Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2). Hans Kneifel
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Название: Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2)

Автор: Hans Kneifel

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Atlan classics Paket

isbn: 9783845347400

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СКАЧАТЬ Plastik, das zirka drei Meter hoch aufragte und die Form eines halben Vogeleies hatte, auf das eine konische Säule gesteckt war, die von einem zweiten, kleineren, halben Vogelei gekrönt wurde. Es handelte sich sozusagen um das Aushängeschild POSIMOLS, denn die wesentlichen Elemente der Bordpositronik befanden sich hinter den Wänden und unter dem Boden der Zentrale.

      Die Hominidin schien das Gebilde anzubeten. Sie hatte die Augen geschlossen und die Handflächen auf die Hülle der Konstruktion gelegt.

      Von meiner Vigpanderin dagegen vermochte ich nichts zu sehen. Anscheinend war sie vor dem tobenden Einhorn aus der Zentrale geflüchtet.

      »Roboter!«, rief ich, als Nussel die Hinterhufe gegen die Verkleidung meines Schaltpults schmetterte. »Fangt das Tier ein!«

      Ein lautes Knistern ließ mich erschrocken zusammenfahren. Das Schiff schüttelte sich heftig. Ich zitterte um Anima und sah sie schon von Hufen zerstampft am Boden liegen.

      Das grüne Leuchten wallte grell auf, dann erlosch es. Auf meiner Netzhaut flimmerte es aber noch eine ganze Weile nach. Das Wimmern der Alarmsirenen hallte durch das Schiff. Zu mehr schien POSIMOL aber noch nicht wieder fähig zu sein.

      Nussel hörte auf zu toben und stand mit heftig bebenden Flanken still. Anima kauerte unverändert vor POSIMOLS »Aushängeschild«.

      Ich sprang vom Schaltpult und ging auf den Durchgang zu den Backbordsektionen zu. Mein Ziel war die Kanzel für den Solo-Piloten. Aus dessen Cockpit hatte ich schon einmal die STERNENSEGLER in Manuellkontrolle übernommen. Falls POSIMOL nicht alles blockiert hatte, sollte es mir auch diesmal glücken.

      Ich eilte in einem Korridor unter den Umsetzerblöcken für die Normal- und Hyperfunkantennen hindurch, an dem Schott vorbei, hinter dem die Vorratsräume lagen und die paar Stufen zur Kanzel hinauf.

      Als ich mich in das enge Cockpit zwängte, dachte ich an Neithadl-Off. Sie musste sich irgendwo im Schiff befinden, und vielleicht ging es ihr nicht gut. Eigentlich sollte ich sie suchen, aber das Schiff war in Gefahr. Da war alles andere zweitrangig.

      Ich legte die Unterarme auf die Druckleisten, während sich der Sessel noch meinen Körperformen anpasste, dann packte ich die Sticks mit je zwei Fingern und wartete, dass die Bildschirme sich erhellten.

      Die 3-D-Bildschirme flimmerten, wurden aber nicht richtig hell. Immerhin erkannte ich auf ihnen die positronisch dargestellten »Bilder« einiger Sterne vom Schwert des Rächers direkt über dem Schiff. Sie waren nur als Lichtpunkte zu sehen, also weit entfernt.

      Näher war ein smaragdgrüner Stern an Steuerbord. In Gedanken nannte ich ihn Schwertgriff, denn es konnte sich nur um den unteren Schwertstern vom Schwert des Rächers handeln. Er schien zu flackern, aber das mochte an der gestörten Elektronik liegen. Für mich stand fest, dass wir vorhin mit einer Art elektromagnetischem Puls angegriffen worden waren – in der Stärke von mindestens ein paar Gigawatt.

      Waren wir dem fremden Zugriff entkommen?

      Ich blickte zu dem blassen Abbild eines Planeten an Backbord. Er konnte nicht weiter als 30.000 Kilometer entfernt sein. Vorhin war er aber noch nicht dagewesen. Da ein so massereiches Objekt wie ein Planet aber nicht einfach über viele Lichtstunden hinwegspringen konnte, musste es die STERNENSEGLER gewesen sein, die »gesprungen« war.

      Genauer gesagt, die »gesprungen worden« war.

      Nichts und niemand aber wendete viele Gigawatt für die Paralysierung eines Raumschiffs und noch einmal viele Gigawatt für seine Versetzung auf, ohne damit etwas bezwecken zu wollen.

      Gab es im Schwert des Rächers doch noch uralte Kräfte, die im Sinn ihrer Konstrukteure, Erbauer und Installateure wirkten?

      Ich konnte es mir nicht vorstellen, aber ich wusste aus zahlreichen Erfahrungen, dass es im Universum sehr vieles gab, was ich mir nicht vorzustellen vermochte.

      Mein Blick wanderte zu dem dicken gelben Sensorpunkt rechts von meinem rechten Daumen. Sobald ich ihn berührte, würde ich das Schiff in Manuellkontrolle übernehmen können.

      Ich zuckte heftig zusammen, als der akustische Melder meines Armbandfunkgeräts schrillte. Das musste ich demnächst irgendwie dämpfen. Mein früheres Multifunktionsarmband hatte leiser signalisiert, doch das war schon vor langer Zeit von unbekannten Dieben an Bord gestohlen worden – und das Ersatzgerät aus dem Magazin der STERNENSEGLER war nicht von gleicher Qualität.

      Verflixte Diebe!

      Ich schaltete das Funkgerät ein und atmete erleichtert auf, als ich auf der kleinen Bildscheibe Neithadl-Offs Gesicht erkannte.

      »Wo steckst du?«, fragte ich.

      »Im Maschinenraum«, antwortete die Vigpanderin. »Askyschon-Nurgh hatte nach mir gerufen. Ich habe dafür gesorgt, dass wir über die Brücke von Llokyr gehen können.«

      Ich hörte, dass ich mit den Zähnen knirschte.

      Die Erwähnung von Askyschon-Nurgh und Llokyr ging mir auf die Nerven. Wie kam meine Partnerin überhaupt dazu, auch davon zu faseln?

      »Du musst das Schiff in Manuellkontrolle übernehmen!«, drängte Neithadl-Off. »Sonst funktioniert es nicht. Ich habe alles andere schon getan. Glaube mir, Modulmann!«

      Askyschon-Nurgh! Llokyr!

      Ich merkte, wie es hinter meiner Stirn zu arbeiten begann.

      Wenn diese Begriffe nicht nur mir, sondern neuerdings auch meiner Prinzessin erschienen, dann waren sie nicht nur Schall und Rauch, sondern dann steckte mehr dahinter.

      Unter Umständen viel mehr.

      »Aber wir müssen zu Atlan!«, versuchte ich einen letzten Protest.

      »Wir müssen über die Brücke von Llokyr!«, behauptete Neithadl-Off steif und fest. »Vielleicht bringt sie uns zu Atlan – und von ihm aus nach Askyschon-Nurgh. Übernimm endlich, Modulmann!«

      Ihre letzten Worte waren so drängend, dass ich den Rest meiner Bedenken über Bord warf.

      Zwar akzeptierte ich damit, dass wir uns Mächten und Kräften auslieferten, von denen wir nur vage etwas zu ahnen vermochten und die wir vielleicht niemals ganz begreifen würden, aber ich fürchtete mich nicht länger davor.

      Das Universum war keine chaotisch entartete Materie. Es gehorchte Gesetzen und Kräften, die über ihm standen. Folglich war es keine Schande, sich ihnen anzuvertrauen.

      Vor allem aber sah es ganz danach aus, als käme ich anders nicht dazu, meiner ursprünglichen Mission nachzugehen – und vielleicht war die Brücke von Llokyr ja eine hyperenergetische Spur, die die STERNENSEGLER durch den Zwischenraum zum jetzigen Aufenthaltsort Atlans brachte.

      »Modulmann!«, pfiff meine Partnerin streng.

      Ich hieb mit der Faust auf den gelben Sensorpunkt ...

      ENDE

      Handlungsträger des nächsten Atlan-Bandes sind ebenfalls Anima, die Orbiterin, Goman-Largo, der Modulmann, und Neithadl-Off, die Parazeit-Historikerin. Hauptthema des Bandes ist ihr Eingreifen auf dem Seuchenherd Cirgro ...

      SEUCHENHERD CIRGRO – das ist auch der Titel des von H. G. Ewers geschriebenen Romans.

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