Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2). Hans Kneifel
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Читать онлайн книгу Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2) - Hans Kneifel страница 226

Название: Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2)

Автор: Hans Kneifel

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Atlan classics Paket

isbn: 9783845347400

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СКАЧАТЬ den einzigen Beruf aus, den es bei ihrem Volk gab – und sie hielten sich dabei an strenge Regeln. Nein, sie waren keine Kriminellen. In ihrer Nähe mussten andere Intelligenzen lediglich alles festhalten, was sie sich nicht gern stehlen lassen würden.

      Das war schon verzwickt. Ich fühlte mich direkt wohl dabei, dass die beiden Saltics jetzt mit uns verbündet waren. Verbündete bestahlen sich schließlich nicht gegenseitig. Oder doch?

      Verstohlen tastete ich die Außenausrüstung meines Raumanzugs ab – und hörte sofort damit auf, als Sutok mir einen tadelnden Blick zuwarf.

      »Fertig!«, meldete Goman-Largo über die Helm-zu-Helm-Verbindung.

      Das Außenschott der fremden Schleuse schloss sich. Kurz darauf füllte sich die Kammer mit Nebel, der sich aber bald wieder verflüchtigte. Die Außenanzeigen des Anzugs verrieten mir, dass sich die Kammer mit einer zufriedenstellend klimatisierten Sauerstoffatmosphäre gefüllt hatte und unter fast genau dem Druck stand, der an Bord der STERNENSEGLER herrschte.

      Als das Innenschott sich öffnete, aktivierte ich mein Gravojet-Aggregat und flog an den Saltics und meinem Modulmann vorbei ins Innere des Schiffes.

      »Was soll das?«, protestierte Goman-Largo.

      Ich antwortete nicht darauf. Schließlich konnte ich ihm nicht gut verraten, dass ich es getan hatte, um ihn davor zu bewahren, sich dem Risiko der Vorhut auszusetzen.

      Ich erschrak, kaum dass ich das gedacht hatte, denn mir fiel knisterkalt ein, dass ich mich dafür diesem Risiko ausgesetzt hatte.

      Ich bremste ein bisschen ab. Aber der Tigganoi holte dadurch viel zu schnell auf. Kurzentschlossen beschleunigte ich. Vor mir tauchte eine Kreuzung auf. Ich bremste erneut, bog nach links ab und beschleunigte abermals. Bei der nächsten Kreuzung bog ich nach rechts ab, dann wieder nach links – und dann öffnete sich vor mir ein breites Panzerschott.

      Normalerweise hätte ich angehalten, um die Lage erst einmal zu sondieren. Doch Goman-Largo holte bereits wieder auf – und ich wusste, dass er nicht neben mir anhalten, sondern einfach weiterfliegen würde.

      Deshalb flog ich ebenfalls weiter und durch die Öffnung.

      Ich sah sofort, dass es sich um eine Steuerzentrale handelte, denn bei meinem Einflug schaltete sich die Beleuchtung ein. In blassblauem Licht erkannte ich niedrige Schaltpulte an den Wänden, dunkle Bildschirme und vor den Schaltpulten eine lückenlos rundum führende Metallleiste, deren zirka zwanzig Zentimeter hohe und zehn Zentimeter breite Oberfläche dicht mit weißen, rund zwei Zentimeter hohen Borsten besetzt war.

      Das war alles.

      Enttäuscht landete ich und schaltete mein Gravojet-Aggregat aus.

      »Was sagst du dazu?«, wandte ich mich an Goman-Largo.

      Erst, als ich keine Antwort erhielt, sah ich mich um.

      Doch mein Modulmann war nicht da.

      Ich schaltete das Helmfunkgerät auf maximale Leistung und rief erneut nach dem Tigganoi. Aber auch diesmal bekam ich keine Antwort.

      Anfangs glaubte ich an einen Scherz meines Partners.

      Doch als sich die beiden Saltics auch nicht meldeten – auch dann nicht, als ich mich direkt an sie wandte –, begann ich zu ahnen, dass es ernst war, bitterernst.

      *

      Eine Viertelstunde später bekam ich es mit der Angst zu tun.

      Ich hatte die Zentrale verlassen und alle Korridore des fremden Raumschiffs durchsucht, ohne Erfolg. Es gab weder eine Spur von der früheren Besatzung noch von meinem Modulmann oder den beiden Saltics.

      Eine Weile überlegte ich, ob ich mich an Anima um Hilfe wenden sollte. Ich verwarf es wieder. Erst hatten wir die Hominidin mattgesetzt und uns davongestohlen, da konnte ich doch jetzt nicht um Hilfe bitten.

      Aber irgend etwas musste ich unternehmen.

      Ich kehrte in die Steuerzentrale zurück, balancierte mit den rechten Gliedmaßen auf den Borsten der Rundumleiste entlang und versuchte, mich mit den Leuchtscheiben, Sensorplatten und Justierungsrollen auf den Schaltpulten vertraut zu machen.

      Es wollte mir nicht gelingen. Vielleicht hätte ich durch Herumprobieren herausbekommen, welchem Zweck diese Dinge dienten, aber davor schrak ich zurück. Nicht, weil ich um mich selbst gefürchtet hätte, sondern weil ich fürchtete, etwas auszulösen, das meinen Gefährten schaden könnte.

      Schließlich aber wusste ich mir doch keinen anderen Rat mehr, als einen Versuch zu wagen.

      Ich ging sehr langsam vor. Aber als zirka hundert Kontrolllampen leuchteten und auf rund dreißig Monitoren das – wenn auch für mich unverständliche – Innere von Aggregaten zu sehen war, wurde ich mutiger.

      Ich hämmerte mit den versteiften Tastfäden meiner Vordergliedmaßen wahllos auf den Leuchtscheiben und Sensorplatten von fünf Schaltpulten herum.

      Mit erstaunlichem Erfolg.

      Plötzlich leuchteten über der untersten Bildschirmreihe Wandung und Decke der Zentrale gleich der Kuppel eines Tempels auf. Es schien sich um einen einzigen riesigen Bildschirm zu handeln.

      Unwillkürlich erwartete ich, darauf die STERNENSEGLER, die gelbrote Sonne Muruth und vielleicht auch noch den Planeten Cirgro zu sehen. Aber alles, was ich darauf entdeckte, war eine scheinbar bis ins Unendliche reichende dunkelblaue Platte aus glasartig aussehendem Material, das von Myriaden von Sprüngen durchzogen war.

      Ich zog meine Sensorstäbchen ein, fuhr sie wieder aus und betastete sie mit den Tastfäden meiner Vordergliedmaßen. Sie schienen in Ordnung zu sein.

      Bis auf den Umstand, dass sie etwas wahrnahmen, was es gar nicht gab. Schließlich wusste ich genau, was sich außerhalb des fremden Schiffes befand.

      Ich war ja von außerhalb gekommen.

      Mit einemmal wusste ich, was ich zu tun hatte. Es war das einfachste von der Welt. Ich brauchte nur das fremde Schiff zu verlassen, um festzustellen, ob es dort den Weltraum oder eine unendlich große, dunkelblaue Platte gab.

      Gesagt, getan!

      Nach einem letzten Rundblick verließ ich die Zentrale wieder. Die angrenzenden Korridore waren dunkel wie zuvor, aber ich hatte ja meine leistungsfähige Lampe, die schon fast ein kleiner Scheinwerfer war. Ihr Licht reichte völlig aus, obwohl ich auch ohne ausgekommen wäre.

      Ich schaltete wieder mein Gravojet-Aggregat ein und flog los. Doch anscheinend hatte ich bei den Kreuzungen nicht besonders gut aufgepasst, denn als ich dachte, die Schleuse erreicht zu haben, durch die meine Gefährten und ich hereingekommen waren, tauchte statt dessen eine weitere Kreuzung auf.

      Ich nahm es nicht tragisch und flog unverdrossen weiter. Aber als nach jener Kreuzung die nächste auftauchte und danach die übernächste, wurde mir doch allmählich mulmig.

      Dennoch konnte ich mich nicht dazu überwinden, mein Helmfunkgerät auf Hyperwelle zu schalten und nach Anima zu rufen. Wenn ich das tat, so fürchtete ich, würde sich schließlich herausstellen, dass ich mich nur in den Korridoren verflogen hatte und dass Goman-Largo und die beiden Saltics sich vorübergehend in einem gegen Normalfunkwellen abgeschirmten Raum befunden hatten. СКАЧАТЬ