Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2). Hans Kneifel
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Читать онлайн книгу Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2) - Hans Kneifel страница 52

Название: Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2)

Автор: Hans Kneifel

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Atlan classics Paket

isbn: 9783845347400

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      Weit voraus, zwischen den Hügeln, lief das klare Wasser eines Baches über riesige Kiesel. Der Kroker machte sich auf den Weg zur Tränke. In seinem Magen grollte der Hunger, und immer wieder blieb das Tier stehen, um nach Beute auszuschauen.

      Nichts unterbrach die Stille des frühen Tages. Aber jenseits der Hügel, dort, wo die schlanken, spindelförmigen Bäume standen, gab es ungewohnte Bewegungen.

      Der Kroker sah und hörte nichts davon; das schwere Tier lief in schaukelndem Trab auf dem schmalen Pfad in Richtung auf das Wasser und bahnte sich einen Weg durch das Feld dichtstehender Binsen.

      Ein Vogelschwarm stob aus dem Ufergesträuch auf und flatterte eine Weile aufgeregt über dem Wasser. Dann flog er nach Westen, dorthin, wo kleine Dinge, blitzend, summend und vielarmig, durch die Luft schwebten.

      Die Lokenpoebers waren unterwegs.

      Sie schwebten und kreisten über einem Rudel Stuten und Fohlen, das von einem starken und einer Handvoll jüngerer Hengste angeführt wurde. Die Tiere waren ausnahmslos tiefschwarz; an einigen Stellen glänzte ihr Fell bläulich. Unweit ihrer Weideplätze galoppierten sie zwischen dem Heidekraut, den weißen Felsblöcken und den wenigen Bäumen dahin, verfolgt von den summenden Quälgeistern. Die Maschinen handelten nach einem klaren Programm. Von drei Seiten näherten sie sich dem riesigen Leithengst.

      Als das Pferderudel die Mitte einer großen Fläche aus dunkelgrünem und saftigem Gras erreicht hatte, peitschten drei Schockstrahlen auf das führende Tier herunter. Gleichzeitig stach ein breitgefächerter Traktorstrahl schräg nach unten.

      Noch ehe der Hengst ohne Besinnung zusammenbrach, fing ihn das Kraftfeld auf. Mit zuckenden Läufen schwebte er in die Höhe. Verwirrt stob die Herde auseinander, während sich die drei Lokenpoebers mit ihrer Last in der Luft drehten und auf das Gelände am Ende eines breiten, weißen Kiespfades zusteuerten.

      Ein Flugsaurier mit weit ausgespannten Flughäuten drehte im warmen Aufwind seine Kreise. Sein Hammerkopf drehte und wendete sich. Aus falkenscharfen Augen beobachtete er das unverständliche Geschehen.

      Die Roboter standen in Verbindung mit jemandem, der aus dem Schutz eines großen, kuppelförmigen Bauwerks heraus schaltete und befahl. Die Anlage versteckte sich ein wenig in einem seltsam geformten, flachen Tal. Einige Treppen mit flachen Stufen, geschlängelte Wege und sanfte Hänge führten zu den Mauern und den Eingängen. Das Bauwerk war ausnehmend gut gepflegt, und die Landschaft im näheren Umkreis ließ erkennen, dass sie seit undenkbar langer Zeit genützt, verändert und gepflegt worden war.

      Das Tier schwebte um das Bauwerk herum, auf eine Anlage aus kantigen Elementen zu. Jeder einzelne Gegenstand hier würde auf einen aufmerksamen Betrachter einen bestimmten Eindruck machen.

      Zeit gab's im Übermaß. Sie spielte keine Rolle. Sie war unwichtig und wichtig zugleich – fremdartig und seltsam schien es hier zu sein, obwohl die steppenartige Umgebung der Bauwerke eine stille Schönheit verströmte.

      Die Lokenpoebers setzten das Tier neben den Magazinen ab. Allerlei Geräte schwebten aus einem schweren Tor hervor und beschäftigten sich mit dem Hengst. Das mächtige Tier wurde gewaschen, das Fell gereinigt, die Haare von Mähne und Schwanz gesäubert und gekämmt. Kleine Risse und Wunden waren ebenso schnell versorgt, wie das Tier einen Zaum trug; und schließlich, nachdem auch die Hufe beschnitten und mit funkelnd neuen Hufeisen beschlagen waren, brachten die Roboter einen Sattel und schnallten ihn fest.

      In der Ferne, am Rand des Moores, trompeteten die Riesensaurier.

      Als sich das Tier erholt hatte und auf den eigenen Hufen stand, kurz nach dem höchsten Sonnenstand, öffnete sich die Schleuse eines Nebenausgangs.

      Ein verhältnismäßig kleiner Mann, ein Mensch zweifelsohne, kam aus dem Kuppelbau hervor. Er war breitschultrig und trug einen mächtigen Brustkorb, einen bemerkenswerten Bauch und ebensolche Muskeln an Oberarmen, Unterarmen und Schenkeln. Sein Kopf war ohne Haar; in der Sonne schimmerte seine Glatze wie gut poliertes Leder.

      Das Gesicht, von einem dünnen, blauschwarzen Vollbart umrahmt, war das eines Mannes von rund fünfundfünfzig. Gelbe Augen betrachteten die Wolken, den Himmel, die Roboter und das schwere Tier, das seine Muskeln spannte und unruhig gegen das schwache Fesselfeld ankämpfte.

      Die Hautwülste, von denen sonst die Augen umgeben waren, schienen verschwunden zu sein. Jede Stelle der Haut, die im grellen Sonnenlicht sichtbar wurde, war glatt, gebräunt und schien die eines zwanzigjährigen Mannes zu sein.

      Der Körper strahlte ebenso wie die wertvolle, leichte Kleidung und die Stiefel Gepflegtheit aus.

      Langsam ging der Mann, dessen Bewegungen eine bemerkenswerte Kraft erkennen ließen, auf das Tier zu, klopfte dessen Hals, packte den Zügel und sprach beruhigend auf das halbwilde Pferd ein. Das Gesicht des Mannes verzog sich zu einem breiten, sympathischen Lächeln, als er die Unruhe des Tieres spürte. Er prüfte das Fell, klopfte Schenkel und Muskeln ab, sprach ununterbrochen mit ruhiger, tiefer Stimme in die nervös spielenden Ohren des Hengstes.

      Das Tier wieherte dumpf, scharrte mit den Hufen im Grasboden und zuckte zusammen, als sich der Mann mit einem einzigen Satz, aus dem Stand, in den Sattel schwang und die Stiefel in die Steigbügel rammte.

      Mit der rechten Hand packte er die Zügel, die Finger der Linken drückten am Sattelhorn einen Knopf. Das Fesselfeld schaltete sich ab, und sofort sprang der Hengst vorwärts.

      Summend zogen sich die Roboter in die Hallen der Magazine und Werkstatträume zurück, deren Dächer in der Fläche des Hanges verschwanden.

      Ein wilder Kampf zwischen Mann und Pferd fing an. Der Reiter saß wie festgeklebt im Sattel. Das Tier galoppierte, drehte sich, stieg in die Höhe und keilte aus, warf sich hin und her und riss den Kopf tief zwischen die Vorderbeine.

      Die Vögel, die der wilde Ritt aufscheuchte, flatterten über dem Tier und stießen gellende Schreie aus. Zwischen den Büschen des Unterholzes sprangen kleine Säugetiere auf und flüchteten erschreckt. Die Unruhe und Aufregung setzten sich fort wie die Wellen, die ein Stein im Wasser erzeugt. Kleine Saurier rannten auf ihren riesigen Hinterbeinen rudelweise am Waldrand vorbei, ein wuchtiger Kroker schrie und zerfetzte mit seinen Pranken einen jungen Baum.

      Der Hengst wirbelte im Kreis herum, dann löste er sich aus dieser Bewegung und galoppierte geradeaus auf die Weiden hinaus. Das Tier troff vor Schweiß, gelber Schaum flog in dicken Flocken aus dem Gebiss. Die Bewegungen wurden langsamer. Nach wie vor saß der Mann in bester Haltung im Sattel, obwohl auch seine Kleidung schweißdurchtränkt war. Mehr und mehr gehorchte das Tier dem Zügel und den Hilfen.

      Der Galopp führte bis in die Nähe des Waldes, dann über die von Schafen kurz gehaltenen Grasflächen, hinunter zum Bach und durch das hoch aufspritzende Wasser einige hundert Meter bachaufwärts, dann auf die leichte Anhöhe des Ringwalls zu, der den Kuppelbau umgab. Die Galoppsprünge waren hart und kurz geworden.

      Der muskulöse Reiter dirigierte den Hengst auf die Kiesfläche hinunter und einmal um die Kuppel herum. Das Tier gehorchte ihm und fiel zuerst in Trab zurück, dann in Schritt, schließlich blieb es zitternd stehen und senkte den Schädel.

      Der Reiter glitt aus dem Sattel, führte einige Schaltungen aus und wartete, bis die Roboter herangeschwebt waren und sich mit der Routine von langjährigen Pflegern um das Tier kümmerten.

      »Mir scheint, dass mein Körper tatsächlich in Form ist!«, stellte der Reiter fest. »Sogar tüchtig schwitzen kann er noch.«

      Durch ein Schott, СКАЧАТЬ