Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2). Hans Kneifel
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Читать онлайн книгу Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2) - Hans Kneifel страница 229

Название: Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2)

Автор: Hans Kneifel

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Atlan classics Paket

isbn: 9783845347400

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СКАЧАТЬ Haar, eine gebogene Nase, einen schmallippigen Mund und irgendwie hypnotisierend blickende wasserhelle Augen!

      Goman-Largos Gesicht!

      Aber das konnte nicht sein.

      Goman-Largo konnte mir nicht die Fähigkeit, ihn mit Hilfe eines Hyperschallkodes zu retten, eingegeben haben, denn das hätte bedeutet, dass er irgendwann einen Blick in die Zukunft getan hatte – beziehungsweise auf die Zeitebene, auf der sich das alles »jetzt« abspielte.

      Oder doch?

      Mit schmetterndem Krachen implodierte die Atomwolke, formte dabei Bilder, die mich umtanzten und mir den Eindruck eines sich langsam ordnenden Infernos vermittelten.

      Anschließend »gefror« alles ...

      *

      »Schnell!«, rief Goman-Largo. »Beeilt euch!«

      Die beiden Saltics und ich standen in einem Korridor des fremden, verlassenen Raumschiffs, das unkontrolliert durch das Muruth-System driftete.

      Hinter uns lag die erste Kreuzung, seltsam verschwommen wirkend, als wehten Nebelschleier aus ihren Korridoren.

      Vor uns befand sich die Schleusenkammer. Ihr Innenschott war geöffnet. Aber ihr Außenschott war geschlossen – und zwischen beiden Schotten stand der Tigganoi und winkte heftig.

      Meine Gedanken wirbelten durcheinander.

      Wäre ich keine Parazeit-Historikerin gewesen, ich hätte das, was ich soeben erlebte sowie meine jüngsten Erinnerungen an die Vergangenheit oder Zukunft für absolut unmöglich gehalten.

      So aber wusste ich, dass es nicht prinzipiell unmöglich war – wenn auch nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen. Zu jenen Voraussetzungen aber gehörten ganz sicher die Module eines Spezialisten der Zeit und ein gespeichertes psychisches Potenzial, das es – vielleicht nur ein- oder zweimal im Leben – ermöglichte, diese Module einzusetzen, um einen verhängnisvollen multitemporalen Vorgang anzuhalten und seine Auswirkungen noch in ihren Anfängen rückgängig zu machen.

      Das Resultat würde allerdings davon abhängen, ob die winzige Zeitspanne, die den beiden Saltics und mir verblieb, um uns in das sich rückbildende Raum-Zeit-Gefüge wiedereinzugliedern, von uns auch optimal genutzt wurde.

      Ich schaltete an meinem Gravojet-Aggregat.

      Es funktionierte nicht.

      Die Kausalitäten waren umgekrempelt!

      Ich strampelte mit den Gliedmaßen. Das funktionierte. Kein Wunder, denn meine Gliedmaßen, ich und die Energie, die uns innerlich und äußerlich bewegten, waren eine Einheit.

      Der Tigganoi streckte mir die Hand entgegen. Ich ergriff sie mit den beiden Vordergliedmaßen und klammerte mich fest, während Navak und Sutok sich hinter mir verformten und sich wanden, um mich zu erreichen und sich von mir mitziehen lassen zu können.

      Goman-Largo warf sich rückwärts.

      Die beiden Saltics und ich fielen über ihn – und in die Schleusenkammer des fremden Schiffes hinein.

      Vor uns öffnete sich das Außenschott. Licht fiel herein. Es kam aus der offenen Schleusenkammer des Notausstiegs der STERNENSEGLER. Mir vermittelte es ein Gefühl naher Rettung. Es spielte für mich keine Rolle, ob der Notausstieg die ganze Zeit über offengestanden hatte oder ob er eben erst oder schon wieder aufgeglitten war. Temporalphänomene überschnitten sich meist, wenn sie harmonisiert wurden oder in einer Katastrophe endeten.

      Als wir die Grenze zwischen dem offenen Außenschott des fremden Schiffes und dem der STERNENSEGLER überquerten, herrschte für kurze Zeit Schwerelosigkeit, dann umfing uns wieder die gewohnte Schwere unseres Schiffes.

      Hinter uns schloss sich das Außenschott der STERNENSEGLER.

      Kurz zuvor sah ich noch, wie das fremde Schiff verging. Dabei wurde mir klar, dass das Gefühl, das ich vor der »Wiederherstellung« des Raum-Zeit-Gefüges gehabt hatte, nämlich dass alles gefror, mich nicht getäuscht hatte – denn das fremde Schiff bestand aus meiner derzeitigen Perspektive tatsächlich aus den mitten in der Expansionsbewegung »gefrorenen« und dadurch für kurze Zeit an ihre alten »Orte« zurückgekehrten Atomen.

      Aber die Energie, die bei dieser Kontraktion von Raum und Zeit erfolgt war, forderte ihr Opfer.

      Sie »fraß« das fremde Schiff sozusagen auf, indem es seine Materie so übergangslos verdunsten ließ, wie Eis in der Sonnenstrahlung verdunstete ...

      8.

      Bericht Anima

      Endlich war es mir gelungen, die Monitore zur Überwachung des Schiffsinnern zu aktivieren, obwohl POSIMOL immer noch schwieg.

      Fieberhaft musterte ich die Bildschirme, verstellte Schärfen und justierte Blickwinkel. Ich musste wenigstens Goman-Largo und Neithadl-Off wiederfinden, denn ich war sicher, dass sie für das Anlegen an dem fremden Schiffswrack verantwortlich waren.

      Auf dem Monitor, der den Maschinenraum abbildete, entdeckte ich die erste Spur von ihnen: schlecht befestigte Abdeckplatten, Prozessorabschottungen und verschiedene Werkzeuge.

      Jemand hatte die Maschinen manipuliert!

      Aber wohin waren meine Partner und die beiden Saltics anschließend verschwunden?

      Eine Ahnung ließ mich eine der Überwachungselektroniken auf den Notschacht zwischen Triebwerksreaktor und den Triebwerkssteuersystemen justieren.

      Als das untere Ende des Notschachts auf einem Bildschirm auftauchte, hatte ich die Spur der Vermissten. Das Innenschott des Notschachts zeigte nämlich durch eine Leuchtplatte an, dass das Außenschott geöffnet und in dieser Stellung arretiert war.

      Das konnte nur eines bedeuten!

      Die Vermissten waren auf das Wrack umgestiegen!

      Ich zögerte keinen Augenblick, sondern stürmte aus der Zentrale und in den Korridor hinein, der zum Maschinenraum führte. Hinter mir trappelten Hufe. Das Einhorn folgte mir als getreuer Paladin.

      Im Maschinenraum angekommen, schloss ich meinen Druckhelm und überlegte, wie ich Goman-Largo und Neithadl-Off dazu bringen konnte, auf eine gründliche Durchsuchung des Wracks zu verzichten und statt dessen sofort auf die STERNENSEGLER zurückzukommen. Ich brauchte sie hier, denn ohne ihre Hilfe konnte ich die Manipulationen der Aggregate nicht so schnell rückgängig machen wie es geschehen musste, um den Flug nach Cirgro schnellstens fortzusetzen.

      Denn dort wartete Atlan auf mich – und er befand sich in Not. Seine Hilferufe hallten unüberhörbar durch mein Bewusstsein.

      Ich brachte meine Überlegungen jedoch nicht zu Ende, denn als ich eben in den Notschacht absteigen wollte, öffnete sich an seinem Boden das Innenschott.

      Für einen Moment drehte sich alles vor mir, dann sah ich den Tigganoi mit verzerrtem Gesicht auf mich zuwanken, gefolgt von Neithadl-Off und den Meisterdieben.

      »Schnell!«, pfiff die Vigpanderin. »In die Zentrale! Wir müssen sofort nach Cirgro fliegen – und mein Modulmann braucht dringend etwas zur Stärkung!«

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