Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2). Hans Kneifel
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Читать онлайн книгу Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2) - Hans Kneifel страница 230

Название: Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2)

Автор: Hans Kneifel

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Atlan classics Paket

isbn: 9783845347400

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СКАЧАТЬ geküsst, wenn ich gewusst hätte wohin. Da zerbrach ich mir den Kopf darüber, wie ich meine Gefährten zum Flug nach Cirgro bewegen konnte – und dann stellte sich heraus, dass sie das inzwischen selber wollten.

      Ich fing den Tigganoi auf, als er zusammensackte. Er war tatsächlich am Ende seiner Kräfte. Etwas musste ihn physisch und psychisch ausgelaugt haben. Sein Gesicht sah ganz grau und eingefallen aus – und die Augen wirkten, als hätten sie in die Abgründe von Raum und Zeit gesehen.

      Wann hatte er sich dermaßen verausgabt?

      Er und Neithadl-Off und die beiden Saltics konnten doch frühestens vor einer Minute in das Wrack umgestiegen sein – und da sie jetzt schon zurückkehrten, waren sie sofort wieder umgekehrt.

      Es sei denn, die Zeit wäre manipuliert worden!

      Ich erschauderte, dann packte ich den Modulmann, legte ihn mir über die Schulter und lief wieder in Richtung Zentrale.

      »Versucht, die Blockierung des Unterlichtantriebs zu beheben!«, hörte ich die Vigpanderin den Saltics zurufen, dann kam sie hinter mir und dem Modulmann her.

      In der Zentrale bettete ich Goman-Largo behutsam auf einen zurückgeklappten Kontursessel.

      »Was ist mit ihm passiert?«, wandte ich mich danach an Neithadl-Off. »Was braucht er? Alkohol? Ich habe bei den Vorräten ein paar Flaschen hochprozentiger geistiger Getränke gefunden.«

      »Gib mir zwei Flaschen!«, pfiff die Vigpanderin.

      Ich zögerte einen Moment, weil mir zwei Literflaschen 50-prozentigen Alkohols ein wenig viel für einen Hominiden von höchstens 70 Kilogramm Körpergewicht erschienen, doch dann gab ich mir einen Ruck und holte das Gewünschte aus einem Wandschrank.

      Neithadl-Off hatte unterdessen den Druckhelm Goman-Largos zurückgeklappt und auch das Gesichtsstück ihres Schutzanzugs geöffnet. Als ich die beiden Flaschen neben sie stellte, schraubte sie den Verschluss der einen ab, fuhr zwei Saugröhrchen aus ihrer Mundleiste und leerte die Flasche, bevor ich recht begriff, was ich sah.

      Sie schien eine Alkoholikerin zu sein!

      Als sie nach der zweiten Flasche griff, wollte ich sie daran hindern, auch sie zu öffnen, aber sie stieß einen dermaßen schrillen Pfiff aus, dass ich erschrocken zurückfuhr.

      Im nächsten Moment hatte sie ein paar Tropfen Alkohol über Goman-Largos Gesicht gespritzt. Den Rest verleibte sie sich selbst ein. Anschließend verrieb sie die Alkoholspritzer auf dem Gesicht des Tigganois mit den Tastfäden ihrer Vordergliedmaßen.

      »Spürst du keine Wirkung?«, erkundigte ich mich verblüfft.

      »Doch«, antwortete Neithadl-Off. »Die Spitzen der Tastfäden werden ganz warm.«

      »Ich meine in dir?«, stellte ich richtig. »Hast du keine Gleichgewichtsstörungen, sind deine Wahrnehmungen nicht getrübt und leidest du nicht an einer Verlangsamung deiner Reflexe?«

      »Oh!«, pfiff die Vigpanderin. »Das meinst du. Da kann ich dich beruhigen. Alkohol ist für Vigpanderinnen kein Nervengift wie für andere Lebewesen. Im Gegenteil, unser Metabolismus braucht ab und zu die Zuführung einer größeren Menge Alkohol, um einwandfrei funktionieren zu können. Die zeitlichen Abstände können aber sehr groß sein, denn wir speichern ihn in speziellen Gewebssektionen.«

      »Aha!«, entfuhr es mir.

      Vielleicht hätte ich noch etwas zu diesem Thema gesagt, aber da kam der Tigganoi wieder zu sich – und ich besann mich darauf, dass es wichtigere Dinge zu erörtern gab als metabolische Eigenheiten.

      Vor allem aber gab es wichtigere Dinge zu tun!

      »Ich will nicht genau wissen, was in letzter Zeit alles geschehen ist«, sagte ich eindringlich zu Goman-Largo. »Ich will nur wissen, ob wir endlich nach Cirgro weiterfliegen und dort landen können.«

      Der Tigganoi seufzte, schloss die Augen und öffnete sie wieder.

      »Danke, Prinzessin!«, wandte er sich an die Vigpanderin, dann sah er mir voll ins Gesicht. »Wir sind hier, weil wir dich nach Cirgro begleiten wollen, Anima«, sagte er klar und bestimmt. »Sobald Navak und Sutok die Blockierung des Unterlichtantriebs behoben haben, kann es weitergehen.«

      Ich atmete auf.

      In diesem Augenblick war mir alles egal, was in den letzten Minuten (oder waren es Stunden oder gar Tage gewesen?) geschehen war. Es zählte nur noch, dass der Tigganoi, die Vigpanderin und ich wieder an einem Strang zogen.

      »Ihr seid wirklich die besten Freunde, die ich je besaß«, erklärte ich.

      Ich wandte den Kopf, als ich Geräusche am Schott hörte.

      Es waren die beiden Saltics.

      »Wir können aufbrechen«, teilte Sutok uns mit.

      9.

      Bericht Goman-Largo

      Mir war immer noch, als wäre mein Bewusstsein temporal gespalten, aber ich konnte diese Beeinträchtigung kompensieren, wenn ich meine Erinnerungen an die Geschehnisse auf dem Temporalschleusenschiff zurückdrängte.

      »Bringt mich ins Solo-Cockpit!«, bat ich.

      »Sutok, Navak!«, pfiff Neithadl-Off.

      Ihr Atem streifte mich dabei. Unwillkürlich schloss ich die Augen, als ich den intensiven Alkoholdunst in die Nase bekam. Es war, als wäre ich in ein halbgefülltes 1000-Liter-Fass Branntwein gefallen. War es möglich, dass meine Vigpanderin Alkohol verkonsumiert hatte? Wenn ja, dann musste es sich um eine gehörige Menge gehandelt haben.

      Ich zwang mich dazu, auch daran nicht zu denken.

      Die beiden Saltics hoben mich aus dem Sessel und trugen mich zur Solo-Kanzel. Es war ein wenig deprimierend, so schlapp zu sein, dass ich nicht allein gehen konnte, aber es ließ sich nicht ändern. Zwar waren es meine Module gewesen, die die Lage bereinigt hatten, aber die dazu benötigte Energie hatten sie mir entzogen.

      Als ich im Sessel des Cockpits saß, war mir, als flösse mir von den Geräten ringsum neue Kraft zu. Ich konnte die Arme wieder bewegen – und ich setzte mich in Positur, um die Druckleisten, die Sticks und die Sensorschaltungen bedienen zu können.

      »POSIMOL spricht!«, meldete sich die Bordpositronik mit verzerrter Stimme. »Du musst den gelben Sensorpunkt rechts von deinem rechten Daumen berühren, wenn du das Schiff übernehmen willst, Modulmann!«

      Ich ließ es mir nicht zweimal sagen.

      Sofort nach der Berührung erwachten die Instrumente der Kanzel zu ihrem elektronischen und positronischen Leben. Ich sah auf den Bildschirmen der Außenbeobachtung, dass die gelbrote Sonne Muruth an Steuerbord im Raum stand, während an Backbord voraus eine blauweiße Planetenkugel schwebte.

      Cirgro!

      »Beeile dich, bitte!«, hörte ich Anima flüstern.

      Ich erwiderte nichts darauf, sondern konzentrierte mich ganz auf die Steuerung der STERNENSEGLER. Das Impulstriebwerk im Heck des Schiffes schickte seine Korpuskularstrahlung als unglaublich dichte Energielanze ins All und stieß sich daran СКАЧАТЬ