Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2). Hans Kneifel
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Читать онлайн книгу Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2) - Hans Kneifel страница 228

Название: Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2)

Автор: Hans Kneifel

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Atlan classics Paket

isbn: 9783845347400

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СКАЧАТЬ er eine Zeitschleuse passiert hatte.

      Genau das aber war mit mir geschehen.

      Das bewies zweierlei: Zum einen, dass dieses Schiff wirklich ein Wrack war und wegen Untauglichkeit eigentlich längst verschrottet gehört hätte – und zum anderen, dass die, die es zur Zeit benutzten, keine oder wenig Ahnung vom Umgang mit Temporalgerät hatten.

      Es schien ihnen nichts auszumachen, dass sie mit ihren unfachmännischen Manipulationen ein Zeitparadoxon heraufbeschwören konnten, das nicht nur die Existenz der davon direkt Betroffenen in Frage stellte, sondern als Folge einer temporalen Kettenreaktion die Existenz Tausender noch Unbeteiligter.

      Wer das riskierte, der musste allerdings schwerwiegende Gründe dafür haben – und wenn ich ein Zeitparadoxon mit unkalkulierbaren direkten und indirekten Folgen verhindern wollte, dann musste ich diese Gründe herausfinden und sie eliminieren, um die Unbekannten von dem Zwang zu befreien, weiter mit gefährlichem Temporalgerät zu spielen.

      Das hieß im Klartext: Ich musste denjenigen, die Neithadl-Offs, meine und die Existenz der beiden Saltics auf unserer Zeitebene bedrohten, helfen, damit sie auf diese Bedrohung verzichten konnten.

      Ich kauerte mich auf den Boden und dachte nach ...

      *

      Wie lange ich so gehockt hatte, hätte ich hinterher nicht sagen können, da ich vorher nicht auf den Chronographen gesehen hatte.

      Aber plötzlich leuchtete es gleich einer Supernova in meinem Bewusstsein auf.

      Ich wusste, was die Unbekannten bezweckten.

      Es war im Grunde genommen etwas ganz Einfaches, das nur dadurch verschleiert worden war, weil die Unbekannten sich dafür einer so komplizierten Methode bedient hatten – einer Methode, die sie nur stümperhaft beherrschten.

      Sie wollten verhindern, dass Neithadl-Off, die beiden Saltics und ich auf die STERNENSEGLER zurückkehrten.

      Folglich hatten sie es auf die STERNENSEGLER abgesehen.

      Oder auf Anima, die zur Zeit allein auf unserem Schiff war.

      Ich wurde noch nachdenklicher, denn meine Überlegungen führten mich zu den seltsamen Ereignissen zurück, die sich an Bord der STERNENSEGLER zugetragen hatten, seit wir vor dem Muruth-System angekommen waren.

      Geisterhafte Erscheinungen hatten an Bord herumgespukt, hatten POSIMOL beeinflusst und die Vigpanderin, mich und die beiden Saltics terrorisiert.

      Nein, die beiden Saltics eigentlich weniger – und Anima schon gar nicht.

      Ganz im Gegenteil. Im Nachhinein erschien es mir, als wäre Anima weitgehend von den Einflüssen verschont geblieben, die doch nur einen Sinn ergaben: die Betroffenen von der weiteren Annäherung an Cirgro abzuhalten. Anima schien sogar eher ermuntert worden zu sein, ins Muruth-System einzufliegen und auf Cirgro zu landen.

      Alle anderen Intelligenzen wurden nach Möglichkeit abgeschreckt; das bewiesen auch die vielen Raumschiffswracks, die das Muruth-System umgaben wie eine Kometenwolke.

      War das Muruth-System, war Cirgro etwa eine Falle, in der sich nur Anima fangen sollte?

      Mir wurde plötzlich klar, dass sich die Hominidin in größter Gefahr befand.

      Wir durften sie nicht allein einem ungewissen Schicksal überlassen.

      Ich stand auf und konzentrierte mich so fest wie noch nie auf meine Module.

      Wenn mir auf diesem Temporalschleusenschiff etwas helfen konnte, dann waren es jene biologisch gewachsenen und mir genotronisch aufgepfropften winzigen Funktionseinheiten, die mich zum Modulmann gemacht hatten.

      Ich spürte, wie die fünfdimensionale, quasi-seelische Rückkopplung mit ihnen sich intensivierte. Es war, als rollten die Wogen eines kochend heißen Meeres wieder und wieder über mich hinweg und ließen dabei paradoxerweise meine inneren Organe zu Eis erstarren.

      Jäh durchfuhr mich eine Erinnerung gleich einer sonnenheißen Lanze aus komprimierten und mit Sextadimkräften »geschmiedeten« Korpuskeln.

      Solche Empfindungen hatten mich bewegt, kurz bevor ich von Agenten des Ordens der Zeitchirurgen überwältigt und in Stasis versetzt worden war!

      Ich musste damals ein ähnliches Problem zu lösen versucht haben, wie das, dem ich mich jetzt gegenüber fand.

      Damals hatte ich es nicht gelöst.

      Aber heute ging es nicht nur um meinen Auftrag und mich, sondern auch um die Sicherheit meiner Vigpanderin!

      Etwas, das mich gleich einem unsichtbaren Kokon eingehüllt hatte, zerbrach. Im selben Moment hatte ich etwa ein Dutzend hochwertiger Module unter direkter und absoluter Kontrolle. Es war ein einmaliges Erlebnis für mich. Meine Fähigkeiten steigerten sich innerhalb von Sekundenbruchteilen um ein Vielfaches.

      Ich griff hinaus in Zeit und Raum, zerschmetterte die stümperhaften Kräfte, die die Zeitschleusen unter ihrer Kontrolle zu halten versuchten, neutralisierte die Prä-Paradoxe, die sich herauszubilden begannen, und fügte alles wieder zu dem Raum-Zeit-Muster zusammen, das das Gleichgewicht der Kräfte im Universum sicherte.

      Ich triumphierte.

      Und starb ...

      7.

      Bericht Neithadl-Off

      Ich sank in mich zusammen, als ich fühlte, wie ein imaginärer Sternenkrafthammer aus dem Nichts über mir herniederfuhr.

      Die dunkelblaue Platte zerbarst und verwandelte sich in eine rasch expandierende Wolke von Atomen. Ich fiel durch diese Wolke hindurch und stürzte in einen Abgrund.

      Schemenhaft nahm ich etwas wahr.

      Meinen Modulmann!

      Er war tot – oder doch so gut wie tot.

      Meine Sensorstäbchen sahen mehr, als Augen jemals zu sehen vermochten. Deshalb erkannte ich, dass mein Modulmann im Begriff war, in seine Atome zu zerfallen.

      Noch war es nicht zu spät, aber sobald dieser Prozess erst einmal auch mit Augen gesehen werden konnte, würde er nie wieder umkehrbar sein.

      Außer mir gab es weit und breit niemanden, der den Prozess hätte aufhalten können – und ich fühlte mich ohnmächtig.

      Verzweiflung packte mich.

      Ohne recht zu wissen, was ich tat, riss ich mein Aufzeichnungs- und Multifunktionsgerät aus dem Futteral, presste es mit der Oberkante der Rückseite gegen meine Mundleiste und pfiff etwas hinein, was ich vorher nie gekannt (oder vergessen) hatte und wahrscheinlich auch nie wieder kennen würde.

      Hyperschall!

      Irgendwo und irgendwann zwischen den Parallelzeitebenen musste mir diese Fähigkeit mitgegeben worden sein. Ich versuchte mich zu erinnern, während ich sie, weitgehend von meinem Unterbewusstsein gesteuert, einsetzte.

      In meinem Bewusstsein fügte sich aus zahllosen Fragmenten das Abbild eines Gesichts zusammen.

      Ich СКАЧАТЬ