Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2). Hans Kneifel
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Читать онлайн книгу Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2) - Hans Kneifel страница 217

Название: Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2)

Автор: Hans Kneifel

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Atlan classics Paket

isbn: 9783845347400

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СКАЧАТЬ seine Nüstern in meine rechte Hand drängte und leise schnaubte.

      Wenigstens ein Lebewesen verstand mich.

      Auch wenn es nur ein Tier war.

      Aber so ganz stimmte das nicht, überlegte ich. Wir wussten von Nussel, dass die Einhörner früher die Herren Mohenns gewesen waren. Sie hatten auch die Steinkreise auf Mohenn errichtet, unter denen die uralte Zeitgruft lag und hatten diesen Ort als Heiligtum der Götter verehrt.

      Irgendwann hatte dann eine Mutation die Gehirne der Einhörner verändert. Sie hatten ihre Fähigkeit des planvollen Handelns und abstrakten Denkens verloren.

      Die humanoiden Lebewesen auf Mohenn hatten zur selben Zeit genau diese Fähigkeiten gewonnen – und sie hatten sie benutzt, um sich zu den neuen Herren von Mohenn aufzuschwingen und die Einhörner zu ihren Dienern beziehungsweise Haustieren zu machen.

      Eine gewisse Intelligenz war den Einhörnern jedoch geblieben – und auch ihre phänomenale Sprachbegabung.

      Ich erschauderte leicht.

      In Augenblicken wie diesen neigte ich dazu, in andere Dinge und Wesen mehr hineinzugeheimnissen, als vielleicht noch realistisch war. Doch ich konnte nichts dagegen tun. Zur Zeit jedenfalls kostete es mich große Mühe, mir nicht anmerken zu lassen, dass ich die Rätsel um die Einhörner von Mohenn durchaus noch nicht für gelöst hielt.

      Die Stimme POSIMOLS riss mich aus meinen Grübeleien.

      »Achtung!«, meldete die Positronik. »Rücksturz in den Normalraum in zehn Sekunden!«

      Die STERNENSEGLER schüttelte sich erneut, und abermals zuckten grelle Blitze über die Bildschirme und tanzten Funken geisterhaft über Sensorpunkte.

      Das war doch nicht normal für einen Rücksturz aus dem Zwischenraum ins normale vierdimensionale Raum-Zeit-Kontinuum!

      Ich musterte Goman-Largos Gesicht und entdeckte, dass er von den gleichen Überlegungen bewegt wurde wie ich.

      Die »Brücke von Llokyr« war doch etwas anderes als nur ein neuer Kurs innerhalb des Zwischenraums. Vielleicht existierte im Zwischenraum eine dimensional höhere Ebene, von der wir nichts ahnten, weil sie unseren Messgeräten nicht zugänglich war – und vielleicht hatten wir eine Distanz zwischen zwei Punkten des Zwischenraums auf dieser Ebene überbrückt und fielen jetzt zuerst wieder in den normalen Zwischenraum zurück, bevor wir in den Normalraum zurückkehrten.

      Wenn es so war, das schwor ich mir in diesen Sekunden, dann würde ich nie mehr an Neithadl-Offs Behauptungen zweifeln, denn dann musste Askyschon-Nurgh doch mehr sein als nur eine Einbildung.

      Das Schütteln hörte auf. Die STERNENSEGLER lag völlig ruhig. Die Blitze waren aus den Bildschirmen ebenso verschwunden wie die Funken von den Sensorpunkten der Schaltpulte.

      Im nächsten Moment kehrte das Schiff in den Normalraum zurück.

      Überall ringsum leuchteten die Sterne und glühenden Materiewolken der Galaxis Manam-Turu.

      Es war zweifelsfrei Manam-Turu, denn auf dem Heckschirm hatte uns POSIMOL durch eine Vergrößerungsschaltung eines der markanten Erkennungszeichen dieser Galaxis sichtbar gemacht.

      Das Schwert des Rächers!

      Die Konstellation der neun Sonnen und zweiundachtzig Planeten war zwar so weit entfernt, dass ich trotz der Vergrößerungsschaltung meine ganze Phantasie benötigte, um die krummschwertförmige Konstellation erkennen zu können, aber sie war unverwechselbar.

      Mich fröstelte im Nachhinein bei dem Gedanken daran, welche Geheimnisse dieser Sternhaufen im Raumsektor Ray-Canar bergen mochte.

      Aber ich kam nicht dazu, länger darüber nachzudenken.

      Goman-Largo hatte soeben von POSIMOL die Entfernung zum Schwert des Rächers mit 28.561 Lichtjahren ermittelt – und Neithadl-Off überlegte laut, dass darin die Zahl 13 verborgen war, also der Längsdurchmesser vom Schwert des Rächers in Lichtjahren –, da gellte in meinem Bewusstsein der Schrei meines Ritters auf.

      Ich drehte mich halb um mich selbst und konnte gerade noch auf einen der schräg voraus leuchtenden Sterne zeigen, der sich förmlich gelbrot in mein Gehirn brannte, dann gingen bei mir alle Lichter aus ...

      2.

      Bericht Neithadl-Off

      Ich hatte soeben etwas Bemerkenswertes festgestellt, dass nämlich der Längsdurchmesser vom Schwert des Rächers, viermal mit sich selbst multipliziert, genau die Strecke ergab, die wir uns mit Hilfe der Brücke von Llokyr – was immer das konkret gewesen sein mochte – vom Knaufstern des Schwertes entfernt hatten, da wurde meine Aufmerksamkeit auf Anima gelenkt.

      Die Hominidin hatte den Mund wie zu einem Schrei geöffnet, brachte aber keinen Ton heraus – und sie starrte aus weit geöffneten Augen auf die linke obere Ecke des Frontbildschirms und zeigte zugleich mit steif ausgestrecktem Arm dorthin.

      Ich ahnte, dass sie wieder den Ruf ihres Ritters empfing.

      Im nächsten Moment sackte sie in sich zusammen. Ich wollte sie auffangen, aber ich startete nicht schnell genug. Goman-Largo war flinker. Er fing Anima in seinen starken Armen auf.

      Es war ungerecht.

      Ich konnte nicht bewusstlos umfallen.

      »Glotz nicht so mit deinen Sensorstäbchen!«, fuhr der Tigganoi mich an. »Stell lieber fest, auf welchen Stern Anima uns aufmerksam machen wollte!«

      Ich stand starr und steif vor Entrüstung.

      Was fiel diesem Mann ein, mich herumzukommandieren! Ich war schließlich nicht irgendwer, sondern eine Parazeit-Historikerin und Weltraumreisende, die schon viele Galaxien durchkreuzt und viele Geheimnisse auf allen Zeitebenen erforscht hatte.

      »Frag POSIMOL!«, schnaubte Nussel und piekste mich mit seinem spitzen Horn.

      Ich stieß einen so schrillen Pfiff aus, dass die Instinkte im Einhorn die Oberhand gewannen und Nussel sekundenlang scheuend herumhüpfte.

      »Welcher Stern war es, POSIMOL?«, wandte ich mich an die Bordpositronik. »Ich hoffe, du hast die Verlängerung der Geraden gezogen, die Anima mit ihrem Arm anzeigte.«

      »Positiv!«, schnarrte POSIMOL.

      Sie schnarrte tatsächlich! Offenkundig wollte sie damit bekunden, dass sie sich für klüger hielt, als wir Reisenden es alle zusammen waren. Es war lächerlich!

      »Zeige ihn mir!«, befahl ich.

      Die Positronik schaltete eine Sektorvergrößerung. Innerhalb einer Kreisfläche des Frontschirms war nur noch ein Stern zu sehen.

      Eine gelbrote Sonne!

      Sie sah nicht nach etwas Besonderem aus. Aber ich sagte mir, dass das überhaupt nichts bedeutete. Atlan konnte sich auf dem gewöhnlichsten aller gewöhnlichen Planeten unter einer Durchschnittssonne befinden. Das spielte keine Rolle. Die Hauptsache war, dass wir ihn endlich gefunden hatten.

      Das war jedenfalls aus Animas Reaktion hervorgegangen.

      »Ist СКАЧАТЬ