Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2). Hans Kneifel
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Читать онлайн книгу Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2) - Hans Kneifel страница 57

Название: Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2)

Автор: Hans Kneifel

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Atlan classics Paket

isbn: 9783845347400

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СКАЧАТЬ Gedanke zog einen anderen mit sich: Er kicherte fröhlich, als er dem Metallband an der Höhlenwand folgte.

      »Wenn Atlan mich sieht, erschrickt er. Ich sehe aus wie ein junger Springinsfeld.«

      Das Metallband beschrieb einen Knick nach oben. Er tastete herum und fand ein Loch, größer als seine Hand. Es war verschlossen. Er holte aus und rammte seine Faust durch die Öffnung. Er hörte ein leichtes Poltern und stellte sich auf die Zehenspitzen.

      Helles Licht drang durch die Öffnung, zuckte schräg nach unten, und in dem dicken Balken aus Sonnenlicht sah er die Staubteilchen tanzen.

      »Unter den steinernen Götzen ist der Einäugige König«, sinnierte er und blickte nach draußen.

      Vor ihm lag die Landschaft von Sandy Dala.

      Aber weit und breit sah er keinen Sand, keine geriffelten Dünen, keine flirrenden Hitzewellen über der Wüste. Gras, mannshoch, Büsche und seltsame Bäume. Dem Sonnenstand nach zu urteilen, war es später Vormittag oder früher Nachmittag.

      Fartuloon stand schweigend da, atmete die staubige Luft, hustete ab und zu und sah sich um. Er konnte keine Spuren von fremden Wesen erkennen. In der langen Zeit zwischen seinem ersten Besuch und heute hatte sich die Vegetation um mehr als zwei Kilometer weiter vorangeschoben.

      »Ziemlich leer hier!«, brummte er, dann wechselte er mit der Fackel in die linke Hand. Mit der Rechten packte er einen übertrieben langen Hebel aus Metall und bewegte ihn in Pfeilrichtung.

      Der Hebel beschrieb einen Viertelkreis. Mühsam war es, den Ausschnitt des Steines aufzustemmen; Erdreich und Gräser hatten sich festgesetzt. Fartuloon fluchte und stöhnte und bewegte die wuchtige Platte zentimeterweise nach draußen.

      Er schalt sich einen Amateur, weil er damals diesen Umstand nicht berücksichtigt hatte.

      Endlich war der Spalt so groß, dass er sich hinauszwängen konnte. Wieder lauschte er, sah sich um, versuchte, völlig lautlos zu sein.

      »Hoffentlich ist es nicht zu leer«, murmelte er und ging einen leichten Abhang hinunter. Er drehte sich um und schaute den Felsblock an. Der tiefschwarze Stein, über und über mit farbigem Moos bedeckt, sah ohne viel Phantasie wie ein Dämonenschädel aus, wie das böse Antlitz eines Wesens aus einer schrecklichen Legende.

      Fartuloon grinste sein Phantasiegeschöpf fröhlich an, legte die Hand an den Griff des Skarg und ging weiter, bis er einen Tierpfad entdeckte, der in Windungen weiter in einen Wald aus Büschen und mittelhohen Bäumen hineinführte.

      »Schlimmstenfalls gehe ich zurück und versuch's auf einem anderen Planeten!«, brummte er.

      Schließlich brauchte er, um von Sandy Dala wegzukommen und mit seiner neuerlichen Suche anzufangen, ein Raumschiff. Auch wenn es nur ein ganz kleines war.

      Er folgte dem Pfad vielleicht eine halbe Stunde lang, dann kam er aus dem Wald hervor. Er kletterte auf den höchsten Baum am Waldrand und sah weit voraus die Zeichen einer Besiedlung.

      Er meinte, Türme zu erkennen, seltsam geformt. Daneben standen hohe, schlanke Konstruktionen, von denen er annehmen konnte, es wären Sendemasten oder ähnliche Einrichtungen.

      Er war zufrieden und kehrte um. Die Fackel, die er neben dem Felsspalt abgestellt hatte, brannte noch immer. Schnell stellte er eine Notausrüstung zusammen: Eines der Ferngläser aus der nächsten Kiste, ein winziges Zelt, mehr ein Schlafsack mit einigen Versteifungen und Falttricks, einen Plastikblock, auf dem er: »Fartuloons Reise-Allround-Gewürzmischung« las ... er entsann sich nicht mehr aller Ausrüstungsgegenstände und nahm an, dass diese Gewürze, bis auf das Salz, wohl nicht mehr viel taugen würden.

      In die Taschen der Hose und der Jacke schob er andere, nützliche Kleinigkeiten; das meiste hatte er aus dem Zeitversteck mitgebracht. Er hängte sich eine Feldflasche um die Schultern, dachte lange nach und wühlte in der Ausrüstung. Er nickte und packte ein paar Dinge ein, die er möglicherweise als Tauschartikel brauchen konnte ...

      »Schließlich habe ich keine Ahnung, wer dort vorn wohnt.«

      Zum Schluss griff er noch einmal zu, schob ein gebraucht aussehendes Messer in das Innenfutteral des rechten Stiefels und zwängte eine altertümliche Schusswaffe mit längerem Lauf in den breiten Gürtel.

      Eine halbe Schachtel Patronen schüttete er in die Jackentasche, dann wartete er geduldig, bis die Fackel ausgebrannt war, ehe er sie umgedreht in den schwarzen Sand und Staub rammte, der den Boden der Höhle bedeckte. Er schloss mit weniger Schwierigkeiten den Spalt im Götzengesicht und schob mit großer Sorgfalt Gras und Erde wieder zurück.

      Er verwischte seine Spuren, bis er auf den Pfad kam, und ging entschlossen weiter. Der Sonnenstand bewies ihm, dass er die ganze zweite Hälfte des Tages noch vor sich hatte.

      »So, Fartuloon«, meinte er zu sich selbst, als er den harzigen Baumstamm wieder hochkletterte, »jetzt gibt's schwerlich ein Zurück. Wo bin ich gelandet?«

      Eine Sendeanlage konnte bedeuten, dass diese Wesen dort Hyperfunk benutzten. Es konnte aber auch ein lokaler Sender sein. Er hob das Fernglas, nachdem er es mit einem großen, stark geblümten Taschentuch saubergeputzt hatte, an die Augen und konzentrierte sich auf die Gebäude und Masten weit vor sich.

      »Ruinen!«, flüsterte er.

      Lange und in schärfster Konzentration betrachtete er die wenigen Häuser. Sie waren offensichtlich weitestgehend aus Fertigteilen, jedenfalls in einer systematisierten Weise errichtet worden.

      Jetzt waren sie zerstört, halb verbrannt, von Einschlaglöchern übersät. Die Masten hingen schief in ihren Verankerungen und waren an einigen Stellen verschmort und geknickt. Was aus der Entfernung recht stattlich und erfolgversprechend ausgesehen hatte, jetzt entpuppte es sich als vernichtet.

      »Aber diese Zerstörungen – sie sind frisch. Wer immer diese Siedlung angriff, er ist noch nicht lange weg. Nun, vielleicht kommt er wieder, und dann kann ich ihn mit der Steinschleuder abwehren!«, sagte Fartuloon und hangelte sich von Ast zu Ast zurück zu seiner Ausrüstung.

      Auf dem Weg bis zur Siedlung achtete er peinlich darauf, dass er stets in Deckung blieb und keine größeren Tiere aufscheuchte. Trotzdem begleitete ihn ein kleiner, schimpfender Vogel mit farbensprühendem Gefieder.

      Die Handvoll Ruinen war mehr als eine Stunde Fußmarsch von dem Steinblock entfernt. Fartuloon blieb zwischen dichtem, mit Ranken verfilztem Buschwerk stehen, als er vor sich eine offensichtlich kreisrunde Fläche sah, deren Bewuchs vor wenigen Tagen geschnitten oder gestutzt worden war. Sämtliche Pflanzen hatten sich nicht mehr als eine gute Handbreit über den Boden herausgewagt, der wahrscheinlich vor dem Bau der Anlage begradigt worden war.

      Hier hinterließ jedes Wesen eine deutliche Spur. Fartuloon sagte sich, dass Eile ein Geschenk des Satans war und entschied sich schließlich, nach links weiterzugehen.

      Er bewegte sich entlang der Grenze zwischen bearbeiteter Vegetation und den wild wachsenden Pflanzen und blieb immer wieder stehen, um die Häuser durch sein Fernrohr einer genauen Überprüfung zu unterziehen. Aber, abgesehen von seinem zeternden Freund, waren die fünf Bauwerke leblos und starrten mit leeren Fensterhöhlen zu dem stämmigen Fremdling herüber.

      Nach mehr als eineinhalb Stunden Marsch durch Gebüsch und vorbei an dicken Baumstämmen sah Fartuloon unmittelbar vor sich eine Straße. Nach sorgfältiger Prüfung riskierte er, auf die Fläche hinauszutreten. СКАЧАТЬ