Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2). Hans Kneifel
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Читать онлайн книгу Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2) - Hans Kneifel страница 109

Название: Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2)

Автор: Hans Kneifel

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Atlan classics Paket

isbn: 9783845347400

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СКАЧАТЬ Zweck.

      Noch einmal vergewisserte ich mich, dass ich unbeobachtet war, dann rannte ich los – und blieb abrupt stehen. Knacken und Poltern registrierte ich, Rumoren, das aus dem Versteck kam. Obwohl ich keine Stimmen hörte, war ich sicher, dass irgendwelches Gesindel in der Kate war. Ich musste dieses Pack verjagen, bevor es den Sender fand und ihn beschädigte.

      Mit zwei, drei Schritten war ich bei der Hütte und riss die morsche Brettertür auf. Wäre ich ein lebendes Wesen, hätte mich sicherlich der Schlag getroffen. Nicht ein unbekannter kleiner Ganove suchte in dem Verschlag nach Beute, sondern Evodix, Evroom und Everyhan trieben hier ihr Unwesen. Wieder einmal war ich zu spät gekommen. Sie hatten mein Geheimnis nicht nur entdeckt, sondern waren dabei, den Sender zu zerstören.

      Schon bei dem Geräusch, mit dem sich die Tür quietschend in den Angeln drehte, waren die drei aufmerksam geworden und fuhren herum.

      »Kommt heraus!«, forderte ich sie auf.

      Ich hatte nicht vor, sie zu verprügeln, sondern wollte ihnen nur einen Denkzettel verpassen und sie dingfest machen, aber sie reagierten ganz anders, als ich erwartet hatte. Plötzlich richteten sich zwei Strahler auf mich, während der dritte seine Waffe auf die Hyperfunkanlage schwenkte und damit begann, sie zu zerstrahlen.

      Ohne Warnung eröffneten die beiden anderen auf mich das Feuer. Gedankenschnell aktivierte ich meinen Schutzschirm und konnte so den Angriff abwehren.

      »Das werdet ihr mir büßen«, brüllte ich und stürzte mich wutentbrannt auf die Drillinge.

      Wie ein Unwetter fiel ich über sie her, voller Grimm über ihre Skrupellosigkeit. Ich hatte nicht vor, sie zu töten, aber ich musste sie kampfunfähig machen. Meine linke Faust traf Evodix am Nacken. Er taumelte zur Seite, hielt die moderne Hochleistungswaffe jedoch eisern fest und löste sie aus. Pausenlos rasten die vernichtenden Energiebündel auf mich zu.

      Meine rechte Hand schoss vor. Ich erwischte Evroom am linken Hinterbein und riss ihn zu Boden. Er rollte sich zur Seite. Bevor ich ihn zu fassen bekam und ihm den Strahler entwinden konnte, schleuderte mir einer der Brüder ausrangiertes Mobiliar vor die Füße, so dass ich ins Stolpern geriet. Und dann nahmen sie mich zu dritt unter Feuer.

      Die Feldbelastung wuchs bis in einen bedrohlichen Bereich, und ich hatte kaum die Möglichkeit, auszuweichen. Hier konnte ich meine Schnelligkeit nicht ausspielen, weil der Raum zu eng und zu vollgestopft war.

      An mehreren Stellen züngelten Flammen empor, die in dem ausgetrockneten Holz reichlich Nahrung fanden. Rauch breitete sich aus. Ich kümmerte mich nicht darum.

      Wieder attackierte ich Evodix und brachte ihn mit einem Fußtritt zu Fall, meine Arme wirbelten herum wie Windmühlenflügel und deckten die anderen mit Schutt und Plunder ein, hochgewirbelter Staub verschlechterte die Sicht. Sie wichen zurück, doch sie gaben nicht auf. Mein Schirm leuchtete in dem Dunst wie eine glühende Fackel.

      Mit einem gewagten Sprung war ich bei Evodix und verpasste ihm einen Haken, der jeden Kaytaber ins Land der Träume geschickt hätte, doch der Bursche steckte ihn weg, ohne Wirkung zu zeigen. Ich setzte nach, trat nach der Waffe – und erhielt im gleichen Augenblick einen Punkttreffer von zwei Salven gleichzeitig. Mein Schutzschirm drohte instabil zu werden und zusammenzubrechen.

      Sofort katapultierte ich mich weg und landete in einem Haufen alter Töpfe und Fässer, die unter meinem Gewicht zu Bruch gingen. Das reichte Evodix, um wieder auf die Beine zu kommen. Bevor ich mich von dem Gerümpel befreit hatte, das auf mir lag, hatten sie mich von mehreren Seiten ins Visier genommen. Drei gluthelle Strahlenbahnen konzentrierten sich auf eine Stelle.

      Nun wurde es brenzlig. Farbige Schlieren durchzogen die energetische Hülle, die Belastungsgrenze war längst überschritten. Mit beiden Händen warf ich die Trümmer hoch, die auf mir lasteten, und stürzte mich mit einem Satz nach vorn. Meine Rechnung, dass Everyhan durch die Attacke in Deckung gezwungen wurde, ging nicht auf. Er durchschaute die Finte und feuerte weiter. Mir blieb keine andere Wahl, als zu verschwinden, wenn ich meine Existenz nicht aufs Spiel setzen wollte.

      Ein Balken kam mir unter die Finger. Ihn hochzureißen und auf die Drillinge zu schleudern, war eins. Ohne mich umzusehen, spurtete ich zur offenen Tür und rannte ins Freie. Hinter einem Erker hielt ich an und desaktivierte den Schutzschirm. Sein Aggregat hatte geringe Beschädigungen davongetragen, war jedoch noch funktionsfähig.

      Froh, diesem Inferno heil entkommen zu sein, hielt ich nach einem Verfolger Ausschau, doch offensichtlich begnügten sich die Drillinge damit, mich in die Flucht geschlagen zu haben. Aus welchen Gründen auch immer schien es ihnen vorrangig darum zu gehen, den Sender unbrauchbar zu machen.

      Der Brand hatte sich weiter ausgebreitet, schon schlugen Flammen aus dem Dach der Hütte. Allmählich mussten auch die drei den Rückzug antreten, wenn sie nicht in den Flammen umkommen wollten. Oder waren sie in ihrem Zerstörungsdrang blind für alles, was um sie herum vorging?

      Ich verließ meine Deckung hinter dem Mauervorsprung und schlich zu der Kate zurück. Eng an den Boden gepresst, robbte ich die letzten Meter bis zur Rückwand vor und spähte zwischen halbverkohlten Brettern in das verwüstete Innere. Die Hitze und das Feuer mussten auch den Halunken zusetzen, doch es schien sie nicht zu stören. Mit geradezu pedantischer Sorgfalt zerstrahlten sie die Hyperfunkanlage. Keiner redete ein Wort oder gab Anweisungen, und trotzdem gingen sie so planmäßig und zielstrebig vor wie ein Ganzes. Niemand kam dem anderen in die Quere, jeder handelte, als wenn der andere wüsste, was als nächstes an die Reihe kam.

      Und dann, als der Sender nicht mehr als solcher zu gebrauchen war, ging plötzlich eine unheimliche Veränderung mit den Drillingen vor: Ihre Körper begannen regelrecht zu zerschmelzen, wurden konturenlos und verflüssigten sich. Wie Regenwasser versickerte ihre Substanz im Boden.

      Mein Ego-Speicher war fassungslos, doch meine Positronik war auch durch ein solches Ereignis nicht zu erschüttern und stellte gleich eine logische Folgerung. Um dieses Phänomen zu ergründen, musste ich etwas von dem benetzten Erdreich mitnehmen und untersuchen. Leider machte mir das Feuer einen Strich durch die Rechnung.

      Stützpfeiler, die die Dachkonstruktion getragen hatten, brachen verkohlt entzwei, polternd stürzte die brennende Hütte in sich zusammen und begrub das Geheimnis der Drillinge unter sich. Glühende Scheite wurden weggeschleudert, heiße Asche wirbelte empor, ein Funkenregen überschüttete mich. Irgendwo erklang eine Feuerglocke.

      Ich machte, dass ich davonkam, denn mit dem Brand mochte ich nicht in Zusammenhang gebracht werden. Ratlos kehrte ich zu meinen kranken Freunden zurück.

      Die ungelösten Fragen waren um ein weiteres Rätsel erweitert worden: Wer oder was waren die Drillinge, woher kamen sie? Denn dass es sich um keine Kaytaber handelte, stand für mich fest. Die konnten sich nämlich nicht auflösen, und sie bauten und besaßen keine Strahler.

      *

      Es widersprach meinem von Blödel eingebrachten geistigen Erbe, einfach aufzugeben. Ungezählte Stunden hatte ich inzwischen wieder im Labor verbracht und war doch nicht schlauer als am Anfang. Dass es noch zahlreiche Gesunde gab und Perlmutt ebenso wenig infiziert war wie Links und Rechts, war nur ein schwacher Trost, denn der Zustand der Kranken veränderte sich rapide.

      Wenn die Pustel erst einmal eine bestimmte Ausdehnung erreicht hatte, wuchs sie nicht mehr langsam und kontinuierlich, sondern vergrößerte sich quasi über Nacht. War erst einmal die Hälfte der Haut glasig geworden, schlug die kreatürliche Angst der Befallenen vor der Krankheit in Resignation um, die Panik wich Gleichgültigkeit. Damit war der Prozess zu meinem Leidwesen aber immer noch nicht abgeschlossen.

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