Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2). Hans Kneifel
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Читать онлайн книгу Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2) - Hans Kneifel страница 34

Название: Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2)

Автор: Hans Kneifel

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Atlan classics Paket

isbn: 9783845347400

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СКАЧАТЬ sich in alle Richtungen fort.

      Tolden war wie benommen. Zögernd stemmte er sich auf Knien und Ellbogen hoch.

      »Er allein ist schuld!«, vernahm er Chrrtls aufgeregtes Keifen. »Ich habe euch gesagt, er bringt Unglück.«

      Die Ngomis umringten ihn. In einigen Gesichtern las Tolden Zorn und Verbitterung. Sie besaßen noch keine Erklärung für das, was eben geschehen war, aber sie hatten genug gesehen und gaben dem Daila die Schuld daran.

      Das Echsenwesen stellte sich schützend vor Tolden.

      »Ihm habe ich es zu verdanken, dass ich noch lebe. Lasst ihn also in Ruhe.«

      »Unsinn«, wehrte Musan'J'irkis ab. »Du stehst noch unter Schock, Torressam. Sonst würdest du erkennen, dass der Daila gewusst haben muss, was geschehen würde. Schließlich war er im richtigen Moment zur Stelle.« Er wandte sich an Tolden: »Bei uns ist es seit alters her Recht, dass ein Beschuldigter angehört wird.«

      »Seine Sabotage ist schändlich misslungen«, kreischte Chrrtl.

      »Ich wusste, was geschehen würde ...«, sagte Tolden.

      Ein Raunen brandete auf. Es klang drohend. Vergeblich versuchte der Daila, weiterzusprechen, aber erst als Musan'J'irkis um Ruhe heischte, wurde es leiser.

      »... deshalb bin ich hierhergekommen«, fuhr Tolden fort. »Um ein Unglück zu verhindern.«

      »Nur Scharlatane besitzen die Gabe, in die Zukunft zu sehen«, rief jemand. »Und ...« Das Wort hing inhaltsschwer im Raum.

      »Sprich es ruhig aus«, verlangte Tolden. »Ich bin kein Dämon, falls solche Geschöpfe aus der Phantasie rückständiger Völker überhaupt existieren. Ich habe geträumt, was geschehen würde, schlicht und einfach geträumt.«

      Chrrtls Gelächter sollte anstachelnd klingen. Es fand jedoch kaum Beachtung.

      *

      An Bord der STERNENLEUCHTEN herrschte Waffenstillstand, wenn man es so bezeichnen wollte. Im Gegensatz zu Chrrtl war Tolden mit diesem Zustand immerhin zufrieden. Obschon er sich mehr erwartet hatte, genügte es ihm, unbehelligt bis in die Nähe von Aklard gebracht zu werden. Mehr hatte er von Anfang an nicht gewollt. Und auf Marigans Planet, dem Ziel der Ngomis, würde er zweifellos Arbeit und ein Schiff nach Aklard finden.

      Nahezu zehn Tage hatte die Reparatur des Triebwerks in Anspruch genommen, zwei weitere Wochen währte nun schon die Fortsetzung des Fluges. Dabei wurde die Geschwindigkeit der STERNENLEUCHTEN erst allmählich gesteigert und erreichte noch längst nicht die alten Werte.

      »Vielleicht wird unser Frachter nie wieder so schnell sein wie zuvor«, hatte Musan'J'irkis irgendwann zu verstehen gegeben. »Nach jedem größeren Defekt haben die Aggregate an Leistung verloren.«

      Es gab Tage, an denen Tolden allein sein wollte und seine Kabine überhaupt nicht verließ. Meist kurz darauf hielt er sich aber stundenlang in der Zentrale auf und studierte die dortigen Sternenkarten. Die Entfernung nach Aklard schrumpfte langsam. Wenn die STERNENLEUCHTEN ihren Kurs unverändert beibehielt, würde sie lediglich noch zwei Sonnensysteme passieren.

      »Hat Chrrtl sich endlich beruhigt?«, wollte Tolden vom Kommandanten wissen.

      »Du darfst seine Vorurteile ruhig auf die leichte Schulter nehmen.« Musan'J'irkis grinste wissend. »Er wird sich wohl nie ändern. Aber jeder braucht irgend etwas, woran er glauben kann, selbst wenn es der größte Blödsinn ist.«

      Tolden nickte flüchtig. Er dachte daran, dass die Ngomis noch vor wenigen Tagen nahe daran gewesen waren, Chrrtls Argumentation zu übernehmen. Die dünne Tünche der Zivilisation blätterte mitunter eben verdammt schnell ab.

      Tolden begann zu schwitzen. Dabei war die Klimaanlage auf eine durchaus erträgliche Temperatur eingestellt.

      »Was ist mit dir?«, fragte Musan'J'irkis und bedachte ihn mit einem forschenden Blick.

      Ein eigenartiges Brennen breitete sich auf Toldens Brust aus. Als hätte jemand ein glühendes Zündholz auf der Haut ausgedrückt.

      »Du hast doch etwas«, forschte der Kommandant weiter.

      Tolden schüttelte den Kopf. »Mir ist nicht besonders gut, das ist alles.« Mit der Hand fuhr er unter die Kombination. Gleich darauf musste er sich einen Schrei verbeißen, hatte er doch das Gefühl, sich die Finger verbrannt zu haben.

      Der Schmerz auf seinem Brustbein wurde zunehmend stärker. Nur der Glücksstein konnte die Ursache dafür sein.

      Tolden glaubte, abwechselnd blass und blutrot zu werden. »Ich werde mich hinlegen«, stieß er gepresst hervor und wandte sich zum Gehen, bevor der Kommandant weitere Fragen stellen konnte.

      Ihm blieb keine Zeit, aufzuatmen, als das Zentraleschott hinter ihm zuschlug; das Brennen breitete sich rasch weiter aus. Tolden begann zu rennen. Er hatte seine Kabine noch nicht einmal erreicht, als er sich bereits des Oberteils der Kombination entledigte.

      Zum Glück begegnete ihm niemand. Ein rötliches Glühen strahlte von seiner Brust aus; der Glücksstein hatte zu pulsieren begonnen. Während das Blut dröhnend durch Toldens Schläfen pochte, wurde das Leuchten im Rhythmus seines Herzschlags intensiver.

      Er biss die Zähne zusammen. Endlich – das Schott zur Kabine. Er stürmte hindurch, kaum dass es sich weit genug geöffnet hatte. Erleichtert riss er sich den Glücksstein samt Kette vom Hals. Nur der Stein glühte vor Hitze. Auf der Brust hatte er eine handtellergroße, fast schon weiße Brandwunde hinterlassen.

      Vergeblich fragte Tolden sich, wodurch der Kristall zu einer derartigen Reaktion angeregt wurde. Das Pulsieren war ihm unheimlich.

      Mit fliegenden Fingern öffnete er die Kühlbox und warf den Glücksstein hinein. Anschließend begann er, in seinem Rucksack nach einem schmerzlindernden Medikament zu suchen.

      Ein fauchendes Geräusch, als würde jemand mit einem Schweißbrenner hantieren, ließ ihn herumfahren. Was er sah, entlockte ihm einen entsetzten Aufschrei.

      Das rote Leuchten breitete sich aus. Die vordere Verkleidung der Kühlbox war zu einem bizarren Metallklumpen zusammengeschmolzen. Die flüssige Legierung tropfte in stetem Rinnsal auf den Boden, wo sie blasenwerfend verdampfte.

      Tolden glaubte, seinen Augen nicht mehr trauen zu dürfen. Doch weder sein Blinzeln noch das energische Kopfschütteln änderten etwas daran, dass der glühende Stein langsam aus dem Innern des Kühlaggregats hervorschwebte. Die Kette hing schlaff herab.

      »Nein!«, stammelte Tolden. »Nein! Was soll das?«

      Ausgerechnet ihn hatten die unfassbaren Kräfte, die den Stein bewegten, sich als Ziel ausgesucht. Der Daila wich zurück, bis er die Wand im Rücken spürte. Sein Hals war wie zugeschnürt, er bekam kaum mehr Luft.

      Keine zwei Handbreit vor seinem Gesicht verharrte der Glücksstein.

      Auf einmal erschien Tolden die Bezeichnung wie der blanke Hohn. Wie viel Glück hatte der Kristall ihm bislang wirklich gebracht?

      4.

      An Bord der STERNENLEUCHTEN hatte es schon immer viel zu tun gegeben, aber erst recht seit dem Defekt im Konverter. Torressam СКАЧАТЬ