Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2). Hans Kneifel
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2) - Hans Kneifel страница 114

Название: Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2)

Автор: Hans Kneifel

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Atlan classics Paket

isbn: 9783845347400

isbn:

СКАЧАТЬ geschützt, nicht aber vor den Befallenen. Den Funksprüchen habe ich entnommen, dass überall Jagd auf Leute gemacht wird, die noch normal aussehen. Zwei von ihnen haben bereits bei den Kämpfen ihr Leben lassen müssen.«

      Betroffen blickten mich die Planetarier an.

      »Daran habe ich überhaupt nicht gedacht«, gestand Linque kleinlaut. »Was sollen wir tun? Dieser Pöbel ist in der Überzahl.«

      »Das ist die Untertreibung der Woche. Die Befallenen sind uns haushoch überlegen.«

      »Du stehst also auf unserer Seite, Traykon?«

      »Habt ihr daran gezweifelt?«, fragte ich im Brustton der Überzeugung.

      »Dann schickst du mich also fort?«

      Au Backe, was hatte ich nun wieder dahergeredet? Manchmal entwickelte ich wirklich den Charme einer Mülltonne und den Takt eines defekten Verbrennungsmotors.

      »Perlmutt, davon war nicht die Rede. Wie kannst du so etwas überhaupt denken?« Schuldbewusst ging ich zu ihr und kraulte sie zwischen den Ohren. »Du und ich – wir gehören zusammen, nie werde ich dich allein lassen. Wer dich nicht akzeptiert, muss auf meine Unterstützung verzichten. Hast du tatsächlich geglaubt, ich würde dich im Stich lassen, mein Kleines?«

      »Geglaubt nicht, aber ein bisschen habe ich es schon gefürchtet, weil du jetzt doch nur noch für die Gesunden arbeiten willst.«

      »Du hast mich missverstanden, Liebes. Ich will die Gesunden schützen, weil deren Leben in Gefahr ist, aber ich habe die Infizierten deshalb noch nicht aufgegeben. Nach wie vor setze ich meine ganze Kraft, all mein Wissen und Können dafür ein, sie zu retten und diesen unseligen Befall rückgängig zu machen. Schon allein du bist alle Mühe wert.«

      »Danke, Traykon.« Perlmutts Augen schimmerten verräterisch, doch sie schaffte es, zu lächeln. »Du bist wirklich lieb.«

      Plötzlich kam mir ein Gedanke, aberwitzig zwar, doch nicht verrückt.

      »Kleines, würdest du einem Experiment zustimmen?«

      »Natürlich. Was muss ich tun?«

      »Anstelle von Mannanna sollst du dich von Toberutz ernähren, das ist alles.«

      »Was du verlangst, ist unmöglich, die Körner bekommen mir nicht. Ich habe einmal gekostet, als Linque und Restjue gefrühstückt haben. Mir wurde danach speiübel.«

      »So geht es mir, wenn ich Mannanna verzehre.«

      Mit einer Handbewegung brachte ich Links zum Schweigen.

      »Perlmutt, willst du es nicht wenigstens einmal unter meiner Obhut versuchen? Du musst dir vorstellen, dass dein Körper durch die Körner zu einem Psi-Reservoir wird, das täglich neu aufgeladen, vielleicht sogar vergrößert wird. Das, was sich in deinem Organismus abspielt, ist auf eine solche Komponente angewiesen. Wenn nun dieser Vorrat abgebaut und sogar eliminiert wird, fehlt die Grundlage für eine Umwandlung, du wirst gesund. Und das willst du doch, nicht wahr?«

      »Ja, das will ich, auch wenn es mir vor den Begleiterscheinungen graut.«

      »Ich werde versuchen, die Nebenwirkungen so gering wie möglich zu halten«, versprach ich. »Nun sollten wir alle zusammenrufen, die noch nicht befallen oder immun sind. Nur gemeinsam kann es uns gelingen, zu überleben und durchzuhalten.«

      Da ich schlecht von Tür zu Tür gehen konnte, um zu fragen, wer noch sein gesamtes intaktes Fell besaß oder ausschließlich Toberutz zu sich nahm, strahlte ich meine Botschaft in den Äther, wohl wissend, dass auch Maronx, Tranoque und Co. den Funkspruch empfingen. Das war jedoch unvermeidbar.

      *

      Das Häuflein der Gesunden, das sich da um mich geschart hatte, war kleiner als erwartet, und nicht einmal die Hälfte davon ernährte sich von Toberutz. Wenn meine Theorie stimmte, gab es in ganz Yutlamal nur vierunddreißig wirklich Immune, neun Kinder eingeschlossen. Ein Machtfaktor waren sie also wirklich nicht, dennoch waren sie den Befallenen ein Dorn im Auge.

      Um sie vor Übergriffen schützen zu können, hatte ich sie alle in der Nähe des Labors untergebracht und das Ende dieses Straßenzugs gewissermaßen in eine Enklave verwandelt. Posten, die sich nicht offen zeigten, um nicht zusätzlich für böses Blut zu sorgen, überwachten das Gebiet und warnten die Bewohner davor, die Häuser zu verlassen, wenn sich wieder einmal Infizierte zusammenrotteten, um es den »Fellträgern« zu zeigen.

      Zu meinem Leidwesen bildeten sich innerhalb der ersten vier Tage nach Gründung unserer kleinen Kolonie bei zwei Mitgliedern die charakteristischen Pusteln. So gut es ging, tröstete ich die armen Kerle, die Angst hatten, davongejagt zu werden, doch diese Sorge konnte ich ihnen nehmen. Niemand musste unsere Gemeinschaft verlassen, es sei denn, er ging freiwillig.

      Ja, und dann kam der Tag, an dem ich die Gruppe verließ – aus freien Stücken. Der Grund dafür war simpel: Die Vorräte gingen zur Neige, und jemand musste Toberutz ernten. Da das für meine Freunde zu gefährlich war, hatte ich diese Aufgabe übernommen.

      In aller Heimlichkeit hatte ich mich aus der Stadt gestohlen. Das geschah nicht aus Furcht vor den Befallenen und den mehr oder minder entwickelten Mutantenfähigkeiten, sondern aus einem ganz anderen Grund: Vor mir hatten sie Respekt. Wenn meine Abwesenheit jedoch publik wurde, konnten sie die Gelegenheit nutzen, um den Immunen ihre Macht zu demonstrieren, und das wollte ich auf jeden Fall vermeiden.

      Unbeobachtet hatte ich etwa sechzig Kilogramm Samenstände der psi-freien Pflanzen eingesackt und schickte mich an, mit meiner Last den Wall zu überklettern, um ungesehen an meinen Ausgangspunkt zurückzugelangen, als ich plötzlich vertraute Stimmen hörte. Sofort hielt ich in der Bewegung inne und lauschte.

      »... bedeutet ein Glück für uns, ihr Herren. Die Stadt gehört euch.«

      Das war eindeutig Maronx. Und dann ließ sich Tranoque vernehmen.

      »Habt ihr Befehle für uns?«

      Wie hatte ich denn das zu verstehen? Produzierte mein Horchsystem da eine Neuauflage des Trojanischen Krieges oder hatte meine Positronik energetische Blähungen? Die beiden Kaytaber waren so etwas wie Bürgermeister Yutlamals, die in ihren Entscheidungen frei waren, und nun präsentierten sie irgendwelchen Leuten den Ort als Beute und waren sogar bereit, Anweisungen zu empfangen.

      »Ihr müsst schneller und auch entschlossener handeln. Vor allem Traykon muss ausgeschaltet werden.«

      Mir schwindelte förmlich, einen Augenblick lang hatte ich den Eindruck, dass meine Steuereinheit mit Kartoffelchips bestückt war. War es denn die Möglichkeit? So klang nur einer – besser gesagt, drei – nämlich die Drillinge. Sie waren also wieder aufgetaucht, und sie hatten das Kommando übernommen.

      Obwohl mein optisches System nicht gestört war, fielen mir regelrecht die Rollladen von den Fenstern.

      Evodix, Evroom und Everyhan – diese Namensähnlichkeit hätte mich gleich stutzig werden lassen müssen. Wenn sich nicht EVOLO selbst dahinter verbarg, mussten es seine Produkte sein, Gesandte, Abkömmlinge. Dass die drei äußerlich nahezu identisch waren, mochte ein letzter Fehler EVOLOS sein, doch das spielte nun keine Rolle mehr.

      Weiß der Teufel, was mich bewog, meine Position zu verlassen, doch es hielt mich nicht mehr in meinem Versteck – trotz der Ankündigung, dass mir der Garaus gemacht СКАЧАТЬ