Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2). Hans Kneifel
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2) - Hans Kneifel страница 53

Название: Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2)

Автор: Hans Kneifel

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Atlan classics Paket

isbn: 9783845347400

isbn:

СКАЧАТЬ von der Decke hingen, roch er die frische Luft und hörte die leise, unaufdringliche Hintergrundmusik, den so genannten Muzak.

      Er zog die Kleidung aus, duschte, zog sich weiche Stiefel und einen flauschigen Mantel an und wechselte in den riesigen Wohnraum hinüber. Ein Roboter brachte ihm ein Glas voll mit erfrischendem Alkohol.

      »Zufrieden?«, fragte aus einem großen Sessel heraus eine dunkle Frauenstimme. Der Sessel drehte sich. Eine rothaarige, ausnehmend hübsche und schlanke Frau stand auf. Sie hatte den Ritt auf einem großen Monitor mit angesehen.

      »Sehr zufrieden, meine Schönste«, sagte er und schenkte ihr ein breites Lächeln. »Mein neuer alter Körper arbeitet allem Anschein nach besser als jede Maschine.«

      »Ich verstehe noch immer nicht, was hier vorgeht«, meinte die Frau. Sie schien zwischen zwanzig und dreißig Jahre alt zu sein, aber ebenso wie ihr Gegenüber umgab sie eine Aura von Erfahrung, von altersbedingter Klugheit. Beide trugen sie eine deutlich feststellbare Gelassenheit zur Schau. Der Mann setzte sich und brummte:

      »Es ist auch schwer zu verstehen. Alle Einzelheiten kann ich nicht erklären.«

      Der Roboter überreichte auch der Frau ein gefülltes Glas.

      »Und dieser neue Körper?«, fragte sie und deutete in die Richtung des Raumes, in dem sich eine größere Anzahl von durchsichtigen Kugeln befand. In neun Zehnteln dieser Spezialbehälter lagen regungslos alte und jüngere männliche und weibliche Körper.

      »Der neue Körper, schönste und feurigste Artamay, lag sehr lange Zeit hindurch auf Eis, sozusagen.«

      Er nahm einen tiefen Schluck, rollte begeistert mit den Augen und lehnte sich nach vorn. Seine Stimme wurde eine Spur eindringlicher.

      »Der neue ... das ist der Körper, in dem du mir gegenübersitzt, Fartuloon?«

      »Ja. Er ist zugleich der Körper, in dem ich – angeblich – vor langen Jahren geboren wurde. Ein hervorragender, calurischer Körper.

      Ich kam aber vor kurzer Zeit im Colemayn-Körper hierher zurück. Halb war es eine Flucht«, sagte Fartuloon. »Dieser Colemayn-Körper bereitete mir ernsthafte Sorgen. Ich wurde krank, die Leistungsfähigkeit ließ nach, und ich gefährdete nicht nur mich, sondern auch Atlan und dessen Mission. Deswegen die Flucht.«

      »Ich verstehe. Und nun brichst du im Galopp auf zu neuen Abenteuern im neuen und alten Körper, Fartuloon?«

      »So ungefähr habe ich es mir gedacht. Keine Sorge, wir haben Zeit.«

      Artamay und Fartuloon grinsten sich mit Verschwörermiene an.

      »Schließlich befinden wir uns im absoluten Schutz des Zeitverstecks. Niemand weiß, wann wir sind, und wo wir sind. Und im Zeitversteck gibt es eines im Überfluss.«

      »Nämlich Zeit.«

      »So ist es. Du hast den Nagel auf den berüchtigten Kopf getroffen.«

      Fartuloon war gar nicht so weit von der Wahrheit entfernt. Es verhielt sich mit dieser Einrichtung der ausgestorbenen Rasse so, wie er es eben ausgesprochen hatte. Sein alter, nunmehr kraftstrotzender Körper hatte die gesamte Zeit in einer dieser Kugeln geruht; in der größten Kugel, in einem undurchsichtigen Omirgos-Kristall. Alle Untersuchungen und Tests bescheinigten Fartuloon, dass der gedrungene, von Muskeln förmlich starrende Körper wieder so leistungsfähig war wie in seinen besten Zeiten als »Bauchaufschneider«. Er selbst fühlte, bei aller kritischen Betrachtung, nichts anderes als Erleichterung und Zuversicht.

      »Was ist dein nächstes Unternehmen?«, fragte Artamay.

      »Die Suche nach Atlan.«

      »Du hast nicht sehr viel über ihn erzählt. Über die Zeit, während der du im Colemayn-Körper unter verschiedenen angeblichen Bedeutungen unterwegs warst.«

      »Es hat mich ziemlich weit herumgebracht. Ich erlebte Ausschnitte aus zwei Galaxien. Und recht aufregende Dinge geschahen, bis ich Atlan fand – und danach nicht viel weniger.«

      In seinem Privatraum, in einem verschlossenen Schrank, lagen die wichtigsten Ausrüstungsgegenstände, ohne die er sich nackt vorkam: das Skarg und der scheinbar uralte, zerbeulte und zerschrammte Harnisch.

      »Bedeutet das etwa, dass du nicht wusstest«, fragte Artamay und strich in einer unbewussten Bewegung die Menge ihrer Haare in den Nacken, »wie lange dein bemerkenswerter Körper in diesem Kristall brauchte, um sich wieder zu regenerieren?«

      »Genau das ist es«, sagte Fartuloon wahrheitsgemäß. »Ich musste auf einen unvollkommenen Körper ausweichen. Dass er versagte, konnte ich nicht ahnen. Es war, alles in allem, doch recht beschwerlich.«

      »Die Suche nach Atlan ... rechnest du damit, ihn schnell zu finden?«

      Fartuloon lachte dröhnend und schwenkte fröhlich sein Glas.

      »Nicht im mindesten.«

      »Und du suchst ihn trotzdem?«

      »Er ist mein Freund und war einst mein Schüler.«

      »Aber ...?«

      »Inzwischen kenne ich in der Galaxis Manam-Turu zumindest einige Punkte, an denen ich über seinen Aufenthalt etwas erfahre. Mit etwas Glück, natürlich. Du weißt, wie das ist.«

      »Nein. Weiß ich nicht.«

      Die Omirgos-Kristalle, das Versteck in der Zeit und auf dieser einsamen und unbekannten Welt, so sicher dies alles war, hatten ihre Tücken. Die Kristalle hatten ihre eigenen Gesetzmäßigkeiten. Fartuloon, der sich der Steine mit großer Meisterschaft zu bedienen wusste, kannte nicht alle Eigenheiten und Eigentümlichkeiten. Überdies verhielten sich die Kristallstrukturen, je größer sie waren, desto eigenwilliger.

      »Ich werde es dir beim Abendessen erklären«, versprach Fartuloon. »Ich serviere dir ein herrliches Essen. Morgen reite ich auf Eiskralle auf die Jagd. Wünsche dir etwas. Wild natürlich.«

      Artamay dachte an Fartuloon-Colemayn-Sharnamons Weinvorräte, besonders an einen dunklen Rotwein, und entgegnete mit reizvoll hochgeschobenen Augenbrauen:

      »Ein guter Entenbraten. Und ein Rehschlegel mit dem breiten Spektrum deiner unnachahmlichen Gewürze. Einverstanden?«

      »Überredet«, stimmte er zu.

      Die Unterhaltung schien ein leichtes Geplänkel zu sein. Tiefer Ernst lag dahinter. Da keiner ahnen konnte, wann Fartuloon wieder dieses Versteck betreten mochte, würde die Frau wieder in ihre Stasiskugel zurückkehren. Aber vorher würde sie die Schönheit des Planeten, der milden Natur dort draußen, genießen. Dass es sinnlos war, Fartuloon von seinem Vorhaben abzuraten, wusste sie mit absoluter Sicherheit.

      »Gibt es schon ein festes Ziel?«, wollte Artamay wissen.

      »Ja. Ein Planet namens Sandy Dala. Jedenfalls hieß er so, damals, als ich meine Vorbereitungen traf.«

      »Sagt mir nichts.«

      »Du kannst ihn drüben sehen, in der Halle. Ich zeige ihn dir. Vielleicht ist er inzwischen namenlos, oder er hat einen anderen Namen, und natürlich kann es sein, dass es ihn gar nicht mehr gibt. Außerhalb unserer Zeit ist es nämlich mitunter recht СКАЧАТЬ