Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2). Hans Kneifel
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Читать онлайн книгу Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2) - Hans Kneifel страница 31

Название: Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2)

Автор: Hans Kneifel

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Atlan classics Paket

isbn: 9783845347400

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СКАЧАТЬ Leuchten ging von dem Kristall aus.

      Die STERNENLEUCHTEN befand sich noch immer im Zwischenraum. Wie viel Zeit mochte inzwischen vergangen und wie groß die Entfernung sein, die das Schiff zurückgelegt hatte? Musan'J'irkis musste Auskunft geben. Tolden ging auf das Schott zu, wollte in die Zentrale. Aber auch der Öffnungsmechanismus reagierte nicht; dafür erwies sich sogar die dicke, stählerne Wand als durchlässig. Der Daila zögerte nur einen kurzen Augenblick, bevor er entschlossen weiterging. Ein flüchtiger Widerstand war zu spüren, ganz so als tauche man in irgendeine Flüssigkeit ein. Dann veränderte sich die Umgebung.

      Für Tolden war es, als schwebe er zeitlos dahin, er empfand seine Bewegungen als zeitlupenhaft langsam, und lediglich das Leuchten des Glückssteins ließ ihn seine Umgebung erkennen. Ob der Stein die Energien des Linearraums absorbierte? Aber weshalb nicht schon bei den vorangegangenen Flügen mit mehrfacher Überlichtgeschwindigkeit? Oder bedurfte es, um eine Reaktion zu erzielen, eines bestimmten Sättigungsgrades? Tolden ahnte, dass er eine plausible Antwort wohl nie erhalten würde.

      Wo befand er sich?

      Eine Welt aus Gitterstäben war seine neue Umgebung, baumdicke, zerfurchte Säulen ragten auf, so weit er blicken konnte. Sie verloren sich irgendwo in der Unendlichkeit.

      Tolden begann zu rennen.

      Die Gitterstruktur wurde rasch größer, je weiter er kam. Bald befanden sich nur noch wenige Säulen in seinem Sichtkreis; ihre Oberflächen und vor allem die Nahtstellen, an denen sie verbunden waren, erinnerten mehr und mehr an die zerklüftete Landschaft eines atmosphärelosen Mondes.

      Panik breitete sich in Toldens Denken aus. War die STERNENLEUCHTEN auf einem unbekannten Himmelskörper gestrandet? Dann würde er Aklard nie erreichen.

      Seine Finger verkrampften sich um den Glücksstein, der inzwischen Eisestemperatur besaß. Obwohl er stehen blieb, stürzte er unaufhaltsam weiter auf eine der Gitteröffnungen zu, die sich wie ein alles verschlingender Moloch vor ihm auftat. Kilometerdick mussten die metallenen Begrenzungen bereits sein, die von ausgedehnten Höhlensystemen durchzogen wurden.

      Vergeblich sträubte der Daila sich gegen den Sog, der ihn erfasst hatte. Erst als sich weit vor ihm ein Fleck fahler Helligkeit abzuzeichnen begann, wurde er ruhiger.

      Die Helligkeit breitete sich aus wie die Morgendämmerung an einem nebligen Morgen. Annähernd kugelförmige Konturen zeichneten sich darin ab.

      Planeten?

      Sie bewegten sich rasend schnell, doch allem Anschein nach auf wohlgeordneten Bahnen.

      Ehe Tolden weiter darüber nachdenken konnte, ob er sich ungeschützt im luftleeren Raum befand, fiel er an den ersten Welten vorbei. Sie besaßen in der Tat erkennbare Oberflächenkonturen, von einigen schimmerten sogar blaue Ozeane herauf.

      Tolden stürzte dem Leuchten im Zentrum entgegen. Er wollte schreien, aber die Furcht lähmte seine Stimmbänder. Wie ein winziger Meteor würde er in der Korona der Sonne verglühen.

      Entsetzt stellte der Daila fest, dass mehrere Sonnen sich gegenseitig umkreisten. Je näher er kam, desto deutlicher erkannte er aber auch, dass zwischen ihnen eine weite Leere gähnte.

      Die Kälte des Glückssteins in seiner Rechten wurde unerträglich. War dieser kleine Kristall an allem schuld? Impulsiv schleuderte Tolden ihn von sich. Er hatte nichts mehr zu verlieren, und Aklard war wohl so oder so unerreichbar geworden.

      *

      Sein Körper fühlte sich an, als wäre er gnadenlos zusammengestaucht und anschließend auf einer Streckbank wieder zu seiner ursprünglichen Größe gedehnt worden. Jeder Herzschlag schien das Blut siedendheiß durch die Adern zu pumpen, und in den Schläfen dröhnte es schlimmer als das Tosen einer Springflut an felsiger Küste.

      Das Gefühl, in einen endlosen Abgrund zu stürzen, wich nur zögernd. Zurück blieben eine schmerzhafte Verspannung der Muskeln und ein drängendes Würgen im Magen.

      Vor seinen Augen tanzten grell bunte Ringe einen verwirrenden Reigen. Mühsam versuchte er, die bleischweren Lider wenigstens einen Spalt weit zu öffnen. Es gelang ihm zwar nur unvollkommen, aber die blendende Lichtfülle ließ dennoch Tränen in seine Augen schießen. Ein schmerzerfülltes Stöhnen rang sich über seine Lippen.

      Das einsetzende Rumoren, begleitet von merklichen Vibrationen des Bodens, weckte Toldens Erinnerung. Die Konverter des Unterlichtantriebs waren soeben angesprungen. Das bedeutete, dass die STERNENLEUCHTEN den Linearraum verlassen hatte.

      Toldens Hände zuckten zur Brust empor, tasteten dann den Hals entlang. Der Glücksstein, für den er auf Cirgro sein ganzes Vermögen ausgegeben hatte, war samt der Kette verschwunden.

      Er selbst hatte ihn fortgeworfen – und Augenblicke später war plötzlich alles anders gewesen.

      Tolden bemühte sich, weniger hastig zu atmen. Irgendwie würde er schon über den Verlust des Steines hinwegkommen. Nur dass er sein Leben gerettet hatte, zählte.

      Der Daila lag neben dem noch immer geschlossenen Schott. Als er aufstehen wollte, ließ ein jäher Schwächeanfall ihn taumeln. Er musste an der Wand Halt suchen. Ein Blick auf seine Armbanduhr zeigte ihm, dass diese stehen geblieben war. Vorausgesetzt, das Digitalchronometer über dem Bett zeigte die richtige Zeit an, waren inzwischen nicht einmal zehn Minuten vergangen. Vielleicht hatte die STERNENLEUCHTEN in dieser Spanne fünf Lichtjahre zurückgelegt, kaum aber mehr als das Doppelte.

      Toldens Hals war ausgetrocknet, die Zunge klebte am Gaumen. Schwerfällig wandte er sich um, wollte der Kühlbox ein frisches Getränk entnehmen. Dabei fiel sein Blick auf die Kette, die halb unter dem aufgeklappten Bett lag.

      Bilder der Erinnerung drängten sich in sein Bewusstsein: Er sah sich selbst, als er die Kette mit dem Glücksstein von sich schleuderte.

      Wie sie unter dem Bett lag, konnte sie nur von da aus geworfen worden sein, wo er die Besinnung wiedererlangt hatte.

      Tolden stutzte. Zögernd fuhren seine Finger über die Wand. Sie war glatt, ohne spürbare Unebenheiten.

      Wieder war ihm, als zögen die Bilder eines Films an ihm vorbei.

      Die Wand hatte keinen Widerstand geboten – ganz so, als hätte ihre atomare Struktur jeden Zusammenhalt verloren gehabt. War er, anstatt durch sie hindurchzutreten, in sie eingedrungen?

      Gab es einen Mikrokosmos?

      Tolden bedachte den Glücksstein mit einer Reihe überaus misstrauischer, zugleich aber auch nachdenklicher Blicke, ehe er sich doch dazu durchrang, ihn wieder umzuhängen. Die Heimkehr nach Aklard war ihm wichtiger als das Risiko, das er möglicherweise einging. Falls der Kristall nicht nur in der Lage war, die Psi-Kräfte dailanischer Mutanten zu absorbieren, sondern zudem über andere, unbekannte Fähigkeiten verfügte, befand er sich eben wieder in Gefahr. Ihm blieb keine andere Wahl.

      Hastig öffnete Tolden die Kühlbox und entnahm ihr ein alkoholisches Getränk. Er trank ohne abzusetzen, aber wesentlich besser fühlte er sich danach nicht. Er gewann nur ein wenig Abstand zu den Geschehnissen. Und er begann sich zu sagen, dass man ihn auf Cirgro auslachen und einen Narren schimpfen würde, sobald er von solchen Befürchtungen berichtete. Kein Daila würde bereit sein, einer haarsträubenden Spekulation wegen auf seinen Glücksstein zu verzichten. Immerhin war er selbst das beste Beispiel dafür.

      Außerdem – bestand wirklich eine Gefahr? Je länger СКАЧАТЬ