten auch viele der Daila in den anderen Schiffen denken. Dennoch befolgten sie ohne Ausnahme die Anweisung. Plan Null dezentralisierte die gesamte Streitmacht über den interplanetaren Raum und bildete einen weitmaschigen Vorhang gegen den Pulk der Ligriden, der nun ebenfalls in Auflösung geriet. Aber in was für eine. Trom schrie auf, weil er sah, was sich da draußen abspielte. Gleichzeitig begann der Entzerrer der Funkanlage zu arbeiten. Befehle trafen ein und wurden übersetzt, die einwandfrei von den Neuankömmlingen stammten.

      Doppohl steckte rasch den Beutel ein und sprang von seinem Schemel.

      »Ein Handtuch«, verlangte er. Keiner der Daila rührte sich, und so nahm sich der Kommandant die nächstbeste Jacke, die herumhing, und wischte sich damit den Schweiß vom Gesicht. Gannos Protest verhallte ungehört.

      »Du hast es gewusst«, sagte Trom. »Du hast es immer im Voraus gewusst! Was ist in dem Beutel?«

      Doppohl grinste und holte ihn heraus. Er öffnete ihn und zeigte ihnen den Glücksstein.

      »Ein Mutant!«, stieß Ganno hervor. »Mir wird übel!«

      »Kein Mutant!«, erklärte die ruhige Stimme von Urlysh aus den Lautsprechern. »Aber Doppohl ist einer der ersten normalen Daila, die mit einem Glücksstein umgehen können. Was geschieht draußen im Raum?«

      »Die Neuankömmlinge greifen die Ligriden an!«, stellte Mallosh fest. »Und der Funk hat sie bereits identifiziert. Es sind Schiffe vom Traykon-Typ, der uns bekannt ist!«

      »Dann hat Aksuum sich geirrt«, sagte Urlysh. »Er vertrat die Ansicht, dass diese Schiffe nicht mehr eingreifen würden, da sie durch einen Vorfall in den Weiten Manam-Turus daran gehindert würden!«

      Die Ligriden hatten erkannt, welche Übermacht sich auf sie warf. Sie stoben nach allen Seiten davon, aber die Traykon-Schiffe hatten sie fast vollständig eingekreist. Doppohl fluchte und sagte etwas von einer vollständigen Vernichtung. Von den siebenundvierzig ligridischen Schiffen existierten nach kurzer Zeit nur noch zwölf. Und auch sie befanden sich in großer Bedrängnis. Ihr Ende war abzusehen.

      Das Schicksal schien jedoch eine gewisse Regelmäßigkeit in seiner Handlungsweise zu besitzen. Plötzlich stellten die Traykon-Schiffe ihre Angriffe ein und formierten sich. Sie verschwanden so überraschend, wie sie gekommen waren. Die Meldung wurde nach Aklard gegeben, wo man ebenfalls die Ortungsgeräte überbeanspruchte.

      »Hier spricht Aksuum«, vernahmen sie dann die bekannte Stimme des Obersten Rates. »Es gibt für den Vorgang nur eine vorläufig mögliche Erklärung. Die Traykons, die soeben eingegriffen haben, sind Nachzügler, die nichts von den sie betreffenden Vorgängen wussten bis zu dem Zeitpunkt, als sie ebenfalls verschwanden. Es ist ein Wunder geschehen, dass Aklard ein zweites Mal gerettet wurde. Das Große Feuer muss wissen, welche Konsequenzen sich daraus für die Zukunft ergeben!«

      Er schwieg, und Doppohl nahm den Faden auf und setzte sich mit den sechs noch funktionsfähigen Ligridenschiffen in Verbindung. Er verzichtete darauf, die Kommandanten persönlich zu sehen. Es genügte ihm, wenn sie seine Worte empfingen.

      »Dies war die letzte Warnung«, sagte er. »Aklard ist kein lohnendes Objekt für euch. Sagt es den Hyptons. Wir werden uns um sie und um eure Artgenossen in den noch verbliebenen Verstecken kümmern. Verschwindet und kehrt nie wieder zurück. Wir Daila wünschen keinen Krieg in unserem Lebensbereich. Wir haben etwas, womit wir alle eure Übergriffe in Zukunft im Keim ersticken können!«

      Wie ein Triumphator wandte er sich vom Mikrofon ab und maß die drei Anwesenden mit leuchtenden Blicken.

      »Norgis wird eines Tages in die GHYLTIROON zurückkehren«, verkündete er. »Dann, wenn alles vorbei ist. Wenn es wirklich keinen einzigen Ligriden mehr in der Hundert-Lichtjahre-Raumkugel gibt. Das ist mein Wort, und mein Wort ist Gesetz, solange ich das Kommando СКАЧАТЬ